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RE: Die kostbare Zeit; die Heiligung der Zeit
in Leben und Sterben 13.09.2015 00:05von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Hw Pater Deneke von der Petrus-Bruderschaft FSSP
über die Notwendigkeit der
Heiligung der Zeit:
-
"Wie unsere Zeit dahineilt!
“Meine Tage sind wie wachsende Schatten, und ich verdorre wie Gras”, seufzt der Psalmist (102,12).
Ja, wir
“sind wie das sprossende Gras:
Es kommt hervor in der Frühe und grünet, abgemäht ist es am Abend und welk” (90,5 f.).
Der Mensch
“blüht wie die Blume des Feldes;
ein Hauch des Windes - schon ist sie dahin, vergessen der Ort, wo sie stand”(103,15 f.)
[....]
Die Tage des Menschenlebens sollen
nicht als Schandfleck vor Gott, dem ewigen Herrn der Zeit, zurückbleiben.
Der Schöpfer
hat uns die Zeit geschenkt,
weil wir ihrer zu unserem Wachstum und unserer Vervollkommnung,
zur Erreichung unseres Zieles und Glückes bedürfen.
Wir werden, was wir einmal sein sollen, nur durch die Entfaltung unseres Wesens und unserer Gaben mit der Zeit und in der Zeit.
Vom Standort des Glaubens aus betrachtet, ergibt sich daraus die
Forderung nach der Heiligung der Zeit.
Deren
schärfsten Gegensatz stellt die Sünde dar.
Sie ist direkter Mißbrauch der Zeit, Verkehrung ihres echten Sinnes. Gegeben, um den Menschen zu Gott hin wachsen zu lassen, wird die Zeit in der Sünde zur Abwendung vom Ziel und zur Selbstzerstörung benutzt.
Ist dann die Zeit vorüber,
so bleibt die Abkehr
von Gott bestehen als Verdammnis,
denn die Hölle ist zutiefst die
“zur Ewigkeit erstarrte Sünde” (P. Lippert).
Deshalb setzt die
Heiligung der Zeit zuallererst die entschiedene Abkehr
von der Sünde voraus.
Heiligung der Zeit hat aber
nicht nur die Abkehr von der Sünde und vom bloßen Zeitvertreib als Voraussetzung,
sie bedarf auch einer positiven Grundlage.
Diese besteht in der
dankbaren und wachen Einstellung zu der Zeit.
[....]
Durch die dankbare und wache Einstellung zu der Zeit lebt der Menschen bewußter.
Darauf aufbauend,
ist es dann seine Aufgabe,
die Zeit aus
ihrer Verfallenheit an das Reich des Fürsten dieser Welt
loszukaufen,
d.h. zu “erlösen”, nach dem Wort des heiligen Paulus:
“Kauft die Zeit los, denn die Tage sind böse” (Eph. 5,16).
[....]
Im Leben eines Menschen,
der seine Tage
Gott übergibt und weiht,
vollzieht sich das Geheimnis der Erlösung und Heiligung der Zeit. Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre werden wie formloser, doch formbarer Stoff umgestaltet in ein herrliches Gebilde.
Die Zeit unseres Lebens,
zuvor leer und wertlos vor der Ewigkeit,
klingt mit einem Mal als hymnischer Lobgesang,
als sich steigerndes “Te Deum” und “Magnificat”
zu Gott empor.
Nicht nur die ausdrücklich im Gebet verbrachte Zeit,
sondern überhaupt jedes Arbeiten und Ruhen, die Freuden und Leiden des Menschen erhalten Ewigkeitswert.
Immer wieder die Stimme zu vernehmen: “Die Stunde ist jetzt da, vom Schlafe aufzustehen” (Röm 13,11),
der Mahnung
des Rufes zu folgen und alles durch, mit und in Christus zur Ehre des Vaters zu tun bestrebt sein:
das bedeutet die Heiligung der Zeit."
-
Gelobt sei Jesus Christus !
Der hl. Augustinus mahnte eindringlich zur
noch rechtzeitigen
Mitarbeit an den geschenkten Gnaden des Heiligen Geistes,
denn die Gnade kann auch
- fruchtlos ! -
vorübergehen:
-
"Die Gnade hat ihre Augenblicke.
Wer es verschiebt, ihr zu folgen,
setzt sich der Gefahr aus,
ihr vielleicht nicht mehr folgen zu können"
-
Worauf es denn der
Vater der Lüge besonders gerne abgesehen hat, ist....
die Menschen
zum Aufschub der Bekehrung / Umkehr zu bewegen....
bis es für die Seelen zu spät sein kann !
Dazu diese mahnende Erzählung aus
Homiletische Gleichnissammlung - Gleichnisse zur katholischen Sittenlehre von
Pater Anton Koch (1954):
-
Aufschub der Bekehrung
Wenn ich dir eine Summe Geld schenken wollte,
sagt der hl. Ambrosisus, sagst du mir nicht:
„Ich komme morgen“,
nein, du nimmst es sofort entgegen.
Geld anzunehmen schiebt niemand auf, niemand verfällt da auf Ausflüchte;
stellt man aber das Heil der Seele in Aussicht,
dann lässt sich jeder Zeit.
Einst hielt der
Fürst der bösen Geister, Luzifer,
mit seinen obersten Dämonen eine Versammlung ab,
in der er die Frage stellte:
„Wie lassen sich am leichtesten und am sichersten möglichst viele Menschenseelen fangen und ins Verderben stürzen?“
Einer der mächtigsten Geister der Finsternis erhob sich und sagte:
„Man nehme den Menschen den Glauben an die Ewigkeit!“
„Der Rat taugt wenig“, rief Luzifer,
„denn das dauert zu lange.“
Ein anderer schrie:
„Man zerstöre die Kirchen und alles hat ein Ende!“
„Das macht zu viel Aufsehen“,
antwortete der Fürst der Finsternis.
Nun blieb es still ringsum.
Da begann er selbst:
„So will ich es euch sagen.
Ihr braucht nur im rechten Augenblick dem Menschen
ein einziges Wörtlein
ins Ohr zu flüstern;
geht er auf dieses Zauberwort ein,
so habt ihr das Spiel gewonnen.
Merkt euch dies eine Wort!
Es ist das Wörtlein:
später !
Das ist das Netz,
mit dem ihr die Seelen am besten fangen könnt.“
-
Siehe dazu bitte auch:
Die Gnaden
Die Letzten Dinge
-
Gestern in einem Nachruf für einen im 69. Lebensjahr verstorbenen Sportredakteur gelesen:
"Vielleicht war es dein einziger Fehler, dieses verdammte Ende nicht kontrolliert und verhindert zu haben..."
So sehr Erschütterung beim Tod eines Menschen verständlich ist, das "verdammte Ende" hat mich sehr betroffen gemacht, spricht daraus doch kein Funke Hoffnung auf ein Weiterleben der Seele.
Dazu auch ein Interview mit Dr. Manfred Lütz zum Thema: "Denk daran, du stirbst!"
http://www.sueddeutsche.de/panorama/manf...irbst-1.2966022
LG.
"Die Gnade hat ihre Augenblicke.
Wer es verschiebt, ihr zu folgen,
setzt sich der Gefahr aus,
ihr vielleicht nicht mehr folgen zu können"
Sehr berechtigte Mahnung vom hl.Augustinus. Eine Mahnung an einige Wenige früher, doch heute betrifft das locker über 90 % in Deutschland.
Aufschub der Bekehrung:
Ein exzellenter Text vom hl. Ambrosisus. Viele sagen heute: Später wenn ich älter bin kann ich mich mit dem Thema immer noch auseinander setzen. Später als Rentner oder wenns soweit ist kümmere ich mich darum. Was soll ich mir jetzt schon den Kopf darüber zerbrechen ? Erst will ich mal mein Leben genießen. Ach wird schon schiefgehen usw.. Hunderttausend Ausreden gibts deshalb doch in den meisten Fällen geht diese sebstaufgestellte Rechnung nicht auf. Gott läßt sich nicht spotten heißt es ja auch.
Manche haben sogar noch das Glück, das sie durch eine Krankheit wissen das es bald zu Ende gehen könnte und sich darauf vorbereiten. Deshalb ist es ja auch so ein Geschwätz wenn die Leute sagen: Dieser und Jener hatte einen schnellen Tod und mußte nicht leiden. Das ist kein Glück sondern Pech. Wenns vorbei ist kann Derjenige nichts mehr ändern bzw. bereuen.
Ich fragte mich schon selbst wer es wohl leichter hatte am Glauben festzuhalten oder zu ihm überhaupt zu kommen und von daher passt das auch in den Beitragstitel: Die kostbare Zeit. Damit meine ich die Zeit heute oder die Zeit früher.
Früher war das Leben wesentlich härter und auch kürzer denn heute. Man starb schnell und an Dingen die heute leicht heilbar sind. Der Vorteil aber war, das es nicht wie heutzutage eine Schwemme von Irrlehren und Pseudoheilsangeboten gab wie früher. Heutzutage hat man es zwar aus materieller Sicht leichter und man stirbt nicht so schnell an Krankheiten oder verhungert aber die Verlockungen des Zeitgeistes und die Manipulationen der Massenmedien an die Massen der Leute sind immens größer als früher. Von daher hat man es wiederum schwerer. Also ist die Frage wer es leichter hatte im Glauben zu bleiben oder zum richtigen Glauben überhaupt zu kommen, garnicht so leicht zu beantworten.
Allein aus Glaubenssicht hatten es die Menschen früher sogar leichter als heute ist meine Auffassung. Ich kann natürlich auch falsch liegen. Was meint ihr dazu ?
Andreas
Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:,Jesus Christus ist der Herr, - zur Ehre Gottes, des Vaters.
Liebe Hemma
Vielen Dank für dieses gerade die heute weit verbreitete Sinnlosigkeit des Daseins dokumentierende Zeugnis.
Lieber Andreas
Eine sehr gute Analyse von Dir !
In der Tat versinkt die erdrückende Mehrheit der Menschen heute im
"Du lebst nur einmal" Spass-Wahn....mit verheerenden Folgen für das Seelenheil,
denn mit dieser gefährlichen Einstellung wird auch der unausweichliche leibliche Tod zu einem "Störfaktor" und wird dementsprechend so lange ignoriert bzw. die Auseinandersetzung mit ihm so lange vor sich hergeschoben....bis...ja bis es zu spät sein kann !
Sehr trefflich hast Du auch auf das in der Tat
"humanistische" Geschwätz des
ang. "angenehmen" schnellen Todes ohne viel Leiden hingewiesen.
Wohl nur in den wenigsten Fällen dürfte gerade heute ein unvorbereiteter Tod zum Wohl der Seele gereichen.
Im Gegenteil; ein "schneller schmerzloser Tod" geht heute vielfach einher mit einem Zustand der Reuelosigkeit und Unbussfertigkeit.
Immer wieder müssen wir denn betonen:
Nach dem leiblichen Tod ist keine Reue mehr möglich !
"So wie ein Mensch aus dieser Welt geht, so kommt er vor das Gericht"
( Hl. Papst Gregor der Grosse)
Hinzuzufügen ist unbedingt, dass niemand aus dieser Welt scheidet,
dem nicht genügend Gnaden zur Erlangung des Seelenheils gegeben waren !
Dennoch wird dies im Spass-Wahn und Ausleberausch verdrängt bzw. die Frage nach dem Danach entweder überhaupt nicht gestellt oder wenn doch,
dann mit absurden Antworten gleichsam der eigenen wahrheitsfernen Lebensführung "angepasst".
Also etwa " Es kommt nichts mehr"...."vorbei ist vorbei"....
oder auch die "Wiedergeburts"-Lügenfalle des "im nächsten Leben mache ich es besser" etc etc....
es ist das oft bewusste "Nein" zur Mitarbeit an den Gnaden des Heiligen Geistes:
Die Sünde gegen den Heiligen Geist
Deine Frage nach der besseren Zeit für die Bewahrung des Glaubens ist insofern
"zu Gunsten" der "früheren Zeiten" ( dazu dürfen wir weit ausholen, auch bis zum Mittelalter) zu beantworten als dass das Bewusstsein des irdischen Todes als der für das ewige Seelenheil entscheidende Augenblick gegeben war.
Der Tod gehörte noch selbstverständlich zum Abschluss des irdischen Lebens als Ende der Pilgerschaft auf Erden Richtung ewiger Glückseligkeit.
Somit legte man auch grossen Wert auf die Seelenpflege gerade auch aufgrund der durchschnittlich kurzen Lebenserwartung.
Krankheit und Leid waren denn auch Gnaden-Mittel zur Sühne oder Busse oder der Aufopferung.
So war das oft harte irdische Leben auch ein vom Glauben getragenes beständiges Sterben....
der heilige Hieronymus über die gleichsam zwei gegensätzlichen Lebensentwürfe
-
"Es ist nicht dasselbe,
ob jemand lebt, um zu sterben,
oder
ob jemand stirbt, um zu leben.
Der heidnische Philosoph hascht noch im Sterben nach Beifall;
der Apostel stirbt ständig, um in die Herrlichkeit einzugehen"!
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Freundliche Grüsse und Gottes Segen
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