Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
Contra haereses, V, 32, 2
„Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen
und im Reich Gottes zu Tisch sitzen“
Das Versprechen, das Gott Abraham einst gegeben hatte, gilt immer noch. Tatsächlich hatte er ihm gesagt: „Blick auf und schau von der Stelle, an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen. Das ganze Land nämlich, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben“ (Gen 13,14−15) [...] Und doch hat Abraham auf Erden keinerlei Erbe bekommen, „auch nicht einen Fußbreit“, sondern war immer „Fremder und Halbbürger“ (Apg 7,5; Gen 23,4) [...]
Wenn Gott ihm also Land als Erbe versprochen hat und er es während seines Erdendaseins nicht erhalten hat, so muss es ihm bei der Auferstehung der Gerechten mit seiner Nachkommenschaft zukommen, also durch die, die Gott fürchten und an ihn glauben.
Seine Nachkommenschaft nun, das ist die Kirche, die durch unseren Herrn Abrahams Adoptivkind wird, wie Johannes der Täufer es ausdrückt: „Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen“ (Mt 3,9). Auch der Apostel Paulus sagt in seinem Brief an die Galater: „Ihr aber, Brüder, seid Kinder der Verheißung wie Isaak“ (Gal 4,28). Im gleichen Brief sagt er auch ganz klar, dass diejenigen, die an Christus geglaubt haben, durch Christus das erhalten, was Abraham versprochen worden war: „Abraham und seinem Nachkommen wurden die Verheißungen zugesprochen.“ Die Schrift sagt nicht: „und den Nachkommen“ im Plural, sondern im Singular: „und seinem Nachkommen [...]; das aber ist Christus“ (3,16).
Und um das zu bestätigen, heißt es weiter: „Er [Abraham] glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. Daran erkennt ihr, dass nur die, die glauben, Abrahams Söhne sind. Und da die Schrift vorhersah, dass Gott die Heiden aufgrund des Glaubens gerecht macht, hat sie dem Abraham im voraus verkündet: Durch dich sollen alle Völker Segen erlangen“ (3,6−8) [...]
Wenn also weder Abraham noch seine Nachkommen, also die durch Glauben Gerechtfertigten, jetzt hier auf Erden ein Erbe erlangen, werden sie es bei der Auferstehung der Gerechten erhalten, denn Gott ist in allem wahrhaftig und beständig. Und deshalb sagte der Herr:
„Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben“ (Mt 5,5).
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Liebe Grüße, Blasius