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#126

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 30.05.2024 19:32
von Blasius • 3.890 Beiträge



Von der Kraft des Gebetes



O gib mir, Herr, in dieser Pilgerzeit

An jeder edlen Tugend Fruchtbarkeit,

Und was genügt, dies Leben zu durchwallen,

Um dir, mein Gott und Heiland, zu gefallen.



1. Gott legte den Schlüssel zu seinen Gaben in unsere eigenen Hände, als er uns befahl, ihn zu bitten, und zugleich die Verheißung beifügte, es würde uns gegeben werden. Was also zögerst du? Bist anders du im Stand der Gnade und bittest mit Vertrauen, so wirst du die Hilfe des Allmächtigen in allen deinen Nöten erfahren. Höre den Jünger der Liebe: "Liebe Brüder, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht; alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt." (1. Johannes 3,21-22)



2. Die Allmacht des Gebetes ruht auf Gottes Güte und auf den Verheißungen und Verdiensten seines Eingeborenen, wie auf unerschütterlichen Grundfesten. Die unendliche Güte Gottes ist eine feurige Sonne, die unaufhaltsam dahin zielt, ihre Strahlen zu verbreiten, und die sie über alles ergießt, was ihren Blicken sich darstellt. So öffne ihnen denn dein Herz durch inständiges Gebet, und du wirst unfehlbar entweder, um was du bittest, oder doch gewiss eine Gabe empfangen, die dir noch heilsamer sein wird. Denn getreu ist die Verheißung unseres Herrn: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, das wird er euch geben."



3. Da der Sohn Gottes seine Verheißung durch einen Schwur besiegelt hat, tun wir seinen göttlichen Worten zweifache Schmach an, wenn wir an ihrer vollen Wahrheit zweifeln, und Mangel an Vertrauen, Verzagtheit, Zweifel im Gebet sind eine Beleidigung Gottes. Darum auch spricht der Apostel Jakobus: "Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln." (Jakobus 1,6a) Der himmlische Vater ehrt seinen Eingeborenen, wenn er um seinetwillen die Bitten seiner Gläubigen erhört, und niemals wird er dieser Ehre und Freude ihn berauben, da seine Verdienste um seine ewige Verherrlichung unendlich sind. So kräftige denn dein Vertrauen, denn alles wirst du in diesem heiligsten Namen erbitten. Psalm 145,18-19: "Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, allen, die zu ihm aufrichtig rufen. Die Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er, er erhört ihr Schreien und rettet sie."

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zuletzt bearbeitet 30.05.2024 19:35 | nach oben springen

#127

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 31.05.2024 07:46
von Blasius • 3.890 Beiträge





Der selige Pilegrim / Pilgrin / Peregrinus,

Bischof und Bekenner von Passau,

+ 31.5.991 – Fest: 31. Mai


Das Bistum Passau, eines der ältesten in Mitteldeutschland, kann sich vieler ausgezeichneter Kirchenfürsten rühmen. Einer der geistreichsten, tugendhaftesten und tätigsten war Pilgrin oder Peregrinus. Er entstammte dem berühmten Geschlecht der Grafen von Pechlarn, erhielt seine höhere Ausbildung bei den Kanonikern von Niederalteich und gewann einen reichen Schatz von Kenntnissen in der Religion wie in den profanen Wissenschaften.



Wegen seiner hervorragenden Geistes- und Herzenseigenschaften ernannte ihn Papst Benedikt VII. im Jahr 971 zum Bischof von Passau und schenkte ihm wegen seiner Verdienste um die Bekehrung Ungarns das Pallium. Pilgrin reiste auf die Bitten der frommen Herzogin Savalta selbst nach Ungarn, um das Christentum, das durch die heidnischen Horden der grausamen Hunnen verdrängt worden war, von neuem zu begründen. Er sandte eine Anzahl frommer Mönche dorthin, um den heiligen Wolfgang, der bereits in diesen Gegenden predigte, im Missionswerk zu unterstützen. Der Erfolg war ein höchst gesegneter, denn in kurzer Zeit ließen sich 5000 Ungarn taufen. Zum Unterricht der Neubekehrten verfasste Pilgrin selbst einen Katechismus. An den Papst übersandte er ein Glaubensbekenntnis, ähnlich dem athanasianischen, ausgezeichnet durch Schönheit der Sprache und bündigen Inhalt.



Für die tüchtige Ausbildung der Geistlichen seines Sprengels besorgt, stiftete er zu Passau eine höhere Schule, die in kurzer Zeit zu hohem Ruhm gelangte. Durch seine treue Hingabe an die kaiserlichen Ottonen erwarb er für sein Bistum und deren Bürger verschiedene Vorrechte, z.B. Zollfreiheit auf allen Flüssen des Deutschen Reiches, die Befreiung von allen öffentlichen Abgaben und eigene Gerichtsbarkeit. Er führte Ansiedler in die von den Ungarn entvölkerten Länder und gewährte ihnen außerordentliche Wohltaten, um die tiefen Wunden wieder zu heilen, die der unselige Krieg geschlagen und Passau fast zu Grunde gerichtet hatte. Seine Hirtensorge erstreckte sich über Ungarn bis nach Mähren. Als diese Länder aber bald ihre eigenen Bistümer erhielten, beschränkte er seine Tätigkeit zumeist auf Passau, sorgte indes auch für tüchtige Oberhirten in anderen Diözesen. Durch seine Verwendung beim Kaiser Otto I. erhielt der heilige Wolfgang den Oberhirtenstab von Regensburg. In Niederalteich führte er wieder die Benediktiner ein, deren Wirken sich allerorten so segensreich für Kultur, Kunst und Wissenschaft erwies.



Ein Freund alter Sagen und selber liederkundig, ließ er durch Meister Konrad, einen Kanoniker an der Domkirche, die deutschen Volkslieder von König Etzel und Dietrich, sowie die Siegfriedsage, sammeln und die Taten vieler Ahnen sorgfältig beschreiben. Aus dieser Arbeit entstand das Nibelungenlied, das großartigste deutsche Heldengedicht. Pilgrin selbst wird in dieser Epopöe verherrlicht als ein hochberühmter Bischof in Wort und Tat, glänzend durch Wissenschaft, Frömmigkeit und Seeleneifer nicht minder, als durch seine hohe Geburt.



Unter ihm wurden im Jahr 977 die Reliquien des heiligen Bischofs und Märtyrers Maximilian nach Passau übertragen. Er selbst starb im Ruf der Heiligkeit am 31. Mai 991, von der Mit- und Nachwelt bewundert als liebenswürdiger Mensch, als gründlicher Gelehrter, als seeleneifriger Oberhirt und tatkräftiger Kirchenfürst. Seine ehrwürdigen Überreste erhielten in der Domkirche ihre Ruhestätte neben den Gebeinen des heiligen Maximilian und Valentin, gingen aber in dem verheerenden Brand im Jahr 1181 zu Grunde.

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zuletzt bearbeitet 31.05.2024 08:05 | nach oben springen

#128

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 01.06.2024 08:39
von Blasius • 3.890 Beiträge



Das innerliche Gebet

eine Schule des Heiligen Geistes



Herr, wunderbar sind deine Lehren.

Sie sind des Heiles Wissenschaft,

Und geben mit dem Licht die Kraft,

Die Seelen wahrhaft zu bekehren.



1. Sei achtsam gegenüber der Stimme deines Gottes. Jesaja 48,17: "So spricht der Herr, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was Nutzen bringt, und der dich auf den Weg führt, den du gehen sollst." Er ist es, der im innerlichen Gebet dich unterweist und lehrt, dich selbst überwinden, deine ungeordneten Begierden ordnen, heilige Tugenden üben, und mit ihm dich vereinigen. Dies sind fürwahr höchst nützliche Dinge, da sie zum ewigen Leben helfen. Und je aufmerksamer du diese Lehren mit dem innerlichen Ohr deines Herzens anhörst, um so mehr wirst du im Geist zunehmen. Wie lange gehst du schon in diese heilige Schule, und welche Fortschritte machst du in ihr?



2. Aber nicht nur durch Worte, auch durch Beispiele lehrt dich der Herr, dein Gott. Dich zu lehren kam er von den himmlischen Höhen, und keine Tugend lehrt er dich, zu keinem Werk ermahnt er dich, das du in seinem heiligsten Leben nicht vollkommen ausgedrückt schauen konntest, so dass du in allen Ereignissen deines Lebens Beispiele zur Nachahmung darin findest. Darum auch ruft er allen seinen Schülern zu "Lernt von mir". Sieh, wie so viele Heilige und Gerechte von ihm lernten. Von ihm lernten die jungfräulich Lebenden die Reinheit, die Leidenden Geduld, und allen Heiligen die Heiligkeit. Wie lange wirst du noch hinter so vielen deiner Mitschüler zurückbleiben.



3. Ein großer Unterschied auch ist zwischen seiner Schule und den Schulen der Menschen. Denn Menschen können wohl lehren, aber weder können sie Verstand, noch die Kraft verleihen, das Erlernte zu vollbringen. Der Herr aber spricht im Psalm: "Ich werde dir Verstand geben". Er erleuchtete den Sinn vieler einfachen Menschen, dass sie himmlische Geheimnisse erkannten, die den Weisen und Klugen dieser Welt verborgen sind. Er kräftigte Kinder, Jungfrauen und Greise zu Tausenden, seine heilige Lehre mit ihrem Blut zu besiegeln. Er kräftigt auch jeden Tag innerlichen Seelen, die Tugenden vollkommen zu üben, die ihnen im Gebet eingibt. So liebe denn das innerliche Gebet, und du wirst schnell eine hohe Vollkommenheit erreichen. Psalm 69,14: "Ich aber bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade. Erhöre mich in deiner großen Huld, Gott, hilf mir in deiner Treue."


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#129

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 02.06.2024 08:30
von Blasius • 3.890 Beiträge





Von Fehlern, die das Gebet vereiteln



Gib mir, Herr, was ich begehre,

Nur, wenn es zu deiner Ehre

Und zu meinem Heile frommt.

Was nicht dahin führt, verhüte

Deiner Weisheit milde Güte,

Weil es sonst zur Strafe kommt.



1. Unser Gott ist bereitwilliger, uns zu geben, als der Mensch, zu empfangen, und dennoch geht das Gebet so vieler leer vom Herrn aus. Woher dies? "Ihr bittet und empfangt doch nichts," antwortet hierauf der Apostel, "weil ihr in böser Absicht bittet, um es in eurer Leidenschaft zu verschwenden." (Jakobus 4,3) Der Sünder, der sich nicht bekehren will, kann das Gebet des Herrn nicht beten, das alle Bitten enthält, ohne sich selbst zu widersprechen. Er bittet um die Verherrlichung des göttlichen Namens, und entheiligt ihn, - um die Erfüllung des göttlichen Willens, und übertritt Gottes Gebote, - um zeitliche Gaben, um sie durch Sünden zu missbrauchen, - er bittet Gott um Verzeihung, und fährt fort, ihn zu beleidigen, - er bittet, von dem schwersten Übel, von der Sünde ihn zu befreien, und verharrt vorsätzlich darin. Von so einem Menschen spricht die Schrift: "Wendet einer sein Ohr ab, um die Lehre nicht zu hören, dann ist sogar sein Gebet ein Gräuel." (Sprichwörter 28,9)



2. Nur dem Gebet im Namen Jesu wurde Erhörung verheißen. Niemals aber bittet in diesem heiligsten Namen, wer um Dinge bittet, die dem Heil entgegen sind. Wie soll Gott den Menschen erhören, der um Dinge bittet, die in sich selbst ungerecht, oder eitel, oder verderblich sind? Auch bittest du wohl um Gesundheit, Reichtum, Ehre, oder um zeitliche Güter, von denen Gottes unendliche Weisheit vorhersieht, dass sie durch Missbrauch Ursache deiner Verdammnis sein würden, und nicht schwerer könnte er dich bestrafen, als wenn er sie dir gewährte. Barmherzigkeit also ist es, wenn er dich dadurch erhört, dass er sie dir versagt.



3. Endlich wird zu einem wirksamen Gebet Glauben und Beharrlichkeit erfordert, denn die Gaben Gottes sind es allerdings wert, dass wir eifrig, im festen Vertrauen auf Gottes unendliche Güte, und anhaltend darum bitten. Wie kannst du je Erhörung hoffen, wenn du ohne Ehrfurcht, ohne Andacht, ja ohne Aufmerksamkeit betest, und dadurch selbst Gott beleidigst? Zeigst du dadurch nicht, dass du weder Gott fürchtest, noch an seine Verheißungen glaubst, noch etwas von ihm erwartest? "Herr, lass mein Gebet mir nicht zur Sünde werden!" (Psalm 109,7)

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#130

RE: Vom Reich Gottes

in Wort- und Begrifferklärungen 04.06.2024 13:51
von Blasius • 3.890 Beiträge




Über die Begründung der Kirche



Auf dem Berg erbaut der Herr ein Haus.

Und die Hölle sieht es mit Ergrauen,

Speit mit Ingrimm ihren Geifer aus,

Raubt die Steine, tötet, die da bauen;

Und schon wähnt sie, blind, den Bau vernichtet.

Sieh, da steht er himmelhoch errichtet.



1. Erleuchte, Herr, meine Seele, deine abgrundtiefen Ratschlüsse in der Begründung deiner Kirche zu schauen, die als das allerhöchste Werk deiner Allmacht aus deinen Händen hervorging. Staunend betrachte ich, wie du selbst, Herr, dieser Begründung durch arme, einfache, waffenlose Fischer unüberwindliche Hindernisse gesetzt hast. Ja fürwahr, sie selbst sind ein großes Hindernis, und durch ihre Unwissenheit mehr geeignet, dein Werk umzustürzen, als zu gründen. Nicht Gold noch Waffen gibst du ihnen. "Siehe," sprichst du, "ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe!" Ihr Blut sollen sie vergießen und sich erwürgen lassen, den Glauben an unbegreifliche Geheimnisse und die Lehre des Kreuzes in einer ungläubigen und lasterhaften Welt einzuführen. Werden je diese Jünger einen so unerhörten Befehl erfüllen?



2. Und siehe, diese Lichtboten teilen den Erdkreis unter sich, und predigen das Kreuz und die Buße. Nie ruhen sie, bis sie dir, ihrem gekreuzigten Herrn, die Welt unterwerfen. Schon ertönt ihr Wort, und die Welt gerät darüber in Wut wie über gottlose Lästerung. Mit allen Schrecknissen bewaffnet sich die Hölle, Juden und Heiden toben, das uralte, seit Jahrtausenden auf dem ganzen Erdkreis fest gewurzelte Götzentum erhebt sich mit seiner ganzen Macht, die Henker peinigen, foltern, enthaupten, verbrennen, zerreißen deine Bekenner, das Schwert mäht Jahrhunderte fort, und mitten unter diesem Blutbad siegt das Kreuz, die Welt ist christlich, und die ermüdeten Henker wandeln aus Wölfen sich in Schafe. Der denkende Geist sinkt nieder und betet im Staub an.



3. Wie wunderbar, o Sohn des allmächtigen Gottes, ist deine Weisheit. Nicht Waffen, allmächtige Wunder übergabst du ihren Händen. Deine Kraft siegte in deinen heiligen Blutzeugen, dein göttliches Licht erleuchtete sie, dass sie die Güter der ewigen Glorie schauten. Und so sehr wurden sie von dem Vorgefühl dieser unendlichen Seligkeit durchdrungen, dass sie mitten unter den grausamsten Martern jubelten, und ihre Peiniger zur Verzweiflung brachten, ja nicht selten bekehrten. Glorreich ging deine heilige Kirche aus diesem blutigen Kampf hervor, und steht, trotz der Wut ihrer Feinde, unerschütterlich als das Reich aller Zeiten. "Du allein bist der Gott, der Wunder tut, du hast deine Macht den Völkern kundgetan." (Psalm 77,15)

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