Gelobt sei Jesus Christus !
Heute ist es leider oft so, dass selbst Katholiken die unermessliche Erhabenheit der hl. Messe nicht (mehr) bewusst ist.
Erzbischof Alexander Sample von Portland (Oregon, USA) in einer Ansprache über die hl. Messe (2013):
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"Während jeder Feier der hl. Messe ereignen sich drei Wirklichkeiten zur gleichen Zeit.
Wir feiern und vergegenwärtigen das, was bereits geschehen ist
und was durch Christi Erlösertod und Auferstehung bewirkt worden ist.
Zweitens schauen wir voraus auf das, was noch geschehen wird,
Christi glorreiche Wiederkunft am Ende der Zeit um zu richten über die Lebenden und die Toten.
Und während wir diese Wirklichkeiten feiern,
nehmen wir gleichzeitig an der himmlischen Liturgie teil, die sich unaufhörlich vor dem Angesicht des allmächtigen Gottes vollzieht.
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Wie ich erwähnte,
machen wir auf unblutige und sakramentale Weise das einmalige Erlösungsopfer wahrhaft gegenwärtig, das Jesus auf dem Altar des Kreuzes dargebracht hat.
Wie ist das möglich und wie kann das geschehen?
Zunächst müssen wir verstehen,
daß der zentrale Erlösungsakt, Christi Opfer am Kreuz, ein Akt des Ewigen Sohnes Gottes ist.
Es ist ein Akt der Zweiten Person der Heiligsten Dreifaltigkeit.
Es ist ein Akt Gottes selbst.
Als Akt des ewigen Gottes, der keinen Anfang und kein Ende hat,
übersteigt dieser Akt Raum und Zeit.
Er ist nicht an den Zeitpunkt auf dem Calvarienberg gebunden, an dem Jesus seinen letzten Atemzug tat.
Dass das wahr ist, wissen wir durch das Geheimnis und das Dogma der Unbefleckten Empfängnis.
Maria, die Mutter unseres Gottes und Herrn Jesus Christus, war vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an frei von jeder Befleckung durch die Erbsünde oder eine persönliche Sünde.
Doch das heißt nicht, daß Maria keinen Erlöser gebraucht hätte oder nicht durch Jesus Christus erlöst worden ist.
Wir erklären das folgendermassen: Maria erhielt die sogenannte „zuvorkommende Gnade“.
Die Früchte von Christi Opfer, das eines Tages auf dem Altar des Kreuzes zur Erlösung dargebracht werden würde, wurden schon im Voraus seiner hl. Mutter zugewandt, noch bevor Jesus selbst in ihrem Leib Fleisch annahm.
In der Perspektive des Todes und der Auferstehung Jesu Christi wurde sie schon im Voraus zur Teilhabe an den Früchten der Erlösung zugelassen.
Die „Zeitlosigkeit“ des Opfers Jusu Christi am Kreuz erkennen wir auch an der Einsetzung der hl. Eucharistie beim letzten Abendmahl – sozusagen der „ersten Messe“.
Dort in dem Obergemach an dem Abend, bevor er sich selbst am Altar des Kreuzes zum Opfer brachte,
vergegenwärtigte er dieses noch zu erbringende Erlösungsopfer bereits
unter den sakramentalen Zeichen:
„Dies ist mein Leib, der für euch dahingegeben wird.
Dies ist mein Blut des neuen Bundes, das für viele vergossen wird“.
Beachten Sie die Gegenwartsform.
Nicht „das für euch dahingegeben werden wird“ oder „das für euch vergossen werden wird“, sondern das gegeben und vergossen wird.
In diesem Augenblick setzte Jesus die hl. Eucharistie, das geweihte Priestertum und das eucharistische Opfer seines Leibes und Blutes ein.
Auf die gleiche Weise, auf die das Opfer schon vor der Stunde auf dem Kalvarienberg sakramental gegenwärtig sein konnte,
so kommt es auch uns über Zeit und Raum hinweg zu und wird für uns in jeder Messe gegenwärtig, so daß wir aufs Neue die gnadenbringenden Früchte unserer Erlösung erhalten können.
Es ist
das selbe Opfer wie auf dem Kalvarienberg,
denn es ist die selbe Opfergabe und der selbe Opferpriester.
Jesus Christus, das Opfer des Altares, ist wahrhaft gegenwärtig
– unter den Zeichen von Brot und Wein,
aber wahrhaft gegenwärtig, Leib und Blut, Seele und Gottheit.
Und es ist auch der selbe Priester,
denn der Priester, den wir am Altar stehen sehen,
handelt „in persona Christi“ selbst,
da er ihm in der Weihe sakramental gleichgestaltet worden ist.
Das bringt uns zu einem wichtigen Punkt.
Der Handelnde in der Liturgie ist letzten Endes Christus selbst.
Wir sind nur seine Werkzeuge.
Jede Messe, selbst eine die – was nicht anzustreben ist – ohne Gläubige gefeiert würde, ist ein Akt Christi und der ganzen Kirche. Es ist nicht unser Tun.
Es gehört Christus und der ganzen Kirche.
Jesus Christus bestimmt Bedeutung und Zweck dessen, was wir in der hl. Liturgie feiern – nicht wir."
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Siehe bitte auch:
Der Priester ; der "Zweite Christus" (2)
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