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#286

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 30.01.2025 19:28
von Aquila • 7.338 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Noch immer hallt die Verwirrung gestiftet habende Aussage von Papst Franziskus vom September 2024 in Singapur: "Alle Religionen sind Wege, Gott zu erreichen" schmerzlich in treugläubigen Ohren.

Nicht auszudenken, wie diese - nicht vom Lehramt gedeckten - privaten Aussagen des Papstes gerade auf Konvertiten aus den irrigen "Religionen", die ang. "alle Wege sind, Gott zu erreichen" wirken müssen, die zur befreienden, alleinigen und somit absoluten, Wahrheit Jesus Christus gefunden haben und somit erst zu angenommenen (!) Kindern Gottes geworden sind und nun im Schosse der Heiligen Mutter Kirche im Streben nach Vollkommenheit voranschreiten dürfen.

Wir stellen uns hier nicht gegen Papst Franziskus als unseren Heiligen Vater.....
wir werden weiterhin für Papst Franziskus beten, insbesondere aber auch dafür, dass er seiner Pflicht und Verantwortung als Oberster Hirte (!) nachkommen möge, die ihm anvertraute Herde in der immerwährenden Lehre der Kirche zu lehren, zu bewahren und zu stärken.

Mit Aussagen wie oben zitiert stiftet er leider einmal mehr bei nicht Wenigen Verwirrung und Ratlosigkeit.
Erfreulicherweise haben sich doch einige seiner Brüder im Hirtenamte zu Wort gemeldet und diese seine Aussage im Lichte der Lehre der Kirche als nicht haltbar zurückgewiesen.

So z.B. Weihbischof Athanasius Schneider in einer Erklärung mit dem Titel:
Glaubensbekenntnis zu Jesus Christus und seiner Kirche als dem einzigen Weg zu Gott und zum ewigen Heil“, die ich nachfolgend in voller Länge poste:

-
Bekenntnis des Glaubens an Jesus Christus und seine Kirche als den einzigen Weg zu Gott und zum ewigen Heil

Wir glauben und bekennen unerschütterlich, was das ordentliche und allgemeine Lehramt der Kirche seit der Zeit der Apostel ununterbrochen und unfehlbar gelehrt hat, nämlich

dass der Glaube an Jesus Christus, den menschgewordenen Sohn Gottes und einzigen Erlöser der Menschheit, die einzige von Gott gewollte Religion ist.

Nach der Einsetzung des Neuen und Ewigen Bundes in Jesus Christus kann niemand mehr durch die Befolgung der Lehren und Praktiken nichtchristlicher Religionen gerettet werden. Denn „das Gebet, das an Gott gerichtet ist, muss mit Christus verbunden sein, dem Herrn aller Menschen, dem einzigen Mittler (1 Tim 2,5; Hebr 8,6; 9,15; 12,24), und durch Ihn allein haben wir Zugang zu Gott (Röm 5,2; Eph 2,18; 3,12).“ (Allgemeine Einführung in das Stundengebet, Nr. 6)

Wir glauben fest, dass „den Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben ist, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apg. 4, 12), außer dem Namen unseres Herrn Jesus Christus, der gekreuzigt wurde und den Gott von den Toten auferweckt hat (vgl. Apg. 4, 10).

Wir glauben, dass „es dem katholischen Glauben widerspricht, die Kirche als einen Heilsweg neben jenen in den anderen Religionen zu betrachten, die komplementär zur Kirche, ja im Grunde ihr gleichwertig wären, insofern sie mit dieser zum eschatologischen Reich Gottes konvergierten“ (Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung Dominus Iesus, 21).

Darüber hinaus halten wir daran fest, dass die göttliche Offenbarung, die durch das immerwährende Lehramt der Kirche getreu weitergegeben wurde, zu behaupten verbietet,

dass alle Religionen Wege zu Gott seien,

dass die Vielfalt religiöser Identitäten ein Geschenk Gottes und

dass die Vielfalt der Religionen ein Ausdruck des weisen Willens Gottes, des Schöpfers, sei.

Deshalb halten wir daran fest, dass Christen nicht einfach nur „Reisegefährten“ von Anhängern falscher Religionen sind – was Gott verbietet.

Wir flehen inständig um die Hilfe der göttlichen Gnade für alle Kirchenmänner von heute, die durch ihre Worte und Taten der göttlich offenbarten Wahrheit widersprechen, welche uns lehrt, dass Jesus Christus und seine Kirche der einzige Weg sind, auf dem die Menschen Gott und die ewige Erlösung erreichen können. Mögen diese Kirchenmänner mit Hilfe der göttlichen Gnade in der Lage sein, einen öffentlichen Widerruf zu machen, der zum Wohl ihrer eigenen Seele und der Seelen anderer erforderlich ist. Denn „Christus nicht anzunehmen ist die größte Gefahr für die Welt!“ (Hl. Hilarius von Poitiers, In Matth. 18).

Mögen die Hirten der Kirche und allen voran Papst Franziskus durch die Gebete, Tränen und Opfer aller wahren Söhne und Töchter der Kirche und insbesondere der „Kleinen“ in der Kirche die Gnade erhalten, den Aposteln, unzähligen Märtyrern, zahlreichen Päpsten und einer Vielzahl von Heiligen nachzueifern, insbesondere dem heiligen Franziskus von Assisi, der „ein katholischer und gänzlich apostolischer Mann war, der sich persönlich an die Arbeit machte und seinen Jüngern befahl, sich vor allen anderen Dingen für die Bekehrung der Heiden zum Glauben und dem Gesetz Christi einzusetzen.“ (Papst Pius XI., Enzyklika Rite Expiatis, 37)

Wir glauben und mit Gottes Gnade sind wir bereit, unser Leben für diese göttliche Wahrheit zu geben, die Jesus Christus verkündet hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh. 14, 6).

+ Athanasius Schneider, Weihbischof der Erzdiözese der Hl. Maria in Astana
mit den Teilnehmern der Katholischen Identitätskonferenz 2024
Pittsburgh, 29. September 2024


-

Ein ergänzender Hinweis:
Die Lehre der Kirche spricht jenen Menschen das Heil nicht ab, die zwar ohne Schuld ausserhalb der Kirche stehen, aber aufrichtig nach der Wahrheit suchen.....und somit die Gnaden des Heiligen Geistes herabrufen; dies aber nicht, weil sie einer irrigen "Religion" anhangen, sondern obwohl sie dies - ohne eigene Schuld - tun.
Also nicht etwa, weil "alle Religionen Wege sind, Gott zu erreichen", sondern weil diese einzelnen Menschen aufrichtig nach der Wahrheit Jesus Christus suchen und Gottes Willen erfüllen wollen !
Das ist ein grosser Unterschied !

-
„Wer sich ohne seine Schuld, das heißt im guten Glauben, außerhalb der Kirche befindet und die Taufe empfangen oder unausgesprochen wenigstens das Verlangen danach hat, wer außerdem aufrichtig die Wahrheit sucht und den Willen Gottes erfüllt, so gut er kann, der ist, wenn auch getrennt vom Leib der Kirche, dennoch mit ihrer Seele vereinigt und daher auf dem Wege des Heiles.

(Katechismus Kompendium hl. Papst Pius X.)
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zuletzt bearbeitet 31.01.2025 22:43 | nach oben springen

#287

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 11.02.2025 19:40
von Aquila • 7.338 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Ohne Treue zur immerwährenden Lehre der Heiligen Mutter Kirche verflüchtigt sich der Glaube nach und nach und verschmilzt gleichsam mit dem sich in süsslich klingenden Worten feilbietenden Weltgeist.
Dies führt dazu, dass unter falsch verstandenen "Nächstenliebe" die Sünde mit dem Uebewurf der "Anständigkeit" gekleidet wird.
Welch furchtbare Entgleisungen menschengedachten "Glaubens" müssen wir heute innerhalb der Kirche beklagen; ein zerstörerischer "Glaube", der die Seele gleichsam aus den fürsorglichen Händen der Heiligen Mutter Kirche reisst.

Im Juni 1956 verfasste Papst Pius XII.
im Apostolischen Schreiben "Dum maerenti animo" über die Kirche in der Verfolgung eine eindringliche Mahnung zur unerschütterlichen Treue zum wahren Glauben der Heiligen Mutter Kirche und zeigte aber auch auf, wohin es ansonsten führen könnte; heute - 68 Jahre danach - teils bittere Wirklichkeit geworden.....:
-

"Niemals, ihr wißt es genau, vergißt unser Erlöser seine Kirche, niemals läßt er sie im Stich, ja je wilder die Wogen das Schifflein Petri umherwerfen,
desto sicherer wacht der göttliche Schiffer, auch wenn er zu schlafen scheint (vgl. Matth. 8, 24; Luk. 8, 23).
Täglich sollt ihr die Verheißung erwägen, die den christlichen Seelen, die in der gegenwärtigen Zeit schwer heimgesucht werden, sichere Hoffnung und zuverlässigen Trost einflößt: "Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Zeit" (Matth. 28,20).
Nun aber: "Wenn Gott mit uns ist, wer könnte gegen uns sein?" (Röm. 8, 31.)
Christus ist also bei euch und wird euch, wenn ihr ihn bittet, niemals seine göttliche Hilfe verweigern;
doch verlangt er von allen, dass sie die Gebote der katholischen Kirche noch eifriger befolgen und den Glauben stets hochherzig verteidigen
.
Worum es dabei geht, wißt ihr; es geht um euer, eurer Söhne und all eurer Nächsten ewiges Heil, das heute infolge der zunehmenden Verwegenheit der Atheisten in schwerer Gefahr ist.
Wenn jedoch in diesem geistigen Kampf jeder Einzelne, wie Wir fest vertrauen, tapfer und treu kämpft, so wird es niemals Besiegte, sondern immer nur ruhmwürdige Opfer geben können;
ja aus den ungerechten Verfolgungen und den erlittenen Martern werden der Kirche neue Triumphe erstehen, die mit goldenen Lettern in ihre Annalen eingetragen werden.
Aber Wir wagen nicht einmal Uns vorzustellen, dass die Jünger Christi den Kampfplatz mit gebrochenem Mut verlassen, das Bekenntnis eines aufrichtigen Glaubens verbergen und hintansetzen oder träge, matt und gleichgültig einschlafen könnten,
während die Verfechter des Unglaubens das Reich Gottes zu stürzen suchen.

Sollte dies irgendwo geschehen - was Gott verhüten möge -, so wäre das nicht nur für die Deserteure selber; sondern auch für die christlichen Gemeinschaften, ein nicht wiedergutzumachender Schaden und ein unermeßliches Unglück.

Zu Unserem größten Troste wissen Wir,
dass es bei euch viele gibt, die edlen und starken Sinnes bereit wären, alles, selbst Freiheit und Leben, hinzugeben, ehe sie die Unversehrtheit des katholischen Glaubens aufs Spiel setzten;
Wir wissen auch, dass unter den kirchlichen Oberhirten nicht wenige hierin den anderen ein Beispiel unbesiegbarer christlicher Standhaftigkeit gegeben haben und dass zumal ihr, geliebte Söhne und Kardinäle der Heiligen Römischen Kirche, zu einem erhabenen Schauspiel vor der Welt, den Engeln und Menschen geworden seid
(vgl. 1 Kor. 4, 9).

Doch wissen, Wir
leider auch, dass die menschliche, Gebrechlichkeit und Unsicherheit wankt, zumal wenn Not und Mühsal so lange dauern.
Dann kann es vorkommen, dass einige den Mut verlieren und im Eifer erlahmen und, was noch verhängnisvoller ist, dann meinen, man müsse die Lehre Jesu Christi mildern und, wie sie sagen der neuen Zeit und den örtlichen Verhältnissen anpassen und die Prinzipien des katholischen Glaubens, so abschwächen und ändern, dass es zwischen ihm und den fortschreitenden Irrtümern dieser Welt zu einer Art
falscher Versöhnung kommt".

-
Siehe bitte auch:
Die Heilige Mutter Kirche (3)
-


zuletzt bearbeitet 11.02.2025 19:47 | nach oben springen

#288

RE: Religion und Wahrheit

in Das grosse Glaubensbekenntnis 03.04.2025 16:11
von Aquila • 7.338 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Mit staunendem Entsetzen habe ich kürzlich einen Bericht eines katholischen Priesters aus dem Jahre 2019 gesehen, der von einer ang. "Nahtoderfahrung" berichtet hat. Dies nach einem schweren Autounfall.
Was dieser Priester als "Erfahrungsbericht" wiedergegeben hat, spricht eine deutliche Sprache, nämlich jene, des gefallenen Engels, der sich ohne Schwierigkeiten als "Engel des Lichtes" präsentieren kann und auch "Wohlgefühle, Licht....etc." vortäuschen kann; dies alleine nur dazu, um seine Lügen leichter infiltrieren zu können.
Vergessen wir nicht, dass diese ang. "Nahtoderfahrungen" nichts mit dem Sterben oder dem tatsächlichen leiblichen Tod zu tun haben. Sie bewegen sich zwischen Leben und Tod und - das ist nun ganz wichtig - werden so leicht zum Angriffspunkt für den Teufel, um durch Sinnestäuschungen den Glauben zu verdunkeln.

Ueberblickt man allgemein die mittlerweile Masse der ang. "Nahtoderfahrungen", so zeigt sich ein erschreckendes Bild:
fast unisono wird verbreitet:
- ein schönes, wohliges Licht
- keine Angst mehr vor dem Tod, unabhängig vom jeweiligen Lebenswandel
- braucht keine bestimmte Religion
- "Universelles" Denken im interreligiösen Vakuum
- kein Hinweis auf Notwendigkeit der Umkehr, kein Sündenbewusstsein !
- Jesus Christus wird - wenn überhaupt erwähnt - zu einem "Softi" im Sinne von "alle kommen in den Himmel"
- die katholische Kirche wird gleichsam als "nicht notwendige Institution" dargestellt
.



Diese obigen kurze Zusammenfassung spiegelt sich leider (!) auch im "Erfahrungsbericht" des oben erwähnten Priesters wider. Hier kurz seine Kernaussaugen, die sich mit obigen Allgemeinaussagen in erschreckender Weise decken.


- "Denkgebäude von Religionen oder Konfessionen an Wichtigkeit verloren"
- "viel universeller" (!) (siehe oben !)
- "Der Glaube ist eine Krücke für hier, die hilft mir gehen. Das ist für mich der christliche Glaube, ob das katholisch oder evangelisch, da gibt so viele Gemeinsamkeiten und so wenige (?!) Unterschiede, das hat bei mir keine so grosse Rolle gespielt.
- "Muss keine Angst haben, das was ich gesehen haben, gilt für alle, das lass ich mir nicht ausreden"
- "Die Erscheinung von Jesus oder Maria hätte in meine Vision nicht hineingepasst, es war viel besser"
- "Unsere Firma (!!! gemeint ist die katholische Kirche), wo zuviele Worte gemacht werden über Dogmen und diesseitige Vorstellungen"
- "Diese dualistische Vorstellungen von Gott und Teufel, Himmel und Hölle, also ich glaube, die haben wir hier, die sind aber ziemlich kindlich"
- "Wenn ich einigermassen erwachsen glaube,....dann wird das ein erwachsener Glaube, der auch über konfessionelle und religiöse Grunddogmen sehr viel freier nachdenken, als das vielleicht in irgendwelchen Katechismen steht"
- "Je freier, desto tiefer ist der Glaube und die Institutionen, die wir mit dem Glauben verbinden, das ist ein Beiwerk, eine Krücke, eine Gehhilfe"
- Es geht bei Kirche, bei Konfessionen, bei Religionen um Weggbelgeitung hin in eine Welt, die uns überraschen"
"Es kann nichts schiefgehen, was ist "es", dein Leben, dein Leben kann nicht schiefgehen."


Ein Jeder, der noch fest im katholischen Glauben verankert ist, kann aus diesen "Erfahrungen" ohne Schwierigkeiten herauslesen, wessen Geist hier verbreitet wird; es ist der Diabolos, der Verwirrerer, der Teufel.

Schlimm genug, einem solchen Trug zum Opfer zu fallen, noch viel schlimmer aber, eine solche erfahrene Täuschung als Priester weiterzuverbreiten.
Kein Wort über die seelenheilsnotwendige Reue und Umkehr und um Jesus Christus als den alleinigen Weg, die alleinige Wahrheit und das alleinige Leben ( Joh 14,6) und ebenso kein Wort über die katholische Kirche als den mystischen Leib Christi, in dem ER SEIN Erlösungswerk auf Erden fortsetzt.

Passt alles in das heute leider auch von lauen Katholiken verbreitete falsche "Glaubensbild" eines "interkonfessionell und interreligiösem Etwas.", durch welches "alle in den Himmel kommen" würden.


Lesen wir nachfolgend aus einem gut katholischen Vortrag von Hw Prof. Dr. Andreas Wollbold von der Ludwig-Maximilians-Universität München über Himmel, Fegefeuer, Hölle – Mythos oder Wirklichkeit?

-

[....]"Wirklich stramme Atheisten, Gottesleugner, das sind die Wenigsten.
Viel mehr Menschen glauben schon an „etwas Höheres“.
Doch für die meisten ist Gott eine Art positive Macht, eine Antriebskraft, im Leben nicht aufzugeben, eine Energie für seine Durststrecken, Trost und Beistand, wenn es einmal hart wird.
Also nicht einmal ein persönliches Gegenüber, geschweige denn der, vor dem man sein Leben zu verantworten hat.
[....]
Ein solcher Gott ist nicht Herr, sondern Dienstleister am souveränen Volk.
Er ist auf einige nützliche, sprich: angenehme, Aufgaben beschränkt.
Ansonsten möge er sich gefälligst zurückhalten.
Dieses Gottesbild spiegelt sich noch einmal bei den Anschauungen über das Leben nach dem Tod. Auch hier meint eine Mehrzahl, mit dem Tod sei nicht alles aus.
Irgendetwas überlebe und dieses Überleben ist paradiesisch schön.
Das Gericht dagegen ersparen sich fast alle.
Populär geworden sind in diesem Zusammenhang die so genannten Nahtoderfahrungen.
Schon beinahe zum Mythos geworden ist dabei der Gang durch den Tunnel in ein helles, warmes Licht.
So ermutigend dies ist, so sehr spiegelt es doch vor allem unser irdisches Denken über die
letzten Dinge: Es kann doch gar nicht anders sein, als daß uns alle eine bessere Welt erwartet.
[....]
Wie will man das mit den zahlreichen, an Eindeutigkeit nicht zu überbietenden Aussagen des Neuen Testaments in Einklang bringen? Und warnt nicht schon der Herr:
Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zugelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen." (Lk 13,24).
Wie im Echo darauf ruft der hl. Paulus dazu auf:
Müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil!“ (Phil 2,12).

Die dominante Theologie heute sagt noch etwas geschickter:
„Es gibt zwar die reale Möglichkeit der Hölle. Aber ich hoffe, daß sie leer ist.“ Manchmal meint man ein Augenzwinkern zu erkennen, das bedeutet: „Was denn sonst?“
Dem liegt ein einfacher Denkfehler zugrunde.
Natürlich beten wir für jeden Menschen und flehen Gott um Gnade an, daß er im Gericht bestehen möge.
Aber daraus läßt sich nicht schließen, daß das Gericht einfach in einer allgemeinen Amnestie besteht.
So beten wir ja gerade deshalb so inständig für jeden, weil uns der Ernst der Lage klar ist:
Niemand besitzt einen Freifahrschein ins Paradies!
[....]
Die GÖTTLICHKEIT JESU erweist sich daran, daß an Glauben und Treue zu ihm das Heil hängt
[....]
In zahlreichen Gleichnissen – etwa vom ungetreuen Verwalter oder von den Schafen und Böcken – spricht Jesus deutlich von....der Rechenschaft.
An sich ist dies nichts Furchterregendes.
Es ist ganz natürlich und ganz menschlich, nach einer Leistung zu fragen: „Und, wie war ich?“
Das tut etwa ein Künstler nach dem Auftritt oder ein Schüler nach einer Prüfung, und selbst zu einem Jubiläum gehört wesentlich die Ansprache mit der Würdigung der Leistungen des Geehrten.
Aber im Tod vor meinen Schöpfer zu treten, das besitzt einen unendlich größeren Ernst als alle menschliche Rechenschaft.

Dies ist die Stunde der Wahrheit.


Einen Nachwuchspianisten will man vielleicht ermuntern, und so klopft man ihm auf die Schultern und meint: „Du spielst ja wahnsinnig leidenschaftlich.“
Durch die Blume gesagt heißt das: „Kein Lauf war fehlerfrei, und einige Male hast du die falschen Akkorde gegriffen. Aber wie deine Künstlermähne hin und her geflogen ist, das kam schon gut an, besonders bei der jüngeren Damenwelt...!“
Menschliche Urteile sind Stellungnahmen mitten im Leben. Aus gutem Grund sollen sie ermutigen und nicht deprimieren. Der sprichwörtliche Daumen nach unten hat hier nichts verloren.

Doch am Ende des Lebens?
Wenn es kein Morgen mehr gibt, bei dem ich etwas anders machen, bei dem ich vielleicht sogar umkehren und ganz von vorn anfangen kann?
So ist diese Stunde unvergleichlich.
Wehe, für wen es heißt: gewogen und zu leicht befunden!
Dies ist die Stunde der Entscheidung.

Hier gibt nicht ein Mensch dem anderen eine Einschätzung ab.
Und hier geht es auch nicht nur um einzelne Aspekte seiner Tätigkeit.
Man mag unserem Nachwuchspianisten vielleicht sagen:
„Na ja, ehrlich gesagt bist du einfach unmusikalisch. Aber vielleicht liegen Deine Begabungen ganz woanders.“
Doch beim Gericht am Ende des Lebens geht es ums Ganze.
Nicht einzelne Leistungen werden bemessen, sondern die gesamte Existenz:
War sie zuletzt auf Gott hin ausgerichtet oder nicht?
Conversio ad Deumet aversio a creaturis. Umkehr zu Gott und Abkehr von den Geschöpfen“ oder umgekehrt?
Hier erkennen wir nochmals, wie wichtig es ist, die GOTTHEIT JESU zu bekennen.
Nur dann begreifen wir auch den Ernst der Lage:

Es geht nicht bloß darum, Jesus irgendwie toll zu finden, mit einzelnen seiner Worte etwas anfangen zu können oder sich ein Wunschbild eines „Alles verstehen ist alles verzeihen“-Jesus zurechtzubiegen.
Nein, es geht darum, daß der Knecht Christi vor seinen Herrn tritt und von ihm das letzte, unwiderrufliche Wort über sein Leben hört.


Man begreift auch, daß die Kirche immer klarer erkannte:
Dieses persönliche Gericht, diese Rechenschaft über das gesamte Leben,
das geschieht nicht erst am Ende der Zeiten.
Es ereignet sich
im Augenblick des Todes."
[....]

-


Die Motette "Media vita morte sumus" von Nicolas Gombert (1495-1560);
vorgetragen von "Oxford Camerata":



Media vita in morte sumus;
quem quaerimus adiutorem, nisi te, Domine,
qui pro peccatis nostris iuste irasceris.
Sancte Deus, Sancte fortis,
Sancte misericors Salvator,
amarae morti ne tradas nos.

Mitten im Leben sind wir im Tode,
wen suchen wir als Helfer, wenn nicht dich, Herr.
Der du um unsre Sünden zürnst in gerechtem Zorn,
Heiliger Gott, heiliger starker,
heiliger und erbarmender Erlöser,
gib uns dem bitteren Tod nicht preis.



Der hl. Papst Gregor der Grosse über eine unabänderliche Glaubenswahrheit:
-
"So wie jeder von uns aus der Welt hinausgeht, so kommt er vor das Gericht"

-
Die kostbare Zeit

Dazugehörend:
Die Gnaden
-


zuletzt bearbeitet 03.04.2025 16:40 | nach oben springen


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