Gelobt sei Jesus Christus !
Hw Pater Deneke von der Petrus-Bruderschaft FSSP
über die Notwendigkeit der
Heiligung der Zeit:
-
"Wie unsere Zeit dahineilt!
“Meine Tage sind wie wachsende Schatten, und ich verdorre wie Gras”, seufzt der Psalmist (102,12).
Ja, wir
“sind wie das sprossende Gras:
Es kommt hervor in der Frühe und grünet, abgemäht ist es am Abend und welk” (90,5 f.).
Der Mensch
“blüht wie die Blume des Feldes;
ein Hauch des Windes - schon ist sie dahin, vergessen der Ort, wo sie stand”(103,15 f.)
[....]
Die Tage des Menschenlebens sollen
nicht als Schandfleck vor Gott, dem ewigen Herrn der Zeit, zurückbleiben.
Der Schöpfer
hat uns die Zeit geschenkt,
weil wir ihrer zu unserem Wachstum und unserer Vervollkommnung,
zur Erreichung unseres Zieles und Glückes bedürfen.
Wir werden, was wir einmal sein sollen, nur durch die Entfaltung unseres Wesens und unserer Gaben mit der Zeit und in der Zeit.
Vom Standort des Glaubens aus betrachtet, ergibt sich daraus die
Forderung nach der Heiligung der Zeit.
Deren
schärfsten Gegensatz stellt die Sünde dar.
Sie ist direkter Mißbrauch der Zeit, Verkehrung ihres echten Sinnes. Gegeben, um den Menschen zu Gott hin wachsen zu lassen, wird die Zeit in der Sünde zur Abwendung vom Ziel und zur Selbstzerstörung benutzt.
Ist dann die Zeit vorüber,
so bleibt die Abkehr
von Gott bestehen als Verdammnis,
denn die Hölle ist zutiefst die
“zur Ewigkeit erstarrte Sünde” (P. Lippert).
Deshalb setzt die
Heiligung der Zeit zuallererst die entschiedene Abkehr
von der Sünde voraus.
Heiligung der Zeit hat aber
nicht nur die Abkehr von der Sünde und vom bloßen Zeitvertreib als Voraussetzung,
sie bedarf auch einer positiven Grundlage.
Diese besteht in der
dankbaren und wachen Einstellung zu der Zeit.
[....]
Durch die dankbare und wache Einstellung zu der Zeit lebt der Menschen bewußter.
Darauf aufbauend,
ist es dann seine Aufgabe,
die Zeit aus
ihrer Verfallenheit an das Reich des Fürsten dieser Welt
loszukaufen,
d.h. zu “erlösen”, nach dem Wort des heiligen Paulus:
“Kauft die Zeit los, denn die Tage sind böse” (Eph. 5,16).
[....]
Im Leben eines Menschen,
der seine Tage
Gott übergibt und weiht,
vollzieht sich das Geheimnis der Erlösung und Heiligung der Zeit. Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre werden wie formloser, doch formbarer Stoff umgestaltet in ein herrliches Gebilde.
Die Zeit unseres Lebens,
zuvor leer und wertlos vor der Ewigkeit,
klingt mit einem Mal als hymnischer Lobgesang,
als sich steigerndes “Te Deum” und “Magnificat”
zu Gott empor.
Nicht nur die ausdrücklich im Gebet verbrachte Zeit,
sondern überhaupt jedes Arbeiten und Ruhen, die Freuden und Leiden des Menschen erhalten Ewigkeitswert.
Immer wieder die Stimme zu vernehmen: “Die Stunde ist jetzt da, vom Schlafe aufzustehen” (Röm 13,11),
der Mahnung
des Rufes zu folgen und alles durch, mit und in Christus zur Ehre des Vaters zu tun bestrebt sein:
das bedeutet die Heiligung der Zeit."
-