Liebe Kristina,
Dein " Problem" ist mir wohl bekannt. Nicht nur weil ich in dem Erzbistum ,aus dem ich stamme,eher als Aussererdische
betrachtet wurde, sondern es lst im angeblich katholischen Bayern durch etwas komisch. Weshalb ? Schau solange ich nur in Memmingen zur heiligen Messe bei der Piusbruderschaft gegangen bin, war für unsere Bekannten hier alles ok. Doch als der Pater uns besuchte und dann auch noch in Soutane ,war es aus mit Lustig ! Ganz witzig wurde es erst für meinen Mann, der nicht mal katholisch ist. Nach dem Motto : " Wie hast du dich mit so jemanden sehen lassen und dich in aller Öffentlichkeit auch noch unterhalten. Also nee, pfui, aber auch ! Tja, und danach war ich an der Reihe ! Oh, nicht nur, dass ich von den weiblichen Bekannten geschnitten wurde. Nee, es gab hier pöltzlich Gerüchte über mich, so dass ich vieles über mich dazu lernen durfte, was mir bis dahin nicht bekannt war.
Und der hier zuständige Pfarrer ? Der macht seit einem kleinen Streitgespräch ein netten großen Bogen um mich. Denn ich war schon etwas verwundert als ich ohne mein Wissen zur Piusjüngerin gemacht wurde, was nur zu gerne als eine nicht nette Abfälligkeit auch hier benutzt wird. Andere, die wußten, dass ich eigentlich mal ev.- luth. war, konnten es überhaupt nicht verstehen, bis ich ihnen sehr deutlich sagte, dass das was heute in der katholischen Messe gefeiert wird, mir als ev.- luth Gottesdienst bekannt ist und ich dies Gutmenschen " wir haben uns alle lieb"," ihr habt ja keine Sünden, die vergeben werden müssen", "ihr braucht auch die ganzen Schätze des Herrn nicht". "ihr braucht nicht auf den Allmächtigen zu schauen, sondern nur auf den Menschen", "ihr brauche keine Ehrfurcht vor Gott haben und euch Ihn aus freien Willen in Demut unterzuordnen "usw. ,einfach nicht mehr ertragen kann, weil es weder etwas mit Liebe ,noch mit Glauben zu tun hat. Einige haben geschluckt, dass ihnen dies so deutlich ausgerechnet eine Konvertitin ins Gesicht gesagt hat . Doch hat der eine oder andere darüber nachgedacht und kam später noch mals mit mir ins Gespräch und stimmte mir zu, dass heute kaum noch einer wirklich im katholischen Glauben unterwiesen wird oder noch etwas über seinen Glauben weiß !
Natürlich ist es schwer gegen den Sturm zu schwimmen und sich mit den eher weltlichen Katholiken , die nicht wirklich etwas dafür können, auseinanderzusetzen ! Doch sollte man es unterlassen ? Ich denke nicht, denn ich habe mir einiges durch gelesen, ob es nun um die tatsächliche Sichtweise der heiligen Mutter Kirche vor dem II Vatikanum in Punkto Klerus, Laien, Familie, Männer, Frauen usw. ging, oder um Gebete, die christliche katholische Spiritualität ; und ich habe so viel wahres und gute gefunden, dass ich diese Schätze einfach nicht für mich behalten kann, sondern so bald sich eine Möglichkeit ergibt diese auch Katholiken weitergeben möchte, denen nur alles ab dem II. Vatikanum bekannt ist. Selbst wenn sie mir dann vielleicht einen Vogel zeigen oder mich versuchen in Diskussionen als ewig Gestrige hinzustellen. Denn ich denke, wenn wir ihnen nicht zeigen, dass unsere Blickrichtung im Glauben mehr vertikal als horizontale sein sollte; wer dann ?
Pax et bonum