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#1056

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 02.10.2019 18:12
von Blasius • 3.822 Beiträge



Fröhlichkeit im katholischen Kirchenjahr
Im Vordergrund der Erlösung und des Gottesdienstes steht der Opfertod Christi für die Menschheit, die Gott den Vater beleidigt hat. Für sie gibt Christus, der Sohn Gottes, sein Leben dahin, damit die Menschen von Gott Verzeihung erlangen. Die heilige Messe ist das wunderbare Fortwirken dieses Kreuzesopfers Christi. Um diese Zentralwahrheiten des Glaubens rankt sich die Tausendfältigkeit der Feiern und Erinnerungen in der Liturgie desKirchenjahres. Wir dürfen das Wort „Fest“ freilich nicht vorwiegend in profanem Sinn auffassen. Der Mensch kann in seiner Gedankenwelt, im innern seiner Seele Feste feiern, Höhenstimmungen entzünden, ohne äußere Formen und Sinnenreize nötig zu haben. Aber der Mensch dringt nicht nur von innen heraus, in mystischer Schau vor und hinan zu seinem Gott und zur Erkenntnis der göttlichen Wahrheiten. Der Mensch ist auch an seine Sinne gebunden. Auch diese führen seinen Geist, seine Seele zum Urquell der höchsten Fröhlichkeit, zu Gott hin. Die katholische Fröhlichkeit kann und will sich nicht in abstrakten Gedanken und in mystischer Gottesschau allein erschöpfen. Die Kirche stellt daher das ganze Reich der Sinne und der körperlichen Fähigkeiten in den Dienst des Kirchenjahres. Die Pracht der Farben, das Reich der Töne, der Wohlgeruch der Kräuter, alle Möglichkeiten der Kunst von den herrlichsten Dogmenbildern auf den Altären bis zu den leicht beschwingten pausbackigen Rokokoengelein: Alles muss zusammen wirken zur Ehre Gottes, zur Erfassung der Glaubens-Wahrheiten, als Abglanz der Schönheit Gottes: Geist und Sinne.

Schon die Gotteshäuser, die Kathedralen, Dome, Basiliken, Münster, Kirchen und Kapellen sind prachtvolle Bauten, steinerne Lobredner der Ehre und Schönheit Gottes. In diesen heiligen hallen und Räumen preist kein Priester der katholischen Kirche Gott, ohne angetan zu sein mit besonderen Gewändern, wie es sich eben beim Erscheinen vor dem höchsten Herrn Himmels und der Erde geziemt. Die Paramentenkunst von den Katakomben an bis zur Gegenwart hat hier Kostbarkeiten, farbenglühende und ideenreiche Stickereien geschaffen, so daß diese liturgischen Kleider allein schon als Zeugen des Geistes der Fröhlichkeit im Dienst Gottes auftreten.

Die Kirche hat weiterhin die Farbe ganz in den Dienst ihrer Liturgie gestellt. Was könnte mehr zur Freude, zur fröhlichen Stimmung, zur Heiterkeit des Gemütes beitragen als die Farbe! Wie lieben die Menschen die sonne beim Aufgang und beim Niedergang; wie lieben sie blumige Wiesen, Landschaften im Frühlings-Zauber und im Gold des Herbstes; wie lieben sie farbenglänzende Gemälde. Die Fröhlichkeit ist in der katholischen Kirche sowohl im Erlösungs-Inhalt, wie in der äußeren Erscheinungsweise ei wesentliches Prinzip. Das ist der Grund, warum die Kirche bei ihrer Führung der Menschen der Farbe einen so reichen Anteil einräumt. In altchristlicher Zeit waren bereits weiße, gelbe, kastanienbraune, dunkelpurpurne, blaue und grünliche Paramente in Gebrauch. Heute gelten in der Kirche auf dem ganzen Erdenrund fünf liturgische Farben.

An erster Stelle steht das Weiß. In unserem schwachen Vorstellungsvermögen von der Schönheit und Herrlichkeit Gottes können wir ihn uns nur als Fülle des Lichtes, als reinste Helligkeit ausdenken. Wenn daher die Kirche die höchsten Feste der Anbetung Gottes, das Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, die Feste des „Lichtes der Welt“ feiert, so ist die ganze Liturgie in Weiß getaucht. „Sein Antlitz war wie die Sonne, wenn sie leuchtet mit voller Kraft“ (Offenbarung 1, 16). Weiß ist auch die Farbe an den Festen der Muttergottes, der Engel, der Bekenner, der Frauen und Jungfrauen, am Kirchweihfest, an Allerheiligen und in der Hochzeitsmesse. Wer sich durchringen will zur Reinheit und Vollkommenheit Gottes, der muss helle Pfade wandeln.

Die rote Farbe mit „ihrem warmen, kräftigen, froh belebenden Gefühlswerte“ (Schott) ist in der Liturgie vor allem die Farbe des Blutes und des Feuers. Seit dem blutigen Opfertod auf Golgatha und seit der Herabkunft des Pfingstgeistes in Feuerzungen versinnbildet uns das Rot die Blut vergießende Liebe des Erlösers, die Gottesliebe und die heilige Glut der Opferliebe überhaupt. Rot sind daher die Feste, die sich auf das Leiden und Blutvergießen des Heilandes beziehen: die Kreuzfeste, Pfingstfeste und die Feste der Märtyrer.

Grün ist die dritte liturgische Farbe. Es ist die Farbe der Natur, des verheißungsvollen Frühlings mit seinem Knospen und Sprießen. Die Farbe der Hoffnung. Die streitende Kirche auf Erden ist auch die hoffende Kirche. „Für uns Christen drückt die grüne Kirchenfarbe eine bleibende religiös-sittliche Grundstimmung aus, wir sind der grünende Acker Christi, von dem die Früchte der Tugend und Heiligkeit erwartet werden“ (Schott).Daher ist Grün die Farbe an den gewöhnlichen Sonntagen des Jahres samt den darauf folgenden Wochentagen.

Die Liturgie kennt dann noch die Farben violett und schwarz.

Violett weckt als Übergangsfarbe die Sehnsucht nach den Farben des Lichtes und der Freude. Sie ist daher die kirchliche Farbe der Buße und wird sonach gebraucht in der Advents- und Fastenzeit, an den Vigilien, an den Quatember- und Bitttagen, in den Votivmessen für schwere Anliegen, für Kranke und Verstorbene, bei Buß- und Bittprozessionen.
Schwarz ist der völlige Mangel des Lichtes. Es ist die Farbe der Finsternis, der Nacht, des Todes, der Sünde, des Grabes, des Unglückes, der Trauer. Daher sind am Karfreitag alle Kirchen in diese Farbe gehüllt. Bei Gottesdiensten für die Toten, an Allerseelen legt die Kirche im Mitgefühl der Trauer diese Farbe an.

Im Mittelpunkt des Kirchenjahres steht Jesus Christus. Er ist die geistige und leibliche Sonne am ewigen Horizont der Menschheit. Alle Feste und Festzeiten sind wie Strahlengarben, die von ihm ausgehen. Christus ist die Gnade Gottes an die Menschheit. Im Kirchenjahr ist der ganze Inhalt seiner Erlösung zusammen gefaßt. Das Kirchenjahr ist der lebendige, vergangene und unter uns weilende Christus. Es ist die Wiederholung der Geschichte Christi und seiner Erlösungstat. Das Kirchenjahr ist der Kalender des Himmels. Für die christliche Seele ist es Bekenntnis, Wachstum, Wanderung durch die Geheimnisse und Lehren der katholischen Religion. Die Kirchenfeste sind Stationen der Gnade und der Heiligung. Dem ganzen Kirchenjahr aber mit seiner sinnig verästelten Liturgie liegt zutiefst zugrunde die Fröhlichkeit im Glauben an Christus. –

aus: Hans Rost, Die Fröhlichkeit in der katholischen Kirche, 1946, S. 15- S. 17


https://katholischglauben.info/die-froeh...im-kirchenjahr/

Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 02.10.2019 18:20 | nach oben springen

#1057

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 03.10.2019 20:28
von Blasius • 3.822 Beiträge




Die Arche war ein Vorbild der Kirche Christi

Die Unterscheidung von reinen und unreinen Tieren erscheint hier als bekannt voraus gesetzt, jedoch nicht so, daß die späteren levitischen Bestimmungen darüber in die Urzeit zurück datiert wären. Sie findet sich bei allen Völkern und reicht vielleicht bis zum Sündenfall hinauf. Die Gesetzgebung hat sie auch in Israel vorgefunden, im einzelnen näher bestimmt und durch religiöse Motive geheiligt. Unter den reinen Tieren sind die von Pflanzen sich nährenden und eine reinere Lebensweise führenden Tiere zu verstehen, insbesondere die gewöhnlichen Haustiere. (1) Gerade aus ihnen, deren Hingabe und Verlust dem Menschen am schwersten fiel, mussten die Opfer genommen werden. Unter den unreinen Tieren sind die verstanden, welche mit Tod und Verwesung in besonders naher Beziehung stehen, daher alle Raubtiere, Raubvögel, auch Würmer und alles Ungeziefer; sodann alle, die in besonderer Weise unreinlich sind, wie das Schwein u. dgl., und hierdurch wie durch ihre Lebensweise, den Menschen an den Tod und dessen Ursache, die Sünde, erinnern.

Durch diese Unterscheidung sollte den Menschen hauptsächlich die Ehrfurcht vor dem unendlich reinen, heiligen Gott und die Sorge für die eigene Heiligung nahe gelegt werden. So spricht es Gott selbst aus: „Verunreinigt eure Seelen nicht mit irgend einem kriechenden Gewürm… Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“ (2) Es sollte ihnen dadurch ferner eine Erinnerung ihrer Auserwählung und Bevorzugung vor allen heidnischen Völkern gegeben werden, sofern sie als „Volk Gottes“ nur vom Besten, „von dem Mark der Erde“ (3), sich nähren durften; auch sollten sie vor dem heidnischen Aberglauben bewahrt werden, der sich an das Opfern und Essen mancher Tiergattungen knüpfte. Man hat behauptet, es sei dabei auch auf das heiße Klima des Morgenlandes und die hierdurch bedingten Gesundheits-Verhältnisse Rücksicht genommen worden. Das war aber sicher gar nicht oder nur ganz nebensächlich der Fall; denn die heidnischen Nachbarvölker, welche diese Unterscheidung nicht kannten, die Philister, Syrer usw., waren ebenso gesund wie die Israeliten.

An Zeit zum Bau der Arche fehlte es nicht, da von der ersten Ankündigung des Strafgerichtes (4) bis zum Einbrechen der Flut 120 Jahre verflossen, und über die Dauer des Baues nichts gesagt ist. (5) Daß Noe sie nicht allein mit seinen drei Söhnen baute, versteht sich von selbst; an Arbeitern brauchte es ihm nicht zu mangeln, mochte er sie nun aus der eigenen Familie nehmen oder um Lohn dingen. Es liegt ein hoher Ernst darin, daß schließlich nicht einmal die Werkleute gerettet wurden.

Die Sündflut war ein furchtbares Strafgericht Gottes, das Christus der Herr selbst mit dem allgemeinen Weltgericht am Ende der Tage in Vergleichung bringt: „“Gleichwie es in jenen Tagen des Noe war, so wird es auch bei der Ankunft des Menschen Sohnes sein usw.“ (6) In ähnlicher Weise sagt der hl. Petrus: „Die damalige Welt ging, durch Wasser überschwemmt, zu Grunde. Der Himmel aber und die Erde, die jetzt sind, werden aufbewahrt für das Feuer am Tage des Gerichtes und der Verdammung der gottlosen Menschen. Nachher aber erwarten wir einen neuen Himmel und eine neue Erde, in welcher Gerechtigkeit wohnt.“ (7) – Sündigen wir daher nicht in vermessenem Vertrauen auf Gottes Langmut, sondern hören wir getreu auf die inneren und äußeren Mahnungen zur Buße, und seien wir nach der ernsten und liebreichen Mahnung des Herrn und seiner Apostel allzeit bereit, da wir nicht den Tag und die Stunde wissen. (8)

Die Sündflut war nach den heiligen Vätern und der Liturgie der Kirche ein Vorbild der heiligen Taufe, insofern durch sie die Sünden der Welt gleichsam hinweg gespült wurden und ein neues Geschlecht entstand: „ein und dasselbe Element (Wasser) machte der Sünde ein Ende und ward Anfang neuer Tugenden.“ Auch fanden in dem Wasser der Sündflut ohne Zweifel viele Zeitgenossen Noes Rettung für ihre Seelen; während nämlich ihre Leiber elend umkamen, taten sie noch im letzten Augenblick, inmitten der sie umdrängenden Wogen, Buße. „Christus kam dem Geist nach auch zu den Geistern, die im Gefängnis waren, und predigte denen, welche einst ungläubig waren und die Langmut Gottes missbrauchten, da die Arche gebaut ward“ (9), d. i. die aber nachher, als die Sündflut wirklich plötzlich herein brach, sich noch bekehrten. (10) Die Taube, die zur Arche zurück kehrte, wird als ein Bild des Heiligen Geistes betrachtet, der dem Wasser die Kraft der Heiligung verleiht. (11) Die Sündflut war ferner für Noe und die Seinigen der Übergang zu einem neuen Leben. „In ähnlicher Weise macht die Taufe selig“ (12), indem sie den Menschen zu einem neuen Geschöpf in Christus, reich an Gnaden, und zu einem Kind Gottes und Erben des ewigen Lebens macht.

Vorbildlichkeit der Arche

Die Arche war „ein Vorbild der Kirche Christi, die selig wird durch das Holz (des Kreuzes), an welchem der Mittler zwischen Gott und den Menschen, Christus Jesus, gehangen.“ (13) „Die Öffnung an der Seite bedeutet jene Wunde, durch welche die Seite des gekreuzigten eröffnet wurde; hier treten wir ein, wenn wir zu ihm kommen, weil aus ihr die Sakramente flossen, durch welche die Gläubigen Gott geweiht werden. Dort müssen alle eintreten, die nicht in der Sündflut umkommen wollen.“ Außerhalb der Arche gab es keine Rettung gegen den Untergang in der Sündflut. Außerhalb der Arche gibt es kein Heil gegen den ewigen Untergang, wie auch der hl. Cyprian (14) bemerkt: „Der kann Gott nicht zum Vater haben, der die Kirche nicht zur Mutter hat. So wenig einer, der außerhalb Noes Arche war, dem Untergang entrinnen konnte, so wenig wird auch der, welcher außerhalb der Kirche sich befindet, entrinnen können.“ –

Die Arche umschloss Geschöpfe aller Art; die Kirche umschließt in ihrem Schoß alle Völker, „jegliche Kreatur“. (15) Nur eine Türe führte in die Arche; nur die Taufe öffnet den Eingang in die Kirche. Die Arche zählte in ihrer großen Ausdehnung viele Bewohner, die nur Noe und den Seinigen bekannt waren. Das ungeheure Haus der Kirche zählt viele nur Gott und den Engeln bekannte Mitglieder, d. i. alle diejenigen, welche ohne ihre Schuld einer Sekte angehören, dabei aufrichtig den wahren Glauben suchen und nach bestem Wissen die Gebote Gottes halten. – Die Arche erschien gegenüber den die Erde überflutenden, furchtbar sich auftürmenden Wogen nur als ein schwaches, schwankendes Fahrzeug, „ein verächtliches Holz“ (16); allein der allmächtige und allweise Gott selbst lenkte sie und machte sie zu einem segensreichen Holz. Auch die Kirche stellte sich angesichts der ungeheuren Verfolgungen, die gleich anfangs über sie herein brachen, als ein sehr gebrechliches Schiff dar, da sie aller irdischen Macht entbehrte und sich nur auf das Kreuzesholz, diesen Gegenstand der allgemeinen Verachtung, stützte; allein der eingeborene Sohn Gottes selbst, der nach seiner Verheißung (17) für alle Zeiten ihr Steuermann ist, machte dadurch, daß er am Kreuzesholz für unsere Sünden litt und starb, dieses und die Kirche selbst zu einer unversiegbaren Quelle des Segens. – Die Wogen hoben die Arche in die Höhe, und sie glitt dahin über die Gewässer, und je höher die Wasser stiegen, desto höher und herrlicher erhob sie sich gen Himmel. So heben die irdischen Drangsale die Kirche von der Erde, d. i. von irdischem Streben empor, und je mehr Trübsale und Stürme sie erfährt, desto mehr erhebt sie sich zu Gott und desto herrlicher schreitet sie über dem niedern Treiben der Welt einher.

Wird die Sündflut als ein von Gott gesandtes Strafgericht und als das Werk eines außerordentlichen Eingreifens seiner Allmacht geschildert, so schließt das die Mitwirkung natürlicher Ursachen nicht aus. Gott, der mit seiner Allmacht die ganze Natur und ihre Kräfte geschaffen hat, lenkt und regiert dieselbe nach den Absichten seiner Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit. Er ist es, der die Geschöpfe bewaffnet gegen die Sünder“ (18). So schon gleich nach der Sünde Adams und gegen Kain die Natur des Erdbodens, so hier die Wasserfluten, so später das Feuer gegen Sodoma usw. Er bestimmt die Geschöpfe, die sein Strafgericht vollziehen; er bestimmt die zeit und das Maß der Strafe; er kann ohne alle natürlichen Zwischenursachen eingreifen; er kann aber auch über all die zahllosen Kräfte in der Natur gebieten, die sich unserer Berechnung und selbst unserer Kenntnis gänzlich entziehen. Wenn jedoch die göttlichen Wunder sich an natürliche Verhältnisse anschließen, so tritt gerade das Übernatürliche an ihnen, das unmittelbare Eingreifen des Herrn der Natur nur um so schärfer hervor, wie an den ägyptischen Strafwundern, dem Manna usw.; anderseits liegen solche Wunder gewissermaßen unserm Verständnis näher und lassen der Verstockung des Unglaubens eine, wenn auch schwache und unvernünftige Ausflucht natürlicher Erklärungs-Versuche. Der Glaube hindert uns nicht, solchen natürlichen Ursachen, den Werkzeugen in der Hand des Allmächtigen, nachzuforschen, namentlich wo die Heilige Schrift selbst sie andeutet, wie hier bei der Sündflut und später bei dem Untergang von Sodoma; im Gegenteil ist dies zur Beschämung der Einwände der Ungläubigen sehr nützlich, und der hl. Augustin tadelt diejenigen, die gleich zu Wundern und zur absoluten Allmacht Gottes ihre Zuflucht nehmen, wo sie eine der Natur der Sache entsprechende Erklärung aufsuchen sollten. (19)

Anmerkungen:

(1) Dies ergibt sich besonders aus Lv. 11, 1-30 und Dt. 4, 3-20.
(2) Lv. 11, 44.
(3) Gn. 45, 18; vgl. Nm. 18, 12.
(4) Vgl. 6, 3.
(5) Wegen 5, 31 (vgl. 6, 9 12; 7, 6 11) wird vielfach angenommen, der Bau habe 100 Jahre gedauert; allein da bei dem Befehl, die Arche zu bauen, bereits der Weiber der Söhne Noes gedacht wird (6, 14 18), diese Söhne aber ihm am Anfang dieser 100 Jahre von seinem 500. Jahre an, geboren wurden (5, 31; 6, 10; 7, 11), so sind jedenfalls noch wenigstens einige Jahrzehnte von diesen 100 Jahren in Abzug zu bringen. So könnte immerhin noch ein Zeitraum von 50 bis 70 Jahren für den Bau der Arche angenommen werden.
(6) Mt. 24, 37ff.
(7) 2. Petr. 3, 6 7 13.
(8) Mt. 24, 43f; 1. Thess. 5, 2ff; 2. Petr. 2, 3 10; Offb. 3, 3; 16, 15.
(9) 1. Petr. 3, 19f.
(10) So haben die Stelle schon der hl. Hieronymus und andere heilige Väter und nach ihnen fast alle bedeutenden katholischen Schriftsteller, z. B. Kornelius a Lapide (Comm. Ad Gen. 6, 5 et 1. Petr. 3, 20), Estius (Comm. Ad 1. Petr. 3, 20), Allioli, erklärt. Vgl. Hundhausen, Das erste Pontifikalschreiben des Apostelfürsten Petrus, Mainz 1873, 348f.; Weiß, Messianische Vorbilder, 10 f.
(11) Vgl. die Weihe des Taufwassers am Karsamstag.
(12) 1. Petr. 3, 21.
(13) S. Aug., De civ. Dei 1. 15, c. 26; C. Faust. 1. 12, c. 14; Tract. 120 in Ioann.; ähnlich die anderen Väter. Der hl. Augustin hebt an erster Stelle noch insbesondere hervor, daß auch die Maße der Länge, Höhe und Breite den menschlichen Körper bedeuten, den Christus nach der Verheißung wahrhaft annehmen sollte und annahm; denn der menschliche Körper ist sechsmal so lang als breit und zehnmal so lang als hoch, wenn er der Länge nach ausgestreckt ist. S. Aug., De civ. Dei 1. 15, c. 26, 1.
(14) De unit. Eccl. c. 6 (ed Hurter, Oeniponte 1868).
(15) Mk. 16, 15.
(16) Weish. 10, 4.
(17) Mt. 28, 20.
(18) Weish. 5, 18; vgl. 11, 18; 16, 1ff 24.
(19) S. Aug., De Gen. Ad lit. 1, 19, n. 39; 2, 1, v. 2. –


aus: Schuster/Holzammer, Handbuch der Biblischen Geschichte, Bd. I, Altes Testament, 1910, S. 212 – S. 218


https://katholischglauben.info/vorbildli...-der-suendflut/

Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 03.10.2019 20:28 | nach oben springen

#1058

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 04.10.2019 22:07
von Blasius • 3.822 Beiträge





Maria ist das Friedenszeichen des Neuen Bundes


Als die Sündflut sich verlaufen und Noah für seine Rettung Gott ein Dankopfer dargebracht, da sprach Gott zu diesem Träger und Stammhalter des Menschengeschlechtes: Siehe, ich will einen Bund mit euch Menschen schließen. Und meinen Regenbogen will ich in die Wolken setzen, und er soll das Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde sein. Und wenn ich den Himmel mit Wolken umziehen werde, soll mein Bogen in den Wolken erscheinen, und ich werde ihn sehen und gedenken des ewigen Bundes, der geschlossen ist zwischen mir und den Menschen.

Der Bund aber, den Gott in Noah mit den Menschen geschlossen, war ein Bund des Friedens und der Versöhnung, worin Gott versprach, der Sünde wegen nicht mehr alle Menschen auf einmal zu vertilgen, sondern Barmherzigkeit zu üben und zu verzeihen und zu verschonen. Welch einen Trost also gewährte der Regenbogen im Alten Bund als Friedenszeichen allen jenen, die gesündigt und den Zorn Gottes zu fürchten hatten: er erinnerte sie an den Bund des Friedens und ermunterte sie, von Gottes Gerechtigkeit an Gottes Barmherzigkeit zu appellieren.

Was nun aber im Alten Bund der Regenbogen, das und noch mehr ist im Neuen Bunde – Maria: ein Zeichen des Friedensbundes, den Gottes Barmherzigkeit mit der Erde und den Menschen geschlossen, ein Zeichen der Versöhnung, von Gott an den Himmel gesetzt, damit alle, die es sehen, trotz ihrer Schuld und Sünde Mut fassen und nicht verzagen. Ja, von Maria gilt: Ich will sie wie den Regenbogen in die Wolken setzen, sie soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und der Erde. Und wenn ich den Himmel mit Wolken umziehen werde, soll sie als Zeichen des Friedens in den Wolken erscheinen, und ich werde sie sehen und gedenken des Bundes, der geschlossen ist zwischen mir und den Menschen.

Das Licht schließt in sich sieben Farben. Werden die Strahlen des Lichtes gebrochen, wie in einem Kristall geschieht, so erscheint es in sieben prächtigen Farben: Wo aber die Strahlen der Sonne in die Regenwolken und die Regentropfen fallen, da brechen sie sich; es entsteht also da der Regenbogen mit seinen herrlichen Farben.

Was nun die Farbe am Regenbogen, am Friedenszeichen des Alten Bundes, das sind am Friedenszeichen des Neuen Bundes jene Gnaden und Tugenden, die uns entzücken und erquicken und mit Hoffnung erfüllen, wenn selbst ein Gewitter unser Leben in Trümmer geschlagen; was am Regenbogen das Blau, das ist an Maria die Demut, was am Regenbogen das Rot, ist an Maria die Geduld, was am Regenbogen das Gold, ist an Maria die Herzensgüte, was am Regenbogen silberhell, ist an Maria die Reinheit, was am Regenbogen das Grün, ist die Hoffnung, die Maria uns gewährt. –

aus: Philipp Hammer, Marien-Predigten, 1909, S. 41 – S. 42

https://katholischglauben.info/maria-ein...friedensbundes/


Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 04.10.2019 22:08 | nach oben springen

#1059

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 05.10.2019 12:48
von Katholik28 • 321 Beiträge

Lieber Blasius,

einfach und schön erklärt und ausgedeutet für Laien
und auch für theologisch gebildete, die verstehen wollen,
beide Bilderabhandlungen,
die der Arche und der des Regenbogen.

Katholik28

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#1060

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 05.10.2019 21:41
von Blasius • 3.822 Beiträge




Die eigentlichen Aufgaben der Vernunft


Die erste und eigentliche Aufgabe der Vernunft ist, wie bereits gesagt, die, daß sie im Gefühle ihrer Kraft mit Ernst und im Bewusstsein ihrer Schwäche mit Bescheidenheit nach der Wahrheit strebe, soweit ihr diese erreichbar ist.

Die zweite, dringlichere Aufgabe ist die Beherrschung des größten, des einzigen Feindes, den die Vernunft hat. Wenn dieser nicht gebändigt und zu Frieden gebracht ist. Steht die Wahrheit immer in scheinbar unerreichbarer Ferne. Solange er die Herrschaft hat, erkennt die Seele nicht einmal, was sie selber und was in ihr, geschweige denn, was über ihr ist. Und welches ist dieser ihr Feind? Unsere arme verblendete Zeit hat immer nur die eine Sorge, es möchte die Offenbarung dem Verstand zu Schaden werden. Mit ebenso viel Recht kann einer fürchten, es dürfte das Licht dem Auge Schaden bringen. Nicht das Licht ist der Feind des Auges, wohl aber die Finsternis, der Staub, der Nebel, der Rauch. Die Finsternis des Herzens, der Rauch der Begierden, der Nebel und Staub der Leidenschaften, das sind die großen Hindernisse für die Vernunft. Das verdorbene, ungeordnete Herz, das ist der Feind des Verstandes, der Einsicht, der Wahrheit… Es ist also Aufgabe der Vernunft, sich um die Herrschaft über die Leidenschaften zu bewerben und nicht eher zu ruhen, bis es ihr gelungen ist, sich diese zu unterwerfen. Darum hat sie Gott in die erhabenste Burg der Seele gesetzt, damit sie von hier aus die unedlen Triebe zur Botmäßigkeit bringe. (Augustin., Civ. Dei 14, 19) Dann erst kann sie mit Ruhe und Aussicht auf Erfolg an ihre eigentliche Pflicht, die Erforschung der Wahrheit, gehen. Insofern muss man also, obwohl die Vernunft zur Erkenntnis der Wahrheit bestimmt ist, dennoch sagen, daß sie dem Menschen vor allererst dazu gegeben ist, damit er seine niederen Regungen beherrsche. (August., Sermo 8, 6) Denn erst die Selbstbeherrschung und Anstrengung, die sie in Erfüllung dieser Aufgabe übt, macht sie gesund, gerade und fest.

So tauschen sich die Rollen merkwürdig aus. Statt des Forschens nach Wahrheit obliegt der Vernunft zumeist die Läuterung des Herzens. Umgekehrt ist es oft weniger die Mühe des Denkens als die Reinheit und Aufrichtigkeit des Herzens, die zur Erkenntnis der Wahrheit führt. (Augustin., In Ioan. Tract. 18, 7) In eine böswillige Seele kehrt die Weisheit nicht ein und wohnt nicht in einem Leib, der den Lüsten untertänig ist. (Weish. 1, 4) Aber ein reines Herz ist der Wahrheit verwandt. Sind nur erst die Leidenschaften zum Schweigen gebracht, ist der Stolz besiegt und die Seele im Frieden, dann denkt der Mensch gerade und findet den Weg zur Wahrheit ohne Schwierigkeit. Denn sie läßt sich leicht finden von denen, die sie lieben, und kommt denen zuvor, die nach ihr aufrichtiges Verlangen tragen, um sich ihnen zuerst zu zeigen. (ebd. 6, 13 14)

Die Vernunft muss also dem Glauben den Weg bereiten, das Herz aber der Vernunft und dem Glauben zugleich. Vom Herzen geht alle Krankheit des Geistes aus, vom Herzen auch seine Heilung. Ein reines Herz, ein heller Geist, ein fester Glaube. Auf diesem ebenen Wege sind alle Rätsel rasch gelöst. –

aus: Albert M. Weiß, Apologetik, Bd. 1, 1905, S. 91 -93

https://katholischglauben.info/eigentlic...e-der-vernunft/

Liebe Grüße Blasius

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