Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum.... |
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Mein Respekt Bruno, denn viele hätten da schon längst die Flinte ins Korn geworfen.
Das mit dem Gebet ist einfach und doch gleichzeitig sehr schwer. Man betet betet betet und passieren tut nichts nichts nichts denkt man oft. Betet man für eine Sache die doch im Sinne Gottes wäre und es passiert trotzdem nichts dann kommt man schon mal in Zweifel zwischendurch. Oder gehts einem schlecht und nimmt das für sein Seelenheil an, weiß man trotzdem nicht ob das nun Strafe - Läuterung oder sonstwas ist. Oder sieht man die Gottlosen wie gut es denen geht, die nie ein einziges Gebet sprachen und nie eine Kirche von innen gesehen haben, dann muß man trotzdem standhaft bleiben was aber nicht immer leicht ist. Letztendlich sage ich mir, das alles seinen Sinn hat und das man eben Gottes Willen respektieren muß, wie es einem auch geht, ob gut oder schlecht.
Sein Wille geschehe heißt es ja im Vater unser.
Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:,Jesus Christus ist der Herr, - zur Ehre Gottes, des Vaters.
Gelobt sei Jesus Christus !
Gerade beim Gebet des Rosenkranzes stellen sich mannigfaltige Zerstreuungen in den Weg.
Der hl. Ludwig Maria Grignion v. Montfort nennt gar das gute Beten des Rosenkranzes als das schwierigste überhaupt aber auch das verdienstvollste:
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"Du kannst in Wahrheit den Rosenkranz nicht ohne irgendwelche unfreiwillige Zerstreuungen beten;
es ist sogar schwer, ein Ave Maria zu beten, ohne dass deine stets bewegliche Einbildungskraft dir etwas von der Aufmerksamkeit raube;
aber du kannst ihn ohne freiwillige Zerstreuung beten, und du musst allerlei Mittel anwenden, um die unfreiwilligen zu vermindern und deine Phantasie zu fesseln.
Wie es kein für die Seele verdienstreicheres Gebet gibt,
als den gut gebeteten Rosenkranz, so bietet auch kein Gebet mehr Schwierigkeit, es gut zu verrichten und darin auszuharren,
namentlich wegen der Zerstreuungen, die bei einer so häufigen Wiederholung desselben Gebetes von selber kommen. [/blau]
Was die Schwierigkeiten erhöht, ist unsere Einbildungskraft, die so flüchtig ist,
dass sie fast keinen Augenblick ruhig bleibt,
und die Bosheit des Teufels, der unermüdlich uns zu zerstreuen und am Gebet zu hindern sucht.
Durch solche Listigkeit erzielt der Teufel oft,
dass jemand den Rosenkranz ganz oder teilweise aufgibt, oder ihn gegen andere Gebete vertauscht oder ihn verschiebt.
Dein Rosenkranz ist umso besserte verdienstreicher er ist; er ist umso verdienstreicher, je beschwerlicher; er ist umso beschwerlicher je weniger er der Seele natürlicherweise angenehm und je mehr er von diesen erbärmlichen kleinen Fliegen und Ameisen belästigt ist,
die gegen unseren Willen in der Phantasie hin- und herlaufen und der Seele keine Zeit lassen, das Gebet zu kosten und in Frieden zu ruhen.
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„Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Grösseren getreu“ (Lk. 16,10). Nichts ist so gewiss, wie dies; denn der Heilige Geist selbst hat es gesagt.
Mut also, getreue Diener und Dienerinnen Jesu Christi und seiner heiligsten Mutter, die ihr den Entschluss gefasst habt, den Rosenkranz täglich zu beten!
Die Menge der Fliegen, so nenne ich die Zerstreuungen, die während des Gebetes gegen euch ankämpfen, sollen es nicht zustande bringen, dass ihr die Gesellschaft Jesu und Maria, in der ihr euch während des Rosenkranzgebetes befindet, feige verlasset."
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Gelobt sei Jesus Christus !
Die hl. Theresa v. Avila (1515-1582) über die seelnheilsnotwendige Wirkung des beharrlichen Gebetes:
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"Wer das Gebet übt, bleibt nicht lange in der Sünde.
Denn entweder wird er das Gebet oder die Sünde lassen,
weil Gebet und Sünde nicht nebeneinander bestehen können."
Gleichsam an die Worte anknüpfend umschreibt es der
hl. Alphons Maria v. Ligouri (1696-1787) so:
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"Gebet ist zur Seligkeit nicht bloß nützlich, sondern notwendig;
daher legt es uns Gott, der uns alle selig haben will, als Gebot auf: Petite et dabitur vobis:
“Bittet, so wird euch gegeben werden” (Mt 7, 7).
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Der Grund dieser Notwendigkeit, sich oft Gott zu empfehlen,
liegt in unserer Unfähigkeit, aus eigener Kraft ein gutes Werk zu verrichten und einen guten Gedanken zu fassen:
“Ohne mich könnt ihr nichts tun” (Joh 15, 5);
“Nicht als wären wir vermögend, von uns selbst etwas zu denken, als aus uns selbst” (2 Kor 3, 5).
Darum sagte der heilige Philipp Neri, er verzweifle an sich selber.
Andererseits will zwar Gott nach der Lehre des heiligen Augustinus seine Gnaden uns mitteilen, gibt sie aber nur dem, der darum bittet:
Deus dare vult, sed non dat, nisi petenti (In ps. 102); insbesondere wird nach der Erklärung dieses heiligen Lehrers
die Gnade der Beharrlichkeit nur denen, die darum bitten, gegeben.
Weil ferner der Teufel unablässig umhergeht, uns zu verschlingen,
so müssen auch wir notwendig uns unablässig mit dem Gebet verteidigen:
Necessaria est homini jugis oratio:
“Es ist dem Menschen ein unablässiges Gebet notwendig”,
sagt der heilige Thomas (III q. 39.art. 5); und vor ihm sagte Jesus Christus:
“Man muß allezeit beten und nicht nachlassen” (Lk 18, 2).
Wie könnten wir sonst den beständigen Versuchungen der Welt und des Teufels widerstehen?
Auch ist es ein von der Kirche verworfener Irrtum des Jansenius, zu behaupten, die Beobachtung einiger Gebote sei uns unmöglich, auch fehle manchmal die Gnade, welche die Beobachtung ermöglicht.
Gott ist getreu, schreibt der heilige Paulus, Er läßt uns niemals über unsere Kräfte versucht werden. “Gott aber ist getreu, Er wird euch nicht über euere Kräfte versuchen lassen” (1 Kor 10, 13).
Aber Er will, daß wir in den Versuchungen zu Ihm eilen, um Kraft zum Widerstand zu erlangen.
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Sonach will der Herr uns mit aller Geneigtheit seinen Beistand zur Überwindung der Versuchungen gewähren, verlangt aber als Bedingung seiner Hilfe, daß wir zur Zeit der Versuchungen unsere Zuflucht zu Ihm nehmen;
dies gilt besonders von den Versuchungen gegen die Keuschheit nach den Worten des weisen Mannes:
“Nachdem ich wußte, daß ich nicht anders enthaltsam sein könnte, es würde mir denn von Gott gegeben..., so trat ich vor den Herrn und bat Ihn” (Weish 8, 17).
Seien wir überzeugt, daß wir die Fleischeslust nicht zu überwinden vermögen, nisi Deus det, wenn Gott uns seine Gnadenhilfe nicht verleiht;
Er wird sie uns aber nicht verleihen, wenn wir nicht beten; beten wir aber, so erhalten wir sie gewiß, und wir werden dann der ganzen Hölle widerstehen können in der Kraft Gottes, der uns stärkt, nach den Worten des heiligen Paulus:
“Ich vermag alles in dem, der mich stärkt” (Phil 4, 13).
Ein kräftiges Hilfsmittel zur Erlangung der göttlichen Gnaden ist auch die
Anrufung der Heiligen, die bei Gott viel vermögen, namentlich zugunsten ihrer besonderen Verehrer.
Es ist dies nicht etwa bloß eine willkürliche, sondern eine pflichtmäßige Andacht; denn, wie der heilige Thomas (In 4. Sent. Dist. 45. q. 3. art. 2) lehrt,
verlangt es die von Gott gesetzte Ordnung, daß wir Sterbliche mittelst der Gebete der Heiligen die zum Heile notwendigen Gnadenhilfen erlangen.
Dies ist aber in ganz vorzüglichem Grade von der Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria, deren Bitten die aller Heiligen an Wirksamkeit übertreffen,
zu verstehen, um so mehr, weil wir, wie der heilige Bernhard sagt, durch Maria Zutritt haben zu Jesus Christus, unserem Mittler und Heiland:
“Durch dich haben wir Zutritt zum Sohne, daß durch dich uns aufnehme, der durch dich ist uns gegeben .”
Ich glaube sowohl in meinem Werke von den “Herrlichkeiten Mariä”, (Hauptst. 5. §. 1 u. 2) als auch in meinem Buche “Von dem Gebet” (Hauptst. 1) zur Genüge die Lehre bewiesen zu haben, welche viele Heilige, insbesondere der heilige Bernhard, und viele Gottesgelehrte, z.B. P. Alexander und P. Contenson festhalten, die Lehre nämlich,
daß alle Gnaden, welche wir von Gott erhalten, uns durch die Vermittlung Mariä zuteil werden.
Dieser Lehre fügt der heilige Bernhard die Mahnung bei:
“Suchen wir die Gnade, aber suchen wir sie durch Maria; denn sie findet, was sie sucht, und kann keine Bitte abschlagen.”
Auf dieselbe Weise sprechen sich der heilige Petrus Damiani, der heilige Bonaventura, der heilige Bernhardin von Siena, der heilige Antoninus und andere aus.
Beten wir also und beten wir mit Vertrauen, nach der Mahnung des Apostels:
“Darum lasset uns mit Zuversicht hinzutreten zum Throne der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden, wenn wir Hilfe nötig haben” (Hebr 4, 16).
Jetzt sitzt Jesus Christus auf einem Throne der Gnaden, um alle, die zu Ihm ihre Zuflucht nehmen, zu trösten, und spricht: “ Bittet, und es wird euch gegeben werden.”
Am Gerichtstage wird Er auch auf einem Throne sitzen, aber auf einem Throne der Gerechtigkeit:
wie groß wäre die Torheit desjenigen, der statt zu Jesus jetzt, wo er Gnaden anbietet, zu gehen und sich so von seinem Elende zu befreien, erst dann zu Jesus gehen wollte, wenn Er als Richter kommt und keine Barmherzigkeit mehr übt?
Jetzt beteuert Er uns, alles solle uns gewährt werden, um was wir Ihn vertrauensvoll bitten: “Was immer ihr im Gebet begehrt, glaubt nur, daß ihr es erhaltet, und es wird euch zuteil werden” (Mk 11, 24). Welch anderes Anerbieten kann ein Freund dem anderen zum Beweise seiner Liebe machen als dieses: Bitte, um was du willst, ich will es dir geben?
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Hören wir auf, zu beten, so sind wir verloren.
Beten wir für uns, und beten wir auch für die Sünder, was Gott so wohlgefällt!
Beten wir auch jeden Tag für die heiligen Seelen im Fegfeuer!
Diese heiligen Gefangenen zeigen sich gegen jeden, der für sie betet, überaus dankbar.
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Mein Gott, die Gnade, um welche ich Dich heute vor allem um der Verdienste Jesu Christi willen bitte, ist diese:
verleihe mir, daß ich allezeit in meinem Leben und vorzüglich zur Zeit der Versuchung mich Dir empfehle und von Dir um Jesu und Mariä willen Hilfe hoffe.
Heilige Jungfrau, erwirke mir diese Gnade, von der mein Heil abhängt."
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Die vollständige Abhandlung auf der Seite der Petrus-Bruderschaft:
http://www.kath-info.de/beten.html
Siehe bitte auch:
Maria- Vermittlerin aller Gnaden
Verführungen der Welt / Versuchungen
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Gelobt sei Jesus Christus !
Hw May ist auch ein eifriger Verfechter der hl. Tradition.
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"Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Geliebte im Herrn!
Die wesentliche Auswirkung der Gottesverehrung ist das Gebet.
Das Gebet hat fünf Strukturelemente, die wir uns heute vor Augen führen wollen.
Erstens muß ein Gebet innerlich sein,
d.h. das Gebet muß aus dem Herzen kommen. Es muß mit dem Geiste Gott dargebracht werden und nicht nur mit den Lippen. „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.“ So heißt es beim Propheten Isaias.
Unser Heiland hat dieses Wort aufgegriffen und es auf seine Zeitgenossen angewendet: „Dieses Volk ehrt mich nur mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.“
Ein Lippengebet ist sinnlos, verunehrt Gott und schadet dem Menschen.
Ein bloßes Lippengebet ist sinnlos, weil Gott nicht nur mit den Lippen, sondern mit dem Herzen verehrt werden will. Es verunehrt Gott, weil wir Gott im Lippengebet, im bloßen Lippengebet nur Worte anbieten, statt ihm unser Herz zu schenken.
Das Lippengebet schadet dem Menschen mehr als es ihm nützt, weil er sich nämlich über sich selbst täuscht. Er meint, er habe gebetet; in Wirklichkeit hat er geplappert. Das muß also die erste Forderung an unser Gebet sein: Es muß von innen kommen, es muß unsere Seele im Gebet laut werden, es muß das Herz dabei sein.
Das zweite Strukturelement des Gebetes ergibt sich aus den drei göttlichen Tugenden.
Die drei göttlichen Tugenden sind ja die Grundlage für das ganze religiöse Leben; sie sind auch die Grundlage des Gebetes.
Aus diesen drei göttlichen Tugenden ergeben sich bestimmte Eigenschaften, die dem Gebet nicht fehlen dürfen.
Das Gebet muß vertrauensvoll sein, d.h. man darf nicht zweifeln.
Man muß Hoffnung auf Gottes Erhörungswillen setzen, und diese Hoffnung nährt sich von den göttlichen Tugenden.
Wir glauben an ihn und deswegen auch an seine Macht und Güte und Treue.
Wir hoffen auf ihn und darum auch auf die Erhörung unserer Gebete.
Wir lieben ihn, und er liebt uns. Wir stehen in einem Freundschaftsverhältnis zu Gott, und was kann ein Freund einem Freunde abschlagen? Unser Gebet muß also vertrauensvoll sein.
Es muß beharrlich sein.
Gott erhört nicht immer gleich. Wie sagt einmal der bayerische Dichter Waggerl: „Gott erhört das Gebet immer, aber er kommt manchmal eine Viertelstunde später, um unseren Glauben zu erproben.“ Wir sind oft nicht disponiert, d.h. wir haben nicht die genügende Empfänglichkeit für das Gebet, für die Erhörung des Gebetes. Gott wartet zu, bis wir mit größerer Innigkeit beten.
Er stellt uns auf die Probe, so wie die kananäische Frau. Diese rief hinter ihm her, daß er ihre Tochter heilen sollte. Er tat so, als ob er es nicht hörte. Die Jünger wurden unwillig. „Sie schreit ja hinter uns her!“ Dann hat er sie angesprochen und gesagt:
„Es ist nicht richtig, daß man den Kindern das Brot nimmt und es den Hunden vorwirft.“ Da sagte die Frau ein Wort, das den Herrn überwältigt hat:
„Aber die Hündlein essen von dem, was vom Tische ihrer Herren fällt.“
„O Frau“, sagte der Herr, „dein Glaube ist groß!“
Und er machte ihre Tochter gesund. Also, unser Gebet muß beharrlich sein.
Wir müssen ausdauern im Gebet sein und dürfen nicht Gott eine Frist setzen. Gott erhört uns und läßt sich erbitten, aber er läßt sich nicht zwingen. Unser Gebet muß würdig sein. Es ist würdig, wenn wir aus reinem oder wenigstens reumütigem Herzen beten. Selbstverständlich soll auch der Sünder beten, aber er soll aus einem bußfertigen Herzen beten. Unser Gebet soll aus einem reinen, wenigstens aus einem bußfertigen Herzen kommen, damit es würdig ist; sonst ist es nicht würdig, d.h. es ist nicht wert, von Gott angesehen und erhört zu werden.
Unser Gebet muß wohlgeordnet sein. Wir müssen die Rangordnung der Werte beachten, die Rangordnung der Güter im Auge behalten.
Das oberste Gut ist Gottes Ehre und unsere Seligkeit. Alles andere kommt danach, und deswegen dürfen wir nicht geringere Güter den größeren Gütern voransetzen. Wir müssen die Ordnung der Güter im Gebet beachten. Wenn wir um irdische Dinge beten, was gestattet ist, dann sollen wir immer sagen:
„Nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ Und damit ist Gott die Ehre gegeben.
Das Gebet soll demütig sein, d.h. es muß im Bewußtsein unserer Sündhaftigkeit, unserer Erbärmlichkeit vor Gott dargebracht werden. Demütig ist ein Gebet, wenn der Beter auf seine eigene Schwäche und auf die Majestät Gottes sieht. Wir können Gott nicht stolzen Sinnes um etwas bitten, sondern wir müssen uns ihm beugen, und der Beter beugt sich vor Gott, wenn er demütig, im Bewußtsein seiner Unwürdigkeit betet. Das Gebet muß gottergeben sein.
Wir müssen auf die Vorsehung Gottes vertrauen, die weiter sieht und tiefer blickt, als wir es vermögen. Die Vorsehung Gottes hält die Fäden, die oft verwirrenden Fäden des Weltgeschehens, auch unseres persönlichen Lebens in der Hand. Und so muß bei jedem Gebete auch der Gedanke beteiligt sein: Gott weiß es besser als ich. „Was du mit mir tust, kann nicht anders als gut sein“, steht in der „Nachfolge Christi“.
Das dritte Strukturelement des Gebetes ist die Absicht.
Wir müssen die Absicht haben, zu beten, und diese muß man erwecken. Wir müssen einen Willensentschluß fassen, jetzt zu beten, mit Gott in Verkehr zu treten, mit Gott zu sprechen. Diese Absicht muß während des ganzen Gebetes festgehalten werden; sie darf nicht aufgegeben werden. Wir müssen wissen, was wir wollen, und wir müssen wollen, was wir tun. Die Absicht gehört unbedingt zum Gebete, damit das Gebet ein tugendhafter Akt wird, damit es ein echter menschlicher Akt werden kann.
Das vierte Strukturelement des Gebetes ist die Auferksamkeit. Die Aufmerksamkeit besteht in der Hinwendung zum Inhalt des Gebetes und in der Abwendung von allem, was sich mit dem Gebet nicht vereinbaren läßt.
Wir müssen alle äußeren und inneren Zerstreuungen meiden. Die äußeren Zerstreuungen gefährden das Gebet von außen, die inneren gefährden es von innen. Beiden Gefahren müssen wir durch Aufmerksamkeit auf den Gebetsinhalt begegnen. Diese Aufmerksamkeit kann nach dem heiligen Thomas von Aquin eine dreifache sein.
Erstens, man kann auf die einzelnen Worte achten.
„Vater unser, der du bist in deinem Himmel.“ Jedes Wort kann man gleichsam verkosten. Daß Gott ein Vater, und was für ein Vater ist; daß er unser Vater ist; daß wir also zu ihm gehören; daß er aber nicht ein Vater ist wie die Väter auf Erden, sondern ein Vater im Jenseits, ein Vater der Weltüberlegenheit, ein Vater unaussprechlicher Majestät. Also, man kann die einzelnen Worte gleichsam verkosten.
Die zweite Weise, die Aufmerksamkeit zu gewährleisten, besteht darin,
daß man den Sinn der Worte beachtet, den Zusammenhang,
den Textzusammehang sich vor Augen führt und an ihm sich zu Gott emporrankt.
Diese Gebetsweise achtet nicht so sehr auf die einzelnen Worte als auf die Sätze.
Es ist eine gute Weise, den Sinn der Worte im Auge zu behalten und sich so Gott zuzuwenden. Schließlich gibt es nach Thomas noch eine dritte Weise, die Aufmerksamkeit zu bewahren, nämlich indem man allein auf das Ziel des Gebetes schaut, also auf Gott, auf die Glaubenswahrheit. Das ist die Gebetsweise, die wir beim Rosenkranzgebet pflegen. Da achten wir nicht so sehr auf die einzelnen Worte, die sich fünfzig- oder noch mehr mal wiederholen, sondern wir achten auf das Leben Jesu.
„Den du, o Jungfrau, vom heiligen Geiste empfangen hast.“
„Den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.“
Da stellen wir uns vor, wie der Bote Gottes kommt und wie er bei Maria eintritt und wie er sie anspricht und wie er ihre Antwort entgegennimmt. Das ist eine vorzügliche Weise, die Aufmerksamkeit beim Gebet zu bewahren.
Selbstverständlich kommen jedem Menschen beim Gebet Zerstreuungen.
Unfreiwillige Zerstreuungen sind keine Sünde. Freiwillige Zerstreuungen sind eine läßliche Sünde. Nur wenn man Pflichtgebete ganz zerstreut, freiwillig ganz zerstreut beten würde, wäre es wohl nicht ohne schwere Sünde möglich.
Im allgemeinen sind die Zerstreuungen unfreiwillig. Sie kommen, wenn wir uns mit schweren Befürchtungen belastet sehen; sie kommen, weil dringende Geschäfte uns bevorstehen; sie kommen, weil erschütternde Erlebnisse uns nicht loslassen. Wenn solche Zerstreuungen kommen,
dann gibt es zwei Mittel, ihnen zu begegnen.
Erstens, indem man sie abschüttelt.
Man sagt:
Mein Gott, ich bin jetzt für dich da, und du bist für die Dinge da, die mir obliegen. Ich kümmere mich jetzt um deine Sache und deine Ehre, und du kümmerst dich um meine Pläne und Sorgen.
Das zweite Mittel besteht darin,
daß man die zerstreuenden Gedanken ins Gebet hineinholt, daß man also gerade dafür betet, was einem so zu schaffen macht; daß man diese belastenden und belästigenden Gedanken ins Gebet einführt, um Gott auf die Gefahren, Sorgen, Ängste hinzulenken, die uns nicht loslassen. Man soll sich auch auf das Gebet vorbereiten. Das geschieht dadurch, daß man sich sammelt, daß man die fremden Gedanken abweist, daß man sich in die Gegenwart Gottes versetzt und daß man den Heiligen Geist bittet, das Gebet mit seinem unaussprechlichen Seufzen zu begleiten.
Man soll sich fernhalten von allem, was das Gebet stören könnte, also sich möglichst in die Einsamkeit begeben, sich an die Gebetsgebräuche und Gebetsformeln der Kirche halten. Auf diese Weise ist es möglich, den Zerstreuungen zu begegnen.
Das fünfte Strukturelement des Gebetes ist die Frömmigkeit.
Sie besteht darin, daß der Wille auf Gott gerichtet ist. Frömmigkeit ist Hingabe an Gott, ist Ganzhingabe an den großen, gewaltigen Schöpfer und Herrn. Wenn wir in dieser Weise beten, dann beten wir fromm. Wenn wir mit reinem Herzen und im Gnadenstande beten, werden die Gebete zu einem frommen Geschehen, das uns zu Gott führt.
Manchmal beobachtet man, daß Menschen, die in der Sünde sind, die in der Sünde versinken, über denen die Sünde zusammenschlägt, das Gebet aufgeben. Nichts ist schädlicher, nichts ist gefährlicher als das Gebet aufgeben, wenn man in Sünde gefallen ist. Da muß man gerade zum Gebet seine Zuflucht nehmen. Auch das Gebet des Sünders ist Gott wohlgefällig. Die Kirche hat die Irrlehre der Jansenisten verurteilt, die lehrten, das Gebet eines Sünders sei eine Sünde.
Nein, gerade der Sünder soll beten. Er soll freilich zuerst und zuoberst beten, aus der Sünde herausgerissen zu werden.
Aber eines soll er niemals tun: das Gebet aufgeben. Sagen Sie es, meine lieben Freunde, sagen Sie es den Sündern:
Hört nicht auf zu beten! Gebt das Gebet nicht auf! Laßt den Rettungsanker nicht fallen! Zerschneidet nicht das Seil, das euch mit Gott verbindet! Bleibt und verharret im Gebet!
Fromm sollen wir beten. Das heißt eben, mit wirklicher Hinrichtung auf Gott, mit wirklicher Willenshingabe an Gott und mit wahrer, persönlicher Gesinnung der Gottesliebe. „Deus non vocis, sed cordis auditor est“, sagt der heilige Cyprian.
Gott hört nicht auf die Worte, sondern auf das Herz. Wir beten fromm, wenn wir das Herz zu Gott erheben, wenn wir ihm den Willen übergeben, wenn wir entschlossen sind, ihm das ganze Leben zu weihen.
Beten lernt man nur durch Beten.
Es ist wie mit allen Beschäftigungen: Übung macht den Meister. Je häufiger jemand betet, um so lieber wird ihm das Gebet. Und je seltener jemand betet, um so alberner und törichter kommt es ihm vor. Meine lieben Freunde, wir haben für alles Zeit. Wir haben Zeit für Gespräche, wir haben Zeit für Fernsehen, wir haben Zeit für Reisen. Haben wir auch Zeit für das große Gespräch mit Gott? Betet, Brüder, damit unser Opfer wohlgefällig werde bei Gott, dem allmächtigen Vater.
Amen."
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Viele weitere segensreiche Predigten des mittlerweile 90 jährigen Hw Georg May siehe bitte hier:
http://www.glaubenswahrheit.org
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Gelobt sei Jesus Christus.
Danke, lieber Aquila, für Deinen Beitrag, der mich sehr erfreut, und in dem ich mich an vielen Stellen wiedergefunden habe.
Ich kann nur bestätigen, daß ein Gebet grundsätzlich aus dem Herzen kommen muß. Es muß tief verinnerlicht und wie eine" Liebeserklärung" sein.
Um die tiefe Verinnerlichung des Gebetes zu erreichen, sollte man es langsam beten, so langsam, bis sich im Herzen eine gewisse Ruhe, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit eingestellt hat...
Ich glaube, daß dann das Gebet seinen Empfänger erreicht hat...
Es grüßt Dich herzlich und wünscht Dir Gottes Segen,
Dein Bruder im Glauben, benedikt
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
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