Liebernblasius
Lassen wir diesbezüglich doch den
Katechismus der Katholischen Kirche zu Wort kommen:
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Die Kirche ist Leib Christi
Die Kirche ist Gemeinschaft mit Jesus
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Jesus hat von Anfang an die Jünger an seinem Leben teilnehmen lassen [Vgl. Mk 1,16-20; 3,13-19].
Er enthüllt ihnen das Mysterium des Gottesreiches [Vgl. Mi 13,10-17] und gibt ihnen Anteil an seiner Sendung, seiner Freude [Vgl. Lk 10,17-20] und an seinen Leiden [Vgl. Lk 22,28-30].
Jesus spricht von einer noch innigeren Verbundenheit zwischen ihm und denen, die ihm nachfolgen:
„Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch ... Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben" (Joh 15,4-5).
Und er kündigt eine geheimnisvolle, wirkliche Gemeinschaft zwischen seinem und unserem Leib an: „Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm" (Joh 6,56).
788
Als seine sichtbare Gegenwart den Jüngern genommen wurde, ließ Jesus sie nicht als Waisen zurück [Vgl. Joh 14,18].
Er versprach, bei ihnen zu bleiben bis zum Ende der Zeiten [Vgl. Mt 28,20], und sandte ihnen seinen Geist [Vgl. Joh 20,22; Apg 2,33].
In gewissem Sinne wurde die Gemeinschaft mit Jesus dadurch noch vertieft:
„Indem er nämlich seinen Geist mitteilte, hat er seine Brüder, die er aus allen Völkern zusammenrief, in geheimnisvoller Weise gleichsam zu seinem Leib gemacht" (LG 7).
789
Der Vergleich der Kirche mit dem Leib wirft Licht auf die innige Verbindung zwischen der Kirche und Christus.
Die Kirche ist nicht nur um ihn versammelt, sondern in ihm,
in seinem Leib geeint.
Drei Aspekte der Kirche als des Leibes Christi sind besonders hervorzuheben:
die Einheit aller Glieder untereinander durch ihre Vereinigung mit Christus;
Christus als das Haupt des Leibes;
die Kirche als die Braut Christi.
Ein einziger Leib
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Die Gläubigen, die auf das Wort Gottes antworten und
zu Gliedern des Leibes Christi werden, werden eng mit Christus vereint:
„In jenem Leibe strömt Christi Leben
auf die Glaubenden über,
die durch die Sakramente auf geheimnisvolle und wirkliche Weise mit Christus,
der gelitten hat und verherrlicht ist, vereint werden" (LG 7).
Dies gilt vor allem von der Taufe, durch die wir mit dem Tod
und der Auferstehung Christi vereint werden [Vgl. Röm 6,4-5; 1 Kot 12,13.],
und von der Eucharistie, durch die „wir wirklich Anteil am Leib des Herrn [erhalten] und ...
zur Gemeinschaft mit ihm und miteinander erhoben" werden (LG 7).
791
Die Einheit des Leibes hebt die Verschiedenheit der Glieder nicht auf:
„Bei der Auferbauung des Leibes Christi
waltet die Verschiedenheit der Glieder und der Aufgaben.
Der eine Geist ist es, der seine vielfältigen Gaben gemäß seinem Reichtum und den Erfordernissen der Dienste zum Nutzen der Kirche austeilt."
Die Einheit des mystischen Leibes
bewirkt und fördertunter den Gläubigen die Liebe zueinander:
„Daher leiden, wenn ein Glied etwas leidet, alle Glieder mit,
und wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle Glieder mit" (LG 7).
Die Einheit des mystischen Leibes überwindet alle menschlichen Trennungen:
„Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus [als Gewand] angelegt.
Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid ‚einer‘ in Christus Jesus" (Gal 3,27-28).
Christus ist das Haupt des Leibes
792
Christus „ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche" (Kol 1,18).
Er ist Ursprung der Schöpfung und der Erlösung.
In die Herrlichkeit des Vaters erhoben, „hat er in allem den Vorrang" (Kol 1,18),
besonders in der Kirche, durch die er sein Reich auf alles ausdehnt.
793
Er vereint uns mit seinem Pascha.
Alle Glieder müssen sich ihm anzugleichen suchen,
„bis Christus in [ihnen] Gestalt annimmt" (Gal 4, 19).
„Deswegen werden wir aufgenommen in die Mysterien seines Lebens ...
werden wir seinen Leiden - als Leib dem Haupt - zugesellt;
wir leiden mit ihm, um mit ihm verherrlicht zu werden" (LG 7).
794
Er sorgt für unser Wachstum [Vgl. Kol 2,19.].
Um uns ihm, unserem Haupt, entgegenwachsen zu lassen [Vgl. Eph 4,11-16.],
versieht Christus seinen Leib, die Kirche,
mit den Gaben und Diensten, durch die
wir uns gegenseitig auf dem Weg des Heils voranbringen.
795
Christus und die Kirche bilden somit den
„ganzen Christus" [Christus totus].
Die Kirche ist mit Christus eins.
Die Heiligen sind sich dieser Einheit sehr lebhaft bewußt:
„Laßt uns also jubeln und Dank sagen, daß wir nicht bloß Christen geworden sind,
sondern Christus. Versteht ihr, Brüder, erfaßt ihr die Gnade, die Gott uns schenkte,
als er uns Christus zum Haupt gab?
Staunt, freut euch, Christus sind wir geworden.
Denn wenn jener das Haupt ist,
wir die Glieder,
dann ist der ganze Mensch er und wir ...
Die Fülle Christi, das ist also Haupt und Glieder.
Was heißt: Haupt und Glieder?
Christus und die Kirche" (Augustinus, ev. J0. 21,8).
„Unser Erlöser erweist sich als eine Person mit der heiligen Kirche,
die er sich zu eigen gemacht hat" (Gregor d. Gr., mor. præf. 1,6,4).
„Haupt und Glieder sind gleichsam eine mystische Person" (Thomas v. A., s. th. 3,48,2, ad 1).
Der von den heiligen Glaubenslehrern gelehrte Glaube und das gesunde Empfinden der Gläubigen äußern sich in einem Wort der hl. Jeanne d‘Arc an ihre Richter:
„Von Jesus und der Kirche denke ich,
daß das alles eins ist und daß man daraus kein Problem machen soll".
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Freundliche Grüsse und Gottes Segen.