Gelobt sei Jesus Christus !
Wir erleben aktuell in dieser Form noch nie dagewesene Verwerfungen im gesellschaftlichen Leben.
Pater Simon Gräuter von der Petrus-Bruderschaft schreibt dazu, bezogen auf den heutigen vierten Sonntag nach Ostern, sehr Erbauliches:
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Liebe Brüder und Schwestern !
Wie ungewohnt drastisch sich Lebensumstände ändern können,
erleben wir – vorübergehend, so unsere Hoffnung – alle gemeinsam in diesen Tagen.
Im Beten der Kirche finden wir ein Wort dafür; es wird uns jetzt im Tagesgebet auf die Zunge gelegt. Die Christen, in der Lesung des vergangenen Sonntags gerade erst als „Fremdlinge und Pilger“ (1 Petr 2, 11) angesprochen,
sieht die Liturgie heute am vierten Sonntag nach Ostern inter mundanas varietates:
hineingeworfen in die „irdischen Wechselfälle“, in die „Unbeständigkeit der Welt“.
Jeder von uns kennt diese Wechselfälle, diese Unbeständigkeit.
Es bedarf dafür nicht erst einer Pandemie.
Es gibt Tage, da erscheint unser Leben schier perfekt; alles läuft wie am Schnürchen. Und es gibt andere Tage, über denen lagern Schatten der Furcht, der Sorge, der Unzufriedenheit.
Beides birgt Gefahren.
Dass (zu) gute Leben kann uns dazu verführen, darin aufzugehen;
Gott spielt darin nur nebenbei eine Rolle – womöglich auch überhaupt keine mehr, selbst wenn wir hin und wieder einige Gebete murmeln.
Die verschatteten Tage können uns hingegen an Gottes Vorsehung zweifeln lassen: Er scheint ja unsere Bitten nicht zu hören, so inständig diese auch vorgetragen werden. Aber es wendet sich kein Blatt, nirgendwo ist Besserung in Sicht.
Wir vergessen freilich, dass wir nur bis zu unserem Horizont sehen.
Die Perspektive Gottes ist weitaus größer.
Die Lösung, die uns vorschwebt, gibt sich gerne „alternativlos“
– Gott aber stellt die Weichen überraschend anders.
Dass Gottes Lösung die bessere ist, erkennen wir unter Umständen erst nach und nach
– vielleicht müssen wir sogar (im wahrsten Sinn der Wortes!) bis in Ewigkeit auf diese Erkenntnis warten: Wenn wir sie in seinem Licht erkennen können.
Der Text des Tagesgebetes gibt uns aber Hinweise, wie wir mit diesen Situationen umgehen sollen.
Die Kirche führt uns an die Bitte heran, all das zu lieben, was Gott anordnet, und zu ersehnen, was er verspricht: also unser Leben und unsere Erwartungen in den Einklang mit seinen Geboten zu bringen und unter seine Verheißung zu stellen, damit „unsere Herzen dort gefestigt seien, wo die wahren Freuden sind“.
Gelingt dies, so können wir über alle Wechselfälle hinweg und aller Unbeständigkeit zum Trotz mit dem Beter der Psalmen sprechen und singen:
„Deine Weisungen sind mir zu Liedern geworden im Land meiner Pilgerschaft“ (Ps 118, 54).
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