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Die Messe in ihren Riten erklärt
RE: Die Messe in ihren Riten erklärt
in Das allerheiligste Altarsakrament 19.03.2014 13:16von Aquila • 7.220 Beiträge
Hw Robert Mäder ( 1875 - 1945)
hat eine sehr eindrückliche Definition des katholischen Gottesdienstes
geschrieben.
Dies in seinem Büchlein "Zurück zur Messe".
Gerade aufgrund heutiger Bestrebungen der "liturgischen Angleichung" an die
protestantischen Häresien besonders lesenswert.
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Nicht die Unkenntnis des Lateinischen ist das große Hindernis für das Verständnis und das Interesse an der heiligen Messe,
sondern der Geist der Zeit, der das gerade Gegenteil bedeutet von dem,
was auf dem Altare sich vollzieht.
Der katholische Gottesdienst ist das Opfer des Neuen Bundes.
Zur Messe gehen heißt zum Opfer gehen.
Nun gehören zum Opfer notwendig zwei Momente, eine Person und eine Sache.
Fehlt einer von diesen beiden Momenten, so kann von einem Opfer keine Rede sein.
Die Person, die bei der Opferhandlung mitwirkt, nennt man Priester.
Die Sache, die hingegeben wird, ist die Opfergabe.
Wer ist der Priester?
Wer feiert die Heilige Messe, das Opfer des Neuen Bundes auf unseren Altären?
In erster Linie Christus!
Es gibt keine Messe, außer der von Christus persönlich gefeierten.
Wie das Christentum nur einen Gott kennt,
so kennt es nur einen Priester, Christus (1 Tim. 2, 5) so steht es in der Schrift.
So sagt der Glaube.
Wir haben nur die Wahl,
entweder in unserem Gottesdienst eine leere Schaustellung zu sehen,
ein Opfer ohne Priester, also ein Opfer, das kein Opfer ist,
oder wir müssen uns in der Messe Christus am Altare denken.
Ob wir dabei den eigentlichen Opferer sehen oder nicht,
ist von untergeordneter Bedeutung.
Für den Glauben ist das Unsichtbare geradezu reale Wirklichkeit wie das Sichtbare.
Zur Messe gehen heißt, dem vom persönlich gegenwärtigen Christus zur Ehre Gottes dargebrachten Opfer beiwohnen.
Es gibt neben dem amtlichen Priestertum noch ein mitwirkendes Priestertum.
Wer getauft ist, ist Glied am geheimnisvollen mystischen Leibe Christi geworden.
Weil aber Christus als Haupt Priester ist, so folgt daraus,
dass auch seine Glieder, die Gläubigen, einen gewissen priesterlichen Charakter haben.
Sie müssen deswegen, wenn das Haupt opfert, als Glieder mitopfern.
Was heißt also, der heiligen Messe beiwohnen?
Nichts Geringeres,
als sein mitwirkendes Priestertum als Glied des Hohenpriesters Christus ausüben.
Die Gläubigen sind beim Messopfer keine leeren Statisten.
Sie sind auch keine bloßen Zuschauer und Zuhörer.
Sie dürfen nicht nur als andächtige Begleiter des Opfers aufgefasst werden.
Sie sind mehr.
Sie wirken aktiv als Mitopferer.
Nur wer sich als Mitopferer und Mitpriester in innigster Verbindung mit Christus dem Priester und dem Priester als Amtsperson beim Gottesdienst fühlt, weiß, was es heißt, in der Messe gewesen zu sein und Gottesdienst gehalten zu haben.
Dann ist aber auch z.B. ein Sonntagspfarrgottesdienst etwas derart wunderbar Erhabenes,
dass er ihm zum seelischen Bedürfnis wird.
Erst in der heiligen Messe erreicht der Mensch den Höhepunkt seiner christlichen Würde auf Erden. Größer ist er nie, als vor dem Altare.
Sage mir, wie du zur Messe stehst, und ich werde dir sagen, was du bist!
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RE: Die Messe in ihren Riten erklärt
in Das allerheiligste Altarsakrament 30.10.2016 23:07von Hemma • 589 Beiträge
Heute fand im Petersdom eine Hl. Messe im alten Ritus statt.
An dieser nahmen auch Franziskaner der Immakulata teil, unter denen sich auch Bruder Raphael befand (er war seinerzeit der Moderator Katholik im Forum ZdW. u. hat mit 5 weiteren Brüdern am 7. Okt. die ewigen Gelübde abgelegt.) Er dankt allen Freunden in der Heimat für das Gebet!
https://drive.google.com/drive/folders/0...YldlUEdDU1d4Qlk
RE: Die Messe in ihren Riten erklärt
in Das allerheiligste Altarsakrament 01.03.2018 12:06von benedikt • 3.365 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Liebe Schwestern und Brüder im Glauben!
Ich kann mich noch sehr gut an meine Meßdienerzeit erinnern. Und somit auch an die tridentinische Meßfeier.
Da hatte der Meßdiener noch sehr wichtige und erbauende Aufgaben zu erfüllen. Vom Stufengebet bis zum Meßbuchwechsel uvm.Für uns Meßdiener lagen auf den Stufen des Altares Plastiktafeln mit der Übersetzung von Deutsch in Latein. Das Schuldbekenntnis auf Latein konnte (fas) jeder Meßdiener aus dem Kopf! Es war für mich die schönste Zeit meines Lebens!
Ich freue mich sehr darüber, daß ich in meiner Pfarrgemeinde an Sonntagen die Möglichkeit habe, die Hl. Messe, lateinisch-tridentinisch zu besuchen.
Alles war sehr feierlich! Alles war sehr ehrfürchtig und Seele berührend. Es war für mich immer so, als ob sich in der Meßfeier ein Stück Himmel geöffnet hätte...
Herzliche Grüße und Gottes Segen, benedikt.
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Die Messe in ihren Riten erklärt
in Das allerheiligste Altarsakrament 01.03.2018 21:20von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Lieber benedikt
Vielen Dank für diesen Erinnerungs- und Erlebnisbericht.
Ich habe Deinen Beitrag passender in diesen Thread hier verschoben.
Die Erinnerung an Deine Zeit als Ministrant bei der hl. Messe der Jahrhunderte
- der Alten Messe - und Dein "den Himmel öffnenden" Erlebnis der Mitfeier eben dieser tridentinischen hl. Messe.
Als Ministrant durftest Du denn seinerzeit auch ganz nahe am Mysterium der Wesensverwandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi dabei sein....
so auch durch das Halten des Saumes des Priestergewandes.
Dazu Pater Ramm von der Petrus-Bruderschaft in "Die Messe in ihren Riten erklärt" ( in den ersten Beiträgen dieses Threads ist diese Abhandlung als Ganzes gepostet):
-
Sehr schön wird dies veranschaulicht, wenn nun der Ministrant direkt hinter dem Priester niederkniet und den Saum des Messgewandes ergreift..
Ganz ähnlich tat es die kranke Frau in Kapharnaum:
„Und siehe, eine Frau, die seit zwölf Jahren an Blutfluss litt, trat von rückwärts hinzu und berührte den Saum seines Kleides;
denn sie sagte sich:
Wenn ich nur sein Kleid berühre, werde ich gesund.
Jesus wandte sich um, sah sie und sprach:
‚Sei getrost, Tochter, dein Glaube hat dir geholfen!‘
Und die Frau war geheilt von jener Stunde an.“ (Mt 9, 20-22)
Im Geiste sollen auch wir den Saum seines Gewandes berühren,
im festen Glauben, dass Jesus selbst im zelebrierenden Priester gegenwärtig ist und dass wir heil werden durch ihn.
„Wo er Dörfer oder Städte oder Gehöfte betrat, legten sie die Kranken auf die offenen Plätze und baten ihn, dass sie wenigstens den Saum seines Kleides berühren dürften;
und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.“ (Mk 6, 56)"
-
All jenen, denen die besondere Gnade der Mitfeier der Alten Messe geschenkt ist, können Deine Worte nur bestätigen....es ist wie "der Himmel auf Erden".....
und somit auch eine gravierender Unterschied zur "Neuen Messe".
Es ist mir bewusst, dass es nicht alleine Mitgliedern und Mitlesern gegeben ist, die Alte Messe mitzufeiern. Es bleibt ihnen nichts anders übrig als die "Neue Messe" zu besuchen.
Ich möchte diesbezüglich auch eine nachvollziehbare Erklärung vom sicherlich nicht unumstrittenen Bischof Williamson,
- der heute zwar nicht mehr der Pius-Bruderschaft angehört, aber dennoch durchaus teils hilfreiche Darlegungen vorlegt - wiedergeben
(Mit NOM ist nachfolgend der "Novus Ordo Missae" ....
die "Neue Messe" gemeint):
-
[....]
„Gott schreibt auf krummen Linien gerade” lautet ein Sprichwort;
dies bedeutet auch, dass die schlechten Teile der NOM ihn nicht daran hindern,
mit den katholischen Teilen Wunder zu tun,
um den Unschuldigen geistige Nahrung zuteil werden zu lassen....
[....]
ist die NOM in manchen Teilen immer noch gut genug,
um unschuldigen Seelen geistige Nahrung zu bescheren
und Gott zum Tun von Wundern zu befähigen,
ebenfalls zur geistigen Speisung der Seelen,"
-
Feiern der Messe in NO
All jene freilich, die zur Alten Messe zurückgefunden haben, haben gleichsam ihre "Wiege" der katholischen Identität wiedergefunden.
So schilderte Hw Pater Deneke von der Petrus-Bruderschaft FSSP
im Jahre 2007 seine erste Begegnung mit der hl. Messe der Jahrhunderte
- der Alten Messe
-
Erste Begegnung mit der "alten Messe"
Es sind allem voran bestimmte Begegnungen, die unserem Leben Richtung und Prägung geben. Begegnungen, die aus dem flüchtigen Grau-in-Grau des Alltags hervorstechen.
Die ihr Zeichen tief in Seele und Herz drücken.
Und die uns wie verwandelt entlassen.
Rückblickend erkennen wir sie als Fügungen göttlicher Vorsehung;
als Wege der Gnade hin zum Leben in Fülle.
Die bescheidene Begegnung, von der hier die Rede sein soll, ereignete sich vor nun etwa 22 Jahren in einer Kapelle.
Deren Besonderheit liegt nicht in hohem Alter und bedeutenden Kunstschätzen,
sondern darin, daß sie zur Versammlungsstätte jener Katholiken geworden ist,
die die heilige Messe im "alten Ritus" besuchen wollen.
Der Verfasser dieser Zeilen hatte eigentlich keine Veranlassung, sich in den Kreis solcher Außenseiter zu begeben.
Selbst Ministrant in seiner Pfarrei und aktiv in deren Jugendgruppen, war er im "normalen" kirchlichen Leben zuhause und vertraut mit der Form des Gottesdienstes, die er von Kindertagen an als einzige kennengelernt hatte.
Warum etwas Neues, auch wenn es das Ältere wäre?
Aber einige Vorkommnisse, teils abschreckender, teils erfreulicher Art, trieben zur Suche an und drängten mit wachsender Eindeutigkeit auf den Pfad der Tradition.
So erlebte er auf der einen Seite die offene In-Frage-Stellung von Glaubenswahrheiten im Religionsunterricht und Abstoßendes in der Jugendarbeit und in Jugendgottesdiensten,
an deren Gestaltung er selbst Anteil hatte.
Auf der anderen Seite standen Begebenheiten, die neue Horizonte eröffneten:
eine intensiv religiöse Wallfahrt, die Entdeckung und Pflege "altertümlicher Frömmigkeitsformen" (besonders des Rosenkranzgebetes) sowie die Lektüre wahrhaft katholischen Schrifttums.
Zum ersten Mal wurde der Glaube hier in seiner erregenden Größe und Schönheit, in seinem bindenden und bannenden Anspruch erfahren.
Schwindelerregend hoch und abgrundtief, erhaben und innig zugleich erschien
die Lehre von der eucharistischen Gegenwart Jesu und von der
unblutigen Vergegenwärtigung Seines Liebes- und Lebensopfers
in der heiligen Messe.
Warum nur waren dem praktizierenden und engagierten Jugendlichen alle diese Wahrheiten so lange beinahe vollständig vorenthalten geblieben?
Und wo fanden sie überhaupt einen angemessenen Ausdruck?
Im gewohnten gottesdienstlichen Leben jedenfalls war davon wenig auszumachen.
Trotz - oder vielmehr: wegen? - der vielgepriesenen "Verständlichkeit" der neuen Liturgie.
So wurde der Wunsch unabweislich, das, was bisher nur vom Hörensagen her bekannt war, mit eigenen Augen und Ohren mitzuerleben:
die "alte Messe".
War sie, die von den Bauleuten Verworfene, nicht schon durch die bloße Kunde zum Eckstein im Herzen des Suchenden geworden?
Fast immer erspäht der junge Mensch in neuer Umgebung zuerst, was er denn da für Leute um sich habe.
Erfreulich war die Entdeckung, daß sich in der Kapelle alle Altersstufen einfanden;
und daß es sich keineswegs um lauter religiöse Fanatiker und frömmelnde Exzentriker (die es natürlich auch gab) handelte.
Die Formen der Ehrfurcht, im pfarrlichen Leben auf ein kaum noch zu unterbietendes Minimum reduziert und nur von wenigen Randexistenzen beibehalten,
hatten bei diesen Gläubigen so gar nichts Übertriebenes an sich.
Reine Selbstverständlichkeiten.
Und dann die heilige Messe selbst.
Der Neuling sah sich einer eigenen Welt gegenüber.
Die war ihm noch weithin verschlossen.
Aber in ihrer erfüllten Stille und im erahnten Tiefsinn der Zeichen übte sie eine unaufdringliche und zugleich kraftvolle Anziehung aus.
Bis auf die Predigt, weit und wogend wie das Meer, machte dieser Gottesdienst nicht den Eindruck eines Vortrages von Mensch zu Mensch, sondern einer Handlung, genauer noch: einer Begegnung.
Die Haltung und Ausrichtung des Zelebranten, der Ministranten und Gläubigen
ließen keinen Zweifel mehr darüber, wer da im Mittelpunkt stand.
Es fiel gar nicht schwer,an die wirkliche und persönliche Gegenwart des Erlösers in Seinem Opfer zu glauben.
Alles redete ja davon.
Alles lenkte die Aufmerksanikeit auf Ihn hin.
Anstatt seine Person hervorzuheben, verschwand der Priester nahezu.
Er tauchte gleichsam in dem liturgischen Vollzug unter und ging völlig auf
in der Stellvertretung des einen Hohenpriesters Jesus Christus.
Aus der Hinwendung zum "Geheimnis des Glaubens" heraus wandte er sich dann
auch den Gläubigen zu.
Aber ohne den Blick auf den Herrn zu verstellen.
Keine störenden subjektiven Einlagen.
Die heilige Messe hatte nicht das Gesicht ihres menschlichen Zelebranten.
Sie war theozentrisch, christozentrisch.
Endlich hatte der Sucher den Ausdruck jenes eucharistischen Glaubens, der aus den Worten und Gebeten der Heiligen spricht, gefunden!
Wohl waren die Zelebrationsrichtung, die lateinische Kultsprache und die lang empfundenen Phasen des Schweigens für den an Verständlichkeit und Abwechslung gewöhnten Meßbesucher zunächst fremdartig.
Durch den Entzug äußerer Beschäftigungen sah er sich plötzlich auf sein eigenes, armes Inneres zurückgeworfen:
auf die Leere, den schwachen Glauben, die verkümmerte Fähigkeit zur Anbetung...
Doch gerade dadurch kam auch die Einsicht:
Die heilige Messe ist eben ein Mysterium; ein Geheimnis,
das nicht dem Fassungsvermögen des Menschen angepaßt werden darf,
sondern dem sich dieses Fassungsvermögen durch die Gnade und eigenes Bemühen
mehr und mehr anpassen soll.
Der innerste Mittelpunkt des Glaubenslebens kann nicht nach den Maßstäben Fernstehender gestaltet werden.
Nur dem gläubigen Mitvollzug erschließt er sich nach und nach.
In das wahrhaft Große wächst man erst mit der Zeit hinein.
Der Blick muß geläutert, das übernatürliche Sensorium geschärft werden.
Dann beginnt das Abenteuer immer neuer, immer noch herrlicherer Entdeckungen.
Diese erste Begegnung läutete für den Verfasser eine Entdeckungsreise ein, die bis heute kein Ende gefunden hat.
Auch die spätere "Gewöhnung" an den traditionellen Meßritus im Priesterseminar
und als Priester hat daran nichts geändert.
Während das Moderne in seiner Ausrichtung auf den "Menschen von heute" veraltet, offenbart das Alte sich in ewiger Jugend, denn es ist in erster Linie ein
"Hintreten zum Altare Gottes, zu Gott, der meine Jugend erfreut" (Stufengebet der hl. Messe).
In der Begegnung mit diesem Wunderwerk des Glaubens findet das abenteuerliche Herz, was es sucht:
den unerschöpflichen Reichtum des Lebens in der Begegnung mit dem Herrn.
P. Bernward Deneke
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