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RE: Von der Luthermesse zum Neuen Messritus
in Diskussionsplattform Kirche 21.09.2017 14:29von Kristina (gelöscht)
@Mariamante
Es gab immer schon schwarze Schafe und wird es immer geben.
Ich glaube, von daher erübrigt es sich, speziell von einem Fall von vor 200 Jahren zu erzählen.
Die Gottesliebe und ein hl. Leben spielen bei einem Priester natürlich eine Rolle, so auch bei dem Laien.
Es ändert sich aber nichts daran, dass die Neue Messe menschen- und nicht gottzentriert wie in der trid. Messe, gefeiert wird.
Zur Neuen Messe kommt die Unruhe durch die Laien, der Friedensgruß usw. vor... ich wiederhole mich nur.
Ja, Mariamante, es ist so wie du schreibst "Barmherzigkeit will ich...." - und das über alles.
Und deshalb ist alles erlaubt.
2.Tim 3,16: die gesamte Bibel kommt von Gott!
2.Petr 1,20-21: Gott gebrauchte menschliche Schreiber!
1.Kor 2,13: Gott wachte über jedem einzelnen Wort der Bibel!
2.Petr 1,21 Der Empfang und die Weitergabe, bzw. Niederschrift des Wortes Gottes geschah unter der Führung des Heiligen Geistes!
RE: Von der Luthermesse zum Neuen Messritus
in Diskussionsplattform Kirche 21.09.2017 15:09von Mariamante • 391 Beiträge
@Kristina:
Wollte nur auf ein besonderes Beispiel von Atheismus, Glaubensabfall durch einen Priester vor 200 Jahren hinweisen. Wer die Geschichte der Kirche studiert wird sehen, dass eine falsche Zentrierung der Menschen durch die Erbsünde seit jeher erfolgt ist: Egoismus, Materialismus, Habgier, Hochmut, Neid, Eifersucht, Wut, Zorn, Bosheiten, sexuelle Ausschreitungen sind Abkehr vom LEBENDIGEN GOTT und in der Kirche leider seit jeher üblich. Darüber können wir sogar in den Evangelien und der Apostelgeschichte einiges nachlesen.
Das Wurzel des Übels ist daher in der SÜNDE zu suchen welche die wahre Abkehr von Gott ist- nicht so sehr in der Art der Messfeier- obgleich ich selbst (wie schon erwähnt) die Zelebration zum Hochaltar bzw. nach Osten hin auch bevorzuge. In der St. Rochuskirche in Wien so wie in der Kirche der Elisabethinen hat man den "Luthertisch" bzw Volksaltar ja wieder abgeschafft.
Was Barmherzigkeit angeht: Natürlich bedeutet Barmherzigkeit nicht, Sünde und alles erdulden. Aber so wie wir mit den Menschen umgehen, so gehen wir nach den Worten JESU mit GOTT um. Daher kommt es im Gericht vor Gott schon sehr darauf an, ob wir gegenüber den Menschen barmherzig oder unbarmherzig, hart oder selbstgerecht waren. Denn JESUS sagt: "Was ihr dem Geringsten getan habt, habt ihr mir getan."
Gelobt sei JESUS CHRISTUS
RE: Von der Luthermesse zum Neuen Messritus
in Diskussionsplattform Kirche 21.09.2017 15:37von Kristina (gelöscht)
@Mariamante
es geht hier aber um die Liturgie und nicht um die Sünde des Menschen oder ob der Mensch barmherzig ist oder nicht.
2.Tim 3,16: die gesamte Bibel kommt von Gott!
2.Petr 1,20-21: Gott gebrauchte menschliche Schreiber!
1.Kor 2,13: Gott wachte über jedem einzelnen Wort der Bibel!
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RE: Von der Luthermesse zum Neuen Messritus
in Diskussionsplattform Kirche 21.09.2017 21:13von Kristina (gelöscht)
http://gloria-patri.de/5-WUNDEN-der-LITURGIE
„Im Umgang mit der Liturgie entscheidet sich das Geschick von Glaube und Kirche“,
diese Worte sprach Kardinal Joseph Ratzinger, unser heutiger Heiliger Vater Papst Benedikt XVI.
Das II. Vatikanische Konzil wollte die Kirche in unserer Zeit daran erinnern, welche Wirklichkeit und Tätigkeit den ersten Platz in ihrem Leben einnehmen soll. Deshalb war auch das erste Konzilsdokument der heiligen Liturgie gewidmet.
Darin gibt uns das Konzil folgende bleibende Grundsätze:
In der Kirche und folglich auch in der Liturgie ist das Menschliche auf das Göttliche ausgerichtet und diesem untergeordnet, ebenso das Sichtbare auf das Unsichtbare, die Aktion auf die Beschauung, und das Gegenwärtige auf die künftige Stadt, die wir ersehnen (vgl. Sacrosanctum Concilium, 2).
Unsere irdische Liturgie nimmt nach der Lehre des II. Vatikanischen Konzils vorauskostend an der himmlischen Liturgie der heiligen Stadt Jerusalem teil (vgl. ebenda, 8).
Alles in der Liturgie der heiligen Messe soll deshalb dazu dienen, dass das Wesen des Opfers Christi deutlicher zum Ausdruck kommt, d.h. die Anbetung, der Dank, die Sühne, die Bitte, die der ewige Hohepriester am Kreuz dem Vater im Namen aller Menschen dargebracht hat.
Der Ritus und alle Einzelheiten des heiligen Meßopfers sollen auf die Verherrlichung und Anbetung Gottes ausgerichtet sein, auf das Betonen der Zentralität der Gegenwart Christi, sei es im Zeichen und im Bild des
Gekreuzigten, sei es in Seiner eucharistische Gegenwart im Tabernakel und vor allem im Augenblick der heiligen Wandlung und der heiligen Kommunion.
Je mehr das beachtet wird, je weniger der Mensch im Zentrum der Feier steht, je weniger die Feier wie ein geschlossener Kreis aussieht, sondern auch äußerlich offen ist auf Christus hin, gleichsam wie in Prozession auf Ihn hin sich bewegend mit dem Priester an der Spitze, desto wahrer spiegelt eine solche liturgische Feier das Anbetungsopfer Christi am Kreuz wieder, desto reichere Früchte aus der Verherrlichung Gottes werden die Teilnehmer in ihren Seelen empfangen, desto mehr wird Gott sie ehren. Je mehr Priester und Gläubige bei der Feier des heiligen Meßopfers wahrhaft die Ehre Gottes suchen und nicht die Ehre der Menschen, nicht die Ehre voneinander empfangen suchen, desto mehr wird Gott sie ehren, indem Er ihre Seelen an der Herrlichkeit und Ehre Seines göttlichen Lebens tiefer und fruchtbarer teilnehmen läßt.
Nicht wenige Feiern der heiligen Messein der heutigen Zeit und an verschiedensten Orten der Welt schauen so aus, dass man über sie folgende Worte sagen könnte, in umgekehrter Weise wie die Worte von Psalm 113, 9: „Uns, o Herr, uns, und unserem Namen, gib die Ehre“ und ferner treffen auf solche Feiern noch diese Worte Jesu zu: „Wie könnt Ihr glauben, wenn ihr die Ehre voneinander sucht, die Ehre aber, die Gott allein gebührt, die sucht ihr nicht?“ (Joh 5, 44).
Das II. Vatikanische Konzil hat im Hinblick auf eine Liturgiereform folgende Prinzipien gegeben:
1. Das Menschliche, das Zeitliche, die Aktivität müssen während der Liturgiefeier auf das Göttliche, das Ewige, auf die Kontemplation ausgerichtet sein und diesen
gegenüber eine untergeordnete Rolle haben (vgl. Sacrosanctum Concilium, 2).
2. Während der Liturgiefeier soll das Bewusstsein gefördert werden, dass die irdische Liturgie an der himmlischen Liturgie teil hat (vgl. Sacrosanctum Concilium, 8).
3. Es sollen grundsätzlich keine Neuerungen, also keine Neuschöpfungen in den liturgischen Riten, und vor allem im Meßritus erfolgen, es sei denn, dass ein wahrer und sicherer Nutzen für die Kirche das verlangt und dass man mit Behutsamkeit vorgeht und dass eventuelle neue Formen organisch aus den bestehenden heraus wachsen (vgl. Sacrosanctum Concilium, 23).
4. Die Riten der Meßfeier sollen so sein, dass das Heilige klarer zum Ausdruck kommt (vgl. Sacrosanctum Concilium, 21).
5. Die lateinische Sprache soll in der Liturgie und vor allem in der heiligen Messe erhalten bleiben (vgl. Sacrosanctum Concilium, 36 und 54).
6. Der gregorianische Gesang hat in der Liturgie den ersten Platz (vgl. Sacrosanctum Concilium, 116).
Die Väter des II. Vatikanischen Konzils verstanden ihre Reformvorschläge als Fortsetzung der Reform des heiligen Pius X. (vgl. Sacrosanctum Concilium, 112 und 117) und des Dieners Gottes Pius XII. und haben in der Tat in der Liturgiekonstitution am meisten die Enzyklika „Mediator Dei“ von Papst Pius XII. zitiert.
Papst Pius XII. hinterließ der Kirche unter anderen einen wichtigen Grundsatz der Lehre über die heiligen Liturgie, und zwar die Verurteilung des sogenannten liturgischen Archäologismus, dessen Vorschläge sich weitgehend mit denen der jansenistischen und protestantisierenden Synode von Pistoia vom Jahre 1786 deckten (vgl. „Mediator Dei“, Nr. 6364) und im Grunde auf entsprechende theologische Gedanken von Martin Luther zurückgehen.
Deshalb hat schon das Konzil von Trient protestantische liturgische Ideen verurteilt, namentlich die Überbetonung des Mahlcharakters der Eucharistiefeier mit Verdunkelung des Opfercharakters, den Wegfall eindeutiger Zeichen der Sakralität als Ausdruck des Charakters des Mysteriums der Liturgie (vgl. Konzil von Trient, sessio XXII).
Die liturgischen Lehraussagen des Lehramtes, wie in diesem Falle des Konzils von Trient und der Enzyklika “Mediator Dei”, welche sich in einer konstanten und universalen liturgischen Praxis von Jahrhunderten und sogar von mehr als einem Jahrtausend wiederspiegeln, gehören zu jenem Bestandteil der heiligen Überlieferung, welcher nicht ohne großen geistlichen Schaden aufgegeben werden kann.
Diese Lehraussagen über die Liturgie hat auch das II. Vatikanische Konzil aufgenommen., wie man das aus den allgemeinen Prinzipien des göttlichen Kultes in der Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ ersehen kann.
Als konkreten Irrtum des Denkens und Handelns des liturgischen Archäologismus nennt Papst Pius XII. den Vorschlag, dem Altar eine Tischform zu geben. (vgl. „Mediator Dei“ Nr. 62). Wenn schon Papst Pius XII. die Tischform des Altars ablehnte, wie sehr erst hätte er den Vorschlag einer Zelebration gleichsam wie um einen Tisch herum „versus populum“ abgelehnt?
Wenn „Sacrosanctum Concilium“ in Nr. 2 lehrt, dass in der Liturgie die Kontemplation den Vorrang haben soll und die ganze Meßfeier auf die himmlischen Geheimnisse ausgerichtet sein soll (vgl. ebenda Nr. 2 undNr. 8), dann sieht man hier ein getreues Echo folgender Aussage des
Trienter Konzils, welches lehrte: „Da die Natur des Menschen so beschaffen ist, dass sie sich nicht leicht ohne äußere Hilfsmittel zur Kontemplation der göttlichen Dinge erheben kann, deswegen hat die gütige Mutter Kirche bestimmte Riten eingeführt; sie verwandte aufgrund der apostolischen Lehre und Überlieferung Zeremonien, wie geheimnisvolle Segnungen, Lichter, Weihrauch, Gewänder und vieles andere Derartige;
dadurch sollten die Gemüter der Gläubigen durch sichtbare Zeichen der Religion und Frömmigkeit zur Kontemplation der höchsten Dinge angeregt werden“ (sessio XXII., cap. 5).
Die zitierten Lehren des höchsten Lehramtes der Kirche und vor allem jene von „Mediator Dei“ hatten für die Väter des II. Vatikanischen Konzils zweifellos Gültigkeit und müssen folglich für alle Kinder der Kirche auch heute noch Gültigkeit haben.
In dem Brief an alle Bischöfe der katholischen Kirche, welchen Papst Benedikt XVI. dem Motu proprio „Summorum Pontificum“ vom 7. Juli 2007 beigefügt hat, macht der Papst diese wichtige Aussage:
„In der Liturgiegeschichte gibt es Wachstum und Fortschritt, aber keinen Bruch. Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß.“
Damit drückt der Papst das Grundprinzip der Liturgie aus, welches das Konzil von Trient, Papst Pius XII. und das II. Vatikanische Konzil gelehrt haben.
Wenn man unvoreingenommen und objektiv auf die liturgische Praxis der erdrückenden Mehrheit der Kirchen auf dem ganzen katholischen Erdenrund schaut, in denen die ordentliche Form des römischen Ritus in Gebrauch ist, so kann es niemand ehrlicherweise leugnen, dass die erwähnten sechs liturgischen Prinzipien des II. Vatikanischen Konzils in der Regel nicht oder sehr ungenügend erfüllt sind, obwohl diese Praxis der Liturgie irrtümlicherweise als nach den Wünschen des II. Vatikanischen Konzils vollzogene deklariert wird.
Es gibt einige konkrete Aspekte in der überwiegenden heutigen liturgischen Praxis im ordentlichen Ritus, welche einen echten Bruch mit einer über ein Jahrtausend konstant währenden liturgischen Praxis der Kirche darstellen.
Es handelt sich um folgende fünf liturgische Bräuche, welche man gleichsam als die fünf Wunden am liturgischen mystischen Leib Christi bezeichnen kann.
Es handelt sich um Wunden, weil sie einen gewaltigen Bruch mit der Vergangenheit darstellen, weil sie den Opfercharakter, eben den zentralen und wesenhaften Charakter des Meßopfers, weniger zum Ausdruck bringen und den Mahlcharakter in den Vordergrund stellen, die äußeren Zeichen der göttlichen Anbetung vermindern, weil sie den Charakter des Mysteriums, des Himmlischen und Ewigen weniger zum Ausdruck bringen.
I.
Die erste und deutlichste Wunde ist die Feier des Meßopfers, bei der der Priester mit dem Gesicht zu den Anwesenden hin zelebriert und zwar während des eucharistischen Hochgebetes und der heiligen Wandlung, des heiligsten und höchsten Moments der göttlichen Anbetung.
Diese äußere Form entspricht eher der Form, die einem Vortrag, einer Lehrstunde oder einer Mahlveranstaltung naturgemäß ist. Es handelt sich um die Form eines in sich geschlossenen Kreises. Diese Form ist dem Moment des Gebets und erst recht dem Moment der Anbetung nicht naturgemäß. Diese Form hat das II. Vatikanische Konzil nicht in entferntester Weise gewollt und sie wurde als solche von den nachkonziliären Päpsten lehrmäßig nie empfohlen.
Bei diesen fünf Wunden handelt es sich um solche, die mit Ausnahme einer Wunde (der Neuschöpfung der Offertoriumsgebete), nicht in der ordentlichen Form des Meßritus vorgeschrieben sind, sondern durch die Praxis in der Art einer schlechten Mode eingeführt wurden.
Papst Benedikt XVI. schreibt im Vorwort zum ersten Band seiner Gesammelten Werke folgendes: „Der Gedanke, dass Priester und Volk sich beim Gebet gegenseitig anschauen sollten, ist erst in der Moderne entstanden und der alten Christenheit völlig fremd. Priester und Volk beteten ja nicht zueinander, sondern zum einen Herrn hin. Deshalb schauen sie beim Gebet in dieselbe Richtung: entweder nach Osten als kosmisches Symbol für den kommenden Herrn oder, wo dies nicht möglich war, auf ein Apsisbild Christi, auf ein Kreuz oder einfach gemeinsam nach oben“. Die Zelebrationsform, bei der alle in dieselbe Richtung blicken (conversi ad orientem, ad Crucem, ad Dominum), ist sogar von den Rubriken des neuen Meßritus angedeutet (vgl. Ordo Missae, n. 25, n. 133 und n. 134).
II.
Die zweite Wunde ist die beinahe weltweit verbreitete Handkommunion.
Diese Form des Kommunionempfangs wurde nicht nur mit keinem Wort von den Vätern des II. Vatikanischen Konzils erwähnt, sondern wurde von manchen Bischöfen im Ungehorsam gegen den Heiligen Stuhl und ungeachtet des negativen Votums von Jahre 1968 seitens der Mehrheit des Gesamt e p i s k o p a t s eingeführt und dann von Papst Paul VI. nachträglich, unter gewissen Bedingungen und nur ungern legitimiert.
Papst Benedikt XVI. teilt seit dem Hochfest des Leibes und Blutes Christi des Jahres 2008 die heilige Kommunion nur in der Weise aus, dass die Gläubigen sie aus seiner Hand kniend und in den Mund empfangen und das nicht nur in Rom, sondern in allen Ortskirchen, die er besucht.
Er gibt damit der ganzen Kirche ein klares Beispiel des praktischen liturgischen Lehramtes. Wenn schon die qualifizierte Mehrheit des Gesamtepiskopates drei Jahre nach dem Konzil die Handkommunion als schädlich abgelehnt hat, wie viel mehr hätten es dann die Väter des Konzils getan!
III.
Die dritte Wunde sind die neuen Opferungsgebete.
Sie sind eine völlige Neuschöpfung und waren nie in der Kirche in Gebrauch. Sie drücken weniger den Hinweis auf das Geheimnis des Kreuzesopfers, als eher den Gedanken eines Mahles aus, ähnlich den Gebeten des jüdischen Sabbatmahls. In der über tausendjährigen Tradition der West- und der Ostkirche waren die Opferungsgebete immer ausdrücklich auf das Geheimnis des Kreuzesopfers ausgerichtet
Histoire des prières d’offertoire dans laliturgie romaine du VIIe au XVIe siè-, Roma 1985). So eine absolute Neuschöpfung ist sicherlich gegen die klare Vorgabe des II. VatikanischenKonzils, das sagt: „Innovationes, demum, ne fi ant nisi vera et certautilitas Ecclesiae id exigat, et adhibita cautela ut novae formae ex formis iam exstantibus organice quodammode crescant“ (Sacrosanctum Concilium, 23)1*
IV.
Die vierte Wunde ist das völlige Verschwinden der lateinischen Sprache in der erdrückenden Mehrheit aller Meßfeiern in der ordentlichen Form auf dem ganzen katholischen Erdenrund.
Das ist ein direkter Verstoß gegen die Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils.
V.
Die fünfte Wunde ist die Ausübung der liturgischen Dienste des Lektors und des Akolythen seitens der Frauen und die Ausübung derselben Dienste in Zivilkleidung durch das Hinzutreten in den Altarraum während der heiligen Messe direkt aus den Plätzen, wo sich die Gläubigen befinden.
Dieser Brauch bestand nie in der Kirche bzw. wurde nie gutgeheißen.
Er verleiht der katholischen Meßfeier den äußeren Charakter von etwas Informellem, den Charakter und den Stil einer eher profanen Versammlung.
Schon das II. Konzil von Nicäa verbot im Jahre 787 solche Praktiken mit diesem Kanon: „Wenn jemand nicht geweiht ist, ist es ihm nicht erlaubt, während der heiligen Liturgie vom Ambo aus die Lesung vorzutragen“ (can. 14).
Diese Norm wurde im Grunde beständig in der Kirche beachtet. Es durften während der Meßliturgie nur Subdiakone bzw. Lektoren die Lesung vortragen.
...
Die fünf erwähnten Wunden am liturgischen Leib der Kirche rufen nach Heilung.
Sie stellen einen Bruch dar, vergleichbar mit dem Bruch, den das Avignoner Exil darstellte. Die Situation eines so deutlichen Bruches in einer nicht unwichtigen Lebensäußerung der Kirche – damals das Fernbleiben der Päpste von Rom, heute der sichtbare Bruch zwischen der Liturgie vor und nach dem Konzil – ruft nach Heilung. Es bedarf heute deshalb neuer Heiliger, einer oder mehrer neuen hl. Katharina von Siena. Es bedarf des Rufes der „vox populi fi delis“ (Stimme des gläubigen Vokes) nach Beseitigung dieses liturgischen Bruches. Aber die Tragik besteht darin, dass damals in der Zeit des Avignoner Exils wie heute eine große Mehrheit des Klerus und vor allem des höheren Klerus sich mit dem Exil und mit dem Bruch zufrieden gegeben haben.
Bevor man wirksame und dauernde Früchte von der neuen Evangelisierung erwarten kann, muss innerhalb der Kirche zuerst ein ernster Prozess der Bekehrung stattfinden.
Wie kann man anderen das Wort „Kehr um!“ zurufen, wenn bei den Verkündigern noch keine überzeugende Umkehr zu Gott stattgefunden hat, weil sie Gott in der Liturgie nicht genügend zugewendet sind, sowohl innerlich als auch äußerlich?
Bevor man wirksame und dauernde Früchte von der neuen Evangelisierung erwarten kann, muss innerhalb der Kirche zuerst ein ernster Prozess der Bekehrung stattfinden.
Wie kann man anderen das Wort „Kehr um!“ zurufen, wenn bei den Verkündigern noch keine überzeugende Umkehr zu Gott stattgefunden hat, weil sie Gott in der Liturgie nicht genügend zugewendet sind, sowohl innerlich als auch äußerlich?
Die sogenannte Zelebration „versus populum“ entspricht sicherlich nicht der Vorstellung über die heilige Liturgie, wie sie z.B. in den Aussagen von Sacrosanctum
Concilium Nr. 2 und Nr. 8 zu finden ist.
Niemand kann evangelisieren, wenn er nicht vorher anbetet, ja wenn er nicht beständig anbetet und Gott, dem eucharistischen Christus, den wahren Vorrang in der Art der Zelebration und in seinem ganzen Leben gibt.
In der Tat, um mit Kardinal Joseph Ratzinger zu sprechen: „Im Umgang mit der Liturgie entscheidet sich das Geschick von Glaube und Kirche.“
2.Tim 3,16: die gesamte Bibel kommt von Gott!
2.Petr 1,20-21: Gott gebrauchte menschliche Schreiber!
1.Kor 2,13: Gott wachte über jedem einzelnen Wort der Bibel!
2.Petr 1,21 Der Empfang und die Weitergabe, bzw. Niederschrift des Wortes Gottes geschah unter der Führung des Heiligen Geistes!
RE: Von der Luthermesse zum Neuen Messritus
in Diskussionsplattform Kirche 23.09.2017 22:34von Blasius • 3.929 Beiträge
Liturgie: Eine Schicksalsfrage der Kirche
Von Dr. René Strasser
Die liturgische Tätigkeit ist das Zentrum;
als das Zentrum aller Tätigkeiten ist sie die Tätigkeit,
die den Menschen in seinem innersten Sein unmittelbar ausdrückt,
die eigentliche und vornehmliche Tätigkeit des Menschen,
denn der Mensch ist ein homo liturgus.
Pawel Florenski
2008 begann die Veröffentlichung der theologischen Schriften von Joseph Ratzinger. Der Tatsache, dass Papst Benedikt XVI. das Erscheinen der Ausgabe ausgerechnet mit Band 11, „Theologische Liturgie“, beginnen lässt, der die liturgischen Schriften enthält, kommt Signalwirkung zu. Nicht um Probleme der Liturgiewissenschaft, „sondern immer um die Verankerung der Liturgie im grundlegenden Akt des Glaubens und so auch um ihren Ort im ganzen unserer menschlichen Existenz“ (J. Ratzinger, S. 6) geht es in diesen Schriften, um die Pflege des Ritus und um die liturgische Praxis der Gegenwart, wie wir ihr heute allenthalben begegnen.
Liturgie und Glaube lassen sich nicht trennen, die Liturgie ist unmittelbarer Ausdruck dieses Glaubens. Gerade deshalb kann es nicht gleichgültig sein, wie Gottesdienst heute begangen wird. Allzuoft verliert die Liturgie sich in Äußerlichkeiten, ist nur ein fader Abklatsch dessen, was Liturgie ist und sein kann, weit entfernt von der von der Kirche gewollten und institutionalisierten Liturgie. Sie verkommt zum partyähnlichen Event. Das zeigt sich schon in den Begrüßungs- und Verabschiedungsworten und in der krampfhaften Suche nach Elementen mit Unterhaltungswert. „Der Unterhaltungseffekt wird geradezu zum Maßstab ‚geglückter’ liturgischer Feier, die daher auf die ‚Kreativität’, das heißt auf die Einfälle ihrer Veranstalter angewiesen ist.“ (J. Ratzinger, S. 384)
Derartige Erscheinungen und Praktiken sind Ausdruck mangelnden liturgischen Bewusstseins. Solch ausufernder Unfug, den wir sonntäglich, wenn nicht gar täglich erleben müssen, kann sich nicht auf das Konzil berufen, darauf muss immer wieder nachdrücklich hingewiesen werden. Weder die Konzilsväter noch die Macher des „novus ordo“ haben das gewollt und vorhergesehen. Das Konzil hat unmissverständlich am Latein als der Sprache des römischen Ritus festgehalten[1], selbst wenn es der Volkssprache mehr Raum gibt, wenn auch in engem, streng festgelegtem Rahmen.[2]
Der kolumbianische Philosoph Nicolás Gómez Dávila (1913 - 1994) liefert dafür eine eigene Begründung (N.G. Dávila, S. 521):
„Die Liturgie kann letztlich nur in Latein sprechen.
Vulgar ist sie vulgär.“
Auszug aus: http://www.kath-info.de/strasser.html
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