Gelobt sei Jesus Christus !

Der
hl. Paul v. Kreuz (1694-1774) über die Notwendigkeit des beharrlichen Gebetes gerade auch in Zeiten des Leidens:
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Ich habe die Einsicht bekommen,
dass solches Gebet unter Leiden ein grosses Geschenk ist, das Gott der Seele macht,
um sie zu einem Hermelin der Reinheit, zu einer Felsklippe inmitten der Leiden zu machen; und dies bis zu dem Grad, dass die Leiden ihr nichts mehr ausmachen.
Wenn sie diesen Zustand einmal erreicht hat, wird se das Höchste Gut vor Liebe entbrennen lassen.
Man muss sich davor hüten, in solchen Zeiten des Leidens das Gebet zu unterbrechen; denn dadurch würde das Leiden nicht geringer werden, ja die Seele würde sogar - ohne jeglichen Nutzen - noch mehr betrübt sein; denn sie würde sehen, dass es der Lauheit zum Opfer gefallen ist.
Indes weiss ich, das Gott mir diese Erkenntnis gibt;
wen Gott durch das Gebet zu einer hohen Einheit mit Ihm führen will, der muss auf der Strasse des Leidens im Gebet gehen; ich sage:
Leiden ohne jeglichen erfahrbaren Trost, sodass die Seele - sozusagen - nicht mehr weiss, wo sie steht.
Aber sie hat die tiefe, eingegossene Erkenntnis, die Gott ihm gibt, dass sie sich immer in den Armen ihres Bräutigams befindet, der ihr von der Milch seiner unendlichen Liebe zu trinken gibt.
Als ich in einem besonderen Leiden war, habe ich auch verstanden - doch in aller Stille -, dass dem Sieger das verborgene Manna zuteil wird,
wie die Heiligen Schrift sagt (Offb 2,17).
Ich habe verstanden,
dass das verborgene Manna die süsse Speise der hl. Liebe sein wird, das heisst,
wenn sich die Seele im Gebet in höchster Ruhe mit ihrem gütigsten Bräutigam befindet."
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Pater Dieter Biffart von der Petrus-Bruderschaft unterstreicht die Worte des hl. Paul v. Kreuz.
In einer sehr guten Abhandlung zeigt er die Notwendigkeit des beharrlichen Gebetes auf und gibt auch hilfreiche Ratschläge im Umgang mit den das Gebet begleitenden Bedrängnissen.
Ein Auszug:
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"Wir sollen beim Gebet nicht den Trost suchen, sondern den Gott des Trostes. Wer betet, weil es sich gut anfühlt, sucht am Ende sich selbst und nicht den Herrn.
„Die Liebe besteht nicht in wonnigen Gefühlen der Andacht, sondern in der Entschiedenheit des Willens, Gott in allem zu gefallen.“ (Hl. Thomas v. Aquin)
Die Gottesliebe wächst in Zeiten der Läuterung — wenn wir nichts fühlen und dennoch beharrlich beten, offenbart sich unsere Liebe zu Gott als echt.
Werden wir im Gebet unfreiwillig abgelenkt, ist das keine Sünde.
Fahren wir daher mit dem Gebet fort, wiederholen wir es nicht
— sondern übergeben wir unsere schwachen Gebete in die Hände der Muttergottes, die durch ihre Fürsprache vollenden kann, was unsere Schwachheit nicht erreicht."
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Die segensreiche Abhandlung in Gänze siehe bitte hier:
Das beharrliche Gebet (2)Das
beharrliche Gebet ist der
"Sauerstoff" für die Seele und im Streben nach Heiligkeit- zusammen mit dem Schild des wahren Glaubens -
die unabdingbare Waffe gegen die Nachstellungen des Bösen.
Oft aber ergeben sich Situationen und Begebenheiten im Leben, die es schlicht verunmöglichen, sich im gewünschten Rahmen dem beharrlichen Gebet hinzugeben.
Aber auch ein über diesen Umstand
schmerzlich empfundenes
B e d a u e r n....
ist auch schon ein Gebet;ein unserem Herrn und Gott Jesus Christus wohlgefälliges
Herzens-Gebet.Oft ist es uns im Alltag oder in Krankheit nicht gegeben, so zu beten wie wir es möchten bzw. gewohnt sind.
Doch gerade in diesen Situationen - aber auch bei anderen Gelegenheiten - dürfen wir
das
innere Gebet, das Herzensgebet pflegen....
ja, dieses ist das unserem Herrn und Gott Jesus Christus wohl am Wohlgefälligsten...
Warum dies so ist, belegen die Worte der
hl.Theresia v. Avila: (1515-1582):
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"Die Seele kann sich Christum den Herrn vergegenwärtigen,
und sich gewöhnen, seine heilige Menschheit recht innig zu lieben,
stets mit ihm zu wandeln, mit ihm zu reden, ihm ihre Bedürfnisse vorzutragen,
ihm ihre Widerwärtigkeiten zu klagen.
Man braucht hiezu keine besonderen Gebetelein,
sondern man spricht nur solche Worte, die dem inneren Verlangen und den Bedürfnissen entsprechen.
Man gewinnt durch diese vortreffliche Weise in kurzer Zeit sehr viel.
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In der Krankheit und unter den Geschäften wird in Wahrheit gebetet,
wenn die Gottliebende Seele alles Gott aufopfert und erwägt, wem zu Gefallen sie leidet und wie sie sich und alles Vorkommende gänzlich dem Willen Gottes anheimstellen soll.
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Es ist zum innerlichen Gebete die Einsamkeit durchaus nicht so notwendig,
daß man es außer ihr nicht üben könnte.
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O der großen Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes!
Wie sieht er doch so gar nicht auf die Worte,
sondern nur auf das Verlangen und den Willen, womit man zu ihm redet.
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