Ich war nur einige Tage nicht hier und so viel ist los in diesem schönen Threat. Zunächst habt alle Dank. Mir helfen Eure Beiträge so sehr meinen Glauben zu vertiefen. Vergelt`s Gott.
@Kristina hat einen ganz wichtigen Aspekt in Sachen Leiden gebracht: VERTRAUEN.
Danke für Deinen hochstehenden Beitrag, @Aquila. O, ich muss sagen, dass ich mich wieder mal überfordert fühle:
"O Jesu!
ich bitte dich, befreye mich wieder von diesem Leiden und Kreuze,
sobald es dein heiliger Wille, und der Nutzen meiner Seele ist.
Solang es aber so dienlicher zu meiner Seligkeit ist,
will ich nach deinem Beyspiele,
und dir zu Liebe leiden, o mein Jesu! "
Ich bete viel um Heilung also um Befreyung vom Kreuz
Ich lasse mich nicht mehr entmutigen, dass ich es gleich alles lassen kann und nicht für den christlichen Glauben prädestieniert bin. Das tue ich nicht mehr.
Nun sehe ich deine Worte als Verheißung an, dass es eine Möglichkeit gibt, dort hin zu gelangen. 
Zu Beitrag 10 @Andi: „Also, diejenigen, die ihr Leiden aufopfern leiden anders Das kann gut sein Fragezeichen. Dahin versuche ich auch mal zu kommen.“
Ja, das möchte ich auch von Herzen! Trotz all meines mangelnden Vertrauens, trotz der Überforderung und meinem Wunsch nach Heilung. Ich freu mich, dass wir beide dahin kommen wollen und mit Sicherheit auch andere.
Du fragst:
„Ist aufopfern demnach eine Stufe weiter als sein Leid nur anzunehmen ?“ Ja. Der Anfang ist wie Du sagst: „ Als erstes muß man ja zu dem Punkt kommen sein Leid zu aktzeptieren und dieses als Gottes Willen anzusehen.“
Schon da bin ich überfordert. Wenn man das aber machen kann, dann ist man IM INNERN unabhängig von Freud und Leid. Dann ist man wirklich fähig GOTT um Seiner Selbst willen zu lieben, weil man nichts von Ihm möchte außer IHN SELBST. Wäre das nicht schön?
Danke @Kristina für diesen Hinweis: „Gedanken nach dem Motto: Es hat sowieso keinen Zweck, es nützt keinem, du strengst dich umsonst an, usw.
Spätestens dann weiß man, das man auf einem guten und richtigen Weg ist.“
Kristina, und ihr anderen, bitte verzeiht mir, um der Vollständigkeit willen, muss ich sagen, dass in einer mir gut bekannten nicht christlichen Lehre das Prinzip von Aufopfern von Leiden und Gebet für Verstorbene auch gibt. Doch das erkläre ich nur per PM auf Anfrage, wenns sein muss, weil ich hier nichts verbreiten möchte, was nicht der christlichen Religion angehört. Letztlich hat alles ohne Jesus Christus keinen wirklich erlösenden Sinn.
Was heißt eigentlich „Leiden aufopfern?“ Es heißt, das Leiden mit Gott in Verbindung zu bringen. Und dass können wir tun, weil Jesus für uns gelitten hat. Deshalb ist es unabhängig von der Ursache des Leidens. Jedes Leiden kann ich mit IHM in Verbindung bringen, Ihm aufopfern, mit mit Jesu Leiden verbinden.
Kann man vergangenes Leiden aufopfern?
Ich opfer auch mein vergangenes Leiden auf, wenn es mir immer wieder schwer kommt (zum Beispiel üble Erfahrungen), weil Gott über der Zeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft steht. Gott ist sozusagen der „Ich Bin da“ - jetzt. Durch das Erinnern hole ich ja die Vergangenheit ins Jetzt und bringe sie IHM.
Leiden kann eine Sündenfolge von einem selber sein oder der Vorfahren (Sünde bis ins dritte (?) Glied). Deshalb sind gerade auch Konvertiten, deren Eltern und Vorgenerationen nicht katholisch waren m. E. aufgerufen für sie, die im Fegefeuer sein könnten und niemand für sie aus der Familie aufopfert, weil sie ja nicht daran glauben, für die Armen Seelen tätig zu werden.
Die zweite Lehre, die ich damals von „den Katholiken“ annahm, war, dass ich was für meine Verwandten und die gestorbenen Protestanten, die ich kannte und andere aufzuopfern. (Die erste Lehre war, Rosenkranz zu beten.) Ich fand es so tröstlich. Mir taten die Protestanten so leid, weil niemand für sie betete. Die beteten nur für die Hinterbliebenen. Ich dachte damals: Ist das schön, als Katholik beten Geschwister für einen auch, wenn man verstorben ist. Manchmal habe ich von den Evangelischen Gemeindebriefen mir die Verstorbenen rausgerissen aus dem Heft und diese mit zur Hl. Messe genommen, um die Hl. Messe für sie aufzuopfern, obwohl ich nur geistig kommunizierte. Aber ich hatte da schon den Glauben, dass die Hl. Mutter Kirche ihnen helfen könnte.
Leid kann und ist oft auch eine Sündenfolge, von mir oder anderen. Doch ich, wenn ich aufopfere, leide in die Schatztruhe Gottes hinein, wenn man so will. Da brauche ich mir keine Gedanken machen. Alles was wir tun, sollen wir im Namen des Herrn tun, also auch leiden, wenn wir denn müssen. ER macht dann was damit.
Eine These wurde hier gesagt: Das Leiden KEINE Strafe Gottes sei. Ich würde sagen, dass Leiden eine Sündenfolge ist, auch die anderer. Also, wenn jemand umgebracht wird, ist es eine Folge der Sünde des Mörders, also der Ermordete ist aufgrund der Sünde eines anderen gestorben, ist Opfer der Sünde des anderen. In der Welt ist es so. Dann steht auch in der Heiligen Schrift: Der Sünde Sold ist der Tod. Also auch Krankheit, die zum Tode führt. Ohne die Sünde wären wir ja unsterblich, wie im Paradies.
Diese Fragen sind aber nicht so auferbauend und ermutigend. Wir sollten einfach nur sehen: Da ist Leid, bei mir, bei anderen. Jesus hat solche Fragen zurückgewiesen als die Leute fragten, warum ist der Mann blind, hat er oder seine Eltern gesündigt. NEIN, bei uns geht es nicht um so eine Ursachenforschung.
Wir leiden und das wollen wir aufopfern (lernen).
Andi schreibt in Beitrag 17: „Menschen die seit Jahrzehnten an den Rollstuhl gefesselt sind oder andere Krankheiten haben, wollen ja eher gesund sein als ihr Leid aufzuopfern. Bei denen kann man auch nicht sagen es wäre eine Strafe Gottes. Die meisten von denen haben noch nie was gehört von Leid aufopfern und wollen es auch garnicht.“
Ich glaube, wenn jemand krank ist und es nichts mehr zu retten gibt, kann es eine Hilfe sein, ihn von dem Aufopfern zu erzählen. Denn dann kann er noch einen Sinn in dem finden und das kann ihm trösten. Ein Sterbebegleiter hat sowas mal berichtet.
Gerade die katholische Lehre von den Sündenstrafen, hilft mir manchmal Leiden anzunehmen, weil ich mir sage, was ich hier annehme, braucht im Fegefeuer nicht zu kommen. Ich habe es hinter mir.
Verzeiht meinen Roman.
Gottes Segen, das dankbare Fragezeichen