In dem von @Kilian eingestellten Artikel mit dem Interview des Kirchenrechtlers Hw Dr. Georg P. Weishaupt betont dieser ausdrücklich, dass er die Inanspruchnahme der Dispensmöglichkeit durch die Bischöfe (Anm: Canon 87); begrüsse. Hw Weishaupt ist Gastdozent an der Päpstlichen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz :
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"Selbstverständlich können sie das.
Es gibt inzwischen auch Bischöfe, vor allem in den USA, die von einigen Normen des Motu Proprio bereits dispensiert haben. Das ist erfreulich. Und es bleibt zu hoffen, dass die Bischöfe im deutschsprachigen Raum es ihnen nachtun.
Erfreulich ist auch, dass bei der jüngeren Generation unter den Bischöfen bezüglich der alten Liturgie ein Gesinnungswandel und eine Aufgeschlossenheit eher anzunehmen ist als bei ihren Vorgängern. Das lässt auf eine großzügige Dispenspraxis in dieser Sache hoffen
Solange aber „Traditionis custodes“ Rechtskraft hat, bleibt rechtlich gesehen nicht anderes übrig, als die schon erwähnte Möglichkeit von Dispensen von den harten Normen beim jeweiligen Diözesanbischof zu beantragen und auf dessen pastoralen und milden Geist zu hoffen.
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Weiter sieht auch er die Glaubwürdigkeit dieses Papstes massiv beschädigt.
Wir vergleichen: "Milde, Herzensgüte, Barmherzigkeit" sind in Franziskus' Munde allgegenwärtig, nicht aber in seinen Handlungen !
Hw Weishaupt:
"Die Vorbehalte, die traditionsverbundene Katholiken ohnehin schon gegenüber Papst Franziskus haben, werden durch „Traditionis custodes“ sogar noch verstärkt werden. Ich fürchte, dass Papst Franziskus mit diesem Motu Proprio sich und sein Amt immens geschadet und der Intention von „Traditionis custodes“ einen Bärendienst erwiesen hat.
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Auf jeden Fall sehe ich weder in dem Motu Proprio noch in dem Begleitbrief an die Bischöfe die Handschrift eines milden, gnädigen und barmherzigen Vaters, geschweige denn die eines Hirten, der den „Geruch der Schafe“ angenommen hat. Eher erkenne ich einen Hirten, der seinen Hirtenstab als Schlagstock gebraucht.
Papst Franziskus, der wie kein anderer Papst vor ihm ständig Milde und Barmherzigkeit predigt, der zurecht Klerikalismus geißelt und vom „Geruch der Schafe“, die die Hirten annehmen sollen, redet, beweist mit dem Motu Proprio „Traditionis custodes“ genau das Gegenteil von alledem. Die Glaubwürdigkeit und Authentizität des Papstes sehe ich beschädigt.
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Schliesslich bringt er es auf den Punkt, wer die tatsächlichen SchIsmatiker sind; die apostatische Gedankenwelt der Sprachrohre des "Synodalen Weges" :
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Allerdings bin ich überzeugt bin, dass ein Schisma schon eingetreten ist, aber noch nicht formal festgestellt worden ist. Die Gefahr ; die für die Einheit der Kirche droht nicht von der alten Liturgie und denen, die sie wertschätzen, ganz im Gegenteil. Die Gefahr droht von einer Gedankenwelt, die den Synodalen Weg zu dem gemacht hat, was er nun ist.
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https://kath.net/news/75819
Kardinal Raymond Burke hat eine 19.Punkte Stellungnahme zu diesem unsäglichen motu proprio verfasst.
Die Kernaussage:
"In diesem Sinne ist es nicht möglich, das Römische Messbuch nach dem Usus Antiquior als gültigen Ausdruck der lex orandi und damit der lex credendi der Kirche auszuschließen. Es handelt sich um eine objektive Realität der göttlichen Gnade, die nicht durch einen bloßen Willensakt auch der höchsten kirchlichen Autorität geändert werden kann."
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Im Klartext:
Kardinal Burke sieht also die Legitimität dieser pâpstlichen Willkür nicht gegeben !
Weiter fördert er auch die Veröffentlichung der Ergebnisse der dubiosen "Umfrage".
http://beiboot-petri.blogspot.com/2021/0...ionis.html#more
Mittlerweile scheinen immer mehr Bischöfe nicht in gleiche Gnadenlosigkeit verfallen zu wollen wie der Pontifex Maximus.
Interessant ist z.B. die Stellungnahme des neuen Bischofs von Chur, Bonnemain, der als einer der ersten Bischöfe dieses Unterdrückungsschreiben "begrüsst" hatte (und das Schreiben der Glaubenskongregation über das Verbot von Homosegnungen als "Provokation" ?? bezeichnet hatte!)
Offenbar dürfte auch er von der Welle der Empörung nicht ganz unbeeindruckt gewesen sein, wenn er folgende versöhnlichere Worte einschlâgt:
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"In der Diözese Chur bestehen zwei Personalpfarreien (hl. Maximilian Kolbe, Thalwil und Maria Immaculata, Oberarth) in denen bis anhin die dort zuständigen Priester die hl. Messe gemäss dem Messbuch von 1962 feiern. Dies dürfen sie weiterhin tun in den Kirchen bzw. Kapellen, die ihnen zur Verfügung stehen, bis eine geeignete Lösung gefunden wird. [Zu berücksichtigen ist, dass es besonders in der Stadt Zürich kaum möglich ist, eine katholische Kirche zu finden, die keine Pfarrkirche ist.
Andere Priester, die bis jetzt aus verschiedenen Gründen die hl. Messe nach dem Römischen Messbuch von 1962 gefeiert haben und dies weiterhin tun möchten, bitte ich, mir einen begründeten Erlaubnisantrag zu unterbreiten. Papst Franziskus schreibt jedoch zu Recht, dass der Bischof dafür sorgen muss, dass diese Priester und Gruppen nicht die Gültigkeit und die Legitimität der Liturgiereform, die Bestimmungen des Zweiten Vatikanischen Konzils und des Lehramtes der Päpste ausschliessen.
Vor allem bitte ich alle Gläubigen jegliche Polarisierung oder Ausgrenzung zu vermeiden und die Geschwisterlichkeit und Vielfalt in unserer Kirche zu fördern. Dafür danke ich allen herzlich."
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Dieselbe Situation dürfte sich auch im Bistum Basel unter Bischof Felix Gmür ergeben. In Basel z.B. wird die Alte Messe nur gerade in zwei Pfarrkirchen gefeiert.
Zurzeit gilt dort auch noch bis auf Weiteres die alte Ordnung weiter, sprich die Lateinische Messe darf vorerst wie gewohnt weiter gefeiert werden .
"Andere Orte" sind auch dort insofern nicht möglich, da es keine praktikablen "Alternativen" ausser Pfarrkirchen gibt;
(Wir erinnern uns diesbezüglich an die Dispenz gemäss Canon 87 durch Bischof Paprock in den USA )
Für die betroffenen Patres und Gläubigen bleibt also die Ungewissheit, wie es weitergehen wird.
Die "zärtlich barmherzige" Hand des Oberhirten hat zugeschlagen!
Es bleibt zu hoffen, dass die Bischöfe dieses kalte Verhalten nicht nachahmen werden.
Kein Blatt vor den Mund nimmt der emitrierte Weihbischof Marian Eleganti:
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Meine Einschätzung ist, dass wir das dem Heiligen Geist überlassen sollten.
Offensichtlich hat diese Liturgie viele junge Menschen angezogen weltweit. Wer will das verteufeln? Warum ist diese Liturgie für sie so anziehend?
Wir sollten über die Weise nachdenken, wie der Novus Ordo gefeiert wird, um das Phänomen zu verstehen, dass so viele junge Menschen sich von der tridentischen Liturgie angezogen fühlen.
Eine Antwort darauf ist die Entsakralisierung und Banalisierung der hl. Eucharistie im Novus Ordo. Das ist offensichtlich. Denken wir nur an die Fastnachtsgottesdienste mit Priestern in Maskerade, um nur ein Beispiel zu nennen.
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Darüber sollten wir nachdenken, bevor wir gegen die jungen Menschen vorgehen, welche sich vom Heiligen angezogen fühlen, dort, wo es erfahrbar wird, aber nicht nur junge Menschen, wie man sieht.
Die ständig beklagte Rigidität ist auch in jenen, die jetzt dagegen rücksichtslos und ideologisch vorgehen und vom Papst dazu ermächtigt wurden.
Die Eingangsworte "Hüter der Tradition" klingen leider zynisch in vielen Ohren, wenn man gleichzeitig mit diesem päpstlichen Dokument genau gegen diese Tradition vorgeht und die Haltung früherer Päpste in dieser Frage kassiert, was auch gegen die Kontinuität in der Lehre spricht.
Alle sollten für den Dialog offen bleiben und bereit sein, dazu zu lernen und eigene Positionen zu revidieren, wo es um die Gegenwart Gottes in der hl. Messe geht und um eine liturgische Form, die der letzteren wirklich gerecht wird. Das ist doch das Kernproblem!"
Beten wir gemeinsam, dass die Pläne der Mächtigen zuschanden werden und die Wahrheit siegt, die uns allen die Freiheit zurückbringen wird, in und ausserhalb der Kirche!"
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https://kath.net/news/75816
Die Belgischen Bischöfe haben unterdessen alle Messeorte bestätigt.
Wie hat es doch Papst Franziskus kurz nach seinem Amtsantritt gesagt:
es könne sein, dass er als Papst des Schismas in die Geschichte eingehe....
Und genau so scheint es gekommen zu sein.
Wie wird sich dieses ungehobelt rüde Gebaren des aktuellen Amtsinhabers auf die nächste Papstwahl auswirken?
Gut möglich, dass ein "zweiter Franziskus" Kandidat kaum mehr Aussicht auf Erfolg haben dürfte....
es ist auch zu bedenken, dass die von ihm eingesetzten Kardinäle wohl aufgrund ihrer Gesinnungsnähe zu ihm so weit gekommen sind.
Aber: alle diese neuen Kardinäle kennen sich noch nicht untereinander.
Vorherige (ohnehin verbotene) Absprachen sind so nicht möglich.
Es dürfte also bei der nächsten Papstwahl spannend werden.
Solange aber heisst es, diese uns auferlegte Prüfung Franziskus seelisch unbeschadet zu bestehen. bzw. zu überstehen.