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#61

RE: Die Kraft des Gebetes

in Ausdauer im Gebet Gestern 22:31
von Aquila • 7.493 Beiträge

Lieber @Andi

Ja, so wie in Deinem Fazit lässt es sich in etwa zusammenfassen:

"Deshalb ist es so wie ich es verstehe: Man kann schon um Heilung und /oder Gerechtigkeit bitten/beten und wenns klappt ist gut wenn nicht soll man das eben zum eigenen Heil annehmen. Hoffe ich habe das richtig zusammengefasst."

-
Siehe dazu bitte auch hier:

Das beharrliche Gebet (7)


Ich möchte zunächst noch etwas zu dem Gleichnis selber sagen:

Lk 18,1 Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten:
Lk 18,2 In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm.
Lk 18,3 In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind!
Lk 18,4 Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht;
Lk 18,5 trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht.
Lk 18,6 Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt.
Lk 18,7 Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern?
Lk 18,8 Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen.
Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden?

-

Mit dem Gleichnis vom ungerechten Richter verweist unser Herr auf viel Grösseres, nämlich auf das unbeirrbare Gebet Seiner Jünger um das Kommen des Reiches Gottes !
Wenn wir dann Vers 8 betrachten, wird ersichtlich, dass sich dieses Gleichnis auf die Wiederkunft Christi - der Parusie - bezieht.
Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden

Das Gebet um das Kommen des Reiches Gottes - "Vater unser im Himmel....Dein Reich komme" ist untrennbar verbunden mit dem Gebet "Vater unser im Himmel....Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf Erden..."

Zusammen fliessen diese beiden Bitten in eben jene Tugend, die Du richtigerweise genannt hast -
in die Demut ! Hat so diese Tugend gleichsam Wurzeln gefasst, so erwächst aus ihr der Wille zum Streben nach Vollkommenheit. , der Läuterung der Sinne und je nach Gottes Fügung auch des Geistes hin zur schon hier auf Erden möglichen Gotteinung.
Diebezüglich haben wir einen mittlerweile ausführlichen Thread:

Stufen zur Vollkommenheit

Aus diesem möchte ich folgenden Auszug posten:
++++

Bezugnehmend auf die Werke des hl. Johannes v. Kreuz (1542-1591)
zeigt Hw Peter Dyckhoff in seinem Buch "365 Tage im Licht der Liebe" die Stufen der Seelen-Läuterung bis hin zur möglichen Gotteinung auf:

-

"Die Seele eines Menschen äussert sich durch seinen Leib und in seiner Lebensgeschichte.

Und wiederum prägen leibhafte Auesserungen und die Lebensgeschichte diese bleibende Mitte des Menschen, die Seele.
Bei vielen Menschen gibt es Störungen sowohl im leiblichen als auch im geistigen und seelischen Bereich. Sie können als Folge einer falschen Entscheidung auftreten, oder der Mensch bringt sie bei seinem Kommen mit in diese Welt.
Die Sehnsucht, Körper, Geist und Seele miteinander in Einklang zu bringen, wird zur Aufgabe des Menschen.

Der einfachste Weg ist ein geistlicher:
Im Schweigen richtet der Betende durch einen zarten Willensimpuls, der aber sofort wieder aufgegeben wird, seine Aufmerksamkeit auf Gott. Damit wendet er sich ab von allem, was nicht Gott ist,
und bleibt durch eine leise Anrufung Jesu Christi in dieser Ausrichtung.
+
Ganz von selbst stellt die Seele ihre Kraft in den Dienst Gottes und empfängt das für sie Notwendige.".

+
-

Siehe bitte auch:
Der erschaffene Mensch: Einheit von Seele und Leib
++++
-

Heilung beginnt immer in der - mehr und mehr geläuterten - Seele und kann sich danach auch auf die leibliche Gesundheit ausweiten.
Ich hoffe, dass meine Erläuterungen nicht allzu kompliziert dahergekommen sind, doch es war mir wichtig, aufzuzeigen, dass das wirkmächtige Gebet im Einklang mit dem Willen Gottes nicht ohne innere Disposition zu erreichen ist, sprich nicht ohne den - nicht einfachen, ja gar schmerlich finsteren - Weg der Läuterung der Sinne und je nach Gottes Fügung auch des Geistes gehen zu wollen.

Stufen zur Vollkommenheit (3)


Viele Grüsse


zuletzt bearbeitet Gestern 22:36 | nach oben springen


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