Gelobt sei Jesus Christus !
Die uns von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gott geschenkte kostbare Zeit....
aus:"Vollständiges Lexikon für Prediger und Katecheten: in welchem die katholischen Glaubens-und Sitten-Lehren ausführlich betrachtet sind, (1845)
von Hw Johann Thomas Wiser:
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"Um den großen Werth der Zeit kennen zu lernen, müssen mir nur aus die Güter sehen, welche wir uns durch ihren guten Gebrauch erwerben ;
von dem Gebrauch der Zeit hängt nämlich unser Los in der Ewigkeit ab.
Wer seine Zeit gut anwendet, hat jenseits ewige Glückseligkeit zu erwarten ;
wer sie mißbraucht, geht seinem ewigen Verderben entgegen.
Von der Zeit hängt also unser Glück oder Unglück in der Ewigkeit ab; denn ob wir in den Himmel oder in die Hölle kommen, das wird in der Zeit entschieden.
Die Zeit ist gleichsam der Preis, womit wir die himmlischen Güter einkaufen, und sie ist, so zu sagen, der einzige Preis, ohne welchen dieser Kauf gar nicht stattfinden kann ;
denn warum erwerben die Auserwählten im Himmel mit ihrer vollkommenen Liebe, wovon
sie stets sür Gott brennen, keine Verdienste mehr?
Weil sie keine Zeit mehr haben, und mit ihr hört auch das Vermögen aus, Verdienstliches zu wirken. Daher sagt der heilige Hieronymus:
Unser irdisches Leben ist die Saatzeit; ist aber dieses Leben vorüber, so hat auch die Zeit zu wirken aufgehört.
Dieses ist es, um was uns selbst die Heiligen Im Himmel beneiden würden, wenn im Lande der Seligkeit der Neid noch möglich wäre.
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Wie groß der Werth der Zeit ist, wissen die Verdammten.
Würde ihnen nur Eine Stunde jener Zeit gegeben, die den Menschen auf Erden oft auf eine Menge von Jahren ausgedehnt wird, so waren sie erlöset: denn sie würden diese Stunde zur Buße benützen und in Folge davon zu Gnaden gelangen.
Aber es wird ihnen keine Zeit mehr gegeben; denn der Tag ist für sie vorüber, und die Nacht angebrochen, und dieses macht ihr Elend unabänderlich und ewig. ,
Die Zeit hat in den Augen des heiligen Hieronymus einen so großen Werth, daß ihr nach seinem Urtheile nur die Ewigkeit gleich kömmt.
Betrachtet, spricht er, meine Brüder, die Zeit, denket nach über einen Punkt dieses flüchtigen Wesens. Es ist ein Punkt, der in der Ewigkeit verschwindet.
Hat aber dieser Punkt nicht etwas, wodurch man eine unaussprechlich glückliche Ewigkeit selbst erlangen kann?
Darum sagt der heilige Bernard von Siena,
die Zeit habe einen unendlichen Werth, weil man sich durch guten Gebrauch derselben in den Besitz des unendlichen Gutes, nämlich Gottes, setzen kann.
Wie kostbar die Zeit ist, sieht man auch daraus ein, weil mit ihrer Hinwegnahme den Menschen Alles genommen ist.
Wenn daher die heilige Schrift für die Sünder das Maß alles Elendes bezeichnen will, so sagt sie einfach, daß es hinfort keine Zeit mehr geben wird. Apokal. 10.
Ja, mit der Zeit ist für den Menschen alles Irdische verloren, und nicht bloß Geld und Gut, sondern auch die Gelegenheit, sich zu bessern und Tugenden zu sammeln.
So lange der Mensch eine Zeit hat, kann er noch Alles werden,
selbst ein Heiliger, wenn er zuvor auch der größte Sünder gewesen ist;
mit der Zeit aber hört für ihn Alles aus; er bleibt dann, was er ist.
So läßt sich also mit Recht sagen :
Die Zeit ist so kostbar, daß sie alle Güter in sich schließt."
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Siehe bitte auch:
Die Letzten Dinge
Zeit ist Gnade
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