Lieber Andreas
Du hast es richtig und nachvollziehbar dargelegt.
Immer müssen wir uns vor Augen halten, dass kein Mensch aus dieser Welt scheidet,
dem nicht genug Gnaden zur Erlangung des Seelenheiles gegeben waren.
Die Gnaden des Heiligen Geistes lassen keinen Winkel frei ....
Der hl. Antonius von Padua:
"Die Gnade erfaßt alles und läßt keinen Winkel frei".
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Und ganz richtig hast Du den hl. Augustinus erwähnt, der da mahnt:
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"Die Gnade hat ihre Augenblicke.
Wer es verschiebt, ihr zu folgen,
setzt sich der Gefahr aus, ihr vielleicht nicht mehr folgen zu können"
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Weiter hast Du es wieder trefflich erfasst;
wer denn darauf spekuliert,
die Reue und Umkehr, die Anrufung der Barmherzigkeit Christi
auf die Todesstunde
- deren Zeitpunkt der Mensch nicht kennt...unser Herr Jesus Christus vergleicht sie mit dem Kommen eines Diebes in der Nacht -
zu verschieben, dürfte dies womöglich nicht mehr umsetzen können.
Der hl. Bernhardin v. Siena vergleicht dieses Unterfangen mit einem "kämpfenden Greisen":
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Zu belachen ist,
wer, da er jung und stark war,
nicht kämpfen wollte
und
erst dann,
wenn er schwach geworden ist
und sich nicht mehr bewegen kann,
auf den Kampfplatz geführt werden will"
Ebenso trefflich verweist Du auf die bis zuletzt bewusst Unbussfertigen....
derjenigen also, die von der Ewigen Wahrheit Jesus Christus
gleichsam "in Ruhe gelassen" werden wollen.
Der
Pallotinerpater Gerhard Hermes
über den schrecklichen Zustand der
so "in Ruhe gelassenen" Christen:
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„Wie viele Christen
haben bereits die Last Gottes abgeworfen und denn auch wirklich den
Zustand erreicht,
wo sie von Ihm in Ruhe gelassen werden,
was freilich ein
unheilbares Stadium
der Krankheit zum Tode anzeigt".
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Eines müssen wir freilich immer wieder hinzufügen:
Den zweiten, ewigen Tod der Verdammnis erleidet ein Mensch alleine
aufgrund seiner
bewussten und willentlich freien Entscheidung
die Mitarbeit an den Gnaden des Heiligen Geistes zu verweigern.
Dazu ist zu betonen,
dass darunter auch die bewusste Gleichgültigkeit gegenüber dem Seelenheil zu zählen ist.
Diese kann denn in den seelengefährdenden hedonistischen ( begierde- und genusssüchtigen ) Lebenswandel münden.....
ergänzend dazu die Worte von
Hw Franz Spirago,
eines sudetendeutschen Priesters, der sich Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts
durch das Verfassen eines Volkskatechismus und anderen katechetischen und religionspädagogischen Werke einen Namen gemacht hat.
In aller Deutlichkeit zeigt er bereits damals auf,
was heute zu einer wirklichen Seuche geworden ist.....
die unentschuldbare (!) Gleichgültigkeit
gegenüber dem wahren Glauben und
somit gegenüber der Ewigen Wahrheit Jesus Christus und der
unfehlbaren Lehre der Kirche;
man beachte bitte auch den Hinweis auf Darwin's wahrheitsfeindliche Einstellung....
und dieser Erfinder der Evolutionstheorie-Lüge wird heute als einer der vielen
falschen Propheten hotiert....
und seine - bereits mehrfach widerlegte - "Lehre" als "schulischer Lehrstoff" aufgezwungen.
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"Gleichgültigkeit gegen die Religion (Indifferentismus) zeigen oft Menschen,
die sonst für gelehrt oder gebildet gehalten werden.
Ein Mann der Wissenschaft namens Darwin wurde einmal gefragt,
was er von Christus denke; er gab zur Antwort:
„40 Jahre beschäftige ich mich nur mit der Untersuchung von Würmern;
Studien über Christus anzustellen, hatte ich noch keine Zeit."
Ein armer Gelehrter!
Wer sich aus sträflicher Gleichgültigkeit um den Glauben
gar nicht kümmert,
wird ganz glaubenslos.
Es ergeht ihm, wie der Pflanze, die nicht begossen, verdorrt;
wie der Lampe, die nicht nachgefüllt, erlischt.
Viele kümmern sich nur um das, was irdischen Genuss und Vorteil bringt.
Sie sind jene geladenen Gäste des Evangeliums, die des Maierhofes, der Ochsen,
des Weibes wegen nicht zum himmlischen Gastmahle gehen wollen (Lk 14,16).
Sonderbarerweise halten sich solche Leute noch dazu für „aufgeklärt"
und blicken mit verachtendem Mitleid auf die herab,
die die Pflichten der Religion gewissenhaft erfüllen.
Doch gerade sie selbst sind ungebildet und unvernünftig zugleich,
weil sie nämlich für die höchsten Güter des Lebens kein Verständnis haben und in der wichtigsten Angelegenheit ihres Lebens unwissend sind.
Gott überlässt jene, die die Erkenntnis Gottes verwerfen, verwerflicher Gesinnung (Röm 1,28). Weinberge, die lange Zeit nicht gepflegt werden, arten in Hecken und Wäldern aus;
ebenso nimmt ein Gemüt, das nicht durch religiöse Belehrung ausgebildet wird,
ein heidnisches Leben und heidnische Sitte an (Ludwig von Granada.).
Wer gegen seine Religion gleichgültig ist, sage ja nicht, er sei kein Feind Gottes;
er beachte Christi Worte:
„Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich" (Mt 12,30).
Die im Glauben gleichgültig sind,
werden am Tag des Gerichtes keine Entschuldigung haben und sagen können:
„Wir wussten es nicht." :
Denn, dass sie es nicht wussten, ist ihre eigene Schuld".
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Die Schuldfähigkeit im gerade heute wieder neuheidnisch geprägten Umfeld kann denn
aber so manche Grauzonen beinhalten.
Auch dies hast Du richtigerweise erwähnt.
Letztendlich sieht alleine unser Herr und Gott Jesus Christus in die
verborgendsten Abgründe der Seelen.
Und um abrundend den Schlussgedanken Deiner sehr guten Darlegungen aufzugreifen;
Pilatus stellte Christus die Frage:
"Was ist Wahrheit ?"
und erkannte nicht oder wollte nicht erkennen,
dass die WAHRHEIT vor ihm stand.
Er hörte nicht auf die Stimme der Wahrheit !
Unser Herr und Gott Jesus Christus hat angemahnt,
dass all jene Menschen, die
a u s
der Wahrheit sind,
auf SEINE Stimme hören werden !
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"Joh. 18;37
(....)
Jeder, der aus der Wahrheit ist,
hört auf meine Stimme."
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Diese Stimme aber ist leise und sanft.....
und doch unüberhörbar für jene, die sie hören wollen!
Wer aus der Wahrheit ist,
der stellt sich nicht gegen die Heilige Mutter Kirche.....
wer aus der Wahrheit und guten Willens ist,
aber noch fern ist von der Heiligen Mutter Kirche,
wird durch die Gnadenfülle der Heiligen Mutter Kirche auf diese oder jene Art zu ihr finden.
Denken wir etwa an die Blut- bzw. Begierdetaufe.....
durch sie gehören viele Seelen noch "unsichtbar" zur Gemeinschaft der Heiligen.
Siehe dazu bitte:
Frage nach der Kindschaft Gottes
http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P3S.HTM,
Freundliche Grüsse und Gottes Segen