Fahren wir fort und kommen wir nun zu den noch vertiefenden ignatischen Regeln bez.
der Unterscheidung der Geister.....
gerade auch in Bezug zu ang. "Erscheinungen / Botschaften " von besonderem Belang....
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Regeln zu dem Zweck, die Geister noch genauer zu unterscheiden
DIE ERSTE
Es ist Gott und Seinen Engeln in ihren Anregungen eigen,
wahre geistliche Freude und Fröhlichkeit zu geben und alle Trauer und Verwirrung, die der
Feind herbeiführt, zu entfernen,
dessen Art es ist, gegen solche geistliche Fröhlichkeit und Tröstung anzukämpfen,
indem er Scheingründe, Spitzfindigkeiten und anhaltende Täuschungen beizieht.
DIE ZWEITE.
Einzig Gott Unser Herr
kann ohne vorausgehenden Grund der Seele Trost geben;
denn es ist dem Schöpfer vorbehalten, in sie einzutreten, aus ihr hinauszugehen,
sie so zu bewegen, dass Er sie ganz in die Liebe zu Seiner Göttlichen Majestät hineinzieht.
Ohne Grund soll heißen:
ohne vorausgehendes Fühlen oder Erkennen irgendeines Gegenstandes,
der ihr vermittels der Akte ihres Verstandes und Willens eine solche Tröstung herbeiführen würde.
DIE DRITTE
Mittels eines solchen Grundes
kann sowohl der gute wie der böse Engel die Seele trösten;
aber zu entgegen gesetztem Ziele hin:
der gute Engel zu ihrer Förderung, auf dass sie wachse
und aufsteige vom Guten zum je Besseren,
und der böse Engel zum Gegenteil,
und um sie zuletzt zu seiner verwerflichen Absicht und Bosheit hinzuziehen.
DIE VIERTE.
Die Art des bösen Engels, der sich in die Gestalt eines Engels des Lichtes verwandelt, ist es,
mit der frommen Seele einzutreten und mit sich selbst auszutreten;
will sagen:
gute und heilige Gedanken, die einer solchen gerechten Seele angepasst sind, einzuflößen,
dann aber ganz allmählich zu seinem eigenen Ziele überzugehen, indem er die Seele in seine verdeckten Betrügereien und verkehrten Absichten hinzieht.
DIE FÜNFTE.
Wir müssen sehr Acht geben auf den Verlauf der Gedanken.
Sind Anfang, Mitte und Ende gut und hingerichtet auf etwas ganz Gutes,
dann ist dies ein Zeichen des guten Engels.
Wenn aber einer im Ablauf seiner Gedanken
bei einer schlechten oder ablenkenden Sache endet
oder bei etwas weniger Gutem als dem, was die Seele sich vorher vorgenommen hatte zu tun,
oder wenn es die Seele schwächt oder verwirrt,
indem es ihr den Frieden, die Stille und Ruhe, die sie vorher hatte, wegnimmt,
so ist dies ein klares Zeichen, dass es vom bösen Geiste herstammt,
dem Feind unseres Fortschritts und ewigen Heils.
DIE SECHSTE.
Wenn der Feind der menschlichen Natur
an seinem Schlangenschwanz gespürt und erkannt ward und am bösen Ende,
zu dem er hinführt,
so ist es der Person,
die von ihm versucht wurde, nützlich, sofort den Verlauf der guten Gedanken,
die er eingab, zu betrachten:
wie es anfing, und er dann nach und nach dafür sorgte,
dass sie aus der geistlichen Anmut und Freude, darin sie sich befand, herabstieg,
bis er sie schließlich zu seiner gottlosen Absicht verführte.
Und sie soll das tun, um auf Grund einer solchen erkannten und vermerkten Erfahrung
sich künftig vor seinen gewohnten Betrügereien hüten zu können.
DIE SIEBTE.
Bei denen, die vom Guten zum je Bessern voranschreiten,
berührt der gute Engel die Seele sanft,
leicht und lind wie ein Tropfen Wassers, der in einen Schwamm eindringt.
Der böse dagegen berührt sie spitz und scharf und mit Gedröhn und Unruhe,
wie wenn der Tropfen Wassers auf einen Stein fällt.
Jene, die vom Schlechten ins je Schlechtere voranschreiten,
werden von den besagten Geistern in entgegen gesetzter Weise berührt.
Die Ursache davon ist, dass die Disposition der Seele diesen Engeln
entweder entgegengesetzt oder gleich ist.
Denn ist sie entgegengesetzt,
so treten sie mit Geräusch und Sensation und Fühlbarkeit ein;
ist sie gleich,
so tritt der Geist schweigend ein wie in sein eigenes Haus bei offener Tür.
DIE ACHTE.
Ist die Tröstung ohne Grund und somit ein Betrug ausgeschlossen,
da sie, wie gesagt wurde, von Gott Unserem Herrn allein herstammt,
so soll doch die geistliche Person, der Gott solche Tröstung gibt,
mit großer Wachsamkeit und Sorgfalt zusehen
und die eigentliche Zeit der aktuell sich vollziehenden Tröstung
von der nachfolgenden Zeit unterscheiden,
in der die Seele noch glüht und von der Gunsterweisung
und dem von der vergangenen Tröstung Übriggelassenen beseligt ist.
Denn nicht selten bildet sie in dieser zweiten Zeit durch eigene Überlegungen
auf Grund von Gewohnheiten und von Folgerungen aus ihren eigenen Begriffen
und Urteilen oder durch den guten oder den bösen Geist verschiedene Vorsätze und Ansichten,
die nicht unmittelbar von Gott Unserem Herrn gegeben sind,
und die darum sehr genau untersucht werden müssen,
bevor man ihnen volles Zutrauen schenkt oder sie in die Tat umsetzt.
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