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#326

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 22.10.2019 23:59
von Aquila • 7.191 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Die Lehre der Kirche besagt, dass wahrer Friede alleine
durch , mit und in Jesus Christus zu finden ist.


Noch vor seiner Enzyklika "quas primas" zum Christkönigsfest aus dem Jahre 1925 hat Papst Pius XI. bereits im Jahre 1922 in seiner Enzyklika "Ubi arcano“ über den Frieden Christi geschrieben:

-

"Zuerst und vor allem muss in den Herzen der Menschen wieder Friede werden.
Was hilft uns ein Friede, der nur äußerlich ist, nicht mehr als eine Umgangsform für den gegenseitigen Verkehr?
Wir benötigen mehr, einen Frieden, der sich in die Herzen senkt, diese besänftigt und zu brüderlichem Wohlwollen geneigt macht. Ein solcher Friede aber ist nur der Friede Christi:
„Und der Friede Christi herrsche in euren Herzen";
nicht anders kann der Friede sein,
den er gibt, da er als Gott in die Herzen schaut und in den Herzen herrscht.
[....]
Nur das ist wahr:
Der Friede Gottes übersteigt alle Vorstellungen“;
gerade deswegen beherrscht er die blinden Begierden und kennt nicht die tausenderlei Kämpfe und Zwistigkeiten, die die Sucht nach Reichtum notwendigerweise erzeugt.
Wenn man so durch die Tugendkraft die ungeordnete Gier nach zeitlichen Gütern zügelt und den geistigen Werten den gebührenden Ehrenplatz einräumt,
erzielt man ganz wie von selbst einen großen Gewinn:
der christliche Friede
wird der starke Hort für die Lauterkeit der Sitten
ebenso wie ein sicherer Schutz für die persönliche Würde des Menschen,
der erlöst ist
durch Christi Blut,
geweiht als Kind des Vaters,
geheiligt als Bruder Christi,
durch Gebet und Sakramente der göttlichen Natur in Gnade teilhaftig geworden,
bestimmt für den ewigen Besitz der göttlichen Glorie
zum Lohn für ein gut vollbrachtes Leben
.


-

Einer der grossen Kirchenväter, der hl. Augustinus:
-

In dieser Weltzeit hinterläßt uns der Herr den Frieden,
denn wir bleiben [als seine Jünger] in ihr zurück, um den Feind zu besiegen; und hier [und jetzt] sollen wir einander lieben.
In der kommenden Welt aber gibt er uns seinen Frieden, denn dann werden wir ohne Feind herrschen und dort wird keine Zwietracht mehr sein.
Und er selbst ist unser Friede -
hier, wenn wir glauben, daß er ist, und dann, wenn wir ihn schauen werden, wie er ist
(vgl. 1 Joh 3,2).
Was aber hat es zu bedeuten, daß er, wenn er sagt "Frieden hinterlasse ich euch", nicht hinzufügt "meinen"? [...]
"Sein Friede" ist der, den er selbst hat, der Friede aber, den er uns in dieser Welt hinterläßt, ist eher unserer als seiner.
In ihm selber gibt es nämlich keinen Widerstreit [verschiedener Antriebe],
denn er ist gänzlich ohne Sünde; wir aber haben jetzt einen solchen Frieden,
in dem wir noch sagen müssen:
"Vergib uns unsere Schuld!" Und auch untereinander haben wir zwar Frieden,
denn wir glauben einander, daß wir uns lieben, aber [dieser Friede] ist nicht vollkommen, denn, was der andere in seinem Herzen denkt, können wir nicht sehen. -
Mir ist aber auch bekannt, daß die Worte des Herrn so aufgefaßt werden können, daß der erste Satz einfach eine Wiederholung des zweiten ist.
Wenn der Herr hinzufügt:
"nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch",
was heißt das anderes als:
"nicht wie die Menschen ihn geben, die die Welt lieben"?
Sie geben einander einen solchen Frieden, daß sie ohne Beschwer die Welt genießen können.
Und wenn sie
den Gerechten den Frieden geben, indem sie sie nicht verfolgen, so kann das doch kein wahrer Friede sein,
denn es gibt keine wahre Eintracht, wenn die Herzen nicht eines Sinnes sind.

-

Der hl. Chrysostomus:
-

Und oftmals führt der
äußere Frieden
zu Bösem und nutzt denen, die ihn haben, nichts.

-

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#327

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 04.01.2020 09:43
von Blasius • 3.904 Beiträge



Neujahrswunsch
31 DEZEMBER, 2019


Die Mitglieder des deutschen Distrikts der Priesterbruderschaft St. Pius X. und die Redaktion von fsspx.de wünschen allen Lesern ein gnadenreiches, gesegnetes neues Jahr 2020.

Möge der Ewige Hohenpriester und König der ganzen Gesellschaft Ihnen reichste Gnadenfülle durch die Vermittlung der Immaculata schenken.

Irischer Neujahrssegen

Du, Gott der Anfänge, segne uns,
wenn wir deinen Ruf hören,
wenn deine Stimme uns lockt
zu Aufbruch und Neubeginn.

Du, Gott der Anfänge, behüte uns,
wenn wir loslassen und Abschied nehmen,
wenn wir dankbar zurückschauen
auf Segen und Ernte der gemeinsamen Zeit.

Du, Gott der Anfänge,
lass dein Angesicht leuchten über uns,
wenn wir in Vertrauen und Zuversicht
einen neuen Schritt wagen
auf dem Weg des Glaubens.

Du, Gott der Anfänge, sei uns gnädig,
wenn Angst uns befällt vor dem Tor
in ein unbekanntes Land,
wenn wir Schutz suchen bei dir
vor den Stürmen der Nacht.

Du, Gott der Anfänge,
leg dein Angesicht auf uns,
wenn unser Herz sich sehnt nach Wärme und Glück,
nach Freundschaft und Begegnung.
Lass den Segen deines Lichtes mit uns sein.

Du, Gott der Anfänge,
schenk uns Frieden,
wenn der eigene Weg uns aufwärts führt,
wenn wir Lebewohl sagen.

Lass die Blumen blühen für jeden von uns,
lass Wind uns den Rücken stärken und
die Sonne warm auf das Gesicht scheinen,
wo immer wir gehen.

Du, Gott der Anfänge,
schenk uns ein gutes Leben.


QUELLE: DISTRIKT DEUTSCHLAND

https://fsspx.de/de/news-events/news/neujahrswunsch-13290

Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 04.01.2020 09:43 | nach oben springen

#328

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 04.01.2020 10:14
von Blasius • 3.904 Beiträge



Der Erzbischof bei der Audienz mit Papst Paul VI.

Lefebvre: Die katholische Kirche ist nicht ökumenisch
31 DEZEMBER, 2019


Aus der Predigt vom 29. Juni 1978 in Ecône

Wir sind nichts ohne Unseren Herrn Jesus Christus. Wir können alles mit Unserem Herrn Jesus Christus. Schließen wir uns Unserem Herrn an. Aber Er hat uns auch gesagt: „Ego mitto vos sicut agnos inter lupos — Ich sende euch wie Lämmer unter Wölfe“ (Lk 10,3). Wir alle, Christen, Priester, besonders Priester und Seminaristen, sind von Unserem Herrn Jesus Christus wie unter Wölfe gesandt. Und diese Wölfe hat Unser Herr Jesus Christus beschrieben. Er hat auch jene Mietlinge beschrieben, denen die Schafe nichts bedeuten, die an den Schafen nicht interessiert sind und die sie bei der geringsten Gelegenheit preisgeben.

Leider sind wir gezwungen festzustellen, dass es heute nicht nur außerhalb der Kirche Wölfe gibt, sondern dass es im Innern der Kirche Mietlinge gibt. Wir sind gezwungen, das festzustellen. Und gerade dazu will ich mit allem Nachdruck betonen: Wenn die katholische Kirche eine missionarische Kirche ist, dann ist sie nicht ökumenisch. Die katholische Kirche ist nicht ökumenisch.

Die Kirche von heute ist von diesen Mietlingen, von diesen Wölfen besetzt und möchte uns mit sich fortreißen. Aber natürlich nicht die Kirche, sondern jene Männer, die die Kirche an sich gerissen haben, die im Innern der Kirche sind, denn der Feind sitzt im Innern der Kirche! Das sagt uns schon der hl. Pius X. Dieser Feind will uns ins Verderben stürzen! Und auf welche Weise? Auf dem Weg des Ökumenismus. Und diese Leute verbergen sich nicht einmal.

Was ist dieser Ökumenismus anderes als ein Verrat an der Wahrheit, ein Verrat an Unserem Herrn Jesus Christus? Der Ökumenismus ist eine Wahrheit, die verfälscht ist, die sich mit dem Irrtum vermengt. Man verteidigt nicht mehr das Gesetz Unseres Herrn Jesus Christus, den Dekalog. Unter dem Vorwand, zum modernen Menschen, zu den Menschen dieser Welt gut zu sein, verteidigt man nicht mehr die Moral, die uns Unser Herr Jesus Christus gelehrt hat. Deshalb hat man uns eine ökumenische Messe vorgeschrieben, einen ökumenischen Katechismus vorgeschrieben, eine ökumenische Bibel vorgeschrieben, und deshalb will man, dass die Staaten und auch die bürgerliche Gesellschaft ökumenisch sind. Das heißt, dass man mit dem Irrtum Kompromisse schließt, und damit sind diese Menschen nicht mehr katholisch. Wir dürfen diese Dinge nicht zulassen. Sie sind vergiftet.

Dieser Ökumenismus kommt geradewegs aus den geheimen Zentren der Freimaurerei, wir scheuen uns nicht, das auszusprechen. Auch das hat schon der hl. Pius X. gesagt. Lesen Sie den Brief des hl. Pius X. von 1910 an die Bischöfe Frankreichs, in welchem er den Sillon beschreibt und verurteilt, den Sillon, der ganz einfach eine Art Ökumenismus ist und den Ökumenismus von heute vorbereitet hat. Der Große Sillon, wie er sich nennt, war ohne Zweifel ein modernistischer Ökumenismus. Und der hl. Papst Pius X. sagt auch, nachdem er den Sillon beschrieben und verurteilt hat: „Wir wissen sehr gut, von wo diese Ideen herkommen. Sie kommen von den Zentren der Geheimen Gesellschaften.“ „Hier weht der Geist der Revolution“, sagt er dazu (Seite 119). Und angesichts des heutigen Ökumenismus können auch wir sagen: „Hier weht der Geist der Revolution.“ Eben deshalb weisen wir diesen Ökumenismus entschieden zurück.

Ich könnte Ihnen dazu Texte zeigen, zum Beispiel den eines hohen Funktionärs der Freimaurerei, eines Herrn Fred Zeller, Ex-Großmeister der Grand-Orient-Loge von Frankreich, der ein Buch herausgegeben hat: „Drei Punkte, das ist alles.“[1] Er schreibt darin ganz offiziell: „Das Konzil wird lange brauchen, um seine wahre Bedeutung zu finden. Aber den Gläubigen ist klar, dass etwas sehr Wichtiges eingetreten ist, das ganz und gar im Wort Ökumenismus enthalten ist. Und das bedeutet“, fügt er hinzu, „dass sich die Kirche mit allen Religionen wird versöhnen müssen und folglich auch mit der Freimaurerei.“ Das sagte also dieser Großmeister der Freimaurerei. Und vor kurzer Zeit haben zwei Jesuitenpatres in der „Civiltà Cattolica“, der großen Jesuitenzeitschrift in Rom, der größten und bedeutendsten römischen Zeitschrift, die auch für die seriöseste gehalten wird, einen Artikel über die „Integralisten“ veröffentlicht, womit offensichtlich wir gemeint sind und wo leider auch mein Name genannt ist.[2] In diesem Artikel machen sie uns offen zum Vorwurf, dass wir beharrlich den Sozialismus, den Kommunismus und die Freimaurerei als Feinde der Kirche betrachten. Das machen sie uns zum Vorwurf! Zwei Jesuitenpatres haben das vergangenen Februar in der größten katholischen Zeitschrift von Rom gesagt! Gut, wir haben verstanden. Wir wissen jetzt, mit wem wir es zu tun haben. Wir sind uns vollkommen im Klaren darüber, dass in Rom eine teuflische Hand am Werk ist, die von uns „im Gehorsam“ die Zerstörung der Kirche verlangt. Und deshalb haben wir das Recht und die Pflicht, diesen Gehorsam zu verweigern.



ANMERKUNGEN

1 Fred Zeller „Trois points c’est tout“, Edition Robert Laffont, Paris 1978

2 Civiltà Cattolica“ vom Februar 1978


Liebe Grüße, Blasius

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#329

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 12.01.2020 14:21
von Blasius • 3.904 Beiträge




Weihnachtspredigt von Bischof Fellay in Zaitzkofen


Liebe Seminaristen, liebe Gläubige,

wenn wir heute hier sind, wenn wir heute dieses so schöne Amt feiern dürfen, dann ist es wegen des Ereignisses, das wir heute feiern. Es gehört zur Geschichte der Menschen. Damals, vor 2000 Jahren, ist ein Kind geboren worden. Dieses Kind, wahrer Mensch, ist zugleich wahrer Gott!

Das ist also nicht bloß irgendein Ereignis – wenn es Gott ist, so müssen wir ihm alles zuschreiben, was wir von Gott sagen und glauben. Tatsächlich liegt er in der Krippe, Gott, der große Gott, der Schöpfer des Weltalls liegt in einer Krippe! Wahrer Mensch, aber dieses Menschwerden hat nichts weggenommen von seiner Gottheit. Er ist tatsächlich der Allmächtige, der Ewige, oh, noch mehr, die Offenbarung sagt uns: Durch ihn ist alles erschaffen worden, alles Sichtbare und alles Unsichtbare, die Welt der Engel, das Weltall, alle die Sterne, die kleinsten Schneeflöckchen, ein jeder Mensch, alle und alles ist durch ihn erschaffen. Nicht nur durch ihn, sondern auch für ihn.

Wir Menschen, alle Menschen haben einen Lebenssinn: Der Sinn unseres Lebens besteht in diesem Kindlein in der Krippe. Wir können es nicht fassen – Gott tritt in die Schöpfung ein, Gott ist mitten unter uns! Ist es so – und es ist so! – dann gebührt ihm alle, schlicht und einfach alle Herrschaft. Deshalb grüßt ihn die Kirche mit dem Wort König. Das erste Wort von diesem Fest bei der ersten Vesper ist zweimal nacheinander bei den ersten [beiden] Antiphonen: Rex magnificatus est – der König wurde verherrlicht. Und wenn wir König sagen, dann sagen wir König, dann anerkennen wir wirklich die Herrschaft, die Gewalt, nicht wie die eines Geschöpfes, sondern die aller Herrschaft Gottes über uns. Gehen wir noch weiter: Es gibt Herrschaften in dieser Welt, es gibt gewisse, die einfach befehlen dürfen und sollen, regieren, sei es die menschliche Gesellschaft, sei es die Kirche oder die Familie, eine jede Herrschaft kommt von ihm. Er, dieses Kindlein in der Krippe, ist es, der einem jedem dieses Stücklein Gewalt der Herrschaft erteilt. Er regiert die Welt, alles, Er ist Gott.

Aber nicht nur das. Die Heilige Schrift sagt uns: In ihm wurden wir vor der Gründung der Welt, also vor der Schöpfung, schon auserwählt, dass wir heilig werden: ut essemus sancti, dass wir heilig werden. Er kommt zu uns, nimmt unsere Menschheit in einem undenkbaren, unfassbaren Tausch an. Er will, dass wir Teilhaber werden an seiner Gottheit. Der Plan Gottes geht noch weiter, es genügt ihm noch nicht. Die Menschen haben vor diesem so wunderbaren [Geheimnis], das unseren Verstand übersteigt, die Menschen haben versagt! Sie haben ihrem Schöpfer „nein“ gesagt. Das hätte wohl das Ende sein können, ein schreckliches Ende: Die ewige Verdammnis. Eigentlich ist es das Einzige, das wir verdient haben, verdienen könnten. Aber Gott ist größer, die Liebe Gottes ist größer als das größte Übel der Menschen.

Den wir heute begrüßen bei der Krippe trägt einen Namen: Jesus. Er kommt, um uns zu erlösen! Sein Plan war wunderbar, er will es noch wunderbarer machen. Er wird unsere Strafe auf sich nehmen, das, was wir verdient haben, das nimmt er auf sich, indem er Mensch wird. Noch unbegreiflicher aber ist, dass die Menschen trotzdem gleichgültig bleiben; ist das nicht unfassbar? Schauen wir umher, wie viele feiern das Weihnachtsfest richtig? Wie viele empfangen denjenigen, von dem wir gerade im Evangelium gehört haben: „...und die Seinen nahmen ihn nicht auf“ – schrecklich! Oh, erflehen wir, dass wir unser Herz öffnen für solch eine Güte, solch eine Barmherzigkeit! Erflehen wir, dass wir ihn empfangen, dass er ein Zuhause in unserem Herzen finde. Wie gesagt, in ihm haben wir unseren Sinn, den Sinn unseres Lebens! Er ist wirklich Ursprung und Ziel, Alpha und Omega. Er kommt, weil er uns liebt. Der hl. Augustinus sagte schon: „Weil er mich liebt, hat er mich erschaffen“; ja, weit mehr noch: weil er mich liebt, ist er Mensch geworden. Wegen uns Menschen und unseres Heiles wegen ist er vom Himmel herabgestiegen. Bringen wir ihm die Anbetung entgegen, die ihm gebührt! Bringen wir ihm diese Zusage, dieses Ja, dieses Fiat der Gottesmutter, das, was wir bei jeder Messe sagen, für die Seminaristen bei jeder Prim. Dort beten wir: Dies actus nostros in tua pace disponas – verfüge über unsere Tage, über all unser Handeln, über all unsere Tätigkeit, mache wie du willst in deinem Frieden. Schenken wir ihm dieses Vertrauen! Er kommt, um uns zu erlösen. Gott, sichtbar, aber Gott ist doch ein reiner Geist, wir können ihn nicht sehen. „Wer mich sieht“, sagt der Heiland, „sieht meinen Vater“. In seiner Menschwerdung ist Gott tatsächlich sichtbar geworden, in seiner Person, und diese Person ist Gott. Deshalb sagt er: Wer mich sieht, sieht den Vater. Ich bin im Vater, und der Vater ist in mir. Wir dürfen Gott sehen! Gut, jetzt ist er wieder im Himmel, es bleibt uns die heilige Eucharistie: Selig, die nicht sehen und doch glauben. Aber es ist ein und derselbe Gott, immer noch da, nicht mehr in der Krippe, sondern auf der Patene, im Ziborium, physisch, ein und derselbe Jesus ist da! Ich spreche hier zu Ihnen, und ein Meter fünfzig von mir ist Er, der große Gott, der Heiland gegenwärtig! Er ist hier – für uns, für uns Menschen, um unseres Heiles willen, weil er uns liebt, um uns in den Himmel zu bringen.

Wenn wir eine Geburt feiern, meine lieben Gläubigen, schauen Sie doch, wie wir es machen: Wir gehen zum Kind, ja, wir bewundern das Kind; aber gibt es unter den Menschen solch ein Ereignis, wo man die Mutter nicht beglückwünscht? Ist es nicht normal, dass wir heute auch zur Gottesmutter gehen und ihr gratulieren? Die Mutter, die wir begrüßen dürfen als Mutter Gottes... Die Theologie sagt uns mit Recht, das ist der Grund und Ursprung von allen Privilegien, mit denen der große Gott die Gottesmutter geschmückt hat. Und eines dieser Privilegien sehen wir schon heute mehr als alles andere: Sie ist Mutter und Jungfrau. Das scheint nicht zusammenzugehen, aber die Gottesmutter vereint beides: Die immerwährende Jungfrau ist Jungfrau vor, in und nach der Geburt. Jungfrau und Mutter.

In der Liturgie ist das der Titel, den wir überall finden: beata Virgo Maria. Die selige Jungfrau Maria. Zwar ist sicher der Titel Mutter noch größer; die moderne Wissenschaft hat entdeckt, dass zwar die Mutter ihrem Kind die Nahrung und alles in ihrem Schoß gibt, aber sie hat jetzt entdeckt, dass das Kind der Mutter auch etwas zurückgibt, das ganz tief im Wesen bleibt. Die Mutter empfängt vom Kind irgendwie ein Merkmal für das ganze Leben. Sie schenkt alles ihrem Kind, und sie bekommt etwas zurück! Schauen wir also die Gottesmutter an: Sie hat auch vom Kindlein Jesu etwas empfangen. Dann verstehen wir auch, dass wir sie als Königin begrüßen, das ist nicht bloß ein Titel, das ist wiederum eine Wirklichkeit. Ihr wurde auch die Herrschaft gegeben, sie ist die Königin des Himmels und der Erde. In Fatima sagt sie uns, der Herrgott habe den Frieden der Nationen in ihre Hände gelegt. Es hängt von der Gottesmutter ab, ob Friede oder Krieg hier auf Erden herrscht. Und sie ist es, die alles vor dem Zweiten Weltkrieg ankündigte. Sie ist es auch, die am Ende dieses Weltkrieges herrscht: Hier in Europa endet er am 8. Mai, Fest des hl. Michael und auch Fest der Gottesmutter [Vermittlerin aller Gnaden]. In Japan, also das ganze Ende des Weltkrieges, ist es der 15. August. Man möge mir nicht sagen, dass die Japaner und die Amerikaner extra diesen Tag gewählt haben! Nicht wahr, weil es das Fest der heiligen Mutter ist, nein, Gott steht dahinter! Gott schreibt die Geschichte, auch ohne die Freiheit der Menschen zu verletzen. Gott steht so darüber, er ist so mächtig, schenken wir doch unser ganzes Vertrauen dem Kindlein in der Krippe und seiner Mutter. Wir erschrecken, wenn wir diese arme Welt sehen, wir erschrecken, wenn wir sehen, wie die Kirchenleute sich benehmen, wir erschrecken, wenn wir sehen, was die deutschen Bischöfe jetzt sagen, ja, wir erschrecken. Mit Recht. Aber vergessen wir nicht: Es gibt jemanden, der herrscht, auch wenn er in der Krippe liegt! Er diktiert, was geschieht. Er ist es, der uns alle Gnaden verdient hat und anbietet, was wir brauchen, um in dieser Welt, unter diesen Umständen unser Heil zu wirken und heilig zu werden. Für ihn ist es nicht schwieriger, heute oder bei den herrlichsten Zeiten des Mittelalters zu heiligen. Er ist tu solus altissimus, tu solus Dominuns, tu solus sanctus. Er ist der Heilige, er ist die Heiligkeit. In ihm wurden wir auserwählt, dass wir heilig werden. Mögen alle Gnaden, die das Kindlein bei dieser Geburt uns verdient hat, mögen alle diese Gnaden so in Überfülle auf uns kommen, mögen wir diese empfangen, damit wir gerettet werden und viele mit uns, zur größten Herrlichkeit Gottes. Amen.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


10 JANUAR, 2020
QUELLE: DISTRIKT DEUTSCHLAND
https://fsspx.de/de/news-events/news/wei...aitzkofen-54138

Liebe grüße Blasius

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#330

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 21.01.2020 15:09
von Blasius • 3.904 Beiträge




Katholische Schulen: Verlangen nach der Wahrheit wecken


Bereits zum vierten Mal haben sich Gesamt-, Schul- und Internatsleiter der Grund- und weiterführenden Schulen der Priesterbruderschaft St. Pius X. im deutschsprachigen Raum, sowie die Schwestern der Kongregation des Heiligsten Namens Jesu (Dominikanerinnen) zur Klausurtagung in Saarbrücken getroffen. Wegen der strategisch günstigen Lage und der vorteilhaften Räumlichkeiten traf man sich in der Schule in Fechingen.

Diese Tagung, die von den deutschsprachigen Distrikten gefördert wird, will ein Instrument der Transparenz sein, um die Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Herausforderungen und Nöte der Schulen vor Augen zu haben und effizient in den Fokus nehmen zu können.

Unter Regie und Moderation von Dr. Johannes Laas aus Schönenberg nutzte man intensiv das letzte Wochenende im November. Den Auftakt hielt unser Distriktoberer, H. H. Pater Stefan Pfluger, mit einem geistlichen Vortrag. Er stellte am Handeln Jesu – dem Urbild des Pädagogen – die Notwendigkeit heraus, bei den Kindern das leidenschaftliche Verlangen nach dem Guten und nach der Wahrheit zu wecken. Dieses Verlangen bringt die Kinder dazu, aus Überzeugung zu handeln, verantwortungsvoll zu agieren, um im geistlichen und materiellen Leben Fortschritte zu machen. „Was nützt es für die Ewigkeit?“

Im anschließenden gemeinsamen Colloquium wurde die aktuelle Lage jeder Schule dargelegt und besprochen.

In allen Gesprächsforen kam immer wieder zum Ausdruck, dass trotz vieler Gemeinsamkeiten aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen und der geschichtlichen Entwicklung der einzelnen Standorte auch die behördlichen Anforderungen unterschiedlich an unsere Schulen herangetragen werden, mit denen sich die jeweilige Einrichtung dann auseinandersetzen muss.

Insbesondere die Grundschulen stellen fest, dass der Anteil der Kinder aus nicht traditionell katholischen Familien stetig zunimmt. Daraus ergeben sich neue Herausforderungen im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus, dessen Sicht auf unsere strukturellen Regelungen und Konzepte sowie die notwendige Ausweitung der Erziehungsarbeit auf die Familien (Elternschule) im Rahmen unseres Apostolats.

Nach wie vor bleiben die Themen Kleidung, Musik und Medienkonsum aktuell und fordern beständige Aufmerksamkeit besonders seitens der Schulen, da sich auch hier die zunehmende Überforderung der Eltern bemerkbar macht.

Den Rahmen für die Klausurtagung, die in offener, ja herzlicher Atmosphäre stattfand, bildeten die gemeinsamen Gebetszeiten, eine Sakramentsandacht und als Höhepunkt die Feier der Heiligen Messe.

So sehen wir der anstehenden Klausurtagung im November 2020 voller Erwartung entgegen, um über die zwischenmenschlichen Kontakte hinaus die gemeinsame Arbeit für die katholische Bildung und Erziehung weiter zu vertiefen, sich auf einer gemeinsamen Plattform gegenseitig zu unterstützen und von den Kenntnissen und Erfahrungen der anderen zu profitieren.

Weiterhin gilt es, sich der Herausforderung zur Beantwortung folgender Fragen zu stellen: „Wie kann einerseits die Attraktivität, andererseits die Notwendigkeit der Wahrnehmung unseres vielfältigen Schulangebots den betreffenden Eltern und ihren Kindern noch stärker bewusst gemacht werden? Wie kann das Verlangen nach der Wahrheit auch aus dem (nicht traditionellen) Elternhaus geweckt werden?“

21 JANUAR, 2020
QUELLE: DISTRIKT DEUTSCHLAND


https://fsspx.de/de/news-events/news/kat...it-wecken-54482


Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 21.01.2020 15:09 | nach oben springen


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