Zeit ist Gnade
Sag mir, was ist doch die Zeit?
Man sieht sie nicht und kann sie nicht fassen
Und doch ist sie da und immer bereit,
sich unaufhörlich nützen zu lassen.
Nur steht sie nicht still, - sie hält sich nicht auf,
gar rasch, gar eilig ist ihr Lauf.
Kaum merkt man sie neben sich steh´n,
so ist sie auch schon am weitergeh´n.
Und wo eilt sie hin, - diese flüchtige, kostbare Zeit?
Sie eilet hin nach der Ewigkeit.
Was ist doch die Zeit?
„Zeit ist Gnade“, so sagte man mir,
Gott schenkte sie mir. Er schenke sie dir,
aus seinem Reichtum, aus seiner Fülle.
Nun soll´n wir sie nützen, - so ist es sein Wille.
Was ist die Zeit?
Zeit ist Gnade, das leuchtet mir ein,
drum soll sie mir kostbar, - ja heiligsein,
sie fleißig zu nützen, das sei mir Pflicht;
sie zu vergeuden, gab Gott sie uns nicht.
Nützen im Dienste der Ewigkeit
Will ich die kostbare, flüchtige Zeit.
„Zeit ist Gnade“ und hört einmal auf,
ist einst vollendet mein irdischer Lauf.
Dann ist die Zeit für mich abgetan,
dann fängt – unbegrenzt – die Ewigkeit an.
Und dann fragt Gott:
„Was hast du gemacht mit der kostbaren Zeit,
die ich dir geschenkt?
Wie hast du sie zugebracht?
Dich nur in irdisches Treiben versenkt;
sie verträumt mit Dingen, die nichtig und klein?“
O, möge dies doch nicht so sein!
Wohl uns, wohl uns, wenn wir nützen die Zeit
Und kaufen sie aus für die Ewigkeit.
So wird es sein an jenem Tage, dem kein Abend mehr folgt: Du werden wir Gott schauen und Ihn lieben ,und Ihn lobpreisen und Ihm Dank sagen und bei Ihm sein und bei Ihm bleiben.
Ja, so wird es ein an jedem Ende ohne Ende.
Hl. Augustinus
„Wenn niemand mehr zuhört,
hört Gott mir immer noch zu.
Wenn ich zu niemand mehr reden, niemand mehr anrufen kann –
Zu Gott kann ich immer reden.
Wenn niemand mehr mir helfen kann –
Wo es sich um eine Not oder Erwartung handelt,
die menschliches Hoffenkönnen überschreitet - :
Er kann mir helfen.
Wenn ich in die letzte Einsamkeit verstoßen bin:
Der Betende ist nie ganz allein.“
(Papst Benedikt XVI, Enzyklika Spe Salvi 32)
Gebetszettel GD-51
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