Der
hl. Cyprian von Karthago († 258)
in seinem Werk
Vom Segen der Geduld (De bono patientiae)[/blau
über die [blau]Geduld
als
eine der neun Früchte des
Heiligen Geistes:
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Kap. 20. Der Vergleich lehrt, welch reichen Segen die Geduld für den Christen in allen Lebenslagen in sich birgt.
Nachdem wir also, geliebteste Brüder, die
Vorzüge der Geduld und die Nachteile der Ungeduld sorgfältig gegeneinander abgewogen haben,
laßt uns aber auch an der
Geduld, durch die wir in Christus bleiben und mit Christus zusammen zu Gott gelangen können,
mit aller Gewissenhaftigkeit festhalten!
Reich und vielseitig, wie sie ist, ist sie nicht in enge Grenzen eingeschlossen oder auf ein kleines Gebiet beschränkt.
Weithin reicht die Wirkung der Geduld,
und ihre Fülle und ihr Reichtum entspringt zwar aus der Quelle dieses einen Namens,
aber sie ergießt sich in übersprudelnden Bächen über viele Wege des Ruhmes;
und in unserem ganzen Tun und Treiben kann nichts zur Vollendung der Herrlichkeit gelangen,
wenn es nicht von ihr die Kraft der Vollendung empfängt.
Die Geduld ist es,
die uns unserem Gott empfiehlt und bewahrt.
Sie ist es, die den
Zorn mäßigt,
die
Zunge im Zaum hält,
die den
Sinn leitet,
den
Frieden behütet, die
Zucht lenkt,
die das
Ungestüm der Begierde bricht,
die
Gewalt des Stolzes unterdrückt,
den
Brand der Feindschaft auslöscht,
die
Macht der Reichen in Schranken hält,
die
Not der Armen lindert,
die
an den Jungfrauen ihre glückselige Unschuld,
an den Witwen ihre mühevolle Keuschheit, an den ehelich Verbundenen ihre unzertrennliche Liebe schützt.
Sie
macht demütig im Glück, mutig im Unglück, sanftmütig gegen Unrecht und Kränkung.
Sie
lehrt, den Fehlenden schnell zu verzeihen, wenn man aber selbst sich vergeht, lange und inständig [um Verzeihung] zu bitten.
Sie
überwindet die Versuchungen,
sie
erträgt die Verfolgungen,
sie
führt das Leiden und das Martyrium zur Vollendung.
Sie ist es,
die die Grundlagen unseres Glaubens unerschütterlich befestigt,
sie ist es,
die das Wachstum unserer Hoffnung gewaltig fördert.
Sie
leitet unser Tun und Lassen, so daß wir imstande sind, den Weg Christi einzuhalten, indem wir in seiner Geduld wandeln.
Sie
bewirkt es, daß wir Gottes Kinder bleiben, indem wir die Geduld des Vaters nachahmen
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