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RE: Coronavirus-Epidemie oder Angst-Epidemie?
in Nachrichten 01.04.2020 12:30von Blasius • 3.929 Beiträge
Coronavirus-Epidemie oder Angst-Epidemie? (8)
@Aquila
Auch ein kaum zu fassender teuflischer seelentötender Zynismus prägt die aktuelle Coronakrise.
"Wir wollen Leben retten" hören wir landauf landab bezüglich der Begründung für die auferlegten Massnahmen. Dies ist selbstredend löblich.......
Lieber Aquila,
Danke für die traurigen aber leider wahren Worte.
Es ist schon fast heuchlerisch wenn wegen einer Virus Erkrankung
hunderte oder gar tausende von Milliarden Euro investiert werden,
sogar welt weit die ganze Wirtschaft lam gelegt wird.
Und das wird in dem Sogenannten Corona Infektions "Rummel" verschwiegen:
Von Niki Vogt
Die Informationen aus Pakistan sind beklemmend und entsetzlich. Immer wieder finden Müllwerker und Behörden die Leichen von Babies auf den Müllhalden. Achtlos weggeworfen, niemand will sie. Sie sind menschlicher Müll. Viele von ihnen sind offensichtlich direkt nach der Geburt, noch von der Hebamme, in einen Müllsack gestopft worden und entsorgt. Die kleinen Babymädchen sind darin einen elenden, einsamen, quälenden Hunger- und Dursttod gestorben.
Pakistan und Indien: Mädchen als wertloser Abfall – tote Babies auf dem Müll
https://connectiv.events/pakistan-und-in...-auf-dem-muell/
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Coronavirus in Indien: Ausgangssperre für 1,37 Milliarden Menschen
Julia Wadhawan vor 22 Std.
RKI-Chef Wieler rechnet mit steigender Sterberate
China: Kommt eine zweite Virus-Welle?
© Uncredited/AP/dpa Wanderarbeiter in Neu-Delhi drängen in Busse,
die sie zurück in ihre Heimatdörfer bringen sollen.
Das Gesundheitswesen schwach, die Regierung erratisch: Das Coronavirus trifft Indien hart.
Der Lockdown kam plötzlich, Tausende Wanderarbeiter irren zu Fuß durchs Land.
Es ist beinahe acht Uhr abends als Mamta mit ihren vier Kindern und ihrem Mann, müde und hungrig, wieder vor ihrer Backsteinhütte stehen. 13 Stunden waren sie unterwegs, von Delhis Westen Tilak Nagar bis in den Südosten der indischen Hauptstadt. Mehr als 30 Kilometer zu Fuß, in Flip-Flops, mit Baby auf dem Arm, ein paar Tropfen Wasser in einer leeren Zweiliter-Colaflasche und Bündel mit Habseligkeiten auf dem Kopf. "Wir haben gehört, dass dort Busse fahren. Aber die Polizei hat uns zurückgeschickt."
Die Familie wollte in den angrenzenden Bundesstaat Madhya Pradesh, wo der Rest ihrer Verwandschaft lebt. Jeden Frühling helfen sie dort bei der Ernte, den Rest des Jahres arbeiten sie als Tagelöhner auf Baustellen in Delhi. Aber die stehen still, seit der indische Premierminister Narendra Modi vor gut einer Woche einen Lockdown verhängt hat.
"Es gibt keinen anderen Weg"
Es ist die größte und umfassendste Ausgangssperre der Welt: 1,37 Milliarden Menschen sollen für drei Wochen ihre Häuser nicht verlassen, außer um notwendige Besorgungen zu machen. Bundesstaaten haben ihre Grenzen geschlossen, es fahren weder Züge, noch Busse, alle Inlands- und Auslandsflüge wurden ausgesetzt. Indien hatte zuvor noch Bürgerinnen und Bürger aus anderen Ländern zurückgeholt.
Womit die Regierung offenbar nicht gerechnet hatte: Auch die Millionen von Wanderarbeitern in indischen Metropolen wollen nach Hause. Videos zeigen dicht gedrängte Menschenmassen an Busbahnhöfen in Delhi und entlang der Highways, die sich zu Fuß auf den Weg machten. Hunderte von Kilometern, manche in Schlappen, ohne Essen und bei über 30 Grad. Ein Mann ist auf dem Weg von Delhi nach Madhya Pradesh, wo auch Mamtas Familie hinwollte, bereits gestorben, vermutlich vor Erschöpfung. Er klagte aber auch über einen stechenden Schmerz in der Brust. Ein hochrangiger Anwalt am obersten Gerichtshof fragt: "Wer übernimmt Verantwortung für die menschliche Tragödie, die sich im demokratischen Indien entfaltet?"
Mehr von Microsoft News:
In China bricht die Zeit "nach" Corona an (Wirtschaftswoche)
Covid-19: New Yorker Arzt befürchtet das Schlimmste (AFP)
Wie Italien Merkel in der Coronakrise erlebt (ZEIT ONLINE)
WHO: Epidemie in Asien noch nicht ausgestanden (Reuters)
Der Premierminister hat sich zumindest schon mal entschuldigt. In einer Radioansprache bat er seine Mitbürger um Vergebung und Verständnis: "Es gibt keinen anderen Weg."
Sulakshana Nandi sieht das anders. Sie ist Co-Vorsitzende des People's Health Movement, einer globalen Vereinigung von Gesundheitsaktivisten, Expertinnen und Organisationen vor allem aus Entwicklungsländern, und lebt in Rajpur, im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh. Die Ausgangssperre hätte früher angekündigt, die Leute darauf vorbereiten werden können, findet sie. Modi hatte die Bevölkerung gegen acht Uhr am Abend des 24. März in einer Fernsehansprache über den Lockdown informiert. Vier Stunden später trat er in Kraft. Kritisiert wird, dass der Premierminister Angst schürte, ohne zu erklären, wie die Versorgung der Bevölkerung gesichert werde. Landesweit führte das zu spätabendlichen Panikkäufen.
Die arme Bevölkerung aber könne keine Vorräte lagern, habe schon am nächsten Tag kein Essen mehr und auch kein Geld, sagt Nandi. Viele hausten auf den Baustellen, auf denen sie arbeiten. Wenn die schließen, müssen die Arbeiter gehen. "Man könnte denken, die Regierung ist dumm, weil sie nicht verstanden hat, wozu so ein Lockdown führen wird. Und wenn sie nicht dumm ist, dann ist sie absolut fahrlässig."
Wie überall auf der Welt treffen die Einschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus auch in Indien die Ärmsten am härtesten. Mehr als 80 Prozent der indischen Bevölkerung arbeitet im informellen Sektor, das heißt ohne jede Sicherheit, viele von der Hand in den Mund. Trotz Entwicklungserfolgen lebt noch immer einer von fünf Menschen in Indien in Armut, 80 Prozent davon auf dem Land. Millionen von ihnen wandern jährlich in die Städte, um Arbeit zu finden.
Die aktuelle Unsicherheit ist für diese Menschen noch viel größer als für andere. Neben der Angst vor dem Virus und der zu verhungern, herrscht Angst vor den Repressalien des Staates gegen jene, die sich zu retten versuchen. Die Polizei entscheidet eigenmächtig, oft willkürlich und straft Wanderarbeiter zum Teil mit Schlagstöcken. Der Polizeichef des Bundesstaats Haryana kündigte am Montag an, große Stadien in temporäre Gefängnisse umzubauen, in die jene kämen, die die Ausgangssperre missachteten. Dahinter steckt zwar die berechtigte Angst, dass sich das Virus durch die Migrationsbewegungen unkontrolliert im ganzen Land ausbreitet. Das rechtfertige aber nicht jede Persönlichkeitsverletzung, betont Gesundheitsexpertin Nandi. Wanderarbeiter im Bundesstaat Uttar Pradesh berichten, beim Eintreffen von der Polizei mit Wasser und Bleichmittel besprayt worden zu sein – als Desinfektionsmaßnahme. "Das Ausmaß von Menschenrechtsverletzungen ist unglaublich", sagt Nandi.
300 Millionen Infizierte?
Panischer Aktionismus allerorts. Menschen in Großstädten schließen sich in ihren Häusern und Wohnblöcken ein und bitten Mieter, sich ausschließlich per Lieferdienst zu versorgen. Hausbesitzer sollen Mieter rausgeschmissen haben, die als Ärzte oder Krankenschwestern arbeiteten. Die Gesundheitsexpertin Nandi berichtet, sie habe mitbekommen, wie Zurückkehrende in Dörfern eingesperrt wurden. Einige Krankenhäuser hätten zudem ihre ambulante Versorgung komplett eingestellt, um sich keine Corona-Patienten ins Haus zu holen, was die Gesundheitsversorgung vor allem für ärmere Menschen erschwere.
Bisher haben sich in Indien offiziell rund 1.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Allerdings steigen die Zahlen seit einigen Tagen rapide an, auch weil mittlerweile mehr Menschen getestet werden. Experten warnen, dass sich das Virus längst unkontrolliert ausbreitet und erwarten bis zu 300 Millionen Infizierte. Zwar ist die indische Bevölkerung sehr jung – mehr als die Hälfte ist unter 25 Jahre. Aber Unter- oder Mangelernährung und andere infektiöse Krankheiten wie Tuberkulose und Atemwegserkrankungen durch die starke Luftverschmutzung in Städten könnten auch für junge Menschen das Risiko erhöhen, schwer an dem Virus zu erkranken.
"Wir haben nichts"
Das Gesundheitssystem ist auf die Pandemie nicht ausgelegt. Indien hat den Export von Beatmungsgeräten, Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln zwar verboten und versucht, die Krankenhäuser mit Material auszurüsten. Experten mahnen aber, es fehle an Betten, Beatmungsmaschinen, geschultem Personal und Schutzkleidung, um den erwarteten Ansturm an Intensivpatienten aufzufangen.
Unterdessen fühlen sich Millionen von Menschen von der Regierung alleingelassen. "Wir wissen nicht, was wir tun sollen", klagt Mamta, während ihre Kinder stumm und müde danebenstehen. Ein Ladenbesitzer hat ihnen auf dem Weg Kekse geschenkt, hier und da verteilen Menschen Essensrationen in kleinen Alubehältern. Panna Lal, ein 28-jähriger Mann aus ihrer Nachbarschaft, sagt: "Wir haben nichts. Hätten wir von dem Lockdown gewusst, wären wir früher nach Hause gefahren." Er mache sich nicht nur Sorgen um seine Frau und zwei Kinder, sondern auch um die Familie draußen auf dem Dorf.
Der Wirtschaftsnobelpreisträger Abhijit Banerjee appellierte in einem Interview mit India Today: "Seid realistisch darüber, was Menschen ertragen können." In einem Neun-Punkte-Plan forderte er unter anderem von der Politik mehr Sozialtransfers. Außerdem müsse massiv in die Gesundheitsversorgung investiert, Gesundheitspersonal in ländlichen Gegenden geschult und mobile Notfallteams für jeden Bundesstaat errichtet werden.
Die indische Regierung hat letzte Woche ein Hilfspaket von 23 Milliarden US-Dollar bereitgestellt, das unter anderem Geldtransfers und fünf Kilo Reis plus ein Kilo Hülsenfrüchte pro Haushalt für drei Monate vorsieht. Experten halten die Maßnahmen für viel zu schwach und kompliziert. Premierminister Modi baut stattdessen auf die Unterstützung der Bevölkerung und startete am Wochenende einen nationalen Spendenaufruf unter dem Namen PM-CARES, um – so der Regierungschef in einem Tweet – Indien gemeinsam zu "Gesundheit und Wohlstand für kommende Generationen" zu führen. Vor Ort füllen unterdessen Gemeinden, religiöse Stätten, Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen und Bürger die Lücken. Sie sammeln Spenden und teilen Essen aus.
Auch in Mamtas Viertel haben am Morgen Sozialarbeiter Essen verteilt, abends kommen sie nochmal. Sie sorgt sich trotzdem darum, wie sie die nächsten Wochen überstehen sollen. Die Hütten hier stehen dicht an dich, Backsteinwände mit Dächern aus Planen oder Wellblech. Es gibt nur eine öffentliche Toilette. Dazu kommt die mentale Gesundheit. "Wir verbringen normalerweise den ganzen Tag draußen. Wie sollen wir mit der Situation umgehen?" Antworten gibt es darauf noch nicht.
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...ocid=spartandhp
Liebe Grüße, Blasius
RE: Coronavirus-Epidemie oder Angst-Epidemie?
in Nachrichten 01.04.2020 17:41von Andi • 1.077 Beiträge
Grüße euch kath.Freunde und Mitleser,
war ja nun schon ca.11 Monate nicht mehr hier. Ich habe einige Beiträge hier mal kurz überflogen. Meine momentane Meinung zu Corona : Ich denke nicht das das Panikmache ist, denn dieses Virus ist hochinfektiös und gefährlicher und mit dem Grippevirus nicht zu vergleichen. Anfangs dachte ich auch " ach die übertreibenmal wieder".
Tatsache ist jedoch auch das jüngere Menschen daran sterben :
https://www.swp.de/panorama/coronavirus-...g-45111351.html
oder hier:
https://www.rtl.de/cms/belgien-12-jaehri...pa-4515227.html
Auch der Arzt aus China der das Virus entdeckte ist daran gestorben. Ebenfalls etliche Andere die körperlich fit waren. Ich habe zwar das Video von Eva Herrmann noch nicht gesehen wo es heisst " Krieg gegen den Bürger" aber schon der Titel erscheint mir unlogisch, denn um diese antichristliche Scheindemokratie in Deutschland/Europa aufrecht zu erhalten braucht man Macht und Geld. Und wenn die Wirtschafft den Bach runter geht, dann könnten sie Probleme bekommen was den Altparteien in Berlin garnicht passen würde.
Meiner Meinung nach ist das Virus eine Strafe Gottes, weil es den Menschen nur um den Kommerz und den Profit geht. Millionen Klicks und Aufmerksamkeit für weltliche unwichtige Dinge gibt es, aber nach Gott fragt kein Mensch mehr. Hochmütig, eitel und gierig sind die Menschen geworden und so hat Gott mal eben kurz eine "Shotdown" beschlossen und alle sind ratlos und keiner kann momentan was dagegen tun. Vielleicht kommen so einige mal zur Besinnung, was ich aber bezweifle. Danach, wann auch immer das sein wird, wird früher oder später alles wie zuvor sein.
Außerdem denke ich, das dies nur "kleine Vorboten" auf die kommende Zeit sind. Kann auch sein, das es wie Alois Irlmaier( siehe Beiträge hier im Forum) sagte, Aufstände in Deutschland,Frankreich und Italien geben wird aufgrund der wirtschaftlichen Lage nach oder während dieser Pandemie. Ich bete nur dafür, das es keine Kollektivstrafe Gottes ist und das es die "Richtigen" erwischt. Die Richtigen sind die Altparteien, die Atheisten, die Lügenmedien,die Modernisten und alle seine Feinde.
Gottes Segen
Andreas
Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:,Jesus Christus ist der Herr, - zur Ehre Gottes, des Vaters.
RE: Coronavirus-Epidemie oder Angst-Epidemie?
in Nachrichten 01.04.2020 17:54von Simeon • 459 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus.
Hallo Andi,
willkommen zurück!
Ja, dieses Virus scheint auf der einen Seite gefährlich, auf der anderen Seite scheinen jedoch die Maßnahmen weltweit - meiner Meinung nach - überspitzt und unverhältnismäßig. Überall wird die Wirtschaft lahmgelegt. Durchschnitsalter der toten etwa bei 80Jahren. Und und und! Dabei gibt es viele Kritische Stimmen. Viele Ärzte und Wissenschaftler sehen es auch kritisch. Die Frage, wie lange das soweiter geht, kann keiner beantworten. Die Frage, was "danach" mit der Wirtschaft ist, den Arbeitsplätzen etc. kann noch keiner vorhersagen. Die Medien kündigen jetzt nur an, dass eine große Rezession kommt. Die Weltwirtschaft steht auf der Kippe. Kommt eine (neue einheitliche) Weltwährung? Weltregierung? Eine neue (Frinanz-)Ordnung?etc?
Wir werden die Wahrheit hinter Covid-19 vermutlich nie so richtig erfahren. Aber die Konsequenzen und die Entscheidungen, die getroffen werden, spüren und erleben wir ja tag für tag. Wir müssen wachsam sein und immer in der Gnade bleiben und den Glauben leben.
RE: Coronavirus-Epidemie oder Angst-Epidemie?
in Nachrichten 01.04.2020 18:37von Blasius • 3.929 Beiträge
@Simeon
Überall wird die Wirtschaft lahmgelegt.
Danke für den Beitrag.
Das Lamlegen der Wirtschaft vernichtet Arbeitsplätze und Existenzen und steht in keinem
Verhältnis vom Nutzen der Gesamten Bevölkerung und ihrer Gesundheit.
Auffällig ist das massive verbreiten der Zahl der "ANGEBLICH"
Infizierten und Verstorbenen Menschen.
Dass es eine Strafe Gottes ist, wie Andi meint, ist unwahrscheinlich der Menschen Wille
ist bei allen Ereignissen die Ursache und hat verschiedene Auswirkungen.
- Was der Mensch sät muss er ernten, und zur Zeit ist "Hochsaison" an Ereignissen
welche sich an verschiedenen Formen von Erkrankungen sich äußern.
Die Maßnahmen gegen die Erkrankung ist von Menschen ersonnen und nicht
allein zum Heilen gedacht.
Wachet und Betet, liebe Grüße, Blasius
ZUR INFO:
Coronavirus: Risikoforscher hält Panik für übertrieben
"Deutschland steht am Beginn einer Coronavirus-Epidemie", wenn das aus dem Mund von Gesundheitsminister Jens Spahn kommt, dann scheint die Lage ernst.
Laut Weltgesundheitsorganisation sind mittlerweile mehr neue Corona-Fälle außerhalb Chinas zu verzeichnen als in der Volksrepublik selbst. Rund 40 Länder sind weltweit betroffen.
Ein Gespräch mit dem Soziologen und Risikoforscher Ortwin Renn.
Herr Renn, Sie haben vor einem Monat der "FAZ" gesagt, die Angst vor dem Coronavirus sei übertrieben. Möchten Sie diese Aussage heute revidieren?
Ortwin Renn © imago images / Sabine Gudath Ortwin Renn ist wissenschaftlicher Direktor des Potsdamer Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung.
Ortwin Renn: Die Ansteckungsgefahr ist doch etwas höher, als ich es damals angedacht hatte.
Aber die panischen Reaktionen, die wir teilweise in den sozialen Medien sehen, sind tatsächlich übertrieben. Wir haben zwei wesentliche Faktoren bei solchen Epidemien:
Wie schnell breitet sich das Virus aus - und wie tödlich ist es? Gerade im zweiten Fall haben wir bislang die gute Nachricht, dass über 99 Prozent derjenigen, die außerhalb Chinas erkrankt sind,
diese Krankheit gut überstehen können.
Trotzdem sind Atemschutzmasken mittlerweile schwer zu bekommen, Ravioli-Büchsen
heiß begehrt und so manch einer überlegt sich, was er zum Überleben dringend braucht.
Woher kommt dieser Wahn, sich vorzubereiten?
Renn: Es gibt mehrere Gründe dafür. Der eine Grund ist, dass wir in Deutschland sehr wenige Naturkatastrophen und andere große Risiken haben, die uns bedrohen, zumindestens individuell. Wenn dann so eine Bedrohung kommt, dann hat das einen großen Aufmerksamkeitswert.
Der zweite Punkt ist: Es ist etwas total Neues. Beim Grippevirus haben wir ähnliche Erkrankungswellen, aber die kennen wir, das ist uns vertraut. Da wissen wir auch,
dass die meisten Menschen überleben - von daher nimmt uns das nicht so mit.
Aber der Neuigkeitswert macht es aus. Was auch eine Rolle spielt, ist, dass
Epidemien und Pandemien Katastrophen-Assoziationen auslösen.
Man erinnert sich an Filme, an die Pest und andere Dinge.
Die Ausweglosigkeit der Lage schafft nochmals zusätzliche Angst.
Diese Endzeitfilme faszinieren uns ja auch.
Kann man sogar von einer unbewussten "Sehnsucht" nach Katastrophen sprechen?
Renn: Ja, das kann man. Es ist gar nicht so sehr die Sehnsucht nach der Katastrophe,
sondern - und das ist auch bei den Filmen so - irgendwann kommt der Held doch durch
und schafft es. Und das schafft dann die Ausschüttung von Glückshormonen,
die wir auch kennen, wenn wir andere Gefahrensituationen erfolgreich überwinden.
Das hat uns die Evolution so mitgegeben.
Damit behalten wir dann auch die Strategie im Gedächtnis - das ist die Funktion,
die dahinter steht.
Es gibt heute nur noch wenige Gefahren - und wir möchten diese Gefahren gut bewältigen.
Deshalb machen viele von uns Bungee-Jumping, spielen spannende Computerspiele,
schauen uns Krimis und Katastrophenfilme an.
Wenn nun tatsächlich so etwas wie eine nahe Katastrophe auf uns zukommt,
dann wird genau diese Sehnsucht wieder neu ausgelöst -
und sie hat dann manchmal missionarische Züge:
Alle sind ganz fest davon überzeugt, dass jetzt die Endzeit losgeht.
Und wenn sie dann doch überwunden ist, ist das Aufatmen umso größer.
Renn: Die Angst sinkt enorm, wenn wir merken, dass Menschen, die wir kennen,
trotz eines solchen Virus' heil davongekommen sind.
Das können wir empirisch sehr gut belegen.
Das andere ist diese Routinisierung:
Es gibt gar keinen Platz mehr für Helden.
Dann sinkt auch dieses "Katastrophenüberwindungshormon", weil das Ganze
institutionalisiert worden ist. Dann wird es auch weniger interessant.
Was würden Sie empfehlen im Umgang mit der Angst vor dem Coronavirus?
Wie gehen wir damit um?
Renn: Es ist ganz wichtig, sich selbst zu vergewissern, dass selbst wenn man es bekommt,
man gut medizinisch betreut wird. Es ist nicht so, dass wenn man erkrankt ist, das schon das Todesurteil ist. Es ist wichtig, dass man sich von den vor allem in den sozialen Medien verbreiteten Paniknachrichten - bis hin zu Verschwörungstheorien - befreit. Das sind Dinge, die völlig an den Haaren herbeigezogen sind. Die offiziellen Verkündungen der WHO sind die besten Informationen,
die man dazu bekommen kann.
https://www.ndr.de/kultur/Coronavirus-Ri...navirus222.html
Das Gespräch führte Andrea Schwyzer
Stand: 29.02.2020 15:24 Uhr - NDR Kultur
https://www.ndr.de/kultur/Coronavirus-Ri...navirus222.html
Liebe Grüße, Blasius
RE: Coronavirus-Epidemie oder Angst-Epidemie?
in Nachrichten 01.04.2020 21:09von Andi • 1.077 Beiträge
Hallo Simeon,
ich denke in ein paar Monaten werden wir wissen ob die Maßnahmen übertrieben sind/waren. Am Beispiel von Schweden werden wir das sehen, denn dort gibt es so gut wie keine Maßnahmen. Wenn bei den Schweden nichts besonderes passiert, dann waren die Maßnahmen wirklich übertrieben.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/umg...ticle_id=473642
Bolsonaro von Brasilien sagte auch Anfangs, das sei nur eine Art Grippe aber jetzt hat er seine Meinung auch geändert. Warten wir mal ab was passiert.
Gruß Andreas
Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
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