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RE: Wohin steuert Papst Franziskus ?
in Diskussionsplattform Kirche 16.07.2014 01:30von Aquila • 7.243 Beiträge
Liebe MariaMagdalena
Ein sehr richtiger Denkanstoss !
Nur handelt es sich bei der "humanen Zeitgeisterkrankung" um eine ganz besondere....
derjenigen der verstockten Unbussfertigkeit.
Und diese wiederum führt zu heftigen Aversionen gegen
die Heilige Mutter Kirche als dem mystischen Leib Christi
und deren unfehlbaren Glaubens- und Sittenlehre.
Die Sünde gegen den Heiligen Geist
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Wohin steuert Papst Franziskus ?
in Diskussionsplattform Kirche 16.07.2014 09:50von MariaMagdalena (gelöscht)
Lieber Aquila,
im Grunde habe ich dies geschrieben, weil leider heute viel zu viele auf genau diese Leute hereinfallen !
Denn wenn man leider nur den Glauben und sein Katholisch sein in der Form des Lippenbekenntnisse vor sich herträgt, ist man wahrscheinlich überhaupt nicht in der Lage „ einmal genauer hinzusehen oder gar zu hinterfragen.“
Denn sind diese humanen toleranten „Zeitgeistler“ überhaupt das, was sie vorgeben zu sein ?
Haben sie überhaupt auch nur einen Ansatz von Wahrheit ?
Oder ist bei Ihnen im Grunde nur alles beliebig ?
Wenn man hier den gleichen Maßstab ansetzt, mit dem sie uns messen, dann ist es leicht zu erkennen, dass dieser krumm und schief ist.
Denn schauen wir doch einmal etwas genauer auf die Missbrauchsfälle innerhalb der römisch – katholischen Kirche an.
Das viele Täter schon abgeurteilt waren, wurde fein säuberlich verschwiegen und damit die Medien noch besser und gezielter die römisch – katholische Kirche „verunglimpfen“ kann, wurde etwas, was zu der Zeit noch „ als normal gesehen wurde“ ,nämlich die körperliche Züchtigung gleich als Missbrauch hingestellt.
Doch, und hier ist der Knackpunkt, weshalb wurden die Missbrauchsfälle an öffentlichen Internaten ( Odenwald), Schulen usw. nicht im gleichen Maße aufgedeckt und medial aufgearbeitet ?
Denn ist ein Opfer nicht ein Opfer ? Egal wer ihm/ ihr dies angetan hat ?
Oder müssen die Opfer der Einrichtungen, die von diesen humanen toleranten Zeitgeistlern betrieben werden „ Bitte schön“ mehrheitlich Schweigen oder so gut wie gar nichts sagen, damit sich die dortigen Täter ,nicht wie die römisch – katholische Kirche verantworten müssen ?
Ja, es hat jeden tatsächlichen Katholiken bis ins Mark getroffen und viele unter uns waren schlicht weg kurz fassungslos !
Doch im Gegensatz zu den „ Zeitgeistlern und ihren Selbstbetrug“ halten wir die Wahrheit über das abgrundtiefe Böse, was im Menschen seit der Erbsünde vorhanden ist aus. Denn nicht wir sind es, die sich hinstellen und auf der einen Seite die Sitten- und Morallehre, wie ein Banner vor uns hin tragen, sondern sie sind es !
Nicht wir heucheln „auf Deibel komm raus“, sondern sie sind es!
Die erst Pädophilie verurteilen und es dann gesellschaftsfähig machen wollen !
Nicht wir sind es, die den Menschen nur auf sein Geschlechtsorgan reduzieren wollen, sondern dies haben sie getan und tun es noch !
Auch sind es nicht wir, die den Menschen das Lebensrecht , sein Würde als Mann oder Frau genommen haben, dies war und ist ihr alleiniges Unrecht !
Und so könnte man beinahe eine endlos Liste erstellen, leider !
Denn wer, ob Katholik, Christ, Mensch ohne Bezug zum Glauben denkt darüber überhaupt noch nach , dass sie von diesen humanen toleranten Zeitgeistlern im Grunde zu einer Maschine/ Ware gemacht werden, die nach und nach nur noch in die , von ihnen, vorgegebene Richtung denken darf?
Und wenn sich einer oder mehrere weigern, sie gleich mit einer Phobie belegt werden, die sie gesellschaftlich „als krank“ hinstellt, was nichts anderes ist als jemanden vorsätzlich und gezielt zu Verunglimpfung !
Hier ganz kurz die Bedeutung des Wortes Verunglimpfen : „Die Verunglimpfung einer Person oder Institution ist eine besondere Herabwürdigung durch eine Äußerung, Darstellung oder Handlung.“
Und dies soll nun Zeichen für Human und Tolerant sein ?
Dies frage sich doch bitte jeder mal selbst.
Pax et bonum
Maria
Oves meae vocem meam audiunt, et ego cognosco eas, et sequuntur me: et ego vitam aeternam do eis, et non peribunt in æternum, et non rapiet eas quisquam de manu mea
RE: Wohin steuert Papst Franziskus ?
in Diskussionsplattform Kirche 16.07.2014 13:41von Aquila • 7.243 Beiträge
Liebe MariaMagdalena
Du siehst es genau richtig....Zitat:
Denn wer, ob Katholik, Christ, Mensch ohne Bezug zum Glauben denkt darüber überhaupt noch nach , dass sie von diesen humanen toleranten Zeitgeistlern im Grunde zu einer Maschine/ Ware gemacht werden, die nach und nach nur noch in die , von ihnen, vorgegebene Richtung denken darf?
Und wenn sich einer oder mehrere weigern, sie gleich mit einer Phobie belegt werden, die sie gesellschaftlich „als krank“ hinstellt, was nichts anderes ist als jemanden vorsätzlich und gezielt zu Verunglimpfung !
-
Und genau diese Lenkung der Gesellschaft weg von der Wahrheit
ist erklärtes Ziel der freigeistigen Seilschaften.
Bischof Dr. Rudolf Graber zitiert in seinem Buch
"Athanasius und die Kirche in unserer Zeit"
den Freimaurer Marsaudon,
durch den die neue Strategie der Freimaurerei offengelegt wird:
-
„Nicht mehr die Vernichtung der Kirche ist das Ziel,
sondern man sucht sie zu benützen,
indem man in sie eindringt"
-
Also selbst innerhalb der Kirche soll Verwirrung und Unsicherheit gestreuut werden.
Das jüngste "Interview" von Papst Franziskus mit dem Atheisten und Freimaurer Scalfari
ist angesichts obiger klarer Richtungsvorgabe der Freimaurerei
umso unerklärlicher.
"Päpstliche Interviews" sind kein Bestandteil des Lehramtes,
doch die Öffentlichkeit hat davon keine Kenntnis.
So wird der Eindruck erweckt, hierbei handele es sich um "lehramtsmässige Aussagen"
Verwirrung ist wieder gestreut....
unabhängig, ob der Papst dies oder das nun so oder nicht so gesagt hat
oder gesagt haben soll....
diese steten nachträglichen "Interpretations"-Turnübungen von
Pater Lombardi ( der gar nicht dabei war !) sind ein Trauerspiel.
Wenn Gläubige nicht mehr genau wissen, was ein Papst zu sagen hat,
und der "Pressesprecher" sich vor "Berichtigungsverrenkungen" kaum mehr
zu retten weiss,
dann hinterlässt dies schlicht einen desaströsen Eindruck.
Überhaupt wäre es nun endlich an der Zeit,
dass Papst Franziskus eindeutig und klar Stellung bezieht,
ob diese dubiosen Interviewzitate tatsächlich seine Worte gewesen sind
oder nicht.
Dieses stete ungewisse "Katz und Mausspiel" muss ein Ende finden,
d.h. auch keine weiteren "Plauder-Interviews" mehr mit Freimaurern.....
"Dialog" hin oder her.
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Wohin steuert Papst Franziskus ?
in Diskussionsplattform Kirche 16.07.2014 15:34von MariaMagdalena (gelöscht)
Dazu noch einen Auszug, der vielleicht etwas richtig stellt.
Sehr geehrter Dr. Scalfari!
Auch wenn ich nicht den Vorzug genieße, Sie persönlich zu kennen, möchte ich doch auf jene Äußerungen über den Zölibat zurückkommen, die nach Ihrem am 13. Juli 2014 veröffentlichten Bericht Papst Franziskus angeblich getan hat (was ja umgehend dementiert wurde). Als alter „Schulmeister“, der ich 30 Jahre lang an der Universität Kirchengeschichte gelehrt habe, ist es mir ein Anliegen, Ihnen den gegenwärtigen Stand der Forschung zur Kenntnis zu bringen.
Insbesondere sei vorausgeschickt, dass der Zölibat keineswegs auf ein 900 Jahre nach dem Tod Christi erfundenes Gesetz zurückgeht. Es sind vielmehr die Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas, welche die diesbezüglichen Worte Jesu berichten.
Bei Matthäus (19, 29) ist zu lesen: „… Jeder der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen.”
Ganz ähnlich Markus (10,29): „Amen ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen …”
Noch ausführlicher Lukas (18, 29f.): „Amen ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, wird schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben.”
Jesus richtet diese Worte nicht an die große Volksmenge, sondern an jene, die er aussenden will, um sein Evangelium und den Anbruch des Reiches Gottes zu verkünden.
Zur Erfüllung dieser Sendung ist es also notwendig, alle irdischen, menschlichen Bindungen abzustreifen. Da dies radikale Trennung, Verlust des Selbstverständlichen bedeutet, verheißt Jesus ihnen überreiche “Entschädigung”.
Nun wird gelegentlich eingewandt, dieses „alles Verlassen” habe nur für die Dauer der Verkündigungsreise gegolten, danach seien die Jünger zu ihren Familien zurückgekehrt. Nun, dafür gibt es keinen Hinweis. Der Text der Evangelien spricht im übrigen von etwas Endgültigem, wenn dabei auf das ewige Leben verwiesen wird.
Da nun die Evangelien zwischen 40 und 70 p. C. entstanden sind, hätten ihre Verfasser sich selbst in schlechtes Licht gestellt, wenn sie Jesus Worte in den Mund gelegt hätten, denen ihr eigenes Leben nicht entsprochen hätte. Jesus verlangt also von jenen, denen er Anteil an seiner Sendung gibt, dass sie sich auch seine Lebensform zueigen machen.
Was aber ist davon zu halten, wenn Paulus im ersten Korintherbrief (9, 5) schreibt: „Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? … Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? Haben wir nicht das Recht, eine gläubige Frau mitzunehmen, wie die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? Sollen nur ich und Barnabas auf das Recht verzichten, nicht zu arbeiten?” Ist damit nicht vorausgesetzt, dass die Apostel in Begleitung ihrer Frauen unterwegs waren?
Doch hier ist Vorsicht geboten. Bei den rhetorischen Fragen des Apostels geht es um das Recht des Verkünders des Evangeliums, auf Kosten der Gemeinde zu leben, und das gilt auch für seine Begleitung. Die Frage ist nun, worin diese besteht. Der griechische Ausdruck „άδελφήν γυναĩκα” bedarf der Erklärung. Adelphe ist Schwester. Hier ist eine Schwester im Glauben, eine Christin, gemeint, während Gyne ganz allgemein eine Frau, Jungfrau, Ehefrau, auch Braut bedeuten kann – kurzum ein weibliches Wesen. Damit beweisen zu wollen, die Apostel hätten ihre Ehefrauen mitgenommen, ist nicht möglich. Wäre dem so, wäre es unverständlich, dass eigens von einer Adelphe = Schwester, Christin, die Rede ist. Und: seine Ehefrau hatte der Apostel beim Eintritt in den Jüngerkreis Jesu ja verlassen.
Man wird dem Text vielmehr gerecht, wenn man an das 8. Kapitel des Lukasevangeliums denkt, wo es heißt: „Die Zwölf begleiteten ihn (= Jesus), außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalena, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, Johanna die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.” Es ist nur folgerichtig anzunehmen, dass die Apostel später auch hierin dem Beispiel Jesu gefolgt sind.
Im übrigen ist auf die emphatische Empfehlung der Ehelosigkeit bzw. der ehelichen Enthaltsamkeit durch den Apostel Paulus zu verweisen (1. Kor. 7, 29ff.): „Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine …” Und: „Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt.”
Dass Paulus mit diesen Worten besonders die Bischöfe und Priester anspricht, ist offenkundig. Im übrigen hat er selbst dieses Ideal verwirklicht.
Zum Beweis dafür, dass Paulus bzw. die Kirche der apostolischen Zeit den Zölibat nicht gekannt habe, werden von manchen auch die Briefe an Timotheus und Titus, die sog. Pastoralbriefe, angeführt. Nun ist in der Tat im 1. Timotheusbrief (3,2) die Rede vom verheirateten Bischof. Vielfach wird hier der griechische Urtext so übersetzt: „der Bischof sei eines Weibes Mann”, und das wird als Vorschrift verstanden. Indes genügen selbst bescheidene Kenntnisse des Griechischen, um richtig zu übersetzen: “Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet (= eines Weibes Mann!!), nüchtern, besonnen …”. Ebenso ist im Brief an Titus zu lesen: „Ein Ältester (= Priester, Bischof) soll unbescholten und nur einmal verheiratet sein …”.
Was mit dieser Weisung ausgeschlossen werden soll, ist, dass einer zum Bischof-Priester geweiht wird, der nach dem Tod seiner Frau ein zweites Mal geheiratet hat (sukzessive Bigamie). Davon abgesehen, dass die nochmalige Heirat eines Witwers allgemein nicht gut angesehen war, kam im kirchlichen Milieu die Überlegung hinzu, dass ein solcher keine Gewähr dafür zu bieten schien, dass er die vom Bischof bzw. Priester erwartete Enthaltsamkeit zu bewahren vermochte.
Die Praxis der nachapostolischen Kirche
Die ursprüngliche Form des Zölibats bestand also darin, dass ein zum Priester bzw. Bischof Geweihter wohl das Familienleben, nicht aber die eheliche Gemeinschaft fortsetzte. Dem entsprach es, dass mit Vorzug ältere Männer geweiht wurden.
Dass dies alte, geheiligte, auf die Apostel zurückgehende Überlieferung war, bezeugen die Werke kirchlicher Schriftsteller wie Clemens von Alexandrien und der Nordafrikaner Tertullian, die um das Jahr 200 lebten. Davon abgesehen wird die Hochschätzung der Enthaltsamkeit durch die Christen insgesamt durch eine Reihe von erbaulichen Romanen über die Apostel bezeugt – es sind die sogenannten apokryphen Apostelakten, die noch im 2. Jahrhundert enstanden sind und weit verbreitet waren.
Im folgenden 3. Jahrhundert werden die literarischen Zeugnisse für die Kleriker-Enthaltsamkeit zahlreicher und ausdrücklicher, besonders im Osten. So etwa lautet ein Absatz aus der sogenannten syrischen Didaskalie: „Der Bischof muss vor der Weihe geprüft werden, ob er keusch ist, und ob er seine Kinder in der Gottesfurcht erzogen hat.” Der große Theologe Origenes aus Alexandrien (†253/50) kennt gleichfalls einen verbindlichen Enthaltsamkeitszölibat, den er in verschiedenen Schriften theologisch begründet und vertieft.
Natürlich wären hierfür weitere Zeugnisse anzuführen, was hier nicht geschehen kann.
Das erste Zölibatsgesetz
Dieser auf apostolischer Überlieferung beruhenden Praxis verlieh das Konzil von Illiberis-Elvira im Jahre 305/6 erstmals Gesetzesform. In seinem Kanon 33 verbietet das Konzil Bischöfen, Priestern, Diakonen und allen Klerikern den ehelichen Umgang mit ihren Frauen bzw. die Zeugung von Kindern. Das bedeutet, dass man eheliche Enthaltsamkeit mit dem Zusammenleben in der Familie für vereinbar hielt.
So schreibt auch der hl. Papst Leo der Große um 450, die Geweihten sollten ihre Gattinnen nicht verstoßen. Sie sollten beieinander bleiben, doch „so, als hätten sie sie nicht” – wie Paulus im 1. Korintherbrief 7, 29 geschrieben hatte.
In der Folge ging man dann mehr und mehr dazu über, nur noch unverheiratete Männer zu weihen, und dann folgte die Gesetzgebung des Mittelalters, für die der unverheiratete und enthaltsam lebende Priester-Bischof selbstverständlich war. Dass diese kanonische Disziplin nicht immer und überall treu gelebt wurde, kann nicht verwundern. Auch die Beobachtung des Zölibats kannte im Laufe der Jahrhunderte Tiefen wie Höhen.
Bekannt ist etwa die harte Auseinandersetzung zur Zeit der sogenannten Gregorianischen Reform im 11. Jahrhundert, die besonders in Deutschland und Frankreich die Kirche so sehr zerriss, dass etwa Bischof Altmann von Passau von seinem zölibatsunwilligen Klerus aus seinem Bistum gewaltsam vertrieben wurde.
In Frankreich wurden päpstliche Gesandte, die auf Zölibatsdisziplin dringen sollten, mit dem Tode bedroht, und der hl. Abt Walter von Pontoise wurde auf einer Pariser Synode von den reformfeindlichen Bischöfen verprügelt und ins Gefängnis geworfen. Am Ende setzte sich jedoch die Reform durch und führte einen neuen religiösen Aufschwung herbei.
Es ist bemerkenswert, dass Infragestellung und Missachtung des Zölibats in der Vergangenheit stets mit anderen Symptomen kirchlichen Verfalls Hand in Hand gegangen ist, während Zeiten religiöser Blüte und kulturellen Aufschwungs durch gewissenhafte Beobachtung des Zölibats gekennzeichnet waren.
Aus dieser historischen Beobachtung die Konsequenzen für unsere gegenwärtige Krisensituation zu ziehen, ist nicht schwer.
Das Problem der Ostkirche
Bleiben noch zwei oft gestellte Fragen: Da ist einmal die Zölibatspraxis der katholischen Kirchen des byzantinischen und des orientalischen Ritus, die zwar von Bischöfen und Mönchen die Ehelosigkeit fordern, nicht aber von Priestern, sofern diese noch vor ihrer Weihe geheiratet haben. Nun fragen manche, ob dies nicht auch im lateinischen Westen so gehandhabt werden könnte.
Dazu ist zunächst zu bemerken, dass gerade im Osten die apostolische Praxis des Enthaltsamkeitszölibats als verbindlich betont wurde. Erst auf dem Konzil von 691, dem sogenannten Quinisextum bzw. Trullanum, kam es unter dem Eindruck eines allgemeinen religiös-kulturellen und politischen Verfalls des byzantinischen Reiches zum Bruch mit der apostolischen Überlieferung. Das Konzil, das maßgeblich vom Kaiser bestimmt wurde, der mit der Gesetzgebung auf dem Konzil wieder geordnete Verhältnisse schaffen wollte, ist indes von den Päpsten nie anerkannt worden. Erst von da an datiert aber die genannte ostkirchliche Praxis.
Als nun im Laufe späterer Entwicklungen seit dem 16. und 17. Jahrhundert sich mehrere orthodoxe von Rom getrennte Kirchen aufs neue mit der Kirche des Westens vereinigten, stellte sich für Rom das Problem, wie mit dem verheirateten Klerus dieser Kirchen zu verfahren sei. Um der Einheit der Kirche willen beschlossen die jeweiligen Päpste, von den zurückkehrenden Priestern keine Änderung ihrer Lebensweise zu fordern.
Die Ausnahmen in unserer Zeit
Ähnlich ist die Dispens vom Zölibat begründet, die seit Pius XII. Einzelnen protestantischen Pastoren, die zur katholischen Kirche konvertierten und zu Priestern geweiht zu werden wünschten, gewährt wurde.
Diese Regelung wurde jüngst durch Benedikt XVI. auch auf die nicht wenigen anglikanischen Geistlichen angewandt, die gemäß der Apostolischen Konstitution „Anglicanorum coetibus” sich der katholischen Mutterkirche anzuschließen wünschen.
Mit diesem außerordentlichen Entgegenkommen würdigt die Kirche deren oftmals langen und schmerzlichen religiösen Weg, der mit ihrer Konversion ans Ziel gelangt ist, womit sie zudem ihre bisherige materielle Lebensgrundlage um der Wahrheit willen preisgegeben haben. Es ist das hohe Gut der Einheit der Kirche, das eine solche Ausnahmeregelung begründet.
Verbindliche Überlieferung?
Von solchen Ausnahmefällen abgesehen stellt sich freilich die grundsätzliche Frage, ob es der Kirche überhaupt erlaubt sein könnte, eine unbezweifelbar apostolische Überlieferung grundsätzlich preiszugeben.
In der Tat wird eine solche Möglichkeit immer wieder in Betracht gezogen. Manche meinen, dass dies zwar nicht von irgend einem kirchlichen Teilverband, wohl aber von einem Allgemeinen Konzil verfügt werden könnte. So, meint man, könnte, wenn nicht für die ganze Kirche, so doch für einzelne Bereiche das Zölibatsgebot gelockert oder gar aufgehoben werden. Was heute noch untunlich erscheint, könne morgen Wirklichkeit werden.
Da nun müsste allerdings der Verbindlichkeitscharakter apostolischer Traditionen neu ins Bewusstsein gerückt werden. Es mag dabei hilfreich sein, die Frage zu stellen, ob es denn etwa möglich wäre, durch Konzilsbeschluss die Feier des Sonntags abzuschaffen, die im übrigen biblisch weit weniger begründet ist als der Zölibat.
Zum Schluss sei eine in die Zukunft weisende Überlegung erlaubt:
Wenn es denn gesicherte historische Erkenntnis ist, dass alle Kirchenreform, die diesen Namen verdient, aus einer vertieften Erkenntnis des Glaubens der Kirche erwächst, dann wird auch die gegenwärtige Bestreitung des Zölibats durch eine neue und tiefere Erfassung des Wesens des Priestertums überwunden werden. Je deutlicher es gelehrt und verstanden wird, dass das Priestertum der Kirche nicht eine Dienstfunktion ist, die im Auftrag der Gemeinde ausgeübt wird, sondern darin besteht, dass der Priester kraft des Sakraments der Weihe „in persona Christi” lehrt, leitet und heiligt, dann wird neu verstanden, dass er auch die Lebensform Christi übernimmt. Ein so verstandenes und gelebtes Priestertum wird aufs Neue seine Anziehungskraft auf die Elite der Jugend erweisen.
Im übrigen wird der Zölibat wie die Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen für eine säkulare Lebensauffassung immer ein Ärgernis bleiben. Schon Jesus selbst hat dazu gesagt: „Wer es fassen kann, der fasse es”.
Mit Segenswünschen!
Walter Card. Brandmüller
Der ganze Artikel und die Quelle : http://www.kath.net/news/46756
Pax et bonum
Maria
Oves meae vocem meam audiunt, et ego cognosco eas, et sequuntur me: et ego vitam aeternam do eis, et non peribunt in æternum, et non rapiet eas quisquam de manu mea
RE: Wohin steuert Papst Franziskus ?
in Diskussionsplattform Kirche 29.07.2014 00:58von Aquila • 7.243 Beiträge
Liebe Mitglieder, liebe Leser/innen
Es ist keinesfalls angenehm,
stets aufs Neue Aussagen von Papst Franziskus zur Diskussion
zu stellen.....
doch leider hat er erneut offenbar Fragwürdiges verbreitet.
Dies beim gestrigen "Privatbesuch" (!) bei einem befreundeten evangelikalen "Pastor"
von der "Pfingstler"-Frei"Kirche".
Nebst einer weiteren (undifferenzierten) "Entschuldigung" für ang. "Übergriffe und Verunglimpfungen" durch die Katholische Kirche.....
"Ich bin der Hirte der Katholiken und bitte euch deshalb um Vergebung für jene katholischen Brüder und Schwestern, die vom Teufel besessen waren und nichts verstanden haben“.
sind nachfolgende Äußerungen bez. der Einheit gleichsam einem "Erdbeben" gleichzusetzen.
So soll der Papst - gem "Lettera43" beteuert haben:
-
„Es eine Versuchung zu sagen: Ich bin die Kirche, du bist die Sekte.
Jesus hat für die Einheit gebetet.
Der Heilige Geist schafft die Vielfalt in der Kirche.
Er macht die Unterschiede.
Dann aber macht derselbe Heilige Geist die Einheit und die Kirche ist eine in der Vielfalt.
Eine durch den Heiligen Geist versöhnte Vielfalt“,
Diese Aussagen - sollten sie denn so gesagt worden sein und nicht ein
"Dementimarathon" von Vatikansprecher Pater Lombardi folgen sollte -
lassen einen traditionsverbundenen Katholiken gleichsam
ins Dauerrotieren kommen.....
Es soll eine "Versuchung" sein,
die eine heilige katholische und apostolische Kirche als alleinige Kirche Christi zu benennen ????
Gehören die "Pfingstler" oder sonstige evangelikal protestantischen Gemeinschaften
neuerdings auch zur "Vielfalt"-Kirche ?
Denn wie anders als so kann man das Gesagte von "Einheit der Kirche in der Vielfalt" verstehen ?
Und diese "versöhnte Vielfalt" soll auch noch der Heilige Geist bewirken.
Eigentlich bin ich erneut nahezu sprachlos......
doch will ich mich einmal mehr wieder zu der schon oft vorgebrachten Klarstellung durchringen.....
Einheit und Einigkeit
kann alleine durch das Band der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche und ihrer unfehlbaren Lehre bestehen
und somit für jene von ihr Abgefallenen auch
alleine zu finden durch die Rückkehr in den Schoss der Heiligen Mutter Kirche.
Welche schlicht wahnwitzigen Folgen ein
"unverbindliches Pauschalangebot zur Einheit" mit sich bringt,
zeigen die Erklärungen des sog. "Erzbischofs" Welby
- in Wirklichkeit ist er ein Laie -
von den Anglikanern....
in einem Brief an Papst Franziskus phantasiert Herr Welby fröhlich drauflos und meint
in Bezug auf die ebenso Laien-"Bischofs"-Schauspielerinnen:
"Frauen als Bischöfinnen trennen uns nicht“
Ach so ??????????
Wäre es nicht so traurig mit diesem windschiefen "Ökumenismus",
so wäre es zum Schieflachen.....
die von der Kirche abgefallene anglikanische Gemeinschaft ist ein augenscheinlicher Beleg
für die Zerstörungskraft von menschengemachten "Glaubensauslegungen".
Leider aber werden aktuell derartige Menschenmachwerke kirchlich oft gar noch
"mit Verständnis" überschüttet.
Wir halten fest:
Der erste erschaffene Mensch war ein
M a n n.
Wir dürfen Gott mit
V a t e r
ansprechen.
Gott ist durch, mit und in Jesus Christus, Seinem eingeborenen Sohn....
zur Sühne der Sünden der Welt als
M a n n
Mensch geworden...
Unser Herr und Gott Jesus Christus
hat alleine
M ä n n e r
in Seine direkte Nachfolge berufen.
Warum ?
Weil dies Sein Wille ist !
Nicht einmal Seine viel geliebte makellose Mutter...
die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria...
hat Er ins Priesteramt eingesetzt !
In der Heiligen Mutter Kirche wird es denn auch
endgültig
n i e m a l s
"hl. Weihen" für Frauen geben !
Hier die endgültigen Entscheide der Heiligen Mutter Kirche:
http://www.vatican.va/holy_father/john_p...dotalis_ge.html
http://www.doctrinafidei.va/documents/rc...d-donna_ge.html
Aber für Herr Welby "kein Problem" für die "Einheit in Vielfalt".
womöglich rechnet er auch mit der "dialogdurchtränkten Duldung" ?!
Der hl. Augustinus mag so gar nicht in die zusammengeflickte
"Einheit durch Vielfalt" einstimmen. Über Häresien schreibt er:
-
In vielem sind sie mit mir, in wenigem sind sie nicht mit mir.
Aber wegen dieses Wenigen, in dem sie nicht mit mir einig gehen,
nützt ihnen das Viele nichts, worin sie mit mir sind.“
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
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