Lieber Andi,
jene Bekehrungen waren ja eine Gnade Gottes, weil wir allein von uns heraus so etwas niemals bewirken können; da können wir auch noch so oft gegenüber Protestanten die Bibel zitieren. Wenn wir den Herzenswunsch haben, Menschen zu bekehren, dann gibt uns Gott auch die Weisheit, wie wir mit jedem Einzelnen, den er uns dann für seine Bekehrung schickt, persönlich umgehen. Bei den einen, wie etwa bei dem Neuapostolen, klappte es innerhalb ein paar Sekunden, mit nur einem einzigen Satz, bei dem Evangelischen ging es wiederum anders, indem ich ihn einfach in mein Glaubensleben hineinnahm und er diesen als den einzig richtigen erkannte, und bei dem Zeugen Jehovas musste ich über einige Jahre mit der Bibel arbeiten. Was die beiden Protestantinnen betrifft, so musste ich wieder anders agieren, in dem ich der einen an meinem Beispiel aufzeigte, dass der Papst nicht der Antichrist ist usw., denn wenn ein Katholik halt christlich redet und lebt, dann wird man zu der Erkenntnis gelangen, dass dann auch der Papst nicht der Antichrist sein kann. Ich bin davon überzeugt, dass ich diese Gnaden und Gaben auch aufgrund des Aufopferns meines Leidens bekommen habe.
Was nun das Aufopfern des Leidens betrifft: Du nennst das Beispiel eines Menschen, der an den Rollstuhl gefesselt ist ...; dieser würde eher gesund werden wollen, als das Leiden aufzuopfern. Man kann ja ruhig gesund werden wollen, aber solange Gott einem von diesen Leiden nicht befreit, kann man sie aufopfern. Und wer es nicht tun will, der tut es dann eben nicht. Das aber kann doch mich nicht daran, anders zu handeln.
Bzgl. des Leidens sollten wir nicht auf die achten, die es nicht tun, sondern auf die Heiligen und die heiligmäßigen Menschen, die ihre Leiden willig und gern getragen und aufgeopfert haben. Diese sind unsere Vorbilder, die wir nachahmen sollen!
Ich denke, eine klare Linie in dieses Thema kann man schon bringen, wenn man sich an den Heiligen orientiert und von ihnen lernt, statt sich an denen zu orientieren, die die Theologie des Aufopfern des Leidens überhaupt nicht kennen. Wenn wir danach gingen, könnten wir auch keine klare Linie im Glauben haben. Da wir uns aber an die katholische Theologie halten, haben wir eine klare Linie im Glauben. Und so ist es auch mit dem Aufopfern.
Was die Selbstmorde betrifft, die Du erwähnst, so haben diese die unterschiedlichsten Gründe. Selbstmorde können auch im Affekt geschehen. Ich glaube, dass auch ich mich aufgrund meiner Leiden schon längst umgebracht hätte, hätte ich den katholischen Glauben nicht gehabt, in dem mich Gott stärkt und hält. Die meisten Selbstmorde würden sicherlich nicht geschehen, wenn die Betroffenen im katholischen Glauben verwurzelt wären.
Und wie gesagt, man kann nicht wissen, welches Leid eine Strafe Gottes ist und welches nicht. Das kann man vielleicht nur bei sich selbst erahnen, so wie ich bei mir. Ich lebte viele Jahre in Sünde: Feten, Alkohol, Kneipen, darunter Punkkneipen, Haschisch, hab auch was mit der Frau eines anderen gehabt, hab satanistische und gewaltverherrlichende Musik gehört usw. usw. Ende 2005 hatte ich dann eine Vision, in der mich Gott zur Umkehr und Buße und zum katholischen Glaubensleben rief. Aber ich hörte nicht darauf und machte weiter, und dann kam die Strafe Januar 2007. Oder meinst Du, dass so ein sündiges Leben, das ich einst führte, nicht von Gott bestraft wird, vor allem, nachdem er einen zur Umkehr und Buße gerufen hat, und das höchstpersönlich in einer Vision?
Liebe grüße
Stefan