Gelobt sei Jesus Christus !
In einer segensreichen Abhandlung über die Gründe, die dazu geführt haben, dass Petrus gefallen ist, verweist uns
Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft
auf die unabdingbare Notwendigkeit des beharrlichen Gebetes:
-
"Im Augenblick, als Christus Simon zum Apostel berief, gab er ihm einen Beinamen: Petrus – Fels! Dabei drückt der Name Simon seine Herkun aus, der Name Petrus hingegen seine Berufung.
Als Simon war er der Sohn des Jonas, als Petrus ein Priester Jesu Christi, des Sohnes des lebendigen Gottes. Wie nun Petrus Simon nie ganz los werden konnte, so hörte Simon nach seiner Berufung nicht mehr auf, Petrus zu sein.
Einmal hatte Simon die Oberhand, ein anderes Mal Petrus.
Der Konflikt zwischen Simon und Petrus – ein Konfikt im Herzen eines jeden Priesters und darüber hinaus im Herzen eines jeden Christen, denn
„das Begehren des Fleisches ist gegen den Geist gerichtet, das des Geistes aber gegen das Fleisch. Sie liegen im Streit gegeneinander, so dass ihr nicht das vollbringt, was ihr wollt.“ (Gal 5,17)
Wir wissen, dass Petrus gefallen ist.
Wenn Petrus gefallen ist, dann fallen auch wir, und zwar in dem Maß, wie wir es zulassen, dass in uns Simon die Oberhand über Petrus gewinnt.
Suchen wir nach den Gründen!
– Das Evangelium gibt uns eine klare Antwort:
„Jesus kam zu den Jüngern, fand sie schlafend und sprach zu Petrus: So konntet ihr nicht eine einzige Stunde mit mir wachen? Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet!
Der Geist ist zwar willig, das Fleisch aber ist schwach.“ (Mt 26, 40-41)
Die Vernachlässigung des Gebetes ist der tiefste Grund für das Versagen des Petrus, das nun bald folgen würde.
Was wir heute tun oder lassen, bringt morgen seine Frucht!
Welches Argument könnten wir der heiligen Teresa von Avila entgegensetzen, wenn sie uns sagt, dass derjenige, der das Gebet aufgibt, keinen Teufel mehr braucht, um verloren zu gehen? Keines! Trotz
dieses Wissens ist die Gefahr immer gegeben, das Einzige, was Not tut, zu vernachlässigen. Warum?
Weil es Wichtigeres zu tun gibt, so sagen wir.
Und schon machen wir den zweiten Schritt auf dem Weg zum Verrat.
Wo das Gebet nicht mehr das Wichtigste im geistlichen Leben ist, wo es unsere Seele nicht mehr durchdringt wie die Luft unsere Lungen, da wird ein Ersatz gesucht, denn Leere ist für uns Menschen, die wir von Gott zur Fülle des Lebens berufen sind, nur schwer auszuhalten.
Was aber ist der „Ersatz“, mit dem wir die Leere auszufüllen trachten?
„Simon Petrus aber, der ein Schwert hatte, zog es, schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab.“ (Joh 18,10)
Wo das Gebet vernachlässigt wird, erringt die unüberlegte Tat die Oberhand!
Gewiss, alle Heiligen waren Männer und Frauen der großen Tat, aber sie waren auch und zuerst Männer und Frauen des tiefen Gebetes, und darum waren ihre Taten keine unüberlegten.
Es steckt zweifelsohne eine tiefe Weisheit im Rat der Alten:
Wer Arbeit und Sorgen hat, der bete,
wer viel Arbeit und viele Sorgen hat, der bete viel!

Das Gebet hindert unsere Arbeit nicht, es befügelt sie.
Das Gebet ist es, das unseren Taten vorausgehen, sie begleiten und sie vollenden muss, wenn sie von der Fülle des Geistes belebte und dadurch Gott wohlgefällige Taten sein wollen.
Brevier, Rosenkranz, die tägliche halbe Stunde vor dem Tabernakel, all das muss von jedem Priester immer wieder neu errungen und verteidigt werden.
Dabei ist dieses Ringen nichts anderes als das Ringen um die Liebe seines Herrn, um derentwillen er doch vor Jahren einmal am Weihealter sein Adsum gesprochen hat. Ora et labora
– Bete und arbeite, so sagt der hl. Benedikt. Beides ist wichtig,
achten wir aber bitte auch auf die richtige Reihenfolge!
Auf die Vernachlässigung des Gebetes und das vom Gebet losgelöste Tun folgt der dritte Schritt, der dem Fall Petri vorausgeht: Der zu groß gewordene Abstand zu seinem Herrn! –
„Petrus folgte Christus von ferne.“ (vgl. Mt 26,58)
Das vernachlässigte Gebet und sein Ersatz lassen den Abstand zwischen uns und Christus – meist unmerklich! – größer werden.
Es gibt aber letztlich kein neutrales Terrain, kein unbewohntes Land.
Der Abstand wird ausgefüllt werden, entweder durch Christus oder aber durch den Fürsten dieser Welt.
Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht! –
„Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich!“ (Mt 12,30)
Schließlich folgt der letzte Schritt vor dem großen Fall: die Bequemlichkeit! Eine Frucht mangelnden Gebetes, ermüdender Tätigkeit und eines zu groß gewordenen Abstandes zu Christus.
„Petrus setzte sich zu den Dienern und wärmte sich am Feuer.“ (Lk 22,55)
Das Feuer, ein Sinnbild irdischer Bequemlichkeit. Fernsehen, Internet, Wirtshaus, Feste, Alkohol – alles Flammen dieses Feuers, das uns einlädt, uns zu setzen, um uns an ihm zu wärmen, während Christus
draußen in der Kälte zum Tod verurteilt wird.
Die Konsequenz? Der Fall! Als Petrus zum wiederholten Male von einer Dienstmagd gefragt wurde, ob nicht auch er zu Jesus gehöre, antwortete er:
„Ich kenne den Menschen nicht!“ (Mt 26,72)
Den Menschen! Christus ist für Petrus ein Mann ohne Namen geworden!
Was für ein Kontrast zu seinem noch kurz davor abgelegten ammenden Bekenntnis:
„Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Mt 16,16)
Woher kommt uns nun Hilfe in unserem täglichen Ringen, in dem Petrus am Ende in uns den Sieg über Simon davontragen soll? – Aus der tiefen Verbundenheit mit der Frau,
der Gebetszerstreuung, unüberlegte Taten und Bequemlichkeit gänzlich fremd sind: Maria.
"Warum ist Maria das Ideal aller, die nach Vollkommenheit streben?
– Weil kein Mensch einen solchen Einfuss
auf das Herz eines Kindes hat wie seine Mutter, weil kein Mensch die Gesinnung eines Kindes so zu prägen vermag wie diejenige Frau, die es empfangen hat.
Darum hängt die Fruchtbarkeit unseres Christenlebens entscheidend von der Lebendigkeit unserer Verbindung zu unserer himmlischen Mutter ab.

Wie Maria uns einst die Taufgnade erbeten hat, [u]so will sie fortan unablässig die Gesinnung ihres Sohnes in uns ausbilden.
Was Maria als Mutter des Hohenpriesters leiblich an Christus getan hat, [u]will sie als unsere Mutter geistig an uns vollziehen, indem sie uns zu vollkommenen Abbildern ihres Sohnes formen will....
Maria- Vermittlerin aller Gnaden
Heilige Maria, Du unsere gute Mutter, bitte für uns! "
_