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#6

RE: Die Vorsehung Gottes

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 11.12.2015 12:26
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Der hl.Vinzenz v. Paul über die Vorsehung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gottes:
-

"Im Namen Gottes wundern wir uns über nichts.
Gott wird alles zum Guten lenken.
Was Gott behütet, behütet er sehr gut
.

Gott arbeitet langsam.
Dem, der warten kann,
kommt alles zur rechten Zeit.


Der Wille Gottes schützt uns manchmal
gegen uns selbst.


Die Vorsehung Gottes ist unser ewiges Glück.

Halten wir es mit Gott,
dann hält Er es mit uns ....
und mit ihm besitzen wir alles!

Herr, lass mich teilhaben an deiner Güte!

-

Zitate des hl. Vinzenz v. Paul

-


zuletzt bearbeitet 07.04.2017 00:13 | nach oben springen

#7

RE: Die Vorsehung Gottes

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 28.06.2016 23:17
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !



Kardinal Faulhaber (1869 - 1952 ) über die Vorsehung:
-

"Gott ist die Vorsehung.
Er wird das Werk seiner Hände nicht zerschlagen und keine Freude am Untergang seiner Geschöpfe haben.
Darum schreiben wir über das Eingangstor zu jedem Jahr das Pauluswort:
Der starke Gottesbau bleibt bestehen. Er trägt die Aufschrift: Der Herr kennt die Seinen“ (2. Tim. 2, 19) 
Dann sind wir nicht unter die Räder eines unbekannten, unpersönlichen Schicksals geworfen,
dann sind wir im Wandel der Zeit in die Arme einer Gütigen Vorsehung gelegt."

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zuletzt bearbeitet 07.04.2017 00:14 | nach oben springen

#8

RE: Die Vorsehung Gottes

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 07.07.2016 00:59
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Sicherlich ist es vielen von uns im Glaubensleben schon so ergangen;
Pläne über Pläne....und doch ist es ganz anders ( besser !) gekommen.

Der hl. Franz v. Sales über besondere Wege der Vorsehung unseres Herrn und Gottes Gottes Jesus Christus:
-
"Damit wir uns in der Gelassenheit üben, schenkt Gott uns oft grossartige Pläne,
deren Verwirklichung er jedoch nicht will.
Da müssen wir
kühn, mutig und beharrlich das Werk anfangen und weiterführen, solange es möglich ist;
dann aber ebenso gelassen und ruhig in den Ausgang des Unternehmens einwilligen,
so wie es Gott gefällt, ihn zu geben".


-

Siehe bitte auch:
Zitate des hl. Franz v. Sales

-


zuletzt bearbeitet 07.04.2017 00:14 | nach oben springen

#9

RE: Die Vorsehung Gottes

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 22.07.2016 00:28
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Ist es nicht geradezu bezeichnend, dass die "aufgeklärten Gesellschaften" sich gleichsam in Angst um die Zukunft überbieten ?

Pater Brenward Deneke von der Petrus-Bruderschaft hat in einem Beitrag über das richtige Verständnis des chrjstlich katholischen Vorsehungsglaubens gerade auch diese Tatsache hervorgehoben:
-

"[....]hat ein unheilvolles Zusammenspiel verschiedener Kräfte es fertiggebracht, das lichte Mysterium der göttlichen Vorsehung für viele unserer Zeitgenossen zweifelstrübe,
ja finster werden zu lassen.
Man spricht nur noch selten von der Vorsehung.
Mit dem Wort aber verschwindet bald auch der Inhalt.
So erstaunt es nicht, dass einem Großteil der Menschen der christliche Vorsehungsglaube wenig bis nichts mehr sagt.

Eine wichtige Stelle innerhalb unserer Weltanschauung bleibt, einmal leergeräumt, nicht lange unbesetzt.
Schnell drängen sich andere Ideen ein.
Daher neigt, wer nicht mehr mit einer höheren Macht rechnen will, die uns weise lenkt und leitet, ohne uns dabei die persönliche Freiheit zu nehmen, ganz anderen Auffassungen zu.
Diese sindtypisch für jeden Abfall von der Wahrheit! durch ihre Einseitigkeit und Widersprüchlichkeit gekennzeichnet:
Man hält sich für völlig frei, seine Existenz nach eigenem Gutdünken zu entwerfen und dann zu verwirklichen (vgl. die perversen Ausgeburten der sog. Gender-Ideologie);
zugleich aber meint man, der Mensch sei in allen Dimensionen des Daseins, bis in das geistige Leben hinein, biologisch programmiert und determiniert.


Die Auswirkungen des verlorengegangenen Vorsehungsglaubens sind überaus verhängnisvoll.
Als praktische Folgerungen einer Weltanschauung, die sich vom angeblichen „Gotteswahn“ emanzipiert hat, haben sie an deren Widersprüchen teil.
Daher erleben wir in der Gegenwart direkt nebeneinander, ja häufig ineinander verwoben, einen enthusiastischen Machbarkeitswahn und eine geradezu fatalistische Resignation.

Machbarkeitswahn:
Man meint, alles selbst gestalten zu können.
Dies nicht erst, seit man begonnen hat,
in das menschliche Erbmaterial einzugreifen, um die Zukunft unseres Geschlechtes ganz in die eignen Hände zu nehmen.
Auch andere, viel ältere Einrichtungen zeugen von vermessener Selbstsicherheit.
Romano Guardini hat das 1950 in seiner berühmten Schrift „Das Ende der Neuzeit“ am Beispiel des modernen Versicherungswesens zu zeigen versucht: „Betrachtet man es in jener letzten Ausbildung, die es bereits in manchen Ländern erfahren hat, so erscheint es geradezu als Beseitigung jeglichen religiösen Hintergrundes. Alle Eventualitäten des Lebens werden ‚vorgesehen’, nach Häufigkeit und Wichtigkeit berechnet und unschädlich gemacht.“
Die Versicherung als neue Vorsehung!
Ein offensichtlicher Widerspruch zu der Anweisung des Apostels Jakobus,
dass wir nicht leichthin davon sprechen dürfen, was wir demnächst tun werden, da doch die Zukunft ungewiß ist, sondern stattdessen sagen sollen:
Wenn der Herr will, werden wir am Leben bleiben und das oder jenes tun.“

Diese Stelle aus dem Jakobusbrief (4,13-15) begründet übrigens die Gepflogenheit gläubiger Menschen, ihren Plänen stets ein demütiges „So Gott will“ voranzustellen.

Fatalistische Resignation:
Sie ist nur die andere Seite des Machbarkeitsdünkels.
Allzu häufig bemächtigt sie sich schon junger Menschen, die doch eigentlich von Hoffnung und hoher Erwartung erfüllt sein sollten.
Weil sie sich aber einem riesenhaften Apparat gegenübersehen, der ohne Berücksichtigung ihrer Person und Wünsche abläuft, unaufhaltsam alles in sein Getriebe hineinzerrend und vieles gnadenlos zermalmend, deshalb verfallen sie in eine Haltung,[/b] die ebenso die Form rebellischer Verweigerung wie lustlosen Sich-Anpassens annehmen kann.
Solche Menschen erstreben und ersehnen kaum noch etwas, es sei denn die hastig vorüberhuschenden Vergnügungen, mit denen die Welt der Werbung und des Entertainments lockt: „Was wollen sie?
Sie wollen: to live and to have a fun, gut leben und ihr Späßchen haben. Man wird euch damit bedienen; mit Nahrung und Freizeitgestaltung, mit Kalorien und Kinos“, notierte der Staatsdenker Carl Schmitt schon 1949...

Die Verheerungen und Zerstörungen, die durch den Verlust der Vorsehung in immer neuem und schlimmerem Maße hervorgerufen werden, können keinem wachen Beobachter der Zeit verborgen bleiben.
Daher tut es not, die Wahrheit über die weise, gütige und machtvolle Sorge Gottes für Welt und Menschen neu zu erkennen, sie gegen falsche Auffassungen abzugrenzen und ihre Folgen für das Leben zu bedenken.
[....]
Die Vorsehung wird uns in der Bibel also niemals wie eine unpersönliche Schicksalsmacht oder eine hochkomplexe, dabei kalte Vernunft vorgestellt,
nach deren Plänen alles gleich einem Uhrwerk abläuft.
Wohl betont die Offenbarung die überweltliche Macht des Schöpfers, dem ausnahmslos alles unterworfen ist.
Doch zugleich unterstreicht sie immer Seine persönliche, gütige Sorge für Seine Schöpfung, für Sein Volk und für jeden einzelnen Menschen.
[....]
Und während die menschliche Freiheit gemäß stoischer Lehre von der Vorsehung nahezu erdrückt und beseitigt wird, kann sie nach christlichem Glauben trotz, ja durch die unendliche Macht und Wirksamkeit Gottes weiterbestehen.
Der heilige Thomas von Aquin erklärt dazu, Gott sorge für jedes Geschöpf seiner Weise entsprechend, und da dem Menschen nun einmal der Gebrauch des Willens eigentümlich sei,
nötige ihn die Vorsehung niemals dazu, das Rechte zu tun (vgl. Contra Gentiles, III,148).
Gerade darin also erweist sich die Überlegenheit und Übermacht der Vorsehung Gottes,
dass Er das freie Eigenwirken der Geschöpfe zuläßt und es sogar dann, wenn es sich gegen Seine Ordnung richtet, in Seine ewigen Pläne einzubeziehen weiß!

Hingabe an Gottes Vorsehung

Die Betrachtung dieser Zusammenhänge bewegt uns Menschen zu der einzig angemessenen, dabei sehr schlichten Konsequenz, die der geistliche Schriftsteller Jean Pierre de Caussade S.J. (+ 1751) in seinem gleichnamigen Buch auf die klassische Formel gebracht hat:
„Hingabe an Gottes Vorsehung“.
Nicht das Sinnieren über verborgene Geheimnisse ist von uns verlangt.
Vielmehr sollen wir uns von unserem Herrn immer neu belehren lassen (nach Mt 6,25ff.):
Wer sich ganz auf die Vorsehung stützt, der braucht sich nicht gleich den Heiden und Kleingläubigen mit Gedanken über die ungewisse Zukunft herumzuplagen;
der himmlische Vater weiß ja, wessen wir bedürfen, Er selbst übernimmt die Sorge für uns; und so bleibt letztlich nur die eine Sorge:
Suchet zuerst das Reich und seine Gerechtigkeit, und das andere wird euch hinzugegeben werden.“ (Mt 6,33)


Gestützt auf die Verheißung, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht (vgl. Röm 8,28), ergibt sich so eine vollkommene Ruhe und Sicherheit.
Weder Trübsal noch Bedrängnis, Verfolgung, Hunger, Blöße, Gefahr oder Schwert können uns ja von der Liebe Christi scheiden (Röm 8,35)!
Hier sei an die 1935 verstorbene Dichterin Hedwig von Redern und ihre Verse erinnert, die schon vielen Menschen in schwerer Lage Trost und Zuversicht geschenkt haben:

Weiß ich den Weg auch nicht, Du weißt ihn wohl;
das macht die Seele still und friedevoll.
Ist´s doch umsonst, dass ich mich sorgend müh,
dass ängstlich schlägt das Herz, sei´s spät, sei´s früh.

Du weißt den Weg ja doch, Du weißt die Zeit,
Dein Plan ist fertig schon und liegt bereit.
Ich preise Dich für Deiner Liebe Macht,
ich rühm’ die Gnade, die mir Heil gebracht.

Du weißt, woher der Wind so stürmisch weht,
und Du gebietest ihm, kommst nie zu spät;
drum wart ich still, Dein Wort ist ohne Trug,
Du weißt den Weg für mich, - das ist genug
.



„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“
Dieses Wort des heiligen Don Bosco (+ 1888) beschreibt prägnant, wozu die Hingabe an Gottes Vorsehung schlußendlich führt.
Fern von der Anmaßung eines Vorsehungswahns à la Hitler und fatalistischen Vorsehungsvorstellungen der Stoiker,
befreit sie den Menschen nicht nur von drückenden Sorgen und Ängsten, sondern auch vom Schwergewicht seines Ich.
Wer Gott vertraut, der kann sich leicht nehmen!
Und so wird ihn die Vorsehung sicher durch das Leben führen und ihn hoffnungsfroh der ewigen Heimat entgegenschweben lassen."

-

Der vollständige Artikel hier:
http://www.blog-frischer-wind.de/2014/05...sorgen-die.html

Bez. Pater Deneke siehe bitte auch hier:
"Brennpunkte" von Pater Bernward Deneke FSSP

-


zuletzt bearbeitet 07.04.2017 00:14 | nach oben springen

#10

RE: Die Vorsehung Gottes

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 07.04.2017 00:10
von Aquila • 7.220 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Wir alle kennen es:
Unruhe, Ruhelosigkeit und Getriebenheit will sich immer wieder unseres Herzens bemächtigen.
Ein Gemenge an Erinnerungen an die Vergangenheit und Sorge um die Zukunft prasselt auf uns ein.....und verdeckt so die Wahrnehmung der Gnade des Augenblickes.

Eine sehr schöne Abhandlung dazu



von Pater Jacques Philippe:



-

"Leben in der Gegenwart

Unsere Unruhe, Ruhelosigkeit und Getriebenheit kommen oft aus der Tatsache, dass wir entweder im Morgen oder im Gestern leben, nicht aber im Heute.
Wer in der Gegenwart lebt, findet eine Quelle der Ruhe und des Trostes – doch das will gelernt sein.


Eine erste Bemerkung:
Wir haben keinerlei Einfluss auf unsere Vergangenheit, wir können nicht das kleinste vergangene Ereignis ändern.
All die Szenarien, mit denen wir uns bisweilen ausmalen, wie es hätte sein können, wenn das oder das anders gewesen wäre … sind nichts anderes als Wind:
Es ist und bleibt unmöglich, das Geschehene zu ändern.
Den einzigen Akt, den wir in Freiheit unserer Vergangenheit gegenüber setzen können, ist, sie anzunehmen, so wie sie ist und sie vertrauensvoll Gott zu übergeben.

Auch was die Zukunft anbelangt, haben wir wenig Einflussmöglichkeiten.
Wir wissen sehr gut, dass es nicht viel braucht, damit das, was wir geplant oder versichert haben,
anders läuft als vorausgesehen.
Man kann sein Leben in Wahrheit nicht programmieren, man kann es nur Augenblick für Augenblick empfangen.

Im Jetzt

Das einzige, das uns eigentlich gehört, ist der gegenwärtige Augenblick.
Nur im gegenwärtigen Augenblick sind wir in Kontakt mit der Wirklichkeit.
Es gibt viele Arten, diesen Moment zu fliehen.
Der gegenwärtige Augenblick ist der Augenblick der Gegenwart Gottes:
«Ich bin bei euch bis ans Ende der Zeit.»

Gott ist die ewige Gegenwart.
Wir dürfen überzeugt sein, dass jeder Augenblick, wie immer er auch sein mag, von Gottes Gegenwart erfüllt ist.
Jede Sekunde ist eine Begegnung mit der Ewigkeit, enthält, in gewissem Sinne, Ewigkeit.
Anstatt dauernd in der Vergangenheit oder in der Zukunft zu leben, sollten wir lernen, dass jeder Augenblick genügt, um in Fülle zu leben, denn Gott ist da, und wenn Er da ist, dann mangelt es uns an nichts.
Unsere Gefühle der Leere, der Unruhe, ja der Frustration, dass uns diese oder jene Sache fehlen würde, kommen aus der Tatsache, dass wir entweder in der Vergangenheit (Bedauern, Enttäuschung) oder in der Zukunft (Illusion oder Ängste) leben.
Dabei sollten wir lernen, jeden Augenblick im Glauben an die Gegenwart Gottes anzunehmen, so wie es der Psalmist sagt:
«Alle Augen sind auf dich gerichtet, sie erwarten von dir ihre Nahrung.
Du öffnest die Hand und sättigst alles mit Leben, Herr des Lebens.»
Aus christlicher Sicht liegt in der Wahrnehmung des gegenwärtigen Augenblickes etwas sehr Befreiendes.
Selbst, wenn meine
ganze Vergangenheit eine einzige Katastrophe ist, selbst wenn meine Zukunft völlig blockiert zu sein scheint,
im Jetzt kann ich leben, durch einen Akt des Glaubens und der Hoffnung.

Gott, der Ewige, ist anwesend.
Er ist ewig jung, ewig neu, ihm gehören Vergangenheit und Zukunft, er kann alles vergeben, reinigen, erneuern.
Aufgrund seiner barmherzigen Liebe habe ich immer die Möglichkeit, von vorne anzufangen,
ohne dass meine Vergangenheit, so bedauernswürdig sie auch sein mag, mich hindern könnte, oder die Zukunft, so bedrohlich sie auch sein mag, mich quälen muss.
Diese Haltung des Glaubens ist unendlich kostbar, denn sie verhindert, dass wir so leben, wie es sehr viele Leute tun:
Dauernd unzufrieden und unruhig zu sein, weil sie sich zwischen einer
Vergangenheit, die sie belastet, und einer Zukunft, die sie beunruhigt, eingekeilt sehen.

Dabei: In der Gegenwart zu leben, weitet das Herz.
Sorgt euch nicht um morgen!
Zur Last des gegenwärtigen Momentes fügen wir oft noch die Last der Vergangenheit und die Angst vor der Zukunft hinzu.
Das Heilmittel gegen diesen Fehler ist die Betrachtung der Vorsehung Gottes:
«Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?»
(Mt 6,26)
Es geht nicht darum, unverantwortlich zu sein; wir sind sehr wohl verpflichtet, an morgen zu denken und Pläne zu schmieden.
Aber man muss dieses Vorausschauen ohne Unruhe tun, ohne Angst, ohne Sorge, die das Herz beherrscht.
Diese Sorge löst darüber hinaus nichts, und hindert uns oft daran, für den gegenwärtigen Moment verfügbar zu sein.
Das Herz kann nicht gleichzeitig von der Sorge um den morgigen Tag eingenommen sein und offen für den gegenwärtigen Augenblick.
Entweder das eine oder das andere.
Wir aber müssen «das Reich Gottes» suchen, das heisst,
die Gegenwart Gottes im Hier und Jetzt, in dem wir aus Liebe seinen Willen für das Heute suchen und «der Rest wird uns dazugegeben».

«Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?» (Mt 26,7)
Das heisst nicht, dass wir keine Prüfungen oder Leiden mehr zu ertragen haben, das ist offensichtlich nicht der Fall.
Aber wenn sie uns begegnen, werden wir die Gnade haben, sie durchzutragen.


Die Gnade des Augenblickes

Eine Sache müssen wir wissen:
Die Gnade lässt sich nicht «aufstocken», so wenig wie das Manna in der Wüste.
Man kann keine Reserve an Gnade anlegen,
man kann sie nur Augenblick für Augenblick empfangen
.

Sie ist wie das tägliche Brot, das wir im Vaterunser erbitten.
Manchmal werfen wir uns auch in die Zukunft, um aus einer leidvollen Gegenwart zu fliehen:
Das, was ich jetzt lebe, befriedigt mich in keinster Weise und ich habe die Hoffnung, in der Zukunft etwas zu erleben, was viel schöner sein wird.
Also hoffe ich, dass die Zeit so schnell wie möglich vergeht, damit ich bald zum angenehmeren Teil übergehen kann.
Auf diese Weise lösen wir uns von der Gegenwart, von der Wirklichkeit ab und riskieren,
die Gnade des Augenblicks zu verpassen.

Um wirklich frei zu sein, müssen wir uns «umerziehen».
Wir müssen eine Distanz finden zu unseren vorgestellten Ängsten.
Die beste Art, für die Zukunft vorzusorgen, ist die, nicht ständig an sie zu denken, und sich ganz in die Gegenwart einzubringen."

-

Siehe bitte auch:
Die kostbare Zeit

und:
Die Gnaden

-


zuletzt bearbeitet 07.04.2017 00:31 | nach oben springen


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