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Coronavirus-Epidemie oder Angst-Epidemie?
in Nachrichten 13.03.2020 18:52von Blasius • 3.902 Beiträge
Bischof von Belley-Ars zum Coronavirus – eine Stimme, die abweicht von anderen Bischöfen.
(Paris) Mit einer Stellungnahme zum Coronavirus wandte sich Msgr. Pascal Roland, der Bischof von Belley-Ars in Frankreich, an die Gläubigen seines Bistums. Darin gibt er bekannt, Einschränkungen der Messen oder in der heiligen Messe, die andere Bischöfe als sogenannte Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, nicht zu unterstützen. Bischof Roland verliert nicht seinen Glauben wegen eines Virus. Mehr als eine Coronavirus-Epidemie breite sich derzeit ein „Angstvirus“ aus, vor dem der Bischof warnt.
Coronavirus-Epidemie oder Angst-Epidemie?
Mehr als die Epidemie des Coronavirus müssen wir die Epidemie der Angst fürchten! Ich für meinen Teil weigere mich, der kollektiven Panik nachzugeben und mich dem Vorsorgeprinzip zu unterwerfen, das die weltlichen Institutionen zu bewegen scheint.
Ich habe also nicht die Absicht, spezifische Anweisungen für meine Diözese zu erteilen: Werden Christen aufhören, zusammenzukommen, um zu beten? Werden sie es aufgeben, ihre Mitmenschen zu treffen und ihnen zu helfen? Abgesehen von den elementaren Vorsichtsmaßnahmen, die jeder spontan trifft, wenn er krank ist, um andere nicht anzustecken, ist es nicht ratsam, weitere hinzuzufügen.
Wir sollten uns eher daran erinnern, daß in viel ernsteren Situationen, denen der großen Pestepidemien, als sie Gesundheitsversorgung nicht die von heute waren, sich die christliche Bevölkerung auch durch kollektives Gebet auszeichnete und durch Hilfe für die Kranken, Hilfe für die Sterbenden und die Beerdigung der Verstorbenen hervortat. Kurz gesagt, die Jünger Christi wandten sich nicht von Gott ab und versteckten sich nicht vor dergleichen. Im Gegenteil!
Zeigt die kollektive Panik, die wir heute erleben, nicht unsere verzerrte Beziehung zur Realität des Todes? Macht sie nicht die angstauslösenden Auswirkungen des Verlusts Gottes sichtbar? Wir wollen verbergen, daß wir sterblich sind, und wenn wir uns der geistlichen Dimension unseres Seins verschließen, verlieren wir an Boden. Weil wir immer ausgefeiltere und effizientere Techniken haben, geben wir vor, alles zu beherrschen, und verbergen, daß wir nicht die Herren des Lebens sind!
Beachten Sie übrigens, daß das Auftreten dieser Epidemie in einem Moment, in dem über Bioethikgesetze debattiert wird, uns zum Glück an unsere menschliche Zerbrechlichkeit erinnert! Und diese globale Krise hat zumindest den Vorteil, uns daran zu erinnern, daß wir in einem gemeinsamen Haus leben, daß wir alle verletzlich und voneinander abhängig sind und daß es dringender ist zusammenzuarbeiten, als unsere Grenzen zu schließen!
Und dann scheinen wir alle den Kopf verloren zu haben! Auf jeden Fall leben wir in einer Lüge. Warum konzentrieren wir uns plötzlich auf das einzige Coronavirus? Warum kaschieren wir, daß jedes Jahr in Frankreich die banale saisonale Grippe zwischen 2 und 6 Millionen Menschen betrifft und rund 8.000 Todesfälle verursacht? Wir scheinen auch die Tatsache aus unserem kollektiven Gedächtnis verdrängt zu haben, daß Alkohol für 41.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich ist, während geschätzte 73.000 Tote auf Tabak zurückzuführen sind!
Es liegt mir daher fern, die Schließung von Kirchen, die Unterdrückung von hl. Messen, die Aufgabe des Friedensgrußes während der Eucharistie, die Auferlegung dieser oder jener Art des Kommunionempfangs, weil sie als hygienischer angesehen wird, vorzuschreiben, denn eine Kirche ist kein Ort der Gefahr, sondern ein Ort der Erlösung. Es ist ein Raum, in dem wir den willkommen heißen, der das Leben ist, Jesus Christus, und in dem wir durch Ihn, mit Ihm und in Ihm lernen, gemeinsam zu leben. Eine Kirche muß bleiben, was sie ist: ein Ort der Hoffnung!
Sollten wir uns zu Hause abschotten? Sollten wir den Supermarkt in der Nachbarschaft leerräumen und Reserven anlegen, um uns auf ein längeres Ausharren vorzubereiten? Nein! Weil ein Christ den Tod nicht fürchtet. Er ist sich bewußt, daß er sterblich ist, aber er weiß, wem er sein Vertrauen geschenkt hat. Er glaubt an Jesus, der ihm bestätigt: “Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, auch wenn er stirbt, wird leben; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben“ (Johannes 11, 25–26). Er weiß, daß er von “dem Geist dessen bewohnt und belebt ist, der Jesus von den Toten auferweckt hat” (Römer 8, 11).
Und dann gehört ein Christ nicht sich selbst, sein Leben ist ihm geschenkt, denn er folgt Jesus nach, der lehrt: „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten“ (Markus 8, 35). Er setzt sich sicherlich nicht unangemessen einem Risiko aus, aber er versucht auch nicht, sich selbst zu bewahren. Er folgt seinem gekreuzigten Herrn und Meister und lernt, sich im Hinblick auf das ewige Leben großzügig in den Dienst seiner zerbrechlichsten Brüder zu stellen.
Laßt uns also nicht der Epidemie der Angst nachgeben! Laßt uns nicht ‚lebendige Tote‘ sein! Wie Papst Franziskus sagen würde: Laßt nicht zu, daß man Euch Eurer Hoffnung beraubt!
+ Pascal ROLAND
Bild: catholique-belley-ars.fr (Screenshot
https://katholisches.info/2020/03/06/cor...angst-epidemie/
Liebe Grüße, Blasius
RE: Coronavirus-Epidemie oder Angst-Epidemie?
in Nachrichten 15.03.2020 18:05von Maresa • 297 Beiträge
Wie man jetzt weiß, haben die Chinesen in einem Labor für Biowaffen im Ausbruchsgebiet, mit Coronaviren von Fledermäusen experimentiert.
Ebenfalls die Amerikaner haben an der Grenze zu China auf dem selben Feld geforscht.
Der Gedanke, daß der Virus ausgesetzt wurde, um seine Verbreitung zu erforschen, läßt einen erschauern.
Die selben Firmen, die an diesen Forschungen beteiligt waren, werden nun den Impfstoff auf den Markt bringen.
Uns bleibt nur das Gebet.
L.G. Maresa
RE: Coronavirus-Epidemie oder Angst-Epidemie?
in Nachrichten 19.03.2020 18:00von Blasius • 3.902 Beiträge
16.03.2020
Christof Haverkamp über den Umgang mit der Krise
Kommentar zum Corona-Virus: Gottvertrauen und Händewaschen
Leerer Petersplatz
Auch in der Karwoche und an Ostern werden wegen der Vorsichtsmaßnahmen angesichts des Corona-Virus auf dem Petersplatz und im Petersdom fast keine Christen sein.
Was ist von Christen gefragt angesichts des Corona-Virus?
Zu Pessimismus gibt es jedenfalls keinen Grund, meint Christof Haverkamp in seinem Kommentar.
Die Vorsichtsmaßnahmen wegen des Corona-Virus krempeln den Alltag jedes Einzelnen um. Sie sind drastisch, aber notwendig und verändern auch das kirchliche Leben: Gottesdienste werden abgesagt, Firmungen und Erstkommunionen verschoben, Beerdigungen und Taufen sind nur noch im kleinen Kreis zugelassen. Erstmals in der jüngeren Geschichte des Vatikans werden in der Karwoche und an Ostern auf dem Petersplatz und im Petersdom fast keine Christen sein.
Für die Kirchen, die sich ja als eine Gemeinschaft der Gläubigen verstehen, ist der bewusste Verzicht auf soziale Kontakte ein riesiger, ungewohnter, unangenehmer Einschnitt in die religiöse Praxis. Dass Sonntagsgottesdienste per Internet übertragen werden, ist da nur ein schwacher Trost. Aber immerhin: Die Digitalisierung macht diesen Ersatz möglich.
Gefragt sind Händewaschen, Gelassenheit, Solidarität
Zugleich bleibt die Unsicherheit: Wie lange werden wir mit den Einschränkungen leben müssen? Wie groß ist die Gefahr einer Ansteckung? Wie gravierend wird sich das Corona-Virus auf die Wirtschaft auswirken? Die Antworten darauf kennt niemand.
Gefragt sind hygienische Vorsichtsmaßnahmen wie Händewaschen, gefragt ist aber auch ein gesundes Gottvertrauen, verknüpft mit Besonnen- und Gelassenheit. Und gefragt ist Solidarität, etwa beim Einkaufen für ältere Menschen oder bei der Kinderbetreuung.
Hunger, Seuchen, Krieg: Alltag für unsere Vorfahren
Deutlich wird uns derzeit vor Augen geführt, welche Nachteile die weltweite Globalisierung mit sich bringt, die unterm Strich aber mehr Vorteile bietet und unseren Wohlstand sichert. Wie zerbrechlich, wie abhängig unser Leben ist, wird uns ebenfalls klar gemacht.
Zu Pessimismus gibt es dennoch keinen Anlass, auch wenn die Einschränkungen wegen des Corona-Virus gravierender sind als 1973 das Sonntagsfahrverbot in Deutschland oder 2010 die Einstellung des Flugverkehrs nach einem Vulkanausbruch in Island. Hunger, Seuchen, Krieg gehörten für unsere Vorfahren vor mehr als 100 Jahren zum Alltag. Aber sie hatten den festen Glauben, dass ihr Schicksal in Gottes Hand ruht. Er gab ihnen mehr Sicherheit als uns heute die Wissenschaft.
Christof Haverkamp
https://www.kirche-und-leben.de/artikel/...-haendewaschen/
Liebe Grüße, Blasius
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