Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....

#306

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 22.05.2019 23:41
von Aquila • 7.056 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Die unabänderliche Lehre der Kirche bietet keinen Raum für "private Meinungen" im Sinne des "zeitgemässen" Herunterbrechenwollens der unfehlbaren Glaubenswahrheiten zu "subjektivem Gutdünken".

Dazu ein Auszug aus einer vortrefflichen Predigt von
Hw Ulrich Engel aus dem Jahre 2010:

-

"Es steht doch heute alles zur Disposition!
Oder wenn mir jemand sagt, man könne doch heutzutage sowieso glauben, was man wolle.
Nein, Sie können eben nicht glauben, was Sie wollen, jedenfalls nicht, wenn Sie noch katholisch sein wollen!
Die katholische Wahrheit ist auch heute noch genau dieselbe wie vor 2000 Jahren, und sie wird auch in 20.000 Jahren keine andere sein – solange die Welt besteht. Denn Christus ist die Wahrheit in Person - er, derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.
Ein von der Kirche beauftragter Verkünder, ein Priester bzw. ein Pfarrer
handelt als Vertreter ohne Vertretungsmacht
, - wenn ich das mal so juristisch sagen darf, - wenn er sich nicht an die katholische Wahrheit hält und diese zur Disposition stellt oder vielleicht auch noch etwas ganz anderes verkündet, als er zu verkünden von der Kirche beauftragt und bevollmächtigt ist, nämlich nur das Evangelium, und zwar im Verständnis der Mutter und Lehrmeisterin Kirche Jesu Christi und nicht etwa eine private Interpretation.
Seine Privatmeinung zum Besten zu geben, hat er keine Legitimation und keinen Auftrag.
Er hat nur den Auftrag, im Namen Jesu Christi und der Katholischen Kirche deren Wahrheit zu verkünden. Ich sage das wieder, damit Klarheit in unseren Köpfen herrscht.
Die Wahrheit ist auch keine Geschmackssache, sondern steht ganz einfach.
Sie ist nicht die subjektive Meinung eines Einzelnen oder Einzelner, sondern besteht objektiv!
Sie ist wie ein Gewand, das man allerdings nicht seiner eigenen Statur angießen oder maßschneidern kann, sondern wir müssen so in das Gewand hineinwachsen, indem wir entweder in der Wahrheit zu- oder im Irrtum noch abnehmen.
[....]
Entweder Er und seine Wahrheit und damit Erlösung, oder....Irrtum und damit ewiges Verderben.
Wir müssen uns in Richtung Wahrheit verändern und können nicht die Wahrheit je nach dem persönlichen Geschmack verbiegen und dann die Lüge für die Wahrheit erklären.
Es geht um den Glauben und mit ihm um das ewige Leben.
Man kann nicht einfach wie ein Warenhändler die katholische Wahrheit zu einer Ware machen im Sinne von Angebot und Nachfrage - das ist ein Verrat an der Wahrheit, die Christus selbst ist."

-

Siehe bitte auch:
Aus der Wahrheit sein

-


zuletzt bearbeitet 22.05.2019 23:55 | nach oben springen

#307

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 27.05.2019 23:53
von Aquila • 7.056 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus!

Erzbischof Lefebvre hat in einer Predigt im Jahre 1983 in Trient sehr schön dargelegt, weshalb sich die protestantischen Gemeinschaften auf Irrwege
begeben und somit Irrlehren verbreitet haben.
Die Zurückweisung der hl. Tradition führte sie in die Häresie:
-

[....]
"Der Protestantismus war zu der damaligen Zeit tatsächlich überaus gefährlich.
In Europa sind ganze Länder in diese Häresie gefallen.
Die Häretiker haben viele Gläubige von der Kirche und vom Lehramt der Kirche abgebracht.
Sie gebrauchten die Worte:
„Dieses Lehramt wird nicht benötigt.
Durch die Hilfe und Inspiration des Heiligen Geistes können wir selbst erkennen,
was die Schrift besagt.“
Diese Meinung stellte einen tiefgreifenden Bruch mit der Kirche dar.

Wenn das Lehramt der Kirche nicht mehr gebraucht wird, wo wird dann die Menschheit enden?
Die Kirche ist die Lehrmeisterin und für das Lehren geschaffen.
Das muß unser Grundprinzip sein.
Einige Bischöfe, Kardinäle und sonstige kirchlichen Amtsträger erfüllen sicher nicht ihre Pflicht.
Trotzdem ist die Kirche immer die „mater et magistra“, die Mutter und Lehrmeisterin.
Während dieser Epoche haben die Protestanten viele Getaufte dazu gebracht, sich von der Kirche abzuwenden.
Sie behaupteten, der Heilige Geist würde jedem von uns die Fähigkeit und die Inspiration zur Auslegung der Heiligen Schrift verleihen.
Jeder, der die Heilige Schrift liest, hat zu wissen, was die Inspiration besagt.
Nach der Lehre der Protestanten benötigen wir keine Überlieferung.
Diese Auffassung widerspricht der Geschichte, da es die Überlieferung bereits vor der Heiligen Schrift gab.
Nur durch die Überlieferung konnte man die Heilige Schrift definieren und den Kanon der inspirierten Bücher festlegen.

Die gleiche Vorgehensweise findet man auch auf dem Konzil von Trient.
Der Kanon wurde erneut festgelegt, um alle heiligen Bücher zu erfassen.
Außerdem wurde bekräftigt, daß die Heilige Schrift nicht alleine die Quelle der Offenbarung, sondern auch die Überlieferung und das Lehramt der Kirche darstellt.
Gerade das Lehramt der Kirche hat das Wort Jesu Christi durch die Apostel empfangen.
Die Apostel haben zuerst gesprochen und gelehrt.
Erst dann haben sie angefangen zu schreiben.
Daraus entstand die Heilige Schrift.

So lehrt es die Geschichte.
Das Konzil von Trient hatte erklärt, daß die Heilige Schrift im Zusammenhang mit der Überlieferung gesehen werden muß.
Die Überlieferung ist für die Kirche unentbehrlich, um wirklich die Offenbarung Jesu Christi zu lehren."
[....]

-
Siehe dazu bitte auch:
Der Kanon der Heiligen Schrift
-


zuletzt bearbeitet 27.05.2019 23:56 | nach oben springen

#308

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 30.05.2019 11:26
von Blasius • 3.820 Beiträge



Maria und das Priestertum

Es gibt nur einen Weg, Gott die größte Ehre zu geben, nämlich durch das Opfer unseres Herrn am Kreuz, das jeden Tag auf dem Altar erneuert wird. Hier wird der allerheiligsten Dreifaltigkeit durch Christus, mit Christus und in Christus alle Ehre und Herrlichkeit gegeben. Ebenso gibt es nur eine Möglichkeit, Seelen zu erlösen und ihnen das Leben Gottes zurückzugeben, nämlich durch das Blut unseres Herrn, das durch die Kanäle der Sakramente in die Seelen fließt, um sie aus dem Gefängnis der Erbsünde zu befreien, sie von allem Schmutz zu reinigen, sie von ihrer geistlichen Lepra zu heilen und mit Licht und all den göttlichen Schätzen zu erfüllen.

Wer ist nach dem Willen unseres Herrn Jesus Christus allein in der Lage, auf Erden das Erlösungswerk zu vollbringen, Gott weiterhin alle Ehre zu geben und das Blut Christi in die Seelen auszugießen? Der Priester. Konsequenterweise beschäftigt sich das unbefleckte Herz Mariens, das so sehr auf die Erlösung seiner armen, verlorenen Kinder bedacht ist, vorzüglich mit dem Priestertum. Der innigste Wunsch unserer Königin ist es, ihrem Sohn Fortführer seines Erlösungswerkes zu geben, damit durch diese Werkzeuge, die durch den priesterlichen Charakter eng mit ihrem Sohn verbunden sind, die Flammen seines heiligsten Herzens überall auf Erden brennen: der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Wie groß muss also der Wunsch der allerseligsten Jungfrau sein, dass sich überall diese Spender göttlicher Gnaden – Werkzeuge Christi „par excellence“ – vermehren. Denn vor allem durch sie kann sie ihre Sendung erfüllen, Jesus der Welt zu geben, Seelen zu heiligen und sie in Christus zu verwandeln. Ohne sie würden jene Seelen, für die sie so viel gebetet, so viel gelitten und ihren Sohn geopfert hat – diese Seelen, ihre geliebten Kinder – in Gefahr laufen, für immer von ihrer Mutter getrennt zu sein, ewig verdammt.

Deshalb will sie ihr Amt als Mittlerin aller Gnaden besonders unter den großherzigen Seelen ausüben, in denen sie die Berufung anregt und sie durch Gnaden des Lichts und der Kraft zu einem höheren Leben beruft. Sie hilft, Zögern und Hindernisse zu überwinden, und gibt zahllose Gnaden der direkten Vorbereitung auf das Priestertum – bis zu dem gesegneten Moment, in dem sie ihrem Sohn den Geweihten, der durch die Hände des Bischofs wirklich ein zweiter Christus geworden ist, darbringen kann. Wahrhaftig, „wenn die Jungfrau, die Mutter Gottes, alle Seelen mit brennender Liebe liebt, so hat sie eine Vorliebe für die Priester, die das lebendige Abbild Jesu Christi sind“ (Pius XI.).


QUELLE: FSSPX.NEWS


Liebe Grüße Blasius

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#309

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 30.05.2019 19:34
von Blasius • 3.820 Beiträge



Maria, die Neue Eva



Dass Christus der „neue Mensch“ (Eph 2;4) ist, der den „alten Adam“ (Kol 3) wiederbelebt, der als der „letzte Adam“ den Schöpfungsauftrag des „ersten Adam“ erfüllt und überhöht, das ist allbekannt (vgl. Röm 5; 1 Kor 15). Doch mit welcher Berechtigung kann der hl. Augustinus sagen: „Eva schlug Wunden, Maria heilte. Denn an die Stelle des Ungehorsams trat Gehorsam; an die Stelle der Treulosigkeit Glaube und Treue“? (Sermo 2).

Gibt es eine biblisch begründete Parallele zwischen Eva und Maria? Seit wann weiß die Kirche um eine mariologische Eva-Typologie? Ist diese Sicht gar apostolischen Ursprungs? Auf welchem Fundament stehen die Worte des hl. Grignion: „Was Eva durch ihren Ungehorsam verdorben und eingebüßt hat, das hat Maria durch ihren Gehorsam wieder gutgemacht. Indem Eva der Schlange folgte, hat sie alle ihre Kinder mit sich ins Verderben gerissen und sie der Schlange überliefert; indem Maria sich vollständig Gott unterwarf, hat sie alle Kinder und Diener gerettet und mit sich der göttlichen Majestät geweiht. (VH 53) Maria ist die getreue Jungfrau. Durch ihre Treue gegen Gott machte sie die Verluste wieder gut, welche die untreue Eva durch ihre Treulosigkeit verursacht hatte.“ (VH 175)

Schon der hl. Justin, Gründer der Katechetenschule in Rom und Märtyrer ((†165), kommt in seinem Dialog mit dem Juden Tryphon (100) auf die Parallele Eva-Maria zu sprechen: „Andrerseits wissen wir, daß er durch die Jungfrau Mensch geworden ist, damit auf dem gleichen Wege, auf welchen die von der Schlange verursachte Sünde ihren Anfang nahm, die Sünde auch aufgehoben werde. Denn Eva, welche eine unverdorbene Jungfrau war, gebar, nachdem sie das Wort der Schlange empfangen hatte, Sünde und Tod. Die Jungfrau Maria dagegen war voll Glaube und Freude, als der Engel Gabriel ihr die frohe Botschaft brachte... Und sie antwortete: ‚Mir geschehe nach deinem Worte!’“.

Der hl. Irenäus (†202) gilt wegen seines klassischen Werkes Gegen die Häresien als Begründer der Systematischen Theologie. Diese erste Gesamtübersicht des christlichen Glauben trug ihm den Ehrennamen „Vater der Dogmatik“ ein. Für ihn ist das Jawort der Jungfrau Maria Teil des Heilsplans Gottes, in dem Christus die in Adam gefallene Menschheit „rekapituliert“, d.h. die gefallene Menschheitsfamilie unter ein „neues Haupt“ bringt. Diese „Rekapitulation Adams“ durch Christus ist dabei innig verbunden mit dem „Rückkreislauf“ (recirculatio) von Maria zu Eva“: Im „Rückkreislauf von Maria zu Eva“ wird „das (durch Eva) Gebundene dadurch gelöst, dass die Bänder der Knoten zurückgeschlungen werden“ (III, 22,4). „Was die Jungfrau Eva durch Unglauben gebunden,
das hat die Jungfrau Maria durch Glauben gelöst“. Hier eilt Maria der durch Eva vertretenen Menschheit zu Hilf und wird zu ihrer „Fürsprecherin“ wird.

Während der hl. Justin noch Marias Rolle darauf beschränkt, dass sie den Befreier gebiert, „also nicht selbst die Befreiung bringt“, bezeichnet der hl. Irenäus „den Gehorsam Marias direkt als „causa salutis“ (Ursache des Heils) für sie selbst wie für die ganze Menschheit“ (III, 22.4)

Bei Tertullian († nach 220) nun finden wir die Verknüpfung Evas mit dem Tod, wohingegen Maria als Erlöserfigur mit Heil und Leben identifiziert wird. Im Zentrum stehen bei Tertullian aber nicht Ungehorsam und Gehorsam, sondern falscher Glaube/Unglaube und (rechter) Glaube: „Eva hatte der Schlange geglaubt, Maria glaubte dem Gabriel. Was jene durch den Glauben verschuldet hat, hat diese durch den Glauben wieder gut gemacht.“ (de carne 17, 5)

QUELLE: DISTRIKT DEUTSCHLAND

https://fsspx.de/de/news-events/news/mar...-neue-eva-48128


Liebe Grüße, Blasius

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#310

RE: Lehre von der Tradition

in Wenn etwas der Klärung bedarf 30.05.2019 23:44
von Aquila • 7.056 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Lieber Blasius, liebe Mitleser

Bezüglich der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria als der "neuen Eva"
hat der heilige Ludwig Maria Grignion von Montfort ( 1673 - 1716 )
Notwendigkeit ihrer besonderen Verehrung folgendermassen umschrieben:
-

"Gott brauchte zwar Maria nicht unbedingt.
Doch war es sein ausdrücklicher Wille, dass sie notwendig sei.
Wenn darum Gott schon Mariens bedurfte, dann ist sie den Menschen zur Erreichung ihres Endzieles erst recht notwendig.
Darum darf man die Marienverehrung nicht einfach der Verehrung der übrigen Heiligen gleichsetzen.
Sie ist viel notwendiger und keineswegs unserem Belieben anheimgestellt.

[....]
Maria alleine hat ohne Vermittlung eines anderen Geschöpfes Gnade gefunden vor GOTT.
Alle anderen haben seitdem nur durch sie Gnade gefunden, und alle, die noch kommen, werden sie nur durch sie finden.
Schon als der Erzengel Gabriel sie grüsste, war sie voll der Gnade;
und als der HEILIGE GEIST auf so unaussprechliche Weise sie überschattete, da empfing sie die Überfülle der Gnade.
[....]
Was Luzifer durch seinen Stolz verloren hat, das
hat Maria durch ihre Demut gewonnen;

was Eva durch ihren Ungehorsam der Verdammung und dem Verderben preisgegeben hat,
Maria hat es gerettet.
Eva hat der Schlange gehorcht und hat damit sich selbst
und alle ihre Kinder ins Verderben gerissen und der Schlange ausgeliefert.
Maria hat GOTT vollkommene Treue gezeigt und hat damit sich selbst und alle ihre Kinder und Diener gerettet und GOTT geweiht.

[....]
Maria alleine hat von GOTT
die Schlüssel zur Schatzkammer der göttlichen Liebe erhalten und damit die Macht, auf den erhabensten und geheimnisvollsten Wegen der Vollkommenheit zu wandeln und andere auf diese Wege zu führen.
[....]
Durch Maria hat das Heil der Welt begonnen, durch Maria muss es auch vollendet werden."

-


Freundliche Grüsse und Gottes Segen

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