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Der Priester ; der "Zweite Christus"
RE: Der Priester ; der "Zweite Christus"
in Das heilige Sakrament der Priesterweihe 19.08.2018 23:30von Aquila • 7.242 Beiträge
Lieber benedikt
Sicherlich ist es aufgrund unserer menschlichen Schwächen so, dass wir nicht alle unserer Gegenüber gleich gut mögen können bzw. einige gar nicht so mögen können.
Ein kurzer Einschub:
Ist es nun ein Verstoss gegen das Gebot der Nächstenliebe, Diese oder Jene menschlich nicht so zu mögen wie Andere ?
Keineswegs, solange wir uns an die Worte des hl. Paulus halten:
-
Röm 13,9
Denn die Gebote:
Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren!, und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefasst:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Röm 13,10
Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses.
Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.
-
Dem Nächsten nichts Böses tun.....gerade auch Jenen, die wir nicht sonderlich mögen, ist gleichbedeutend mit "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst"
Unser Herr und Gott Jesus Christus:
-
Mt 7,12
Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!
Darin besteht das Gesetz und die Propheten.
-
Siehe dazu bitte auch:
Die 10 Gebote - der grosse Freiheitsbrief
Wir können also auch festhalten, dass wahre Nächstenliebe immer auch auf das Seelenheil des Nächsten ausgerichtet ist.
Der heilige Thomas von Aquin :
-
"Die grösste Wohltat, die man einem Menschen erweisen kann,
besteht darin, dass man ihn vom Irrtum zur Wahrheit führt."
-
Doch nun wieder zurück zur Thematik
des Priesters und seines menschlichen Erscheinungsbildes, welches durchaus nicht immer gleich gemocht sein dürfte.
Im Übrigen gilt dies auch im Umkehrschluss:
Auch einem Priester müssen wir zugestehen, nicht alle seine Schäfchen im menschlichen Bereich "gleich gut riechen zu können".
Doch all dies tut der gottgegeben Wirkmacht des Priesters keinen Abbruch.
Ein geweihter röm. katholischer Priester ist
aufgrund seiner von unserem Herrn übertragenen sakramentalen Vollmacht ein Werkzeug der Erlösung....
durch das so Fortführen des Erlösungswerkes Christi auf Erden ein "anderer, ein zweiter Christus".
Diesbezüglich bleibt der Priester ein gebrechlicher Mensch, freilich kann dies die Wirkmächtigkeit seines die Erlösung auf Erden fortführendem Handeln nicht mindern.
Der hl. Peter - Julian Eymard (1811 - 1868)
hat es in seiner Schrift "Der Priester" sehr schön ausgedrückt:
-
"Ein Heide würde fragen, "ich sehe Jesus Christus nicht". -
Der Christ antwortet:
"Ich sehe ihn in den Aposteln und er lebt in seinen Priestern: sie haben dieselbe Macht wie er".
Um uns zu erlösen, wurde Mensch, dann hat er sich der Sicht der Sterblichen entzogen.
Als es aber darum ging, die Aussaat des Evangeliums Früchte tragen zu lassen und die Verdienste seines Leidens den Seelen zuzuwenden, dann unternahm er noch mehr.
Er wurde in gewisser Hinsicht bei jeder Priesterweihe von neuem Mensch,
er beließ den Neugeweihten alle seine menschlichen Armseligkeiten und Begierden,
schenkte ihm aber alles, was er an Göttlichem und Übernatürlichem brauchte, d.h. seine Vollmacht und seine Sendung.
[....]
In dieser Weise handelt ein Priester beim Vollzug seines Amtes nicht als Privatperson,
sondern als Jesus Christus, weil es Jesus Christus ist, der in ihm und durch ihn wirkt.
-
So lassen sich denn nun auch die Worte des hl. Pfarrer v. Ars:
"Der Priester ist nicht Priester für sich selbst, er ist es für euch"
besser nachvollziehen.
Siehe bitte auch:
Sakramente; die Heilmittel für die Seele
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Der Priester ; der "Zweite Christus"
in Das heilige Sakrament der Priesterweihe 20.08.2018 07:21von benedikt • 3.365 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Danke, lieber Aquila für Deine Ausführungen und Erklärungen!
Zitat: In dieser Weise handelt ein Priester beim Vollzug seines Amtes nicht als Privatperson,
sondern als Jesus Christus, weil es Jesus Christus ist, der in ihm und durch ihn wirkt.Zitatende.
Ja, so ist es, und nicht anders!
Der Friede und die Liebe Gottes sei mit Dir.
Herzliche Grüße, benedikt
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Der Priester ; der "Zweite Christus"
in Das heilige Sakrament der Priesterweihe 26.11.2018 21:55von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Danken wir unserem Herrn und Gott Jesus Christus für die Gnade
unserer katholischen Priester....der Fortführer Seines Erlösungswerkes auf Erden und beten wir auch für sie.
Auch wenn einige wenige unter ihnen sich (teils schwer) verfehlen sollten, bleibt die Gestalt des Priesters ein von keiner menschlichen Macht auch nur ansatzweise erreichbarer Mann mit höchster Würde....ein "zweiter Christus":
Ida Friederike Görres (1901-1971) war eine in inniger Liebe zur Heiligen Mutter Kirche verbundene Katholikin. Sie hat etliche Schriften zur Bewahrung der unverfälschten Lehre der Kirche verfasst.
So schrieb sie folgende bewegenden Worte über den katholischen Priester:
-
Der katholische Priester
"Die Gestalt des katholischen Priesters
ist eines der mächtigsten und grossartigsten Bilder des Mannes und Menschen, das die Geschichte kennt.
Und mögen noch so viele auf diesem Weg versagen, noch so viele in ärmlichen Teilskizzen stecken bleiben:
diese Gestalt ist nicht nur ein Ideal, eine Forderung, ein Entwurf:
sie ist tausendmal gültig und exemplarisch verleiblicht worden.
Ungezählte Gläubige dürfen mit glühendem Dank bezeugen, dass sie ihr begegnet sind."
-
RE: Der Priester ; der "Zweite Christus"
in Das heilige Sakrament der Priesterweihe 11.12.2018 21:04von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Was wird doch heute alles "zeitgemäss" versucht, unseren Priestern ihre Gott gegebene hohe Würde herunterzudeklinieren, ja sie zu profanen "teamfähigen Mitarbeitern" zu degradieren, ihnen gar das Gefühl der "Entbehrlickeit" zu vermitteln.
"Nichts Besonderes sein"....die Zivilkleidung so mancher Priester zeugt von diesem modernistischen Diktat, welches vielfach vor allem auch Eines bewirkt;
es raubt den Priester die Freude an ihrer Berufung,
die sehr wohl etwas ganz Besonderes zeitigt;
den geweihten Priester als "Zweiten Christus".
Wie erfreulich ist es denn zu sehen, wenn hw Priester von ihrer Gemeinde getragen ganz in ihrer Freude am Priestertum aufgehen.
Pater Fidelis Stöckli vom Kreuzorden hat im "St. Josephsblatt" über die sieben Freuden eines Priesters geschrieben.
Diese sollen hier in Abschnitten widergegeben werden.
Zunächst die ersten beiden Freuden eines römisch katholischen Priesters:
-
"Die erste Freude des Priesters ist zweifellos die hl. Eucharistie.
Sein Priestertum ist ganz auf die Eucharistie ausgerichtet.
Durch die Wandlungsvollmacht über Brot und Wein darf er Gott gegenwärtig setzen.
In jeder hl. Messe und Eucharistischen Anbetung begegnet er Christus ganz persönlich und auf innigste Weise.
Er hat sozusagen jeden Tag die Privataudienz bei Jesus.
Er kann den Herrn mit seinen Händen berühren und ihn als das Brot des Lebens an die Menschen austeilen, um ihren tiefsten Hunger zu stillen.
Gegenwart Christi
+
Die zweite priesterliche Freude ist es, Diener der Barmherzigkeit Gottes zu sein.
Im Busssakrament kann er den armen Sündern das Geschenk der Sündenvergebung vermitteln.
Wenn er die Hand zum Beichtkind hin ausstreckt und im Namen Christi sagt:
"Ich spreche dich los von deinen Sünden....gehe hin in Frieden, deine Sünden sind dir vergeben", dann hat er an der Freude der Engel Teil, die jubeln über jeden Sünder, der sich bekehrt.
Lossprechung von den Sünden "
-
Fortsetzung folgt....
RE: Der Priester ; der "Zweite Christus"
in Das heilige Sakrament der Priesterweihe 12.12.2018 23:08von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Im vorigen Beitrag haben wir die Ausführungen
von Pater Fidelis Stöckli vom Kreuzorden aus dem "St. Josephsblatt" über die ersten beiden Freuden eines Priesters
- die hl. Eucharistie und das hl. Busssakrament - gehört....
in der Einleitung umschreibt Pater Stöckli die Aufgabe des Priesters so:
-
"Der Priester hat die Aufgabe, den Menschen die Freude des Evangeliums zu bringen,
sie zur Quelle der Freude, zu Gott, zu führen,
damit sie, von der Traurigkeit der Sünde und Sinnlosigkeit befreit,
schon hier auf Erden immer mehr die wahre Freude erfahren
und einst zu den ewigen Freuden gelangen."
Pater Stöckli weiter über die dritte und vierte Freude eines römisch katholischen Priesters:
-
"Die dritte Freude ist die des Heilens und Tröstens.
Wie vielen kranken und leidenden Menschen begegnet der Priester, die oft niedergeschlagen und verzagt sind!
Er darf ihnen durch seine Nähe und die Spendung der Krankensalbung den Trost des Heiligen Geistes bringen und sie in ihrem Leiden stärken.
So lernen sie, ihr Leiden mit dem Leiden Christi zu vereinen und es so fruchtbar zu machen für sich selber und für das Heil der Seelen.
Stärkung in Krankheit / Todeskampf
+
Die vierte Freude ist die des Segnens.
Der Priester ist ein Segenbringer.
Überall, wo er geht und steht, kann er den Segen Gottes vermitteln und so die Menschen und die ganze Schöpfung unter den heilbringenden Einfluss Gottes stellen.
Je mehr das Böse in der Welt Überhand nimmt,
desto mehr ist der Segen des Priesters vonnöten.
Welche Freude für den Priester, täglich den Segen Gottes auf vielfache Weise spenden zu dürfen."
Die Sakramentalien
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Fortsetzung folgt....
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