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#11

RE: Die Vorsehung Gottes

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 03.05.2017 00:05
von Aquila • 7.064 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

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"Vielleicht sollten wir aber wieder mehr den Sinn für die kleinen Wunder und Zeichen schärfen, durch die Gott zu uns spricht.
Dies entspricht einem Leben aus der Vorsehung Gottes.
Das schließt auch Phasen ein, in denen sozusagen „Funkstille“ herrscht und Gott uns scheinbar vergessen hat.
Wer hier der Versuchung widersteht, sich menschlichen oder irdischen Trost zu suchen,
wird im Glauben wachsen
.


Jene, die sich vertrauensvoll auf die göttliche Vorsehung einlassen,
dürfen dann nicht selten im Rückblick erkennen,
wie „von oben“
entscheidende Begegnungen gefügt und Weichen in ihrem Leben gestellt worden sind
.
Auch ohne heidnische oder katholische Esoterik.


-

(Pater Gerstle im Informationsblatt der Petrus-Bruderschaft April 2017)

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zuletzt bearbeitet 03.05.2017 00:06 | nach oben springen

#12

RE: Die Vorsehung Gottes

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 17.07.2017 23:00
von Aquila • 7.064 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !



Im Jahre 1970 hat Erzbischof Lefebvre anlässlich seines 70. Geburtstages eine Predigt über die Vorsehung Gottes gehalten.
Einige Auszüge:





-

"Es scheint mir, dass es in den Jahren, die uns der liebe Gott zum Leben schenkt, nicht drauf ankommt, vierzig, fünfzig, sechzig, oder siebzig Jahre hier auf Erden zu leben,
sondern dass wir diese Jahre gut verbringen; dass wir sie auf eine solche Art und Weise nützen, dass unsere Jahre die Ehre Gottes besingen, den Willen Gottes erfüllen und uns ermöglichen, einmal am ewigen Leben teilzunehmen.
Das ist entscheidend in der Nutzung der Jahre, die Gott uns schenkt.

Man kann diese Jahre im Endeffekt mit einem Musikstück vergleichen.
Die Notenlinien stellen die Gesetze dar, die allgemeinen Gesetze, die uns den vorgegebenen Weg weisen: die Naturgesetze, die Kirchengesetze, die übernatürlichen Gesetze, die uns Unser Herr Jesus Christus durch die Offenbarung kundgetan hat. Wir haben also einen genau vorgeschriebenen Weg.
Doch auf diesem Weg ist es Gott selber, der die Noten einsetzen muss.
Es geht darum, dass wir im Einklang bleiben.
Wir dürfen keine falschen Noten spielen.
Denn wir sind es, die die falschen Noten einbringen.
Wenn wir Gott in uns freie Hand lassen, dann variieren die Noten auf angenehmste Weise von den allertiefsten bis zu den allerhöchsten Tönen;
da zeigt sich, was unser Leben alles beinhaltet:
Prüfungen, Freuden, Schwierigkeiten. Aber lassen wir Gott handeln und greifen nicht selber ins Geschehen ein, um die Harmonie, die Gott in unser Leben einbringen möchte, nicht zu zerstören. Da ist das Problem unserer Existenz.

Und dazu gibt es einen vorgeschriebenen Weg.
Ich gebe nicht vor, diesem Weg gefolgt zu sein, wohl aber, ihn wenigstens als das Lebensideal gewählt zu haben.
Dieser Weg besteht darin, sich dem Willen Gottes hinzugeben, sich seiner heiligen Vorsehung zu ergeben, indem man Gott vertraut, auf Unseren Herrn vertraut, auf die Gnade Unseres Herrn zählt, besonders auf die Ausübung unseres Glaubens zählt, auf das übernatürliche Leben, und nicht auf die natürlichen Möglichkeiten, unsere eigenen Fähigkeiten, unsere eigenen Begabungen, sondern auf die Gnade Gottes.
[....]
Also zögern wir nicht, diese von Gott gesandten Prüfungen gerne anzunehmen.
Zögern wir nicht, so von allen Dingen losgelöst zu sein, um uns ganz Seinem Willen hinzugeben. Das ist es, was zählt und was Früchte tragen wird, in uns und in den Anderen.

Diese Früchte in uns sind Frieden und Gelassenheit.
Wenn wir in den Händen Gottes sind, wie könnten wir dann unruhig sein und im Vertrauen zögern? Er liebt uns und wird uns in unserem Leben schützen, in unserem spirituellen und in unserem apostolischen Leben.
Wir erlangen also einen inneren Frieden, der so nötig und wesentlich ist, um in der Wahrheit, der Liebe und der Hoffnung zu verbleiben.

Diese Hingabe an den lieben Gott ist auch die beste Weise, um das Apostolat auszuüben, und ermöglicht, dass unser Apostolat viele Früchte tragen wird.
Ob wir diese bemerken oder nicht, ist ganz egal.
Was zählt ist, dass wir durch diese Hingabe unserer selbst in die Hände Gottes überzeugt sind, dass der liebe Gott durch uns, durch unsere Gebete und im Besonderen durch das Heilige Messopfer, durch die Sakramente seine Gnaden verteilt und somit die Seelen umwandelt und sie mit Ihm vereint.
Suchen wir nichts anderes.


Wenn wir also diesen festen Willen halten, ganz in der Hingabe zu Gott zu leben, dann wird uns der liebe Gott den Weg zeigen, und dies gerade in den Schwierigkeiten, die wir im Laufe der Jahre ertragen müssen und die wir absolut niemals erwartet hätten.
Auch wenn wir manchmal den Eindruck haben, im Dunkeln zu wandern, und das Ziel, zu welchem der liebe Gott uns führen will, nicht klar erkennen.
Ja, wir müssen wissen, dass der liebe Gott uns oft in der Dunkelheit und in Schwierigkeiten leitet.

Der liebe Gott muss uns nicht im Vorhinein sagen, zu welchem Ziel er uns führt.
Ganz im Gegenteil. Die Vorsehung handelt gewöhnlich nicht so.
Der liebe Gott zeigt uns Tag für Tag den Weg, den wir gehen sollen.
„Jedem Tag genügt seine Plage“, sagt Christus. Und daher brauchen wir uns nicht so sehr um den nächsten Tag zu sorgen.

Wenn wir wirklich mit Gott sind, wenn wir ihm ganz ergeben sind, dann wird er uns Tag für Tag den Weg zeigen, den wir gehen sollen; der Weg wird leuchten. Vielleicht erst vierundzwanzig oder achtundvierzig Stunden vorher; vielleicht nur zwei Stunden vorher; wir wissen es nicht.
Übergeben wir uns in die Hände Gottes, und so können wir sicher sein, seine ergebenen Kinder zu sein und vollständig mit ihm vereint zu sein."

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zuletzt bearbeitet 17.07.2017 23:19 | nach oben springen

#13

RE: Die Vorsehung Gottes

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 05.07.2018 23:56
von Aquila • 7.064 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Die Vorsehung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gottes fordert und fördert in uns gerade auch die Tugend der Geduld, deren Ausübung uns oft besonders schwer zu fallen scheint...
zu heftig bahnt sich doch oft unser Wille seinen Weg und meint zu wissen, was unser Weg sein soll.
Vielfach erst rückblickend - nach sich gefestigt habender Glaubens- und Seelenreife - wird der nach Vollkommenheit strebenden Seele die Erkenntnis zuteil, dass alleine der gegangene Kreuz-Weg - schmal, steil und beschwerlich - dem Seelenheil dienlich gewesen ist.
Einen jeden Schritt auf diesem Weg bewirkt die Göttliche Vorsehung.

So wie die Vorsehung Gottes bei einer jeden nach Vollkommenheit strebenden Seele wirkt, so wirkt sie auch allumfassend in der Heiligen Mutter Kirche....
so müssen wir uns in Bezug auf unser Streben nach Vollkommenheit aber gerade auch aufgrund der aktuellen besorgniserregenden Misstöne innerhalb der Kirche die



folgenden Worte des hl. Vinzenz v. Lérin (gest. 430) zu Herzen führen:




-
"Gottes Werke wirken nicht, wenn wir es wollen, sondern wenn es Ihm gefällt.
Wir müssen mit geduldiger Zurückhaltung seinen Willen abwarten.
Gottes Werke haben ihren Augenblick.
In diesem Augenblick wirkt die Vorsehung, nicht früher und nicht später."


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zuletzt bearbeitet 05.07.2018 23:59 | nach oben springen

#14

RE: Die Vorsehung Gottes

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 19.11.2018 23:49
von Aquila • 7.064 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Wir sind nicht des Zeitlichen wegen erschaffen und erlöst worden...



der hl. Jesuitenpater Petrus Canisius Clavel (1521-1597)
über die göttliche Vorsehung:


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"Ich weiss oft nicht, was für ein Wind mich vorantreibt, wohin mein Schifflein segelt, wie ich festsitze und wie ich meinen Kurs richtig steuere.
- Ich vertraue auf Gott, meinen Herrn, der mir alles zum Besten schickt.
Des Ewigen,
nicht des Zeitlichen wegen bin ich erschaffen und erlöst worden."


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zuletzt bearbeitet 19.11.2018 23:57 | nach oben springen

#15

RE: Die Vorsehung Gottes

in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi 20.12.2018 22:40
von Aquila • 7.064 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus!


Pater Gabriel Kunz vom Kreuzorden faltet im "St. Josephsblatt"
in einer Abhandlung das Wirken der Vorsehung Gottes auseinander und zeigt auch den Anteil der hl. Engel an ihr:

-
"Wie sehr Gott unsmliebt und für uns Sorge trägt bis in die kleinsten Details des Alltages, bringt uns Jesus in vielen Gleichnissen nahe.
So etwa, wenn er von dem Sperling erzählt, der nicht vom Dach fällt, ohne dass unser himmlischer Vater darüber weiss;
oder von den Tieren des Feldes, um die er sich sorgt und sie ernährt;
oder auch von den Blumen, um deren vergängliche Schönheit er sich kümmert und schliesslich auf die Kleinen hinweist, die er schützt durch seine Engel.
Wir sollen uns nicht ängstlich um unser Leben sorgen mit all seinen Bedürfnissen und einer uns unbekannten Zukunft, denn alles liegt geborgen in den Händen eines allmächtigen Vaters, der uns liebt und unser Bestes will.

[....].
"Vorsehung" bedeutet,
dass in allem, was geschieht, ein "Sehen" Gottes ist:
Wäre gesehen wird, für wen etwas vorgesehen und vorausgesehen wird, damit es gut ist für ihn.
Dass da ein gütiges Vaterauge auf allem ruht, dem nichts entgeht, was uns schadet oder nützt, und in seiner Macht alles zum Besten fügt zu unserem Heil, weil, ja, weil dieser Vater uns liebt und als seine Kinder angenommen hat.
[....]
Gottes Zuwendung stösst aber an seine Grenze, die er sich selbst in seiner uns unbegreiflichen Liebe gesetzt hat:
Er will unser freies Mitwirken.
Gott führt zwar und ermahnt, aber er zwingt nicht.
Der Menschmuss sich in freier Selbstbestimmung sein Glück selber wählen und erringen.
Auch das Unglück, das Gott zulässt um ein höheres Gutes Willen, das , der Betroffene zumeist noch nicht sogleich sieht, denn, so sagt der hl. Paulus:
'Wir wissen, dass Gott denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt' (Röm 8, 28).
Diese Fügungen Gottes betreffen ja immer auch die Geschicke der andern mit, die unserer Familie und unseres Lebensraumes, unseres Landes und schliesslich der gesamten Menschheit und der ihr anvertrauten Schöpfung.
Alle und alles sind durch die Ereignisse, durch ihre Geschichte hineinorientiert auf ein letztes Ziel:
Die Vollendung in Gott.

Gottes Allmacht lenkt und fügt alles auf ein höheres Ziel hin.
Er tut das aber nicht selber, sondern übergibt diese Aufgabe gerne seinen Dienern, den hl. Engeln, die er dazu in seine Pläne Einsicht.
Sie, als geschöpfliche Abbilder des Heiligen Geistes, helfen nach besten Wollen und Vermögen mit, dass das durch den Teufel und die Sünde in die Schöpfung eingedrungene Böse und Zerstörerische zurückgedämmt wird und Unheil und Schäden daraus verbannt werden, dass Friede herrscht bei denen, die guten Willens sind.

In der dritten Bitte des Vaterunsers
sollen wir auf Geheiss des Herrn von Gott erbitten, dass sein Wille auch auf unserer Erde so erfüllt werde wie er im Himmel geschieht.
Die das aber tun, sind jene, die 'stets das Angesicht des Vaters schauen, der im Himmel ist' (Mt 18,10), die hl. Engel.
Dort vollbringen sie in steter Bereitschaft und Genauigkeit seinen Willen .
Gerne lassen sie sich als seine dienenden Geister aussenden,
um denen zu helfen, die das Heil erben sollen
(siehe Hebr 1,14).

Was ist der Wille Gottes für uns ?
Offensichtlich ist er zunächst einmal das,
wozu
uns seine Gebote, die geoffenbarte Hl. Schrift, der sie entnommen sind, und die von ihnen abgeleitete Morallehre der Kirche verpflichten, dazu noch ihre Überlieferung (Tradition) und die Weisungen ihres Lehramtes.

Der Wille Gottes will nur unser Bestes, erfordert aber unsere Mitarbeit.
Er ist nicht immer sogleich erkennbar, wir müssen Sachen Herzens und aufmerksamen Blickes offen sein für ihn.
[....]

-

Über die Notwendigkeit des Willens zur Mitarbeit an den geschenkten Gnaden:
Die Gnaden (8)

Näheres über das Wesen der hl. Engel siehe bitte hier:
Wesen und Eigenschaften der hl. Engel
und hier:
Die "Himmlische Hierarchie" der hl. Engel

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zuletzt bearbeitet 20.12.2018 22:56 | nach oben springen


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