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#61

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 22.03.2023 07:56
von Blasius • 3.822 Beiträge




- Die Verklärung des Herrn


Erhöre, Jesus, mein inbrünstig Flehen,

Auf jenem Tabor dich verklärt zu sehen,

Wo nie das Licht der Glorie vergeht,

Und ewig deine Herrlichkeit besteht.



1. Betrachte dies glorreiche Geheimnis, worin der Sohn Gottes, seine geliebten Jünger vor dem Ärgernis seines Kreuzes zu bewahren, ihnen eine Probe der himmlischen Glorie zeigt. Auf einen hohen Berg führt er sie, denn erheben muss sich über die niedrigen Dinge dieser Welt, wer die göttlichen Geheimnisse schauen will. Dort also glänzt er vor ihren Augen im sonnigen Licht seiner Gottheit. Dort erscheinen in großer Herrlichkeit Mose und Elia, das Gesetz und die Propheten. Dort auch zeigt der ewige Vater ihn als den vielgeliebten Sohn seines göttlichen Wohlgefallens, und spricht zu ihnen und zu uns allen: "Auf ihn sollt ihr hören!"



2. O selige Entzückung heiliger Seelen, wenn das Licht Gottes ihnen leuchtet, und den Vorgeschmack der himmlischen Seligkeit ihnen erteilt. "Gut ist es hier zu sein!" ruft Petrus aus, von dieser so großen Glorie wonnetrunken. Wie auch wäre es nicht gut, nicht selig, ewig in dieser Glorie zu sein, aus der ihnen hier nur ein Labetrunk gereicht wird. Doch, ach, hier ist kein Ort, Hütten zu bauen, denn keine bleibende Stätte haben wir hier, und nicht dauernd sind diese lieblichen Heimsuchungen der Gnade. Denn sieh plötzlich überschattet sie eine Wolke, und von heiligem Schrecken durchdrungen, fallen sie wie ohnmächtig nieder. O menschliche Schwäche! Kaum weicht der göttliche Trost, kaum naht die dunkle Wolke der Prüfung, dann beginnen wir zu zagen, und allen Mut zu verlieren.



3. Niemals jedoch verlässt Jesus seine Getreuen. Liebevoll tritt er hinzu und spricht: "Steht auf! Fürchtet euch nicht!" Seine Gnade erhebt und kräftigt sie aufs neue, damit sie in ihren Trübsalen nicht verzagen. So erholten auch die Apostel sich von ihrem Schrecken, und "da sie die Augen erhoben, sahen sie niemand, außer Jesus allein". Dies ist die wunderbare Wirkung außerordentlicher Gnaden in heiligen Seelen. Nichts anderes sehen sie mehr als Gott allein. Alles übrige verleidet ihnen, die Welt und ihre vergänglichen Güter und Lüste ekeln sie an. Sie rufen mit dem Propheten: "Was habe ich im Himmel außer dir? Neben dir erfreut mich nichts auf der Erde." (Psalm 73,25)

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zuletzt bearbeitet 22.03.2023 07:56 | nach oben springen

#62

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 25.03.2023 08:11
von Blasius • 3.822 Beiträge





25. März - Das Fest Mariä Verkündigung


Erlauchte Jungfrau, hehr und groß,

Ein Lilienbettlein ist dein Schoß,

Worin als Kind, aus deinem Blut,

Der Sohn des Allerhöchsten ruht.



1. Begib dich im Geist der Andacht in die stille Kammer der Jungfrau zu Nazareth, die im Gebet heiliger Beschauung den Herrn dringend um das Heil der Welt anfleht, das er in allen Jahrhunderten durch Mose, David, Jesaja und alle Propheten hatte weissagen lassen. Noch ist sie in diesem feurigen Gebet begriffen, als der Engel des Allerhöchsten vor ihr steht, ihr zu verkündigen, sie selbst sei die, von Ewigkeit in Gottes Ratschluss erkorene Jungfrau, die den Sohn Gottes in ihrem keuschesten Leib empfangen und gebären soll. Die demütige Gottesmagd erschrickt, denn gleich der schneeigen Lilie, die ihre eigene Schönheit nicht kennt, erstaunt sie über diese unerhörte Botschaft.



2. Vieles spricht der Bote des Allerhöchsten zu der fleckenlosen Taube von den hocherhabenen Vorzügen des himmlischen Königs, ihres künftigen Sohnes. Doch nur überaus wenig die weise, sittsame, an Geist und Körper heilige Jungfrau, die, die Erste und Einzige im Alten Bund, ohne Vorbild und ohne Rat, auf innerliche Eingebung dem Herrn als beständige Jungfrau sich geweiht hatte. Erst als der heilige Engel sie versichert, sie werde die Mutterkrone mit dem Jungfraukranz vereinigen, und, nach Art und Weise der Propheten, ihr ein Beispiel der göttlichen Allmacht anführt, spricht sie, ganz in Gehorsam, Demut und Liebe aufgelöst: Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort."



3. O glorreiche Jungfrau, welche Seligkeit liegt in deinem Ausspruch. Jubelnd vernehmen deine Worte die heiligen Altväter und Mütter in der Tiefe, jubelnd die in Finsternisse versunkene Welt, ja freudig auch eilt der Himmelsbote zum Allerhöchsten mit deiner Antwort. Nimmermehr jedoch dringt ein Sterblicher, ja nimmermehr auch ein Engel in den besiegelten Abgrund der großen Dinge, die der Herr an dir, o Jungfrau der Jungfrauen, getan hat. Nur schweigen und anbeten können wir die Gnadenfülle, die Überschattung der Kraft des Allerhöchsten, die jungfräuliche Fruchtbarkeit, die Menschwerdung des ewigen Wortes in deinem Schoß. Von dieser Stunde an verehren die Engel dich als ihre Königin, und preisen dich selig alle Geschlechter. "Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes." (Lukas 1,42)


Zur Geschichte des Festes

Mariä Verkündigung ist eines der ältesten Marienfeste. Wurzelt es doch in dem bedeutsamsten Geschehen unserer Heilsgeschichte: der Menschwerdung des Sohnes Gottes, des göttlichen Wortes. Dreimal am Tag dankt die katholische Welt dem himmlischen Vater beim Aveläuten für dieses kostbare Geschenk, für die Menschwerdung seines vielgeliebten Sohnes. Durch die Festfeier am 25. März will die Liturgie sagen: noch neun Monate, und wir dürfen niederknien vor Gott in Menschengestalt.
Es ist darum begreiflich, dass dieses Fest bis in die ältesten Jahrhunderte zurückreicht. Die stadtrömische Liturgie feiert es am Mittwoch der Adventsquatember. Als eigener Festtag ist es historisch nachweisbar zunächst im Orient, und zwar schon im 5. Jahrhundert, im Abendland im 7. Jahrhundert. Leo XIII. erhob es zu einem Doppelfest erster Klasse.


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zuletzt bearbeitet 25.03.2023 09:32 | nach oben springen

#63

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 26.03.2023 08:35
von Blasius • 3.822 Beiträge



Von der Hölle



Gott, heilig ist dein Licht und deine Macht.

Als Gott belohnest und bestrafest du.

Der Frevler zieht sich ew`ge Strafen zu;

Er hasst das Licht, und sinkt in ew`ge Nacht;

Den Treuen aber reichst du Himmelskronen,

Und lässt ewig sie im Lichte wohnen.



1. Es ist eine der Grundwahrheiten des Christentums, dass es eine Hölle, nämlich einen Kerker der ewigen Gerechtigkeit, für Sünder gibt, die dies Leben verlassen, ohne sich von ihren Sünden abzukehren. Auf dieser Wahrheit ruht das ganze Werk der Erlösung wie auf seiner Grundveste. Jesus starb am Kreuz, von diesem ewigen Tod alle zu erlösen, die an seiner göttlichen Erlösung Anteil nehmen wollen. Denn dass die Sünde, als eine Beleidigung der unendlichen Majestät, eine unendliche Strafe verdiente, die nur durch unendlichen Ersatz konnte aufgehoben werden, dies zeigt uns Kalvaria, wo wir die Gerechtigkeit Gottes und seine Barmherzigkeit im vollkommensten Einklang sehen.



2. Wie schrecklich dieser Ort der ewigen Strafe ist, lässt sich aus den Ausdrücken der Schrift ermessen, die ihn einen Feuerofen ohne Luft und Öffnung nennt, wo das Feuer ewig brennt; und die Unglückseligen, die der ewige Fluch traf, gleich feurigen Bränden glühen; den Flammen- und Schwefelteich des Zornes Gottes; die Kelter des göttlichen Grimmes; den Brunnen des Todes; den Ort der Qual und Finsternis, wohin in Ewigkeit kein Strahl des Lichtes dringt; ein Gefängnis, worin die Verdammten, in ewigen Ketten gefesselt, Tag und Nacht in rasender Verzweiflung heulen; ein Haus des bösen Geistes, worin er herrscht, und die Verworfenen als Schergen der göttlichen Gerechtigkeit peinigt! Ach, welch ein Haus, welch ein schrecklicher Aufenthalt.



3. Über alle Vorstellung sind diese Strafen der unendlichen Gerechtigkeit. Dennoch würden sie den größten Teil ihrer Bitterkeit verlieren, wenn den Verworfenen auch nur ein Funke Hoffnung leuchtete, dass sie einst ein Ende nähmen. Aber darin eben besteht die Verzweiflung, die sie ewig foltert, dass sie kein Ende nehmen. Ewig rasen sie gegen sich selbst: Ich, ich bin schuld an meiner Verdammnis. Ich könnte nun im Himmel sein, und bin in der Hölle. Nun erkennen sie Gott als den unendlichen Quell aller Glückseligkeit, hungern ewig vergeblich nach ihm, und hassen und verfluchen sich selbst und seine ewige Gerechtigkeit. "Besser ist es für dich, dass du . . .zum Leben eingehst, als dass du . . . in die Hölle geworfen wirst, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt." (Markus 9,42-48)



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zuletzt bearbeitet 26.03.2023 08:39 | nach oben springen

#64

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 27.03.2023 07:54
von Blasius • 3.822 Beiträge



Rückblick auf die Hölle und Danksagung


Es flamme, Herr, dir meines Herzens Dank.

Denn deine Gnade war`s, die meiner schonte,

Dass ich nicht in die tiefste Hölle sank,

Wo nun in ew`ger Feuersglut ich wohnte.

Der ganze Himmel lobe dich für mich

Und preise deine Güte ewiglich.



1. Lass von dem Gerede ruchloser Gleisner und ausschweifender Lüstlinge dich nicht betören, die durch das süße Schlummerlied von einer unendlichen Barmherzigkeit, die keine Sünde ewig bestraft, sich selbst und andere in den furchtbarsten Todesschlaf lullen, denn schrecklich wird einst ihr Erwachen sein. Begib dich vielmehr oftmals im Geist an diesen Ort der Strafe. Betrachte die Stelle, die du daselbst verdienen und wo du nun wirklich in ewiger Verzweiflung wüten würdest, wenn Gott deiner sich nicht erbarmt hätte. Dieser Anblick lehre dich dankbar sein, vor der Sünde erschaudern und alle Trübsale des Lebens mit Geduld ertragen, die gegen das ewige Feuer gleich Schatten verschwinden.



2. Erwäge, zu wie unendlichen Danksagungen du gegenüber deinem Gott verpflichtet bist, dass er vor diesen ewigen Schrecknissen dich bewahrte. Befreite er einen jener Verworfenen aus diesen feurigen Kerkern seiner Gerechtigkeit: in welche Danksagungen würde sein Herz sich ergießen, in wie lebendige Lobgesänge würde er ausbrechen, wie innig würde er seinen Gott preisen, ja wie sehr auch würde er die Sünde verabscheuen, und wie strenge Buße würde er wirken. Weit inniger aber müssen deine Danksagungen sein, denn es ist fürwahr eine ohne Vergleich größere Wohltat, vor dieser schrecklichen Verdammnis zu bewahren, als von ihr zu befreien.



3. Unterlass an keinem Tag, der unendlichen Barmherzigkeit Gottes für diese so unaussprechliche Wohltat zu danken, und sei eifrig in seiner Liebe und in seinem Dienst. Hältst du seine heiligen Gebote getreu, dann darfst du allerdings auf seine unendliche Güte vertrauen, denn nimmer wird sie dann dich verlassen. Das wahre Vertrauen aber fasst beständige Wachsamkeit und heilige Furcht in sich, weil wir, so lange wir in diesem Leib der Sünde leben, keine vollkommene Sicherheit haben. Und dies auch war es, warum selbst die größten Heiligen zitterten. Flehe täglich aus inbrünstigem Herzen zum Herrn, vor der Sünde dich zu bewahren, die ein größeres Übel als selbst die Hölle ist, und die dahin führt, wo keine Erlösung ist in Ewigkeit. Offenbarung 2,10b: "Sei treu bis in den Tod; dann werde ich dir den Kranz des Lebens geben."


zuletzt bearbeitet 27.03.2023 07:57 | nach oben springen

#65

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 30.03.2023 06:25
von Blasius • 3.822 Beiträge




Über die Begierden des Herzens



Herz, Herz, du hegest der Begierden viele.

Und wirst zerrissen in so bösem Spiele.

Dein Wunsch ersättigt nicht, trifft er auch ein;

Wenn aber nicht, ist herber deine Pein.



1. Das Herz des Menschen, der außerhalb des Reiches Gottes lebt, ist ein unerschöpflicher Quell folternder Begierden, die einander gleich den Wellen eines Stromes drängen. Wohin aber zielen diese heftigen, launenhaften, törichten, niedrigen Begierden? Das Herz zu beunruhigen, zu peinigen, worauf sie verschwinden, um abermals anderen Raum zu geben. Werden sie aber zuweilen erfüllt, so entflammen sie den Durst des Herzens noch heftiger. Denn wann genügten je dem Ehrsüchtigen die Ehren, die er erlangte? Wann den Geizigen die Schätze, die er sammelte? Wann hört je ein begierliches Herz auf zu wünschen, solange noch etwas zu erstreben ist? Durch Überfluss wird ein solches Herz noch ärmer. Es ist ein unersättlicher Abgrund, der alles verschlingt.



2. Betrachte aber die Unruhe eines Herzens, das seinen Begierden den Zügel schießen lässt. Alles bietet es auf, sein Verlangen zu erreichen. Es scheut keine Arbeit, keine Mühe. Es sucht, fleht, kriecht bis zur Niederträchtigkeit. Durch nichts lässt es sich abschrecken. Hindernisse reizen es noch mehr. Es wütet gleich einem Bergstrom, der seinen Damm niederreißt. Und erreicht es trotz aller seiner Mühen sein Verlangen nicht, dann wütet es gleich einem Rasenden, und wird der Verzweiflung zum Raub. O Blindheit und Torheit des menschlichen Herzens, das nach vergänglichen Dingen giert. Mehr peinigt er sich selbst und tut sich schweres Leid an, als seine erbittertsten Feinde ihm antun könnten.



3. Darum vergleicht der Heilige Geist das Herz des Gottlosen "einem brausenden Meer, das nicht ruhen kann, und dessen Wellen Kot und Unflat auswerfen". (Jesaja 57,20) Und fürwahr ist das begierliche Herz ein stürmisches Meer, wo Blitze und Donner erschrecken, Wogen wie Berge sich türmen, wüten und einander unter furchtbarem Getöse drängen. Also wird das Herz gefoltert, dem Gott nicht genügt, oder das seine Glückseligkeit anderswo sucht. Herr, gebiete den Winden und dem Meer, befiehl diesen irdischen Begierden, zu schweigen, und dann wird Friede in das Herz einkehren, und große Ruhe herrschen. "Das Ende der Feinde des Kreuzes Christi ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn." (Philipper 3,19)

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