Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....

#356

RE: Die "neue Kirche"

in Diskussionsplattform Kirche 02.10.2018 18:48
von benedikt • 3.365 Beiträge

Liebe Kristina!

Ich antworte immer sehr schnell und ohne lange zu überlegen. So, wie es mir spontan im Herzen ankommt!

Nein, kein theolog. Wissen, sondern nur die Liebe zu Gott und zu den Menschen!

Hatten denn die Apostel ein Theologiestudium?

Zitat: ...Wieviel kann ich oder jemand anderes nachhaltig vor Ort im Glauben ändern? Zitatende.

Sehr viel! Man muß es nur tun!

z.B. durch eine überzeugende Argumentation der Heiligen Schrift. Hierzu braucht man weniger ein Theologie-Studium, sondern vielmehr ein verstehendes Herz. Die Umsetzung in Worte, erfolgt dann
durch den Heiligen Geist. Und nicht umgekehrt!?

Übrigens, liebe Kristina, wir sind hier im Forum fast alle Großmeister im zitieren anderer! Warum bringen wir nicht ganz offen und ehrlich unsere eigene Meinung aus der Sicht von Geist und Seele?
Warum soll denn Deine, oder meine Meinung , oder generell die Meinung anders denkender und fühlender Mitmenschen falsch sein?

HG, benedikt


Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.

1. Joh 4,7 - 16

zuletzt bearbeitet 02.10.2018 18:59 | nach oben springen

#357

RE: Die "neue Kirche"

in Diskussionsplattform Kirche 02.10.2018 22:58
von Aquila • 7.057 Beiträge

Lieber benedikt

Deine Vorschläge sind aller Ehren wert, doch sind sie für die konkrete Umsetzung noch nicht gerüstet.

Das "spontane Antworten" kann nur dann segensreich wirkkräftig sein, wenn es im Einklang steht mit der Lehre der Kirche.
So sind denn auch "Hausbesuche" mit "Argumentationen der Heiligen Schrift" ohne festes Fundament - sprich der Kenntnis der wichtigsten Auslegungen der Kirche - wenig erfolgversprechend.
Ein "verstehendes Herz" kann oft emotional überreagieren bzw. falsch reagieren und so auch die "Argumentation" in eine verkehrte Richtung lenken.

Wir müssen auch stets bedenken,
dass unser wahrer katholische Glaube keine alleinige "Religion des Buches" ist sondern eine des Heiligen Geistes !
Dies beinhaltet auch die hl. Überlieferung, die hl. Tradition, ohne dessen Einbezug es keine wahren "Argumentationen" der Heiligen Schrift geben kann.


Du fragst weiter, ob die Apostel denn ein "Theologiestudium" hatten ?

Ja, sie hatten eines....und zwar beim Allerhöchsten Lehrmeister überhaupt.....
bei unserem Herrn und Gott Jesus Christus, Der
ihnen an Pfingsten auch den Heiligen Geist gesandt
....

Joh 14,26
Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Etwas Ausführlicher:
Hw Matthias Premm erläutert in "Katholische Glaubenskunde. Ein Lehrbuch der Dogmatik" diesbezüglich Näheres:
-

Beide [Schrift und Tradition] sind dem kirchlichen Lehramt unterworfen,
hängen von ihm in ihrer Autorität in gewissem Sinne ab.
Welches Buch zur Hl. Schrift gehört, darüber kann nur die Kirche unfehlbar urteilen; ebenso über den sicheren Sinn der einzelnen Sätze der Schrift.
Die Schrift wurde nicht den einzelnen Gläubigen von Gott übergeben,
sondern der Kirche anvertraut, damit sie ihren Sinn dem gläubigen Volke eröffne.

Ob ein bestimmter Lehrsatz tatsächlich in der Tradition enthalten ist, darüber kann mit Glaubensgewißheit wieder nur die Kirche urteilen.
So sind also Schrift und Tradition nur entferntere Regeln für den Glauben.
Das kirchliche Lehramt ist die nächste Glaubensnorm.
Denn die Kirche bedarf keiner anderen Vermittlung, sondern tritt unmittelbar an jeden einzelnen Gläubigen mit verpflichtender Kraft heran.
Sie ist uns die nächste Instanz und authentische Vermittlerin der Offenbarung.
Christus hat zu den Aposteln nicht gesagt:
Gehet hin und schreibet meine Offenbarungslehren nieder, damit jeder weiß, was zu glauben ist. Sondern er gab den Auftrag:
Gehet hin und lehret ...
Ich bin bei euch bis zum Ende der Welt’
(Mt 28,19 f.)
Christus hat ein lebendiges Lehramt eingesetzt, für alle Zeiten, eben das Lehramt der Kirche, dem er immer zur Seite steht, damit es nie irre.
Um zu wissen, was Gott geoffenbart hat,
muß zunächst die Kirche befragt werden. Sie ist die nächste Glaubensquelle,
die allen, auch dem Ungebildeten zugänglich ist, während das Forschen in Schrift und Tradition eine gewisse Bildung voraussetzt.
Wir müssen Gott danken, dass er in seiner Weisheit ein lebendiges unfehlbares Lehramt einsetzte, das uns immer zur Seite steht und von dem Christi Wort gilt:
‘Wer euch hört, hört mich (...)’

-


In Joh 13 richtet unser Herr folgende Worte an seine hl. Apostel:

-
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
12 Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.
13 Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen
. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird.
14 Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden
15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.

-


Und nun die Auslegung durch einen der grossen Kirchenväter, den hl. Augustinus:
-

Also sollen wir hinter diesen Worten des Herrn nicht irgendwelche geheimen Lehren vermuten,
die zwar vom Lehrer ausgesprochen werden, vom Schüler aber nicht ertragen werden könnten.
Es sind vielmehr die Lehren unserer Religion, die wir alle kennen - nur, wenn Christus sie uns auf die Weise sagen wollte, wie er sie seinen Engeln mitteilt, dann freilich könnten es die Menschen nicht ertragen, auch wenn sie geistliche Einsichten besitzen, die die Apostel damals noch nicht hatten. Was die Schöpfung auch immer über ihren Schöpfer wissen mag, es ist nichts im Vergleich zum Schöpfer selbst Lat.: minus est ipso creatore - doch wer schweigt über ihn?
Und wer könnte, solange er noch in diesem Leib ist, die gesamte Wahrheit erkennen, da doch der Apostel sagt: "Stückwerk ist unsere Erkenntnis" (1 Kor 13,9)?
Der Heilige Geist aber bewirkt, daß wir zu jener Fülle gelangen, von der derselbe Apostel sagt: "dann aber von Angesicht zu Angesicht" (1 Kor 13,12); wenn der Herr also sagt,
"Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit lehren", oder : "... in die ganze Wahrheit einführen",
dann verspricht er uns nicht nur etwas für dieses Leben, sondern wir sollen darunter verstehen,
daß im kommenden Leben die Fülle auf uns wartet.
Der Heilige Geist aber vermittelt den Gläubigen auch jetzt geistige Einsichten, so weit sie ein jeder fassen kann, und er entzündet in ihren Herzen die Sehnsucht nach noch Größerem.

[....]
Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden.
Denn, indem er die Liebe in die Herzen der Gläubigen eingießt und sie dadurch zu geistlichen Menschen macht, zeigt er ihnen, wie der Sohn dem Vater gleich ist, er, den sie zuvor nur dem Fleische nach kannten (vgl. 2 Kor 5,16) und den sie für einen Menschen wie sie selbst hielten.
Und sicherlich kann man auch so sagen:
Weil sie durch diese Liebe [die der Hl. Geist gibt] mit Zuversicht erfüllt wurden und die Angst von ihnen wich, haben sie den Menschen Christus verkündigt, und so wurde er auf der ganzen Welt bekannt.
Was aber sie im Heiligen Geist taten, das nennt Christus hier ein Werk des Heiligen Geistes selbst.

-


Nach diesen etwas Längeren Erlâuterungen noch kurz eine Anregung auf die Frage
"Was können wir tun ?" gegen die odernistische Schleifung der Lehre der Kirche.

Treu bleiben in der immerwährenden Lehre der Kirche und diese auch in Wort und Tat konkret leben. Ob gelegen oder ungelegen.
So müssen wir denn auch keine besonders spektakulären Einsätze leisten sondern schlicht dort uns im Streben nach Heiligkeit bemühen, wo uns unser Herr haben will.
Alles Andere - das Ernten der Früchte unseres Tuns - dürfen wir dann auch unserem Herrn überlassen....
oder mit den Worten von Pater Simon Gräuter von der Pefrus-Bruderschaft:

-

"Heiligen Sie sich aber vor allem in der Bewältigung Ihres Alltags
mit all den Höhen und Tiefen, in denen sich der Wille Gottes äußert.
Feiern Sie die Heilige Messe mit,
pflegen Sie ein gesundes Gebetsleben ohne Übertreibungen,
lesen Sie gute Bücher und vertrauen Sie auf die Gnadenmittel der Kirche,
nicht aber auf die Platzpatronen obskurer Seher und Visionen."


-



Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 02.10.2018 22:59 | nach oben springen

#358

RE: Die "neue Kirche"

in Diskussionsplattform Kirche 03.10.2018 07:36
von benedikt • 3.365 Beiträge

Lieber Aquila, ich danke Dir fürDeine Ausführungen!

Was Du schreibst ist alles richtig und ich verstehe und bestätige das auch.
Es sollte ja auch nur eine spontane Antwort auf die Frage von Kristina sein:
"Was können wir tun?" Immerhin besser als nichts tun!
Wenn die Zeit und damit sich auch der Mensch ändert, müßen wir versuchen, nach den Geboten der Heiligen Schrift neue Wege zu gehen, denn sonst könnte es durchaus passieren, daß wir zwar nicht den Anschluß verpassen, aber dafür abdriften könnten! Denn bröckeln tut es ja schon lange in unserer Heiligen Mutter Kirche!?
Beten wir also weiterhin um die Liebe und barmherzige Gnade Gottes -

Es grüßt Dich herzlich und wünscht Dir Gottes Segen, benedikt


Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.

1. Joh 4,7 - 16
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#359

RE: Die "neue Kirche"

in Diskussionsplattform Kirche 03.10.2018 09:56
von Kristina (gelöscht)
avatar

Ja, jeder einzelne kann für Bekehrungen beten und ein Leben im Glauben führen, sich ehrenamtlich betätigen usw.

Wird einem aber im Großen und Ganzen der Allgemeinzustand der Seelen bewußt

(man bedenke wie es Jesus Christus dabei ergehen muss!!),

ändert sich durch das private Glaubensleben trotzdem nichts. Auch wenn viele wissen, dass man regelmäßig in die Kirche geht und auch sonst tätig ist.

Der Glaube wird totgeschwiegen !!
Aus verschiedenen Gründen.
Weil er lau ist, wegen Gleichgültigkeit oder sonstigen Gründen.

Ich bin im Pfarrgemeinderat und bin super froh, wenn die 4 Jahre bald vorbei sind.
Das Thema hat sich auf ewig erledigt.
Es hat sich ein einziges Mal ein Gespräch über den Glauben ergeben. Was kam dabei heraus? Er verteidigte seinen (desaströsen) selbstgebastelten Glauben. Das Gespräch wurde abgebrochen, weil es keinen Sinn machte.
Dies war nur ein Beispiel unter vielen.

Wie kann und konnte man es soweit kommen lassen!

Und noch einmal an die Priester: Wie kann und konnte man es soweit kommen lassen!

Wenn die Kirche weiterhin den Schwerpunkt auf Ökumene, auf "wir haben uns alle lieb", auf Handkommunion, auf Menschlichkeit usw. in der Kirche legt,
was kann ein "Einzelkämpfer" dann ausrichten.

So muss man warten, bis der liebe Gott Menschen vorbeischickt, die die Situation ähnlich erkennen und
alles daran setzen, die Situation wenigstens zu mildern.


zuletzt bearbeitet 03.10.2018 10:02 | nach oben springen

#360

RE: Die "neue Kirche"

in Diskussionsplattform Kirche 03.10.2018 12:48
von Kleine Seele • 425 Beiträge

Liebe Kristina, ja der Pfarrgemeinderat beschließt im Interesse der Pfarrgemeinderatsmitglieder und die Gemeinde muss tanzen. Der Rest der Pfarrgemeinde wird nämlich garnicht gefragt. So wie es beim Umbau des Seitenschiffs in unserer Kirche war. Haufen Gelder verschwendet und trotzdem blieb der Segen aus.
Jetzt sieht das Seitenschiff aus wie ein Plenarsaal und der sakrale Charakter wurde geschändet. Solange die Kirche als Sprungbrett für gut Betuchte auf der Karierreleiter in Politik und Gesellschafft, sprich Ämter dient und die Kirche als Veranstaltungsort für weltliche Genüsse bleibt, wird sich auch nichts ändern.

Es interessiert niemanden ob und warum der oder jene der Kirche fernbleibt. Was zählt ist immer nur die eigene Familie. Der Rest interessiert nicht. Man ist darauf geeicht nur selber nicht zu kurz zu kommen.
Wallfahrten und Exerzitien können sich auch nur die leisten, die das nötige finanzielle Polster haben. Während die Alten und Kranken um Spenden zur Kasse gebeten werden. Oder irgendwo in der Anonymität verschwinden.

Was fehlt also? Was macht eine Gemeinde aus? Jeder frage sich selbst!
Was ist gelebtes Christentum?


In unserer Gemeinde kennt man weder den Barmherzigkeitsrosenkranz, noch den Herz Jesu Freitag, geschweige denn den Mariensühnesamstag.
Der Kreuzweg wird nur in den Karwochen an den Sonntagen gebetet.

Der wöchentliche Rosenkranz vor der Frühmesse nur von einer Hand voll Rentnern. Da die Vorbeterin nun gestorben ist, fällt dieser nun auch weg.

Man war jahrelang bemüht der Ökumene hinterher zu laufen, dass man vergessen hat die eigenen Gemeindemitglieder zusammen zu halten und die Gemeinde nun nur noch aus fremden Gesichtern besteht. Leute die zugezogen sind oder aus dem Protestantismus zu uns kommen. Sowie enige Asylbewerber.
Die Messe wird immer wieder von Vertretungpfarrern abgehalten, so das man den eigenen Gemeindepfarrer kaum zu Gesicht bekommt. Und wenn man im Notfall in der Kirche anruft, meldet sich das Caritasbüro. Hallo hier ist niemand da, melden Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt. Und wenn man Glück hat, kommt einige Tage später die Rückantwort. So das Du fürchten mußt, das Du ohne Sterbesakrament auskommen mußt.

LG Kleine Seele

Zu der Frage was fehlt, würde ich sagen engagierte Priester, welche ihren Dienst nicht als Beruf ausüben, sondern sich selbst mit Jesus Christus identifizieren.
Und nicht das Ruder der Gemeinde überlassen, welche das Schiff steuern, bis es zerschellt.

Was am meißten auffällt ist, trotz der schlimmen Lage in der sich Europa und unser Land befindet, füllen sich die Kirchen nicht. Im Gegenteil, der Islam wird einfach totgeschwiegen oder sogar von Geistlichen verherrlicht, wie man hier dort in katholischen Medien entnehmen kann.


zuletzt bearbeitet 03.10.2018 14:07 | nach oben springen


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