Gelobt sei Jesus Christus !
Lieber @benedikt
Ich schliesse mich gerne @Simeon an; schön wieder von Dir zu lesen !
In der Tat ist es so, dass in Zeiten der Not die Rückbesinnung auf Gott mehr an Gewicht gewinnt und sogar zur tiefen Umkehr fuhren kann; so wie im Falle des von Dir aufgezeigten Beispiels des ehemaligen Wehrmachtssoldaten, der nach der russischen Gefangenschaft gar in den Benediktiner-Orden eingetreten ist.
Freilich wissen wir aber auch zur Genüge, dass die Undankbarkeit gegenüber erhaltener Gnaden weitaus überwiegt.
Hw Spindelböck hat dies in einer Predigt im Jahre 2018 thematisiert. Als Grundlage diente ihm die im hl. Evangelium nach Lukas (Lk 17, 11-19) geschilderte Heilung von zehn Aussätzigen, von denen gerade mal Einer (!) zurückkehrte, um Jesus zu danken.
Hier als Auszug der abschliessende Teil der Predigt:
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"Nun aber tritt etwas ein, was uns allen bekannt ist:
Der Mensch, der das unter Tränen Erflehte erhält und erlangt, weiß es plötzlich nicht mehr zu schätzen, was er empfangen hat.
Offenbar sahen es neun der Geheilten eigentlich als ganz selbstverständlich an, dass ihnen Gott die Gesundheit wieder geschenkt hatte.
Nur einer erkannte die Einzigartigkeit dieser Gnade.
Er kehrte zurück zu Jesus und dankte ihm. Sein Dank war nicht bloß eine formale Pflichterfüllung aus Höflichkeit und Anstand.
Nein, er warf sich vor Jesus zu Boden hin, weil er überwältigt war von seiner göttlichen Größe, und brachte auf diese Weise seine Dankbarkeit zum Ausdruck.
Für Jesus war der Dank des einen und die Undankbarkeit der übrigen neun ehemals Aussätzigen ein Anlass, seine Hörer auf dieses Paradox hinzuweisen:
Alle wurden geheilt, nur einer hat es für nötig befunden, Gott zu danken.
Und zum Geheilten sprach er die Worte, er möge aufstehen und seinen Weg gehen.
Denn: „Dein Glaube hat dir geholfen.“
War dieser eine Mensch, der seine Dankbarkeit zeigte, ein besonders frommer Mensch?
In den Augen der bei Jesus versammelten Menschen wohl nicht, denn er stammte aus Samaria.
Die Samariter waren bei den Juden nicht sehr geachtet, da sie nicht alle Gesetze des Mose befolgten und für gewöhnlich nicht zum Tempel nach Jerusalem pilgerten.
Und doch hat gerade so ein Mensch Gott auf besondere Weise seine Dankbarkeit erwiesen!
Für uns, liebe Brüdern und Schwestern, kann dieses Evangelium ein Anlass sein, einmal in Ruhe darüber nachzudenken, was wir alles schon an Großem und Guten von Gott empfangen haben und wofür wir ihm vielleicht bisher zu wenig gedankt haben. Zugleich ist es sicher auch wichtig, darüber nachzudenken, was wir guten Menschen verdanken, und auch hier zu überlegen, wie wir unsere Dankbarkeit auf bestmögliche Weise zum Ausdruck bringen können.
Maria, die Rosenkranzkönigin, möge uns die Augen des Herzens öffnen für das Große, das Gott auch an uns getan hat! Ihm sei der Lobpreis in Ewigkeit.
Amen."
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Die Predigt in voller Länge siehe bitte hier:
http://www.kath.net/news/17970
Freundliche Grüsse und Gottes Segen