Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum.... |
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Der Mensch wird immer wieder
- mal mehr mal weniger -
von Traurigkeit erfasst......
hier nun gilt es nun genau zu unterscheiden.....
denn Traurigkeit ist nicht gleich Traurigkeit.....
die gottgewollte Traurigkeit steht der weltlichen Traurigkeit
diametral entgegen.....
denn so der hl. Paulus:
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Kor 7,10
Die gottgewollte Traurigkeit verursacht nämlich Sinnesänderung zum Heil,
die nicht bereut zu werden braucht;
die weltliche Traurigkeit aber führt zum Tod.
Ein jeder Mensch im Streben nach Vollkommenheit wird denn auch
hin hin und wieder von Traurigkeit erfasst .....
wie er dann gerade mit der Versuchung der
schlechten Traurigkeit umgehen soll, beschreibt der
hl. Franz v. Sales in "Philotea".
Er beginnt denn auch mit dem eingangs zitierten Stelle aus dem 2. Korintherbrief:
-
„Die Traurigkeit im Sinne Gottes“,
sagt der hl. Paulus, „bewirkt Bekehrung zum Heil,
die Traurigkeit der Welt aber führt zum Tode“ (2 Kor 7,10).
Es gibt also eine gute und eine schlechte Traurigkeit,
je nach den Wirkungen,
die ihr entspringen.
Tatsächlich ruft sie mehr schlechte Wirkungen hervor als gute.
An guten kann man nur zwei aufzählen:
Barmherzigkeit und Buße,
dagegen sechs schlechte:
Angst, Trägheit, Empörung, Eifersucht, Neid und Ungeduld.
Deshalb sagt auch der Weise:
„Die Traurigkeit tötet viele und es ist kein Nutzen in ihr“ (Sir 30,23);
denn von acht Bächen, die dieser Quelle entspringen, sind nur zwei klar,
sechs dagegen trüb.
Der böse Feind bedient sich der Traurigkeit, um die Guten zu versuchen.
Er will, dass die Schlechten an der Sünde Freude haben
und die Guten über ihre guten Werke traurig seien.
Er kann zum Schlechten nur dadurch locken, dass er es angenehm scheinen lässt,
ebenso kann er vom Guten nur dadurch abhalten, dass er es unangenehm empfinden lässt.
Der böse Feind hat Freude an unserer Traurigkeit und Schwermut,
weil er selbst traurig und schwermütig ist und es ewig bleiben wird.
Deshalb will er, dass ihm darin alle gleichen.
Die schlechte Traurigkeit
verwirrt die Seele, beunruhigt sie, flößt ihr übertriebene Furcht ein,
verekelt das Gebet, betäubt und belastet den Geist,
beraubt die Seele des Rates und der Entschlusskraft,
des Urteils und Mutes und zerschlägt ihre Kraft.
Sie ist wie ein strenger Winter, der alle Schönheit der Erde gleichsam hinwegrafft
und alles Lebende erstarren lässt; mit einem Wort:
sie nimmt der Seele alle Anmut, lähmt und entkräftet sie in all ihren Fähigkeiten.
Sollte es dir jemals zustoßen, von dieser schlechten Traurigkeit befallen zu werden,
dann wende folgende Heilmittel an:
„Wer traurig ist“, sagt der hl. Jakobus (5,13), „der bete.“
Das Gebet ist ein unübertreffliches Mittel,
denn es erhebt unseren Geist zu Gott, unserer einzigen Freude, unserem einzigen Trost.
Dein Gebet aber bestehe in innerlichen oder auch ausgesprochenen Worten und Affekten,
die auf Gottvertrauen und Gottesliebe abzielen, wie:
„Barmherziger Gott! Mein gütiger Gott! Mein lieber, gütiger Jesus!
Du Gott meines Herzens! Meine Freude, meine Hoffnung! Geliebter meiner Seele!“
und ähnliche.
Bekämpfe lebhaft den Hang zur Traurigkeit!
Gib keine Übung auf, selbst wenn es dir scheint,
als verrichtest du in dieser Zeit alles freudlos, lässig und kalt.
Der böse Feind will uns durch die Traurigkeit dahin bringen,
dass wir in der Übung des Guten nachlassen;
sieht er aber, dass wir trotzdem ausharren,
ja dass unsere Werke nur wertvoller werden,
weil wir sie trotz inneren Widerstrebens ausführen,
dann hört er bald auf, uns damit zu plagen.
Singe fromme Lieder.
Dadurch ist der böse Feind schon oft vertrieben worden.
So wurde durch Psalmengesang das Ungestüm des bösen Geistes bezähmt,
von dem Saul besessen war (vgl. 1 Sam 16,14ff).
Es ist auch gut, sich mit körperlichen Arbeiten zu beschäftigen,
und zwar mit verschiedenartigen,
um dadurch den Geist vom Gegenstand der Traurigkeit abzulenken,
ihn zu klären und zu erneuern,
denn die Traurigkeit ist von Natur aus eine kalte und unfruchtbare Leidenschaft.
Gib dich äußeren Werken des Eifers hin,
auch wenn du sie gefühllos ausführst.
Umfange das Kreuz, drücke es an die Brust, küsse Hände und Füße des Gekreuzigten,
erhebe Augen und Hände zum Himmel,
während du dein Herz durch Worte der Liebe und des Vertrauens
zu Gott emporschwingst, z. B. durch diese:
„Mein Geliebter ist mein und ich bin sein“ (Hld 2,16).
„Mein Geliebter ist mir wie ein Myrrhenstrauß, ich halte ihn umfangen“ (Hld 1,12).
„Meine Augen sind auf Dich geheftet, mein Gott; wann wirst Du mich trösten?“ (Ps 119,82). „Jesus, sei mir Jesus! Es lebe Jesus, und meine Seele wird leben.“
„Wer wird mich von der Liebe meines Gottes trennen?“ (Röm 8,35)
und ähnliche kurze Gebete.
[....]
Meist wirkt der Empfang der heiligen Kommunion
am nachhaltigsten gegen die Traurigkeit;
denn dieses Himmelsbrot stärkt das Herz (Ps 104,15)
und erfreut das Gemüt.
Eröffne deinem Beichtvater und Seelenführer demütig und gewissenhaft
alle Gefühle, Affekte und Gedanken, die deiner Traurigkeit entspringen.
Suche die Gesellschaft von Menschen religiöser Gesinnung und pflege mit ihnen während dieser Zeit möglichst häufigen Umgang.
Schließlich ergib dich in Gottes Hand, sei bereit,
diese Last der Traurigkeit als gerechte Strafe
für deine eitlen Vergnügungen geduldig zu tragen. Zweifle nicht daran,
dass Gott dich nach der Zeit der Prüfung von diesem Leid befreien wird.
-
Zitat:
Schließlich ergib dich in Gottes Hand, sei bereit,
diese Last der Traurigkeit als gerechte Strafe
für deine eitlen Vergnügungen geduldig zu tragen. Zweifle nicht daran,
dass Gott dich nach der Zeit der Prüfung von diesem Leid befreien wird.
Lieber Aquila,
ein wirklich wahrer Ausspruch, leider haben die Menschen
vergessen Gottes Hand welche seit Ewigkeit
her uns gereicht wird, zu ergreifen.
Lieber hadern und leiden die Menschen im Zweifel, im Leid, Traurigkeit
und in Gesundheitsstörungen, und vergessen die Göttliche Heilung
welche uns der Heiland, Jesus Christus brachte.
Gesundheit, eine gesegnete neue Woche und liebe Grüße, blasius
In diesem Thread über die Stufen zur Vollkommenheit
bilden v.a. die Lehren eines grossen Mystikers
des hl. Johannes v. Kreuz gleichsam das Gerüst.....
aus diesem Grunde
- passend zum Beginn der Fastenzeit -
nachfolgend eine Rede von
Papst Benedikt XVI.aus dem Jahre 2011 über diesen grossen Heiligen
mit einer sehr lehrreichen Kurzzusammenfassung
seines - auch leidvollen - Lebens, seiner vier Haupt-Werke und seiner Lehre;
einige Aspekte dieser Rede sind in diesem Thread bereits vertieft worden:
-
BENEDIKT XVI.
GENERALAUDIENZ
Audienzhalle
Mittwoch, 16. Februar 2011
Hl. Johannes vom Kreuz
Liebe Brüder und Schwestern!
Vor zwei Wochen habe ich die Gestalt der großen spanischen Mystikerin Theresia von Jesus vorgestellt.
Heute möchte ich über einen weiteren wichtigen Heiligen aus jenem Land sprechen,
einen geistlichen Freund der hl. Theresia,
der gemeinsam mit ihr die karmelitische Ordensfamilie reformiert hat:
den hl. Johannes vom Kreuz, der 1926 von Papst Pius XI.
zum Kirchenlehrer erhoben wurde und traditionell den Beinamen »Doctor mysticus« – »Lehrer der Mystik« – trägt.
Johannes vom Kreuz wurde 1542 in dem kleinen Dorf Fontiveros bei Ávila in Altkastilien geboren, als Sohn von Gonzalo de Yepes und Catalina Alvarez.
Die Familie war sehr arm, weil der Vater, der toledanischem Adel entstammte,
von zu Hause verjagt und enterbt wurde, da er Catalina geheiratet hatte,
eine einfache Seidenweberin.
Bereits in zartem Alter verlor er seinen Vater und zog mit neun Jahren mit seiner Mutter und seinem Bruder Francisco nach Medina del Campo bei Valladolid,
ein Handels- und Kulturzentrum.
Hier besuchte er das »Colegio de los Doctrinos«
und erledigte auch einige einfache Arbeiten für die Ordensschwestern des Konvents
bei der Kirche »Santa María Magdalena«.
Dann wurde er dank seiner menschlichen Eigenschaften und schulischen Erfolge
zunächst als Krankenpfleger im Hospital »Inmaculada Concepción«
und dann in das Jesuitenkolleg aufgenommen,
das in Medina del Campo gerade gegründet worden war:
Hier trat Johannes mit 18 Jahren ein und studierte drei Jahre lang
Humanwissenschaften, Rhetorik und klassische Sprachen.
Am Ende der Ausbildung hatte er seine Berufung ganz deutlich vor Augen:
das Ordensleben, und unter den vielen Orden, die in Medina anwesend waren,
fühlte er sich in den Karmel berufen.
Im Sommer 1563 begann er das Noviziat bei den Karmeliten der Stadt und nahm den Ordensnamen Johannes vom hl. Matthias an.
Im folgenden Jahr wurde er an die berühmte Universität von Salamanca geschickt,
wo er drei Jahre lang die Freien Künste und Philosophie studierte.
1567 wurde er zum Priester geweiht und kehrte nach Medina del Campo zurück,
um umgeben von der Liebe seiner Angehörigen seine erste heilige Messe zu feiern.
Hier kam es zur ersten Begegnung zwischen Johannes und Theresia von Jesus.
Die Begegnung war für beide entscheidend:
Theresia erläuterte ihm ihren Plan zur Reform des Karmels
auch für den männlichen Zweig des Ordens und schlug Johannes vor,
sich ihm »zur größeren Ehre Gottes« anzuschließen.
Der junge Priester war von Theresias Ideen so fasziniert,
daß er zu einem großen Befürworter des Plans wurde.
Die beiden arbeiteten einige Monate lang zusammen und teilten einander Ideale
und Vorschläge mit,
um so schnell wie möglich das erste Haus
der Unbeschuhten Karmeliten
zu eröffnen:
Die Eröffnung fand am 28. Dezember 1568 in Duruelo statt,
einem einsamen Ort in der Provinz Ávila.
Zusammen mit Johannes bildeten drei weitere Gefährten diese erste reformierte männliche Gemeinschaft.
Bei der Erneuerung ihrer Ordensprofeß nach der ursprünglichen Regel
nahmen die vier einen neuen Namen an:
Johannes hieß jetzt »vom Kreuz«, wie man ihn später weltweit kennen wird. Ende 1572 wurde er auf Bitte der hl. Theresia Beichtvater und Kaplan des Klosters der Menschwerdung in Ávila, wo die Heilige Priorin war.
Es waren Jahre enger Zusammenarbeit und geistlicher Freundschaft,
die beide bereicherte. Auf diese Zeit gehen auch die wichtigsten Theresianischen Werke
und die ersten Schriften des Johannes zurück.
Die Mitwirkung an der Reform des Karmelordens war nicht leicht
und brachte für Johannes auch schwere Leiden mit sich.
Das traumatischste Ereignis, im Jahre 1577,
war seine Entführung und seine Kerkerhaft
im Konvent der Karmeliten der Alten Observanz in Toledo infolge einer falschen Anklage. Der Heilige blieb monatelang eingekerkert und war physischen
und seelischen Entbehrungen und Nötigungen ausgesetzt.
Hier verfaßte er zusammen mit anderen Gedichten den berühmten Geistlichen Gesang.
In der Nacht vom 16. auf den 17. August 1578 gelang ihm schließlich
eine abenteuerliche Flucht;
er fand Zuflucht im Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen der Stadt.
Die hl. Theresia und die reformierten Gefährten feierten seine Befreiung
mit großer Freude. Nach einer kurzen Zeit der Erholung wurde Johannes,
um wieder zu Kräften zu kommen, nach Andalusien gesandt,
wo er zehn Jahre in verschiedenen Klöstern verbrachte, vor allem in Granada.
Er übernahm immer wichtigere Aufgaben im Orden, bis hin zum Provinzvikar,
und vollendete seine geistlichen Abhandlungen.
Dann kehrte er in seine Heimatregion zurück
als Mitglied der Generalleitung der Theresianischen Ordensfamilie,
die nunmehr völlige rechtliche Autonomie genoß.
Er wohnte im Karmel von Segovia, wo er das Amt des Oberen der Gemeinschaft innehatte.
1591 wurde er aller Verantwortungen enthoben
und sollte in die neue Ordensprovinz Mexiko entsandt werden.
Während er sich mit zehn weiteren Gefährten auf die lange Reise vorbereitete,
zog er sich in ein einsames Kloster in Jaén zurück, wo er schwer krank wurde.
Johannes nahm große Leiden mit vorbildlicher Ruhe und Geduld auf sich.
Er starb in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember 1591,
während seine Mitbrüder die Matutin beteten.
Er verabschiedete sich von ihnen mit den Worten:
»Heute gehe ich im Himmel das Offizium beten.«
Seine sterblichen Überreste wurden nach Segovia überführt.
Er wurde 1675 von Clemens X. selig-, und 1726 von Benedikt XIII. heiliggesprochen.
Johannes gilt als einer der bedeutendsten lyrischen Dichter der spanischen Literatur.
Seine vier Hauptwerke sind:
Aufstieg auf den Berg Karmel,
Die dunkle Nacht,
Der geistliche Gesang und
Die lebendige Flamme der Liebe.
Im Geistlichen Gesang legt der hl. Johannes
den Weg der Reinigung der Seele dar,
also den allmählichen freudigen Besitz Gottes,
bis die Seele schließlich spürt, daß sie Gott mit derselben Liebe liebt,
mit der sie von ihm geliebt wird.
Die lebendige Flamme der Liebe fährt in dieser Perspektive fort
und
beschreibt detaillierter den Zustand der umwandelnden Vereinigung mit Gott.
Als Vergleich gebraucht Johannes stets
das Feuer:
Je mehr das Feuer brennt und das Holz verzehrt,
desto mehr glüht es auf und wird schließlich zur Flamme.
Ebenso erleuchtet und erwärmt der Heilige Geist,
der in der dunklen Nacht die Seele reinigt und »läutert«,
diese mit der Zeit, als wäre sie eine Flamme.
Das Leben der Seele ist ein ständiges Fest des Heiligen Geistes,
das die Herrlichkeit der Vereinigung mit Gott in der Ewigkeit erkennen läßt.
Der Aufstieg auf den Berg Karmel
zeigt den geistlichen Weg
unter dem Aspekt der allmählichen Reinigung der Seele,
die notwendig ist,
um zum [blau]höchsten Punkt der christlichen Vollkommenheit zu gelangen,
symbolisiert durch den Gipfel des Berges Karmel.
Diese Reinigung ist als ein Weg dargestellt,
den der Mensch unternimmt,
indem er mit dem göttlichen Wirken zusammenarbeitet,
um die Seele von jeder Anhänglichkeit oder Zuneigung,
die dem Willen Gottes entgegensteht, zu befreien.
Die Reinigung, die vollkommen sein muß,
um zur liebenden Vereinigung mit Gott zu gelangen,
beginnt bei der des sinnlichen Lebens
und wird fortgesetzt durch die,
die man durch die drei göttlichen Tugenden erlangt –
Glaube, Hoffnung und Liebe –,
die das Streben, das Gedächtnis und den Willen reinigen.
Die dunkle Nacht
beschreibt den »passiven« Aspekt,
also das Wirken Gottes in diesem Prozeß der »Reinigung« der Seele.
Die menschliche Anstrengung allein ist nämlich unfähig,
bis zu den tiefsten Wurzeln der Neigungen und der schlechten Gewohnheiten
der Person zu gelangen:
Sie kann sie nur zügeln, aber nicht völlig ausrotten.
Um das zu tun bedarf es des besonderen Wirkens Gottes,
der den Geist bis auf den Grund reinigt
und ihn für die liebende Vereinigung
mit ihm bereitmacht.
Der hl. Johannes bezeichnet diese Reinigung als »passiv«,
denn obgleich die Seele sie annimmt,
wird sie umgesetzt durch das geheimnisvolle Wirken des Heiligen Geistes,
der wie eine Feuerflamme jede Unreinheit vertilgt.
In diesem Zustand wird die Seele allen möglichen Prüfungen unterzogen,
als befände sie sich in einer dunklen Nacht.
Diese Angaben zu den Hauptwerken des Heiligen helfen uns,
uns den wesentlichen Punkten
seiner umfassenden und tiefen mystischen Lehre zu nähern,
deren Ziel es ist,
einen sicheren Weg darzulegen, um zur Heiligkeit zu gelangen,
dem Zustand der Vollkommenheit,
zu dem Gott uns alle beruft.
Johannes vom Kreuz zufolge ist alles, was existiert, was von Gott geschaffen ist, gut.
Durch die Geschöpfe können wir den entdecken,
der in ihnen eine Spur seiner selbst hinterlassen hat.
Der Glaube ist jedoch die einzige Quelle,
die dem Menschen geschenkt ist,
um Gott so kennenzulernen,
wie er in sich selbst ist, als den einen und dreifaltigen Gott.
Alles, was Gott dem Menschen
mitteilen wollte, hat er in Jesus Christus gesagt,
seinem fleischgewordenen Wort. Jesus Christus ist der einzige und endgültige Weg zum Vater[/b] (vgl. Joh 14,6).
Alles Erschaffene ist nichts im Vergleich zu Gott,
und nichts hat Wert außer ihm:
Folglich muß jede andere Liebe, um zur vollkommenen Liebe Gottes zu gelangen,
sich in Christus der göttlichen Liebe angleichen.
Daher besteht der hl. Johannes immer wieder auf der
Notwendigkeit der Reinigung und der inneren Entäußerung,
um mit Gott, dem einzigen Ziel der Vollkommenheit,
gleichgestaltet zu werden.
Diese »Reinigung« besteht nicht einfach nur in der physischen Abwesenheit
der Dinge und ihres Gebrauchs; was die Seele rein und frei macht,
ist vielmehr
die Beseitigung jeder ungeordneten Abhängigkeit von den Dingen.
Alles muß in Gott als Mittelpunkt und Ziel des Lebens hineingestellt werden.
Der lange und mühsame Prozeß der Reinigung erfordert natürlich
die persönliche Anstrengung, aber der wahre Hauptakteur ist Gott:
Alles, was der Mensch tun kann, ist, sich »bereit« zu machen,
für das göttliche Wirken offen zu sein und ihm keine Hindernisse entgegenzustellen.
Indem er die göttlichen Tugenden lebt,
erhebt sich der Mensch und verleiht seinen eigenen Bemühungen Wert.
Der Rhythmus, in dem der Glaube, die Hoffnung und die Liebe wachsen,
geht im Gleichschritt einher mit der Reinigung
und der allmählichen Vereinigung mit Gott bis hin zur Gleichgestaltung mit ihm.
Wenn man zu diesem Ziel gelangt, dann wird die Seele in das dreifaltige Leben hineingenommen:
So sagt der hl. Johannes, daß sie dahin gelangt, Gott mit derselben Liebe zu lieben,
mit der auch Er sie liebt, denn er liebt sie im Heiligen Geist.
Daher hält der Kirchenlehrer der Mystik daran fest,
daß es keine wahre liebende Vereinigung mit Gott gibt,
die nicht in der dreifaltigen Vereinigung ihren Höhepunkt findet.
In diesem erhabenen Zustand erkennt die heilige Seele alles in Gott
und muß nicht mehr den Weg über die Geschöpfe gehen,
um zu ihm zu gelangen.
Die Seele fühlt sich nunmehr von der göttlichen Liebe überflutet und erfreut sich völlig in ihr.
Liebe Brüder und Schwestern, am Ende bleibt die Frage:
Hat dieser Heilige mit seiner hohen Mystik, mit diesem mühsamen Weg zum Gipfel der Vollkommenheit auch uns etwas zu sagen, dem gewöhnlichen Christen in den heutigen Lebensverhältnissen, oder ist er nur ein Beispiel,
ein Vorbild für wenige auserwählte Seelen,
die diesen Weg der Reinigung, des mystischen Aufstiegs wirklich unternehmen können?
Um die Antwort zu finden, müssen wir uns vor allem vor Augen halten,
daß das Leben des hl. Johannes vom Kreuz kein
»Schweben auf mystischen Wolken« war, sondern ein sehr hartes, sehr praktisches
und sehr konkretes Leben –
als Reformator des Ordens, wo er vielen Widerständen begegnete,
als Provinzoberer und auch im Kerker seiner Mitbrüder,
wo er unglaublichen Schmähungen und physischen Mißhandlungen ausgesetzt war.
Es war ein hartes Leben, aber gerade in den Monaten,
die er im Kerker verbrachte, hat er eines seiner schönsten Werke geschrieben.
Und so können wir verstehen, daß der Weg mit Christus, das Unterwegssein mit Christus –
dem »Weg« – keine Last ist, die der Mühsal unseres Leben,
die schon hart genug ist, noch zusätzlich aufgebürdet wird,
daß es nichts ist, was diese Mühsal noch schwerer macht,
sondern etwas ganz anderes:
ein Licht, eine Kraft, die uns hilft, diese Mühsal zu tragen.
Wenn ein Mensch eine große Liebe in sich trägt,
dann verleiht diese Liebe ihm gleichsam Flügel,
und er erträgt alle Beschwernisse des Lebens leichter,
weil er dieses große Licht in sich trägt.
Das ist der Glaube: von Gott geliebt zu sein
und sich von Gott in Jesus Christus lieben zu lassen.
Dieses Sich-Lieben-Lassen ist das Licht, das uns hilft,
die tägliche Mühsal zu tragen.
Und die Heiligkeit ist nicht unser Werk,
ein sehr schwieriges Werk, sondern sie ist genau diese »Öffnung«:
die Fenster unserer Seele zu öffnen, damit das Licht Gottes eintreten kann,
Gott nicht zu vergessen, denn gerade in der Öffnung gegenüber seinem Licht
findet man Kraft, findet man die Freude der Erlösten.
Bitten wir den Herrn, daß er uns helfen möge, diese Heiligkeit zu finden,
sich von Gott lieben zu lassen, was unser aller Berufung ist und die wahre Erlösung.
Danke.
[....]
-
Liebe Mitglieder, liebe Leser/innen
Um überhaupt die erste Stufe zur Vollkommenheit erklimmen zu können,
bedarf es
der unabdingbar notwendigen Einsicht der Sündhaftigkeit
und die damit verbundene Reue über die begangenen Sünden
und den Willen zur Umkehr.
Dazu einige prägnante Zitate aus der Lehre der Kirche:
-
Römischer Katechismus:
"Gott hat das sehnlichste Verlangen nach unserem Heil.
Sobald daher der Sünder nur in sich geht,
seine Sünden ganz allgemein verabscheut
und sich zum Herrn bekehrt
(er mag dann später, wenn sich Gelegenheit bietet,
die Sünden einzeln vornehmen und bereuen),
schenkt uns Gott schon Seine Verzeihung und umfängt den Sünder in väterlicher Liebe.
Der verlorene Sohn
Es gibt Menschen, die ihre Schandtaten und Laster
nicht nur nicht bereuen,
sondern Sünde auf Sünde häufen und sich dabei nicht schämen,
Gott immer wieder um Verzeihung zu bitten,
obwohl sie in ihren Sünden verharren wollen.
Solche dürften nicht einmal bei Menschen wagen,
um Vergebung zu bitten.
Ihr Gebet wird von Gott auch nicht erhört."
Der hl. Augustinus:
"Wie Gott es hasst, wenn einer seine Sünden beschönigt,
so hilft er dem, der sie reuig bekennt."
Der hl. Franz v. Sales:
"Wenn der Mensch sich reinwäscht, klagt Gott ihn an.
Wenn der Mensch sich anklagt, wäscht Gott ihn rein."
Der hl. Thomas v. Aquin:
"Mag der Mensch ein noch so großer Sünder sein,
er muss hoffen, dass Gott ihm verzeiht,
wenn er nur vollkommen bereut und sich bekehrt."
Gott ist barmherzig heißt:
Gott hat Erbarmen mit unserer Not und verzeiht dem Sünder,
wenn er sich bekehrt.
Die größte Not ist die Sünde.
Denn diese Not betrifft unsere Seele.
Christus selbst sagt:
"Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,
aber an seiner Seele Schaden leidet?" (Lk 9,25)
Der sel. Kardinal Newman
–
„Die „Furcht Gottes ist der Anfang der Weisheit.( Spr. 1,7).
Solange ihr nicht seht,
dass Gott ein verzehrendes Feuer ist ( Deut 4,24)
und ihm nicht mit
Ehrerbietung und frommer Furcht
als Sünder naht,
seid ihr nicht einmal in Sichtweite der „engen Pforte“ ( Mt 7,13)
-
Der hl. Josefmaria Escriva ( Gründer des "Opus Dei" )
gibt erbauliche Ratschläge für das Streben nach Vollkommenheit...
nach Heiligkeit....
sie lassen sich sehr schön mit den im vorigen Beitrag aufgeführten
Zitaten verbinden:
-
Es ist gut, daß du oft gegenüber dem Herrn den
brennenden starken Wunsch nach Heiligkeit äußerst,
auch wenn du weißt, wie es um deine Erbärmlichkeiten steht.
Gerade deshalb mußt du weiter so beten!
Der Weg zur Heiligkeit ist ein Weg des Gebetes;
und das Gebet muß nach und nach in der Seele Wurzeln schlagen,
so wie ein kleines Samenkorn, das sich später in einen dichtbelaubten Baum verwandelt.
Trage aufrichtig und beständig
dein Streben nach Heiligkeit und nach Apostolat vor Gott hin.
Dann wird das armselige Gefäß - das deine Seele ist - nicht brüchig werden;
oder wenn es zerbricht, wird man es neu und noch schöner zusammensetzen,
und es wird deiner Heiligkeit und dem Apostolat weiterhin dienen.
Wenn dein alltäglicher innerer Kampf,
der meistens aus vielen Kleinigkeiten besteht,
von dem tatkräftigen Wunsch geprägt ist,
Gott stets zu gefallen,
dann versichere ich dir:
Nichts ist umsonst!
Denn der Herr will
uns so, wie wir sind,
damit wir an seinem Leben teilnehmen und kämpfen,
um heilig zu werden.
Fördere diesen wertvollen Gedanken, diese aufkeimenden heiligen Wünsche...
- Ein Funke kann ein Feuer entfachen.
-
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