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RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 23.10.2019 12:23von Blasius • 3.929 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Notwendigkeit der Pflege des Gewissens
Keine Tugend ohne Gehorsam gegen die Stimme des Gewissens
Warum wir so selten vorwärts kommen, das liegt sehr häufig daran, daß wir zu viele und zu verschiedene Grundsätze verfolgen. Heute lesen wir den, und weil er uns gefällt, so machen wir ihn uns zu eigen, unbekümmert darum, ob er auch für uns und unsere Verhältnisse passe. Morgen hören wir einen andern, und sofort beschließen wir, nach diesem zu leben. Ehe wir ihn aber ausgeführt haben, hat uns schon ein dritter bestochen. So wird keiner ausgeführt, und wir kommen nur über das Versuchen hinaus, oft nicht einmal über das Bewundern schöner Lebensregeln…
Einer kann nicht alle Tugenden üben und nicht alles durchführen, was er an andern Schönes und Edles sieht. Übt er sich aber auf dem Feld der Pflicht und Tugend, das seinem Stand und Charakter entspricht, mit ausdauernder Treue, so wird er bald, wenn nicht vollkommen, so doch in dem, was ihm obliegt, gut und in allen übrigen Stücken wenigstens besser werden.
Das Feld aber, das zu bebauen allen zusteht, ist das Gewissen. Darum gibt es einen Grundsatz, der für alle ohne Ausnahme unter allen Verhältnissen paßt, nach dem alle leben können und leben müssen, sie mögen sonst noch so weit auseinander gehende, besondere Wege wählen. Die erste aller Sittenregeln, nach der die Philosophen so lange vergeblich gesucht haben, lautet: Nichts gegen das Gewissen, immer treu dem Gewissen! Keine Tugend ohne Gehorsam gegen die Stimme des Gewissens!
Das Gewissen entscheidet. Dies ist die Wahrheit, auf die alles ankommt. Leuchtende Taten mögen Ruhm vor den Menschen erwerben, die nicht ins Herz sehen. Aber wenn sie mit Versäumnis anderer, wichtigerer Gewissens-Pflichten verrichtet sind, wird der ewige Richter sie nicht als probehaltig anerkennen. O wie manche große Dinge, von denen die Weltgeschichte berichtet, werden einmal sehr klein, ja nichtig erscheinen, wie viele unbeachtete Pflicht-Erfüllungen und Opfer werden als ruhmvolle Heldentaten glänzen, wenn sie vor aller Welt nach dem Richtmaß gemessen werden, das in der Ewigkeit allein Geltung hat, nach dem Gewissen! Darum, wer alle glänzenden Taten getan und alle Tugenden geübt hätte, er hätte aber sein Gewissen vernachlässigt, er würde wenig Nutzen haben. Erscheint dagegen einer vor dem Gericht mit fast leeren Händen, kann er aber in Wahrheit sagen: Mein Gott, ich bringe wenig mit, wenn du das nicht gelten läßt, daß es stets mein Grundsatz war, zu tun, was mein Gewissen eben von mit verlangte, auch wenn es wenig Schein verbreitete und wenig greifbaren Nutzen stiftete, – fürwahr, er wird für reich und groß erklärt werden und unvergänglichen Lohnes würdig sein.
Und das nach allen Anforderungen der strengsten Gerechtigkeit. Er wollte nichts als gewissenhaft sein und wurde eben dadurch pflichttreu bis zum Kleinsten. Es fiel ihm nicht von fern ein, pharisäischem Hochmut, stoischer Menschen-Verachtung und muckerischer Heuchelei mit den lügnerischen Worten von der Tugend um ihrer selbst willen und von der freien, unabhängigen Moral ein gleißendes Mäntelchen umzuhängen. Und siehe da, gerade er, und er allein, hat reine Moral ohne den ranzigen Beigeschmack der Eigenliebe, er allein freie und unabhängige Sittlichkeit, er allein die Tugend um ihrer selbst willen geübt. Denn indem er einzig nach seinem Gewissen handelte, hat er sein ganzes Tun und Lassen unabhängig gemacht von aller Rücksicht auf Anerkennung oder Verkennung, auf Nutzen und Erfolg, und das errungen, was außer ihm keiner erringt: die Freiheit des Geistes, die Freiheit von den drückendsten aller Fesseln, den Fesseln des Eigennutzes, der Ehrsucht und der so hinderlichen menschlichen Rücksichten. Er lebte nach dem Gewissen und diente der Wahrheit. Er gehorchte nur der inneren Stimme Gottes und wurde darüber, ohne durch künstliche und doch vergebliche Mittel danach zu haschen, das, was die Welt mit Recht so hoch schätzt und selber so wenig hervor bringt: ein durchgebildeter, fester, zuverlässiger Charakter. Er dachte scheinbar nur an sich und rettete gleichwohl in seiner Gewissenhaftigkeit die Ehre der Menschheit.
Im Grunde sind in dieser Treue gegen das Gewissen alle Tugenden eingeschlossen. Der herrliche Sieg Josephs über die Versuchung, die schweren Kämpfe der jungfräulichen Seelen wider die Lockungen des Fleisches und die Verführungen der Welt, also die höchsten Triumphe der Enthaltsamkeit, sie sind nichts als Treue gegen das Gewissen. Die siegreiche Tapferkeit der Makkabäer, der Heldenmut der Märtyrer inmitten von Scheiterhaufen und Folterqualen, was sind sie anders als die Frucht ihrer Treue gegen das Gewissen? Wenn die Apostel freudig von der Geißelung weg in den Kerker gingen, wenn Tausende von Bekennern gleich ihnen getrost für Pflicht und Recht Verfolgung, Schmach, Beraubung, Bande, Verbannung auf sich nahmen mit jenem Wort, das den Ausdruck der höchsten Gerechtigkeit in sich schließt: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apg. 5, 29), so war es wieder nur die Gewissenstreue, die sie zu diesem bitteren, oft selbst das Martyrium durch seine Länge und innere Qual übersteigenden Opferleben stärkte. Und was Paulus und so viele Verteidiger des Glaubens und der Wahrheit aufrecht hielt in den schmerzlichsten aller Kämpfe, den Kämpfen gegen Fleisch und Blut, gegen falsche Brüder, gegen die Stammes-Genossen, gegen Freunde und Vertraute, es war einzig die Treue gegen das Gewissen, die ihnen einen undurchdringlichen Schild aus dem Wort machte: Wir können nichts gegen die Wahrheit, aber alles für die Wahrheit. 2. Kor. 13, 8)
Diese Betrachtung gibt uns den Mut, der Welt einen gut gemeinten Vorschlag zu machen. Seit anderthalb Jahrhunderten müht sich die Pädagogik, Menschen zu erziehen, die man brauchen, Menschen, auf die man sich verlassen, Menschen, die man mit Ehren sehen lassen kann. Das Ergebnis war bisher sehr gering und deckte bei weitem nicht die Kosten. Eines zumal wollte ganz und gar nicht gelingen: Charaktere nach den Systemen einer neuen Weltweisheit zu bilden. Im Gegenteil, der Niedergang der Charaktere machte sich seit dieser Zeit erst recht fühlbar. Wie wäre es denn, wenn wir wieder einmal versuchen würden, die Jugend und uns selber mit dem zu bilden, womit man in alten, starken Zeiten so schöne Erfolge errang, das heißt mit dem Gewissen? Es wäre nur um den Versuch zu tun. Naseweise Kinder und ein Geschlecht von zerstreuten, vergeßlichen, unbrauchbaren Vielwissern würde man dabei freilich nicht erzielen. Indes, die Menschheit kann auch ohne solche auskommen. Aber zuverlässige, pflichttreue Menschen, Leute, die nicht wie der Flaum vor jedem Wind tanzen, freie, feste, unabhängige Charaktere, die auch in der Stunde der Gefahr standhaft bleiben und vor einem Opfer für Überzeugung und Pflicht nicht zurück schrecken, sie sind es, woran wir Mangel leiden. Diese werden wir aber erst wieder haben, dessen sind wir gewiß, wenn wir uns entschließen, zur Grundlage aller Bildung und Erziehung statt oberflächlicher Verwirrung des Kopfes die Pflege des Gewissens zu machen. Es wäre eines ernsten Versuches wert. Es würde sich wirklich lohnen. –
aus: Albert M. Weiß, Apologetik, Bd. 1, 1905, S. 132 – S. 137
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Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 16.11.2019 08:05von Blasius • 3.929 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Paulus fordert von den Juden und den Heiden den Glauben an Christus
Der Apostel lehrt ferner, wie der Glaube in dem Menschen wirksam sein, dessen ganzes Wesen, dessen ganzes inneres und äußeres Leben umfassen und durchdringen müsse; damit der Gläubige zur Rechtfertigung und Heiligung gelangen, in derselben verharren, fortschreiten und die Vollkommenheit erringen könne. Zuerst fordert er den Glauben in dem Herzen, den inneren Glauben, durch welchen der Verstand Allem beistimmt, und Alles für wahr hielt, was Gott geoffenbart hat:
„Mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit“ (Röm. 10, 10); das ist, dieser innere Glaube des Herzens ist das erste Notwendige, um zur Gerechtigkeit zu gelangen. Dann fordert er das äußere Bekenntnis dieses inneren Glaubens mit dem Mund:
„Mit dem Mund geschieht das Bekenntnis zum Heil“ (Röm. 10, 10); das ist, dieses äußere Glaubensbekenntnis ist außer dem innern Glauben allemal notwendig, so oft der innere Glaube ohne dasselbe verleugnet würde, wie z. B. bei den Märtyrern; und wenn es auch nur für Einen Menschen und auch nur einmal notwendig ist, muss es als wesentliches Erfordernis zum Heil mitgezählt werden. Weiter fordert er, daß man alles Dasjenige, was nach dem innern Glauben und nach dem äußeren Bekenntnis des Glaubens zu tun erforderlich ist, auch wirklich tue; daß man die nach dem Glauben erforderlichen Werke verrichte:
„In Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern der Glaube, welcher durch die Liebe wirkt“ (Gal. 5, 6);das ist, der Glaube, welcher die von den zwei Geboten der Liebe Gottes und des Nächsten, an welchen „das ganze Gesetz und die Propheten hangen“ (Matth. 12, 40); befohlenen Werke vollbringt, nach dem Wort des Herrn:
„Willst du zum Leben eingehen, halte die Gebote.“ (ebd., 19, 17) Wer so glaubt, der wird gerechtfertigt und geheiligt und erlangt Anspruch auf die ewige Seligkeit; denn er tut Alles, was das Evangelium fordert, damit der Mensch gerechtfertigt und geheiligt werde, und Anspruch auf die ewige Seligkeit habe.
Diesen Glauben erklärt der Apostel für unumgänglich notwendig zur ewigen Seligkeit:
„Ohne den Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, muss glauben, daß er ist, und daß er diejenigen, welche ihn suchen, belohne.“ (Hebr. 11, 6) Wie er immer und überall von dem übernatürlichen Glauben, der eine Gnade Gottes ist, redet; so spricht er auch hier von Gott und von der ewigen Belohnung als von übernatürlichen Gegenständen, in welchen alle übrigen enthalten und zu verstehen sind, ohne daß er sie ausdrücklich nennt, da Gott der Grund und der Zweck von Allem ist. Diesen Glauben fordert er von den Juden und von den Heiden, von allen Menschen; den Juden sagt er:
„Durch die Werke des Gesetzes wird kein Mensch vor ihm (das ist, vor Gott) gerechtfertigt; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde“ (Röm. 3, 20) (*); und er sagt den Juden und den Heiden:
„Jetzt aber ist ohne Gesetz die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart worden, von welcher das Gesetz und die Propheten Zeugnis geben.“ (ebd., V. 21)Die Juden konnten durch die Beobachtung des Gesetzes eine gesetzmäßige, das ist, eine natürliche Gerechtigkeit erlangen, aber nicht „die Gerechtigkeit Gottes“, das ist, die übernatürliche Gerechtigkeit, welche aus Gott, und eine Gnade ist, welche den Menschen vor Gott rechtfertigt, selbst gerecht und heilig macht, und ohne das Zeremonien-Gesetz, und auch von den Heiden gewonnen werden kann, wie der heilige Augustinus über diese Stelle schreibt:
„Der Apostel sagt nicht: Gerechtigkeit des Menschen; oder Gerechtigkeit des eigenen Willens; sondern: Gerechtigkeit Gottes, nicht durch welche Gott gerecht ist, sondern mit welcher er den Menschen bekleidet, wenn er den Sünder rechtfertigt.“ (De spirit. Et lit. c. 9 et 11)
Alle müssen sich durch den Glauben an Christus wenden
Um diese Gerechtigkeit zu erlangen, mussten die Juden im alten Bund, so wie im neuen Bund die Juden und Heiden, zu jeder Zeit alle Menschen durch den Glauben sich an Christus wenden; von welchem allein diese Gnade kommt: „Die Gnade Gottes durch Jesum Christum, unsern Herrn“ (Röm. 7, 25); weshalb er den Juden und den Heiden zuruft: „Gerechtigkeit Gottes nämlich vermittelst des Glaubens an Jesum Christum für Alle, und über Alle, welche an ihn glauben, denn es ist kein Unterschied. Denn Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes, und werden gerechtfertigt ohne Verdienst durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Jesu Christo ist, welchen Gott dargestellt hat, als Sühnopfer durch den Glauben in seinem Blut, um seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen; damit er selbst gerecht sei, und denjenigen rechtfertige, der den Glauben an Jesum Christum hat.“ (Röm. 3, 22-27) Darüber schreibt Origenes:
„Wir Alle gehörten vermöge der Schöpfung Gott an, aber wir haben uns um den Preis der Sünden dem Teufel verkauft und übergeben; deshalb wird gesagt, daß wir um den Preis des Blutes Christi aus der Gewalt des Teufels (nicht erkauft, sondern wieder erkauft, sondern zurück erkauft), erlöst worden sein.“ (Homil. 6 in Exod.) Von der Wohltat dieser Erlösung sagt der heilige Anselmus:
„Was kann man Barmherzigeres denken, als wenn zum Sünder, welcher zu den ewigen Peinen verurteilt ist, und nichts hat, womit er sich von denselben erlösen kann, Gott der Vater spricht: Nimm meinen Eingebornen und gib ihn für dich als Lösegeld hin; und der Sohn selbst sagt: Nimm mich, und zahle mit mir für dich?“ (Libr. Cur Deus homo., c. 9) Über die Wirkung, Frucht und Gnade dieser Erlösung endlich schreibt der heilige Augustinus:
„Der das Gesetz gegeben, hat auch die Gnade gegeben; aber das Gesetz hat er durch seinen Diener gesendet, mit der Gnade ist er selbst herab gestiegen; damit, weil das Gesetz die Sünden wohl zeigt, aber nicht weg nimmt, diejenigen, welche mit ihren Kräften das Gesetz erfüllen wollen, aber es nicht vermögen, genötigt werden, zur Gnade ihre Zuflucht zu nehmen, welche die Krankheit des Unvermögens und die Schuld des Ungehorsams weg nimmt.“ (Sent. 320)
(*) Indem das Gesetz gebietet und verbietet, erkennt man aus ihm, was Sünde ist; aber es kann die Sünde nicht tilgen und nicht rechtfertigen. –
aus: Georg Patiss SJ, Paulus in seinen apostolischen Tugenden, 1881, S. 158 – S. 161
Zur Rechtfertigungslehre siehe den Beitrag: Konzil von Trient: Über die Rechtfertigung
Zur Gnadenlehre siehe den Beitrag: Die Lehre von der Gnade: Begriff und Einteilung
https://katholischglauben.info/paulus-fo...en-an-christus/
Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 14.12.2019 10:22von Blasius • 3.929 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Unsere Liebe Frau von Rosenthal
Gnadenorte der hohen Himmelskönigin Maria
Unsere Liebe Frau, die Gottesmutter Maria, sitzt, umringt von vielen Heiligen, in der Mitte, ihren Sohn Jesus auf dem Schoß, eine Lilie in der linken Hand; unter ihr ist das Häuschen zu sehen, daß von Engeln zum Gnadenort Loreto getragen wird
Unsere Liebe Frau von Rosenthal in der sächsischen Oberlausitz
Im Königreich Sachsen, in Mitte des Protestantismus, steht seit Jahrhunderten wie eine Rose unter den Dornen der viel besuchte Gnadenort der Lieben Frau, Rosenthal. – Dieser Wallfahrtsort gehört unter das Patronat des uralten Jungfrauen-Klosters Maria-Stern vom Orden der Zisterzienser.
Bernard, Herr von Kamentz und Bischof vom Meissen, begab sich eines Tages zur Erholung auf die Jagd, und geriet mit seinem Pferd in einen Sumpf, aus dem er sich nicht mehr durch eigenen Kräfte heraus arbeiten konnte. In großer Lebensgefahr nahm er seine Zuflucht zu Gott, dem Allmächtigen, durch die Fürbitte der jungfräulichen Mutter Maria und gelobte ihr zu Ehren hier ein Kloster zu erbauen, wenn er Rettung fände. Nachdem er die ganze Nacht im Sumpf zugebracht, und sich ihm kein Ausweg zeigte, siehe, da erblickte er vor Sonnen-Aufgang über seinem Haupt einen glänzenden Stern in einer strahlenden schleierartigen Wolke. In diesem Augenblick wird auch der Boden unter den Füßen fester und endlich konnte der Bischof sich mit dem Pferd empor heben und der Gefahr entgehen.
Nach Hause zurück gekehrt vergaß er seines Gelübdes nicht und im Jahre 1264 legte er nicht ferne von dem Ort, wo er aus so großer Gefahr errettet worden, den Grund zu einem Kloster für Jungfrauen aus dem Orden der Zisterzienser zu Ehren der L. Frau, des hl. Johannes und der hl. Ursula, und nachdem 20 Jahre daran gebaut worden, wurden die Gottgeweihten Jungfrauen in dasselbe eingeführt. An dem Ort, wo er Rettung fand, ließ der Bischof eine Kapelle erbauen, welche immer in hohen Ehren gehalten worden. Das Kloster aber erhielt den schönen Namen Maria-Stern. Es hat die gewaltigsten Stürme überstanden, unter dem Schutz der Gottesmutter mitten unter dem allgemeinen Abfall vom heiligen katholischen Glauben zu den Zeiten Luthers, Christo und seiner heiligen Kirche die Treue bewahrt und steht heute noch in schönster Blüte umgeben von sieben Pfarreien, deren Bewohner, von dem alten Volk der Wenden abstammend, ebenfalls den heiligen katholischen Glauben bewahrt haben. – In einiger Entfernung nur vom Kloster liegt das Dorf und die schöne Wallfahrtskirche Rosenthal, an welcher zwei Priester aus dem Zisterzienser-Kloster Asegg angestellt sind.
Der Ursprung dieses Wallfahrtsortes geht bis in die Zeiten Kaisers Karl des großen zurück. Bekanntlich sah sich dieser Kaiser, den die Kirche unter die Heiligen zählt, gezwungen, gegen die wilden, der Abgötterei hartnäckig anhangenden Sachsen, welche sengend und brennend seine Länder verheerten, Krieg zu führen. Wohl wußte er, daß as Christentum dieses wilde Volk bändigen und zum Frieden und zur Ordnung führen könnte, auch versuchte er es, dasselbe mit dem Glauben an Jesus bekannt zu machen; allein vergeblich. Mit dem Schwert in der Hand musste er in das Sachsenland eindringen und die besiegten Bewohner unter das Joch Christi beugen. Drei und dreißig Jahre dauerte der Kampf, bis endlich der Sachsenfürst Wittekind und mit ihm auch das Volk den christlichen Glauben annahm. Während dieses Kampfes geschah es, daß ein Feldherr des Kaisers ein Lager aufschlug an dem Ort, wo jetzt das Pfarrdorf Ostra steht. Da sah man zur selben Zeit eine Matrone von königlicher Majestät das Lager umwandeln, und nachdem die Soldaten abgezogen waren, sah man dieselbe Matrone von himmlischer Schönheit öfters die Flur, wo das Lager stand, umgehen. Nun geschah es eines Tages, daß der Edelmann Lucian von Sernan an diesem Ort eine Jagd hielt, und ebenfalls die Matrone sah. Dieser wollte wissen, der wie Matrone sei, gab dem Pferd die Sporen, eilte ihr nach, konnte sie aber nicht erreichen; immer blieb ein Raum zwischen ihm und der Matrone, so schnell er auch ritt.
Als er sie nun bis zu einem kleinen Hügel oberhalb Rosenthal verfolgt hatte, bemerkte er eine Linde, wo die Matrone seinen Augen entschwand, und als er seine Augen zur Linde erhob, sah er an derselben eine Statue der allerseligsten Jungfrau. – An dieser Linde hatte wahrscheinlich, wie eine alte Sage erzählt, ein Soldat aus dem oben erwähnten Lager das heilige Bild befestigt.
Das Bild stellt die heilige Jungfrau mit dem Kindlein Jesus auf dem linken Arm vor; in der rechten Hand hält sie eine Birne; das Kindlein hält in beiden Händen einen Apfel; das Antlitz der heiligen Jungfrau ist höchst anmutig, aber braun: sie ist mit einem purpurnen mit Lilien durchwebten Mantel bedeckt, unter welchem ein gelbliches mit Blumen durchwirktes Kleid ihren Leib umhüllt. Die Statue ruht auf einem marmorartigen Gestell von Holz. –
Der Edelmann staunte über das an der Linde befindliche heilige Bild, ehrte es hoch und ließ alsbald über dasselbe eine Kapelle von Holz errichten. – In kurzer Zeit kamen Andächtige, zeigten dem Bild ihre Verehrung und riefen die Himmelsmutter um ihre Fürbitte an und nicht vergeblich. Ihre Bitten wurden erhört; immer mehrere Andächtige kamen im Laufe der zeit, und man sah sich endlich genötigt, eine größere Kapelle aus Stein zu erbauen, und dies geschah nun im Jahre 1537 auf Kosten der Äbtissin des Klosters Maria-Stern, in dessen Besitztum die Kapelle lag. – Die Jungfrauen des Klosters hielten das heilige Bild hoch in Ehren, und man erzählt, daß sie sogar das wundertätige Bild in ihr Kloster übersetzen wollten, aber zu ihrer Verwunderung fanden, daß das heilige Bild immer wieder durch eine geheime Macht zur Linde getragen wurde.
Als die Irrlehre Luthers auch in die Gegend von Maria-Stern einzudringen suchte, fand sie bei den Bewohnern keinen Eingang. Die frommen Wenden ließen sich ihren heiligen Glauben nicht rauben; die liebe Mutter Gottes, welche sie kindlich verehrten, ließ sie nicht der Ketzerei zur Beute werden, und noch heut zu Tage ertönen ihre schönen Lieder zu Ehren der Himmelskönigin in der großen, geräumigen Kirche, welche zu Ende des vorigen Jahrhunderts gebaut wurde.
Von Priestern des Zisterzienser-Ordens wird alle Sonn- und Feiertage regelmäßig der Gottesdienst mit Hochamt und Predigt daselbst gefeiert, die Predigten müssen aber vorherrschend in wendischer Sprache gehalten werden. Obwohl das gut katholische Wendenvolk das ganze Jahr eifrig zur Muttergottes von Rosenthal pilgert, so geschieht dies doch besonders zahlreich und feierlich am Osterdienstag, Pfingstdienstag, Mariä Heimsuchung und Mariä Geburt. An diesen Tagen ziehen die katholischen Gemeinden aus der Umgegend, ihre Seelsorger an der Spitze alle nach Rosenthal, und zwar die Pfarrgemeinde von Maria-Stern, von Crostwitz, Ralbitz, Nebelschütz, Ostra, Radibor, Bautzen und aus Preußen die Pfarrgemeinde Wittichenau, ebenfalls wendisch. Es ist ein wahrhaft erhebender Anblick, wenn die meisten dieser Prozessionen mit Kreuz und Fahnen und ihren Liebfrauen-Statuen, von Jungfrauen getragen, an genannten Tagen zwischen 8 und 9 Uhr unter feierlichem Glockengeläute von allen Seiten her in Rosenthal einziehen. Beim feierlichen Gottesdienst erschallen dann, vom Klang der Orgel begleitet, mit lauter (sozusagen tausendfältiger) Stimme die wendischen Loblieder zur Ehre Gottes und seiner glorwürdigen Mutter, ebenso Nachmittags bei der Vesper, wo das Gnadenbild auch zum Küssen gereicht wird.
Diese Liebe, Verehrung und Andacht des guten Wendenvolkes zur jungfräulichen Muttergottes in Rosenthal findet man aber leicht begreiflich, wenn man weiß, wie viele und große Gnaden hier schon jene empfangen haben, welche mit Vertrauen zur mächtigen heiligen Jungfrau um Hilfe gefleht haben. –
Wie schon gesagt, ist Rosenthal rings von Protestanten umgeben, welche leider die liebe Mutter Gottes nicht kennen und verehren. Doch die wunderbaren Erhörungen und Heilungen, die fortwährend zu Rosenthal geschahen und noch geschehen, bewegen viele Protestanten, in ihren Nöten ebenfalls ihre Zuflucht zur seligsten Jungfrau zu nehmen, und – wunderbar! Auch ihre Bitten fanden und finden Erhörung. Auch auf sie, ihre verlorenen Kinder, die sich von ihrem liebevollsten Mutterherzen losgerissen haben, sieht sie doch noch mit barmherzigen Augen herab und kommt ihnen zu Hilfe. –
aus: Georg Ott, Marianum Legende von den lieben Heiligen, Zweiter Teil, 1860, Sp. 2663 – Sp. 2668
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Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 26.12.2019 11:01von Blasius • 3.929 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
25. Dezember 2019
Die Geburt unseres Heilandes Jesu zu Bethlehem
Joseph wußte noch nichts von dem, was sich mit Maria zugetragen hatte. Gott offenbarte nun auch ihm das Geheimnis der Menschwerdung. Ein Engel erschien ihm im Traum und sprach zu ihm: „Joseph, Sohn Davids, nimm Maria zu dir! Sie ist durch die Wirkung des Heiligen Geistes Mutter des Sohnes Gottes. Diesem sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk erlösen von dessen Sünden.“ Joseph tat, wie ihm der Engel befohlen hatte.
In damaliger Zeit ging von dem römischen Kaiser Augustus der Befehl aus, daß der ganze Erdkreis (das ganze römische Reich) aufgeschrieben werde. Diese Aufschreibung geschah als die erste unter der Statthalterschaft des Cyrinus (Quirinius) über Syrien. Jeder mußte daher an den Stammort seiner Familie gehen, um sich da anzugeben. (1) Da gingen auch Maria und Joseph, weil sie aus dem königlichen Geschlecht Davids waren, nach Bethlehem (2), der Stadt Davids. Wegen der vielen Fremden, die schon gekommen waren, fanden sie indes keine Herberge. (3) Sie gingen deshalb in eine vor der Stadt befindliche Grotte. Hier wurde Jesus Christus (4) geboren, der eingeborene Sohn Gottes und Heiland der Welt; und die jungfräuliche Mutter wickelte das Kind in Windeln und legte es in eine Krippe. (5)
Es waren Hirten in dieser Gegend, die Nachtwache hielten bei ihren Herden. Plötzlich stand ein Engel des Herrn vor ihnen, und die Herrlichkeit Gottes umstrahlte sie, und sie fürchteten sich sehr. Der Engel aber sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht; denn siehe, ich verkündige euch eine große Freude, die allem Volke zu Teil werden wird; denn heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren worden, der ist Christus der Herr. Und dies soll euch zum Zeichen sein: ihr werdet ein Kind finden in Windeln eingewickelt und in einer Krippe liegend.“ (6) Und sogleich war bei dem Engel eine Menge himmlischer Heerscharen, die Gott lobten und sprachen: „Ehre sei (ist) Gott in der Höhe (7), und auf Erden Friede (8) (unter) den Menschen des (göttlichen) Wohlgefallens. (9)
Als die Engel (10) sich wieder in den Himmel erhoben hatten, sprachen die Hirten zueinander: „Laßt uns nach Bethlehem hinüber gehen und das sehen, was der Herr uns verkünden lassen!“ Und sie kamen eilends (11) und fanden Maria und Joseph und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erkannten sie (12) die Wahrheit alles dessen, was ihnen von diesem Kindlein war gesagt worden. (13) Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was die Hirten ihnen erzählten. Maria aber bewahrte alle diese Worte (14) und erwog sie in ihrem Herzen. (15) Und die Hirten kehrten zurück und preisen und lobten Gott über alles, was sie gehört und gesehen hatten.
Acht Tage darauf ward das Kind beschnitten und erhielt dabei den Namen Jesus, wie es der Engel schon bei der Verkündigung gesagt hatte. (16)
Anmerkungen:
(1) Die Schätzung geschah nach jüdischer Sitte. Zum sichern Nachweis echt israelitischer Abstammung und Zugehörigkeit zu einer bestimmten Familie wurde nach Stamm, Geschlecht, Haus und einzelnen Familien gemustert (vgl. 1. Esr 2, 59. 62); die Familienregister befanden sich am Stammort der Familienglieder. Auch lagen die unveräußerlichen Erbgrundstücke innerhalb des betreffenden Stammesanteils. -- So mußte ein heidnischer Kaiser, der „die ganze Welt“ zu beherrschen glaubte, die mehr als 700 Jahre früher gegebene Weissagung des Propheten Michäas (5, 2) in Erfüllung bringen, daß der Messias in Bethlehem geboren werde.
(2) Der Weg von Nazareth nach Bethlehem ist ungefähr gerade so weit wie der Weg von Nazareth nach St. Johann, also 30 Stunden, etwa 4 Tagereisen.
(3) So geschah hier buchstäblich, was der Hl. Johannes (1, 11) sagt: „Er kam in sein Eigentum, und die Seinigen nahmen ihn nicht auf.“ -- Ein trauriges Vorbild der Verblendung, in der später die Mehrzahl der Juden den Erlöser und seine Gnade von sich stieß.
(4) Der Name „Christus“ verdankt der griechischen Übersetzung zum AT seinen Ursprung; er gibt das hebräische Maschiach = Messias wieder.
(5) Jesu Armut ist unser Reichtum: „Auf Erden kam er nackt und arm, auf daß er unser sich erbarm`, Uns in dem Himmel mache reich, und seinen heil`gen Engeln gleich.“
(6) Die Zeichen seiner ersten Ankunft in Demut und Niedrigkeit, wie die Propheten sie vielfach angekündigt hatten, z. B. Am 9, 11; Is. 11, 1; 53, 2. Die Zeichen seiner zweiten Ankunft werden ganz andere sein. (Vl. Mt. 24, 29f; 25, 31; 26, 64) Das Zeichen war der Demut und Einfachheit der Hirten ganz entsprechend, zugleich eine Mahnung an alle, die Jesus finden wollen, ihn in Einfalt und Demut des Herzens zu suchen. (Vgl. Mt. 11, 25; 1. Kor. 1, 26ff)
(7) In ganz einziger Weise, weil dieses Wunderwerk seiner Allmacht und Liebe alle andern übertrifft. -- In der Höhe, im Himmel, wo dieser Lobpreis am herrlichsten ist, dann aber auch auf der Erde, die gerade durch die Menschwerdung Gottes mit der Herrlichkeit und dem Lobpreis Gottes erfüllt wird. (Is. 6, 3)
(8) Der Friede mit Gott durch die Erlösungs-Gnade; im eigenen Herzen durch den Sieg der Gnade über die Leidenschaften; und mit den Menschen infolge der Vereinigung der Herzen in Gott. Die Folge davon ist eine heilige Freudigkeit und jener Friede Gottes, der allen Begriff übersteigt. (Vgl. Ps. 71, 7; Mich. 5, 5; Joh. 14, 27; Phil. 4, 7; Gal. 5, 22) Ein schönes Symbol dieses geistigen Friedens war der allgemeine Weltfriede, der unter Augustus gerade zur Zeit der Geburt des himmlischen Friedensfürsten herrschte.
(9) D. h. (unter) den Menschen, auf denen das göttliche Wohlgefallen, die göttliche Gnade ruht, indem sie sich willig und gläubig dem Messias anschließen, von seiner Wahrheit und Gnade sich leiten lassen (vgl. Lk. 10, 16; Röm. 2, 10; Gal. 6, 16). Die besonders durch Allioli eingebürgerte deutsche Übersetzung: „die eines guten Willens sind“, ist zwar nicht sinnwidrig, aber nicht ganz richtig. Denn auch in der Vulgata bezieht sich, wie der Vergleich mit dem Originaltext (und mit andernSchriftstellen, z.B. Phil. 2, 13) lehrt, der Ausdruck bonae voluntatis auf Gott und bedeutet „des (göttlichen) Wohlgefallens“.
(10) Nachdem auch sie ihren Herrn und Gott in der Krippe demütig angebetet hatten. (Vgl. Hebr. 1, 6; S: Aug., Serm. in die nat. Domini)
(11) Vor Freude und Verlangen. Die Hirten sind ein Beispiel für uns, daß man Jesus nicht mit Lauigkeit und Nachlässigkeit suchen darf. Wir eilen aber zu Jesus durch stets Wachstum im Glauben und in der Tugend.
(12) Auch hier dürfte der Vulgatatext im Hinblick auf das griechische Original und die folgenden Textworte so zu übersetzen sein: „Sie machten alles das kund…“
(13) Und sie handelten nach dieser Erkenntnis, indem sie dem Kinde huldigten, seine jungfräuliche Mutter ehrten und ihr die Erscheinung der Engel erzählten.
(14) Um sie selbst immer tiefer zu erkennen und dereinst auch andern mitzuteilen. Vielleicht will der hl. Lukas uns hier die Quelle andeuten, aus der er selbst diese Mitteilungen geschöpft hat.
(15) In heiliger Betrachtung dieser großen Geheimnisse der Liebe Gottes. Sie erwog die Größe Gottes im Himmel und seine unbeschreibliche Erniedrigung, die sie täglich vor Augen hatte, die großen Absichten seiner Liebe und diese seine geheimnisvolle Verborgenheit etc. Wer vermag die Tiefe und Innigkeit dieser Betrachtungen, die Glut der Andacht und Liebe, die sich daran entzündete, zu ermessen! Wir sollen darin die heilige Mutter Gottes nachahmen, besonders wenn der Sohn Gottes in ähnlicher Entäußerung sich uns zeigt und in unserem Herzen ruht in der heiligen Kommunion.
(16) Als der eingeborne Sohn Gottes und die unendliche Heiligkeit selbst bedurfte Jesus in keiner Weise der Beschneidung. Dennoch wollte er sich dieser blutigen und schmerzhaften Zeremonie unterwerfen, und zwar hauptsächlich aus folgenden Gründen: a) Um das Gesetz des Alten Bundes ausdrücklich als heilig und von Gott gegeben anzuerkennen, es feierlich zur vollkommensten Erfüllung an unserer Statt auf sich zu nehmen, damit er uns vom Joch des Gesetzes befreie, und um anzudeuten, daß er, wenn auch vollkommen sündenlos, doch in der Ähnlichkeit des Fleisches der Sünde zu uns kommen wollte, um für uns leiden und sterben zu können. (Vgl. Mt. 5, 17; Gal. 3, 5; 4, 4. 5; Röm. 8, 3) b) Um sein Blut gleich im Anfang seines irdischen Lebens für uns zu vergeießn, zu zeigen, um welchen Preis er den Namen Jesu erkaufe und unser Erlöser werde, und schon damals das Unterpfand zu geben, daß er all sein Blut für uns vergießen wolle. (Vgl. Mt. 1, 21; Hebr. 5, 7) c) Um uns das Beispiel der Demut und des Gehorsams zu geben, uns an die Notwendigkeit der geistigen Beschneidung, der Abtötung der Sinnlichkeit und der fleischlichen Lüste, zu mahnen. (Vgl. Ps. 39, 7ff; Hebr. 10, 5; Kol. 2, 11. 12; Gal. 5, 16; Tit. 2, 12; 1. Petr. 2, 11. 24) d) Um den Juden kein Ärgernis zu geben, sich als nachkommen Abrahams zu beweisen und durch die Annahme dieses Bundeszeichen den Bund Gottes mit den Vätern und die daran geknüpften Verheißungen zu bestätigen. (Vgl. Mt. 3, 15; 17, 26; Röm. 15, 8) e) Um die Wahrheit seiner Menschheit zu beweisen gegen Irrlehrer, die behaupteten, er habe nur einen Scheinleib gehabt. „Sein Name aber, der über alle Namen ist, zeigt zugleich seine göttliche Majestät an.“ (Joh. 1, 14; Apg. 4, 12; Phil. 2, 9. 10; Vgl. S. Bern., Sermo 2 in Circumcis. n. 2) --
aus: Schuster u. Holzammer, Handbuch zur Biblischen Geschichte, Zweiter Band, Das Neue Testament, 1910, S. 103 -- S. 106
Segensreiche Weihnachtsgrüße, Blasius+
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 29.12.2019 17:53von Blasius • 3.929 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Aus: Kirchliches
Fest der heiligen Familie
Sonntag zwischen 26. und 31.12. (Weihnachtsoktav), sonst der 30.12. – Fest (F)
Unter der "Heiligen Familie" versteht man Josef, Maria und das Jesuskind. Angaben hierzu enthält das Neue Testament nur wenige: Mt 2, 13 - 23 und Lk 2, 41 - 52. Um so ausgiebiger speist sich dieses Motiv der Literatur und Kunst aus den apokryphen Texten. Mt 2, 13 - 23 berichtet kurz von der Flucht der Heiligen Familie aus Betlehem nach Ägypten. Auf Weisung eines Engels fliehen Maria, Jesus und Joseph. Sie kehren auf eine weitere Weisung des Engels im Frühjahr 4 vor Christus zurück, allerdings aus Furcht vor Archelaos (4 v. Chr. - 6 n. Chr.), dem Nachfolger des Herodes, nicht nach Betlehem, sondern nach Nazareth in Galiläa, das im Einflußgebiet des Herodes Antipas (4 v. Chr. - 39 n. Chr.) lag (Mt 2, 19 - 23). Lk 2, 39 enthält einen kurzen Hinweis auf die Rückkehr.
Eine genauere Beschreibung der näheren Umstände der Flucht liefern die neutestamentlichen Apokryphen (z.B. Pseudo-Matthäus-Evangelium). Ausgelöst wird die Flucht durch den drohenden Betlehemitischen Kindermord (Mt 2, 16 - 18) durch König Herodes (37 - 4 v. Chr.), dessen die Kirche am Fest der Unschuldigen Kinder gedenkt. In der Forschung sind sowohl der Betlehemitische Kindermord als auch die Flucht nach Ägypten umstritten: Den einen gilt sie als Legende, weil es keine historischen Belege gibt; andere gestehen der Erzählung Symbolwert zu, weil sie im Hinweis des Mt 2, 15 auf Os 11, 1 einen vom Evangelisten gewollten Vergleich zwischen dem Aufenthalt des israelischen Volkes in Ägypten und Jesu Aufenthalt sehen. Demgegenüber verweisen andere Forscher darauf, dass die Erzählung von der Flucht nach Ägypten keine legendarischen Züge aufweist und durchaus in die seinerzeitige politische Lage passt. Die Flucht nach Ägypten scheint wohl auch den zeitgenössischen Rabbinen bekannt gewesen zu sein, wie Quellen vermuten lassen.
Die Flucht selbst, aber auch die einzelnen Episoden, haben literarische und künstlerische Phantasien geweckt: Ab dem 5./6. Jahrhundert bis zum 19. Jahrhundert ist sie Gegenstand zahlreicher Gemälde.
In mittelalterlicher Zeit galt der 14. Januar als Gedenktag der Flucht der heiligen Familie nach Ägypten. Seit der nachkonziliaren Kalenderreform 1969 wird das Fest der Heiligen Familie am Sonntag in der Weihnachtsoktav gefeiert. Falls kein Sonntag in die Oktav fällt, gilt der 30. Dezember.
© Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln
http://www.festjahr.de/festtage/hl_familie.html
Die "Heilige Familie" im "Haus Nazareth" hat sich als Idealbild von Familie in vielen Köpfen verankert.
Liebe Grüße, Blasius
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