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#51

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 20.02.2023 07:56
von Blasius • 3.821 Beiträge




Von der wahren Weisheit

Mein Gott, vor dessen Thron die Weisheit steht,

O sende einen Strahl aus ihrem Lichte:

Auf dass mein Geist nach ihrem Wink sich richte,

Da ohne sie er ewig irre geht.



1. Wunderbar ist der menschliche Scharfsinn. Er unterwirft sich die ganze Natur, durchschifft auf geradem Weg das Meer, misst den Himmelsraum aus und wägt die Planeten ab. Und dennoch ist dieser große Scharfsinn - sich selbst überlassen, - ohne wahre Weisheit. - Denn worin besteht dies himmlische Licht? Allerdings darin, dass der Mensch die Dinge nach ihrem wahren Wert schätze, das Ewige höher denn das Vorübergehende, das Himmlische höher denn das Irdische achte, und diesem richtigen Urteil gemäß lebe. Wer dagegen nur für die Sinne lebt, und nur Vergängliches sucht: dem fehlt, besäße er auch alle Wissenschaften, das Licht der Weisheit. Und darum auch nennt die Schrift die Sünder: Blinde und Toren.



2. "Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit" (Psalm 111,10), ihre Vollendung aber ist die Liebe Gottes. Wer immer Gott fürchtet, ist weise, weil er sich fürchtet, etwas zu tun, das seinen Augen missfällt. Und diese heilige Furcht führt ihn zur Liebe. Darum ist, trotz aller natürlichen Wissenschaft, der Sünder unweise, denn er fürchtet Gott nicht, sondern er fürchtet sich vor Gott, gleichwie der böse Geist, der, ungeachtet er durch seine geistige Natur an Kenntnissen und Wissenschaften alle Sterblichen ohne Vergleich übertrifft, dennoch ohne einen Funken wahrer Weisheit ist, weil er in unendlicher Ferne von der wesentlichen Weisheit irrt, die Gott selbst ist.



3. Die wahre Weisheit hat nur ein Ziel, und dahin richtet sie alle Dinge als Mittel: nämlich, zu Gott, ihrem Urquell zu gelangen. Wir lächeln über Kinder, die Häuser bauen, die der leichteste Wind umwirft, oder in ihren Spielen über den Vorzug ringen, und streiten, wer von ihnen König sein soll. Sind aber die Spiele der Erwachsenen, die festere Häuser bauen, und um Ehre und Reichtum streiten, um vieles vernünftiger, weil sie den Spielplatz etwas später verlassen? Wahrlich, ein altes, verachtetes Mütterchen, das Gott liebt, seine Gebote hält, und die Ewigkeit im Auge hat, ist unendlich weiser, als die gelehrtesten Männer der Welt, die alles, außer das einzig Notwendige, wissen. Kohelet 13,13: "Fürchte Gott, und achte auf seine Gebote!"

https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

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#52

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 24.02.2023 13:06
von Blasius • 3.821 Beiträge




Über die Wahl des heiligen Apostels Matthias


In deiner Hand liegt, Herr, mein Los

Für dies und jenes Leben.

Und deine Güte ist so groß.

Warum denn soll ich beben.

Bin ich getreu, so liebst du mich;

Dies aber will ich ewiglich.



1. Nichts im Weltall geschieht ohne Gottes Willen. Als die Apostel, die Stelle des verworfenen Judas zu ersetzen, das Los über zwei gerechte Männer warfen, fiel es auf Matthias. Kein Zufall war dies, Gott hatte ihn von Ewigkeit zum Apostel bestimmt. Denn das Los aller Menschen ist in seinem ewigen Plan voraus geordnet. Jeder der Auserwählten hat seine bestimmte Stelle im Himmel. Doch hängt unser Heil nicht von dieser Vorherwissenschaft Gottes, sondern von unserer Mitwirkung mit seiner Gnade ab, die er allen gibt. Denn so viel an ihm liegt, will er, dass alle Menschen selig werden. Wirken wir also getreu mit seiner Gnade, und wir sind unseres Heiles sicher.



2. Offenbarung 3,11: "Halte fest, was du hast, damit kein anderer deinen Kranz bekommt." Eine ernste Warnung ist dieses Wort unseres Herrn. Denn verlieren wir den Glauben und die Liebe, so wird ein anderer unsere Krone empfangen. Judas fiel, und Matthias wird erwählt. Die Juden wurden meineidig, und die Heiden traten an ihre Stelle. Ein Land verliert den Glauben, und ein anderes nimmt ihn mit Freuden an. Es waren vierzig Kronen für jene 40 Märtyrer bestimmt, die die Marter auf dem gefrorenen Teich erlitten. Einer fiel, und ein heidnischer Wächter trat an seine Stelle und empfing seine Krone. Dies geschieht jeden Tag. Darum wachen und beten wir, dass die Gnade der Beharrlichkeit uns verliehen wird.



3. Hinge mein ewiges Heil nur von Gott ab, dann wäre ich darüber in großer Sicherheit. Da es aber auch von mir abhängt, muss ich allerdings zittern, denn schwach bin ich, wandelbar und bestandlos. Ach, mein Gott, was wird am Ende aus mir werden? Werde ich die Seligkeit erlangen? Ich weiß es nicht. Kann ich sie erlangen? Allerdings, denn der Glaube versichert mich, dass Gott mein Heil aufrichtig will, und von mir nur verlangt, dass ich mit seiner Gnade wirke. Er aber verleiht mir alle Gnaden, dies Werk meiner Ewigkeit zu beginnen und glückselig zu vollenden. Dies ist der Trost meiner Hoffnung. "Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so dass ihr sie bestehen könnt." (1. Korinther 10,13)


https://www.heiligen-legende.de/matthias-apostel/

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#53

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 24.02.2023 15:30
von Aquila • 7.057 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus!


Lieber @Blasius

Vielen Dank für das Posten dieses Beitrages über den Willen Gottes und seiner Vorsehung.
Dieser Dank gebührt auch für Deine vielen anderen segensreichen Beiträge.


Pater Gabriel Kunz vom Kreuzorden faltet im "St. Josephsblatt"
in einer Abhandlung das Wirken der Vorsehung Gottes auseinander und zeigt auch den Anteil der hl. Engel an ihr:

-
"Wie sehr Gott unsmliebt und für uns Sorge trägt bis in die kleinsten Details des Alltages, bringt uns Jesus in vielen Gleichnissen nahe.
So etwa, wenn er von dem Sperling erzählt, der nicht vom Dach fällt, ohne dass unser himmlischer Vater darüber weiss;
oder von den Tieren des Feldes, um die er sich sorgt und sie ernährt; oder auch von den Blumen, um deren vergängliche Schönheit er sich kümmert und schliesslich auf die Kleinen hinweist, die er schützt durch seine Engel.
Wir sollen uns nicht ängstlich um unser Leben sorgen mit all seinen Bedürfnissen und einer uns unbekannten Zukunft, denn alles liegt geborgen in den Händen eines allmächtigen Vaters, der uns liebt und unser Bestes will.

[....].
"Vorsehung" bedeutet, dass in allem, was geschieht, ein "Sehen" Gottes ist:
Wäre gesehen wird, für wen etwas vorgesehen und vorausgesehen wird, damit es gut ist für ihn.
Dass da ein gütiges Vaterauge auf allem ruht, dem nichts entgeht, was uns schadet oder nützt, und in seiner Macht alles zum Besten fügt zu unserem Heil, weil, ja, weil dieser Vater uns liebt und als seine Kinder angenommen hat.
[....]
Gottes Zuwendung stösst aber an seine Grenze, die er sich selbst in seiner uns unbegreiflichen Liebe gesetzt hat:
Er will unser freies Mitwirken.
Gott führt zwar und ermahnt, aber er zwingt nicht.
Der Menschmuss sich in freier Selbstbestimmung sein Glück selber wählen und erringen.
Auch das Unglück, das Gott zulässt um ein höheres Gutes Willen, das , der Betroffene zumeist noch nicht sogleich sieht, denn, so sagt der hl. Paulus:
'Wir wissen, dass Gott denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt'
(Röm 8, 28).
Diese Fügungen Gottes betreffen ja immer auch die Geschicke der andern mit, die unserer Familie und unseres Lebensraumes, unseres Landes und schliesslich der gesamten Menschheit und der ihr anvertrauten Schöpfung.
Alle und alles sind durch die Ereignisse, durch ihre Geschichte hineinorientiert auf ein letztes Ziel:
Die Vollendung in Gott.

Gottes Allmacht lenkt und fügt alles auf ein höheres Ziel hin.
Er tut das aber nicht selber, sondern übergibt diese Aufgabe gerne seinen Dienern, den hl. Engeln, die er dazu in seine Pläne Einsicht.
Sie, als geschöpfliche Abbilder des Heiligen Geistes, helfen nach besten Wollen und Vermögen mit, dass das durch den Teufel und die Sünde in die Schöpfung eingedrungene Böse und Zerstörerische zurückgedämmt wird und Unheil und Schäden daraus verbannt werden, dass Friede herrscht bei denen, die guten Willens sind.

In der dritten Bitte des Vaterunsers
sollen wir auf Geheiss des Herrn von Gott erbitten, dass sein Wille auch auf unserer Erde so erfüllt werde wie er im Himmel geschieht.
Die das aber tun, sind jene, die 'stets das Angesicht des Vaters schauen, der im Himmel ist' (Mt 18,10), die hl. Engel.
Dort vollbringen sie in steter Bereitschaft und Genauigkeit seinen Willen .
Gerne lassen sie sich als seine dienenden Geister aussenden, um denen zu helfen, die das Heil erben sollen (siehe Hebr 1,14).

Was ist der Wille Gottes für uns ?
Offensichtlich ist er zunächst einmal das,
wozu
uns seine Gebote, die geoffenbarte Hl. Schrift, der sie entnommen sind, und die von ihnen abgeleitete Morallehre der Kirche verpflichten, dazu noch ihre Überlieferung (Tradition) und die Weisungen ihres Lehramtes.

Der Wille Gottes will nur unser Bestes, erfordert aber unsere Mitarbeit.
Er ist nicht immer sogleich erkennbar, wir müssen wachen Herzens und aufmerksamen Blickes offen sein für ihn.
[....]

-

Über die Notwendigkeit des Willens zur Mitarbeit an den geschenkten Gnaden:
Die Gnaden (8)

Näheres über das Wesen der hl. Engel siehe bitte hier:
Wesen und Eigenschaften der hll. Engel
und hier:
Die "Himmlische Hierarchie" der heiligen Engel

-


zuletzt bearbeitet 24.02.2023 15:32 | nach oben springen

#54

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 25.02.2023 07:06
von Blasius • 3.821 Beiträge



Vom Willen Gottes



Gott, die Liebe ist dein Wille,

Du willst unsre Seligkeit.

Gib, dass treu ich ihn erfülle,

Sieh, es ist mein Herz bereit.



1. Psalm 143,10a: "Lehre mich, deinen Willen zu tun; denn du bist mein Gott." Denn dein Wille, o ewig anzubetende Majestät, ist der Urquell aller Glückseligkeit, der Ursprung aller Liebe, der Spiegel aller Vollkommenheit, die Regel aller erschaffenen Geister. Denn er ist die unerschaffene Weisheit und Güte selbst. Wegen dieser unendlichen Vollkommenheit, die du ewig in dir schaust, liebst du, o Gott, dich selbst notwendig, wesentlich, unendlich. Und auch deine Heiligen, die in deiner Glorie dich schleierlos schauen, lieben, nach Maßgabe dieser glorreichen Anschauung, deinen göttlichen Willen wesentlich und notwendig. Diese Liebe selbst aber ist ihre Seligkeit. Dies, mein Gott, erkenne ich in deinem Licht, und preise deine ewige Güte, der du zu deiner heiligen Erkenntnis und Liebe mich erschaffen hast.



2. Wehe dem erschaffenen Geist, der deinem Willen widerstrebt. Je weiter er von dieser göttlichen Richtschnur alles guten Willens abweicht, um so mehr entfernt er sich von dem Urquell alles Friedens und aller Glückseligkeit. Ewig rasen in den Kerkern deiner Gerechtigkeit die Verworfenen, weil sie deinem gerechten Willen ewig, und ewig vergeblich, widerstreben. Unglückselig auch sind, selbst in diesem Leben, alle Sünder, die deinem heiligsten Willen feindlich gegenüber stehen. Unglückselig ist der Ungläubige, der Lasterhafte, der Sinnenmensch. Und gleich jenen Verworfenen ergrimmt er über Schmerz, Unglück, Schmach. Und alles, was in dem grauenhaften Spiel seiner Leidenschaften ihn stört, oder seine sündhafte Lust ihm vergällt.



3. Und woher auch, mein Gott, die Bitterkeit meines eigenen Lebens, wenn nicht daher, dass mein Wille dir nicht vollkommen unterworfen ist? Denn eine gerade Richtschnur ist dein ewiger Wille. Mein Wille aber ist verkehrt. Er will, was dein Gesetz verbietet. Und, ach, bitter wie die Arznei dem Kranken, fällt es mir oft, diesen schiefen Willen nach dem deinigen zu richten. Gib mir doch, Herr, dass ich dich liebe gleich deinen Heiligen, die sogar in den bittersten Leiden und Trübsalen frohlocken, weil sie erkannten, dass alle diese Bitterkeiten nur zu deiner Verherrlichung und zu ihrem Heil aus der Hand deines Willens kamen. Psalm 5,13: "Denn du, Herr, segnest den Gerechten. Wie mit einem Schild deckst du ihn mit deiner Gnade."



https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/


zuletzt bearbeitet 25.02.2023 07:07 | nach oben springen

#55

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 28.02.2023 07:22
von Blasius • 3.821 Beiträge



Von der Nachfolge Jesu



Seht, Jesus geht mit seinem Kreuz voran.

O folgen wir ihm nach mit treuem Herzen.

Geht über manchen Dorn auch unsre Bahn:

Sein Reich vergilt unendlich unsern Schmerzen.



1. Beherzige den Ausruf Jesu zu seinem himmlischen Vater, als er im Begriff war, diese Welt zu verlassen: "Ich habe das Werk vollendet, das du mir aufgetragen hast." (Johannes 17,4) Dieses große Werk war unsere Erlösung, die Jesus am Kreuz vollendete, wo er durch seinen zeitlichen Tod vom ewigen Tod uns errettete, und durch sein Blut die ewige Gerechtigkeit versöhnte. Aber noch genügte dies nicht, wir bedurften auch eines sicheren Weges, dieses große Heil zu erlangen, und eines vollkommenen Vorbilds zur Nachbildung, Gott wohlgefällig zu werden. Und diesen Teil seiner Sendung hatte Jesus während seines Lebens vollbracht. "Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt." (1. Petrus 2,21)



2. Die Beispiele unseres Herrn sind die Richtschnur unseres Lebens, und das Maß unserer künftigen Seligkeit. Alle Heiligen bildeten sich nach diesem göttlichen Vorbild, und auch nur darum waren sie heilig. Einige zwar ahmten diese, andere jene seiner anzubetenden Tugenden insbesondere nach. Es gab Heilige, in denen vorzüglich die Demut, andere, in denen die Sanftmut, andere, in denen die Geduld, andere, in denen die Liebe Jesu ganz besonders hervorleuchtete. Einige folgten ihm in seinem verborgenen Leben, andere in seinen Arbeiten am Heil der Seelen nach. Alle jedoch trafen darin zusammen, dass sie seinem göttlichen Ausspruch folgten: "Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." (Matthäus 16,24) Denn Kreuz und Selbstverleugnung sind die Grundfesten der Nachfolge Jesu für alle.



3. Diese Ähnlichkeit ist das Gepräge aller Auserwählten. Römer 8,29: "Denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben." Ohne Selbstverleugnung also, das heißt ohne Überwindung unserer ungeordneten Triebe, ohne Hingabe unseres Willens an Gottes Vorsehung, ohne geduldiges Tragen des täglichen Kreuzes, das diese Vorsehung uns auferlegt, und ohne Nachbildung der Sanftmut, Demut, Abtötung und Liebe unseres göttlichen Vorbilds, nennen wir uns vergeblich seine Jünger. Matthäus 17,5b: "Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören."


https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/


zuletzt bearbeitet 28.02.2023 07:22 | nach oben springen


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