Gelobt sei Jesus Christus !
Der Vater der Lüge, Satan, versteht es bestens die Sinne des Menschen auf das Verbotene zu lenken.
Alleine nur über die Sinne des Menschen versucht er denn auch Einfluss zu nehmen, um zur Sünde zu verleiten.
Einen anderen Weg zum Herzen des Menschen hat er denn auch nicht.
So ist gerade die Beherrschung der Augen ( auch der "geistigen" !) eine der grundlegendsten Bedingungen, um dem Versucher nicht zu erliegen.
Dazu Pater Denke von der Petrus-Bruderschaft
(aus dem "Informationsblatt März 2018" der Bruderschaft):
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[....]"Schon im Paradies war es der Schlange gelungen, den Blick der Stammeltern von allen anderen Bäumen auf den einzigen verbotenen hinzulenken
(Gen 3,1ff.) und sie dabei den Adel und die Freuden ihrer Gotteskindschaft vergessen zu
lassen.
Diese Methode brachte seither nicht nur König David, sondern Unzählige zu Fall.
Der Versucher, ein Meister der angewandten Psychologie, versteht sein Handwerk.
Den psychologischen Tricks des Versuchers müssen wir mit der gnadenhaften Wirklichkeit der Gegenwart Gottes begegnen.
Uns, die wir den Schatz der Gnade in irdenen Gefäßen tragen (2 Kor 4,7) und zugleich
den „Zündstoff zur Sünde“ (Konzil von Trient) in uns haben, soll das alles eine Lehre sein.
Wir müssen widerstehen lernen, wenn unsere körperlichen und geistigen Augen durch etwas gebannt werden, das verbotenes Verlangen, unangemessene Neugierde, Habsucht, Zorn, Neid oder Haß in uns wecken will.
Ebenso, wenn wir den Wunsch verspüren, gegen die Warnung des Gewissens doch noch ein zweites Mal hinzuschauen.
Sollten wir aber bereits nachgegeben haben, so müssen wir der Bannung und Einengung unseres Blickes entgegenwirken. Rufen wir uns dann die ganze Wirklichkeit in wache Erinnerung zurück:
unsere Gotteskindschaft und persönliche Berufung, die reichen Gaben
der Gnade und der Natur, unsere Verantwortung auch für andere Menschen, die sichtbar oder verborgen mit unserem Leben verbunden sind, und vor allem die unermeßliche Freude, die der Herr denen in Aussicht gestellt hat, die Ihn lieben." (1 Kor 2,9).
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Durch die Macht des Auges wird das Herz erreicht und so auch der Wille beeinflusst.
"Was das Auge sieht, das denkt das Herz" !
Auch in "Vollständiges Lexikon für Prediger und Katecheten, in welchem die katholischen Glaubens- und Sitten-Lehren ausführlich betrachtet sind" (1845)
wird dieser wichtige Aspekt vertiefter beleuchtet:
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"Wie mächtig die Augen das Herz und den Willen nach sich ziehen, sehen wir in dem Beispiele der Eva.
Woher wußte sie, daß die verbotene Frucht gut schmecke, da sie doch noch nie davon gegessen hatte?
Die Augen überredeten sie dazu.
Weil sie die Frucht wohlgesällig anschaute, bekam sie Lust, davon zu essen, und die Lust machte ihr die Frucht wohlschmeckend, ehe sie noch davon gegessen hatte.
Das Auge hat Gott und die Natur dem Menschen zur Leuchte und zum Führer gegeben .
Ohne Auge ist das Herz gleichsam blind;
es hat eben deßwegen auch weniger Begierden; denn was man nicht kennt, darnach verlangt man auch nicht.
Wie also der Mensch in der Finsterniß dem vorausgehenden Lichte folgt, wohin es ihn immer führt, so folgt sein Herz dem Auge.
Wohin immer das Auge sich richtet, wendet sich auch das Herz.
Ruhet jenes auf verbotenen Gegenständen, so ist natürlich auch dieses auf die Sünde gerichtet.
Der Seele bleiben aber die berührten Gegenstände nicht lange fremd;
sie nimmt sie in sich auf.
Wie die Biene aus den Blumen, auf welchen sie sich niederläßt, den Honig sammelt,
so saugt das Herz aus den Gegenständen, auf welchen das Auge ruht,
Gutes oder Böses.
Von Dornhecken lassen sich aber nicht Trauben pflücken;
so kann auch das Herz aus unreinen Blicken nichts Gutes in sich aufnehmen.
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Was das Auge sieht, das denkt das Herz.
Wenn unreine Vorstellungen durch die Augen in die Seele hineingetragen werden, so ist es natürlich, daß auch die Gedanken befleckt seien.
Die Augen sind die Fenster des Leibes.
Daher sagt Jesus :
Ist dein Auge einfältig, so wird dein ganzer Leib licht sein. Mtth. 6, 22.
Eine entgegengesetzte Ursache hat aber auch eine entgegengesetzte Wirkung.
Ist das Auge unrein, so wird es auch das Herz, sein.
Wenn die Fenster des Hauses bei jedem Wetter offen bleiben, so wird durch
dieselben Nässe und viel Unrath in die Wohnungen hineindringen.
Auf gleiche Weise wird viel Unreinigkeit in die Seele gerathen, wenn die Augen immer offen stehen, wenn sie zügellos auf allen Gegenständen herumschweisen.
Darum sagt der hl. Ephrem :
Wenn du deine Augen abwendest, daß sie die Eitelkeit nicht sehen, so wird nichts Böses in deinen Gedanken sein.
Jesus Christus sagt, wir sollen im verschloffenen Kämmerlein beten. Mtth. 6, 6.
Dies hat einen geistigen Sinn.
Unter der Kammer, welche man schließen soll, werden unsere Augen verstanden.
Denn er verlangt ein gesammeltes Gebet.
„Im Geiste und in der Wahrheit sollst du Gott anbeten."
Die Bewachung der Augen ist aber das kräftigste Mittel, den Geist zu sammeln.
Darum nennt ein Geisteslehrer die Augen die zwei Herzenspförtchen, und verlangt diese zu schließen, wenn man den Geist in der Sammlung erhalten will.
— Wenn Elias in innige Vertrautheit mit Gott trat, heißt es von ihm, daß er sein Angesicht mit dem Mantel bedeckte. 3. Reg. 19, 13.
Damit ist angedeutet, daß der Geist um so mehr von irdischen Dingen getrennt, und auf Gott gerichtet ist, je weniger die Augen die Außenwelt schauen.
Der selige Laurentius Justinianus, sagt von ausschweifenden Augen:
Sie verscheuchen die guten Gedanken, zerstreuen den Geist,
erkalten die Liebe, schwächen die Zerknirschung, beflecken die Andacht,
stören den Frieden und trüben den geistigen Blick mit den Staubwolken
der Vergänglichkeit.
Keine Zunge, fährt der Nämliche fort, kann es sagen, wie viel Schaden die vernachlässigte Bewachung der Augen dem innern Menschen bringt.
Wer seine Augen bewacht, gleicht einem Menschen, der vor die
Schwelle seiner Hausthür sich stellt, und jedem verdächtigen Fremden
den Eintritt versagt.
Unter diesen verdächtigen Fremden werden im geistigen Sinne die
zweideutigen Gedanken verstanden, welche in der Seele in Folge der äußern Anschauung entstehen würden.
Wer hingegen seine Augen frei herumfahren läßt,
von dem sagt der heil. Chrysostomus,
daß er in seiner Seele sich selbst einen Gluthofen der Leidenschaft bereitet.
Deswegen wird uns mit Recht so viel Vorsicht in Bezug auf die Augen anempfohlen...."
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