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RE: Die Fastenzeit, - 25. März – Karfreitag 24 März, 2016 - Jesus stirbt am Kreuze
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 24.03.2016 22:04von Blasius • 3.929 Beiträge
25. März – Karfreitag
Jesus stirbt am Kreuze
1. Der Trauerfreitag der Kirche, der Gläubigen. Im Mittelpunkt der liturgischen Feier steht das Kreuz, an dem der Herr, dem Gebote des Vaters gehorsam, Sein Leben für uns Sünder hingibt. „Er hat mich geliebt und sich für mich hingegeben." (Gal 2,20)
2. Jesus stirbt am Kreuze. „Als man an dem Orte, der Schädelstätte heißt, ankam, kreuzigte man Ihn. Ebenso die Missetäter, einen zu Seiner Rechten, den andern zu Seiner Linken. Jesus aber betete: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Dann verteilten sie durch das Los Seine Kleider unter sich. Das Volk stand da und schaute zu. Die Mitglieder des Hohen Rates spotteten: „Andern hat Er geholfen; Er helfe sich selbst, wenn Er der Gesalbte Gottes, der Auserwählte ist." Auch die Soldaten verspotteten Ihn. Sie traten hinzu und reichten Ihm Essig mit den Worten: „Bist Du der König der Juden, dann hilf Dir selbst." Es war ungefähr um die sechste Stunde, da brach über das ganze Land eine Finsternis herein, die bis zur neunten Stunde dauerte. Die Sonne verfinsterte sich, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. Jesus rief mit lauter Stimme: „Vater, in Deine Hände befehle Ich Meinen Geist." Mit diesen Worten verschied Er (Lk 23,33ff). „Er ist gehorsam geworden bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze."
„O Herr, wer hätte je geglaubt, was wir jetzt (über den Messias) vernehmen? Und wem ist offenbar geworden der Arm des Herrn? Er (der Messias) wuchs empor wie ein Reis, wie aus dürrem Erdreich eine Wurzel. Nicht Schönheit hat Er oder Gestalt, um unsern Blick auf sich zu ziehen. Verachtet ist Er und der Letzte unter den Menschen, ein Mann der Schmerzen, der weit, was Siechtum ist. Gleich dem, der sich verhüllen muss, verachtet, so dass man Ihn nicht ansehen mag." (Is 53,iff) „O ihr alle, die ihr des Weges gehet, habt acht und sehet, ob ein Schmerz gleich sei meinem Schmerz." (Klagel 1,12) Sein heiliger Leib ist von den Geißelhieben zerfleischt, eine einzige brennende, klaffende Wunde! Die Dornenkrone schmerzt, der Durst quält und martert Ihn.
Zu den Leiden des Körpers kommen die seelischen Leiden. Er schaut das verblendete Volk, das Ihn verworfen: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder." Er hört die Spottreden der Feinde. Er schaut den Undank der Christen, der vielen, die für Ihn, Seine Liebe, Seine Hingabe in den Tod nur Gleichgültigkeit und Kälte haben. Was liegt ihnen daran? Sie haben andere Interessen. Sie haben für Ihn nichts übrig. Sie nehmen die Gnaden, die Er ihnen mit unendlicher Mühe und unter so viel Opfern erworben hat, nicht an, missbrauchen sie und verlieren durch eigene Schuld ihre Seele, ihr wahres Glück, das Er ihnen mit Seinem Blut und Leben erworben hatte. Wie dieser Undank, diese Verblendung Ihn schmerzt! Ich wollte dich retten: „Du aber hast nicht gewollt." Wir sind Maria und Johannes am Kreuze des Herrn und leiden in innigster Teilnahme Seine Qualen und Leiden mit.
Jesus stirbt an unserer Statt. „Unsere Leiden trug Er, und unsere Schmerzen (d. i. die Strafe, die wir für unsere Sünden verdient hatten) nahm Er auf sich. Wir hielten Ihn für einen mit dem Aussatz Behafteten, für einen, den Gott geschlagen und zunichte gemacht hat. Er aber ist verwundet worden um unserer Missetaten willen. Er ist zerschlagen wegen unserer Sünden. Unseres Friedens wegen (d. i. damit wir die Versöhnung, Gemeinschaft mit Gott haben) hat Ihn die Züchtigung getroffen, und durch Seine Wunden wurden wir geheilt. Wir alle sind wie Schafe abgeirrt: ein jeder wich von seinem Wege ab. Da legte der Herr auf Ihn unser aller Missetaten." (Is 53,4ff) Die Beleidigung Gottes, die in der Sünde liegt, kann kein Sterblicher sühnen, nicht einmal ein Engel. „Suche nicht nach einem Bruder (Menschen), der dich erlöse, sondern nach dem einen, der deine Natur weit überragt, nach dem Gottmenschen Jesus: Er allein kann Genugtuung leisten." (hl. Basilius) Er ist über allen, darum kann Er alle erlösen. Er nahm unsere Schuld auf sich. Er zerriss den Schuldbrief, der gegen uns zeugte, und heftete ihn ans Kreuz (Eph 1,7). „Wir sind (aus der Gefangenschaft der Sünde, Satans, der ewigen Hölle) losgekauft, nicht mit vergänglichem Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren Blute des unbefleckten Lammes." (1 Petr 1,18) „Durch Seine Wunden sind wir geheilt." Was Er leidet, haben wir verdient und hätten von Rechts wegen wir zu leiden. Er nimmt uns das Leiden, das wir verdient hatten, ab, da wir doch nie Sühne leisten und uns die Verzeihung und die Erlösung erwerben könnten. Er trägt, was wir zu sühnen hatten, an Seinem eigenen Leibe und in Seiner eigenen Seele! „Eine größere Liebe hat niemand, als diese ist, dass einer sein Leben für seine Freunde hingibt." (Joh 15,3) Und erst für seine Feinde? Das tat Jesus!
3. Jesus stirbt für uns, für jeden von uns persönlich. Der Tod ist der Sünde Sold. Alle Folgen der Sünde, aller Schmerz, alle Not des Lebens drängen sich im Tode zusammen. Gottes Gerechtigkeit hat in nichts so tief und so greifbar den Menschen erfasst wie in der Angst und in den Schauern des Todes. Vor dem Tode bebt jede Kreatur. Nichts ist so sehr die natürliche Strafe der Sünde wie der Tod, der gewaltsam die Fäden durchschneidet, welche die Seele an den Leib und an die Erde fesseln: denn die Sünde hat zuerst das Band zerrissen, mit welchem sie an Gott gebunden war. Und Er, unser Heiland, gibt sich, um unseretwillen, freiwillig in den Tod. Das ist Seine Liebe, „stark wie der Tod". Der furchtbarste Ausdruck der göttlichen Gerechtigkeit, der Tod, wird die höchste Tat Seiner Liebe. Sein tiefstes Leiden wird Seine höchste Tat der Liebe zu uns, zu mir!
Jesus stirbt für uns. Er opfert Seinen Leib. Und indem Er Seinen Leib opfert, hat Er den Leib der Menschheit, den Leib des Todes, in dem die Sünde wohnt, ans Kreuz geschlagen. Er hat unsere sündige Natur in die reinigende, sühnende Glut Seiner Opferflamme, in das reinigende, heilende Bad Seines Blutes eingetaucht: sie geht wiedergeboren, reif für die Kindschaft Gottes und für die ewige Verklärung, daraus hervor.
Jesus stirbt für uns, an unserer Statt! Geheimnisvolle Ordnung! Der Ungerechte sündigt, der Gerechte wird gestraft. Der Schuldige begeht das Verbrechen, der Unschuldige büßt es. Der Herr bezahlt, was der Knecht verbrochen. Gott übernimmt, was der Mensch verschuldet. Meine Ungerechtigkeit und Gottes Gerechtigkeit und Liebe. Das tut Gott für mich? Was tue ich für Ihn?
Gebet.
Wir bitten Dich, o Herr, schau auf diese Deine Familie hernieder, für die unser Herr Jesus Christus bereitwillig den Händen der Frevler sich ausliefern ließ und die Marter des Kreuzes erduldete. Der mit Dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
Mein Volk, was habe Ich dir getan? Womit betrübt' Ich dich? Antworte Mir! Weil Ich dich aus dem Lande Ägypten herausgeführt, hältst du das Kreuz bereit für deinen Heiland. Weil Ich dich durch die Wüste geleitet und mit Manna gespeist; weil Ich dich in ein Land führte, so überaus gut, hältst du das Kreuz bereit für deinen Heiland. Was hätte ich dir noch mehr tun sollen und tat es nicht? Als Meinen schönsten Weinberg pflanzte Ich dich, und so bitter wurdest du Mir; mit Essig stillest du Meinen Durst, und mit der Lanze durchbohrst du deinem Heiland die Brust.
Ich war's, der dir zuliebe Ägypten schlug samt seiner Erstgeburt; und du, du überlieferst Mich zur Geißelung. Mein Volk, was habe Ich dir getan? Womit betrübt' Ich dich? Antworte Mir! Ich war's, der aus Ägypten dich geführt, der untergehen ließ den Pharao im Roten Meer; und du verrätst Mich an die Hohenpriester. Mein Volk, was habe Ich dir getan? Ich war's, der vor dir aufgetan das Rote Meer; und du tust Meine Brust auf mit einer Lanze. Ich war's, der dich mit Manna nährte in der Wüste; und du gibst Backenstreiche Mir und Geißelhiebe. Mein Volk, was habe Ich dir getan? Womit betrübt' Ich dich? Antworte Mir! Ich war's, der dir ein Königszepter gab; und du gibst Meinem Haupte die Dornenkrone. Mein Volk, was habe Ich dir getan? Womit betrübt' Ich dich? Antworte Mir! Ich war's, der dich gar hoch erhob durch große Macht; und du hängst hoch Mich auf am Kreuzesgalgen. Mein Volk, was habe Ich dir getan? Womit betrübt' Ich dich? Antworte Mir! —Wir antworten mit dem Ausdrucke unserer Dankbarkeit und Hingabe. „Heiliger Gott! Heiliger Starker! Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser."
Karfreitag
Jesus der König
1. Jesus zum Tode verurteilt und gekreuzigt! Pilatus, der Vertreter der römischen Weltmacht, stellt Christus den Juden als ihren „König" vor. Das Volk aber verwirft ihn und tauscht heute, am Karfreitag, die Gottesherrschaft gegen die Herrschaft des römischen Kaisers ein. „Wir haben keinen König als nur den (römischen) Kaiser." Mit der Verwerfung Jesu hat das arme Volk sein Schicksal für immer besiegelt. Niemand kann ja Jesus verwerfen, ohne dadurch sich selber zu verwerfen und zu verderben.
2. Jesus, der von Seinem Volke verworfene König. Es ist, als ob der heilige Evangelist Johannes in seinem Berichte über die Verurteilung Jesu uns mit Nachdruck auf die königliche Haltung hinweisen wollte, mit welcher der Herr in das Leiden eintritt, mit welcher Er es besteht und mit welcher Er nach drei Tagen wieder unter den Seinen erscheint. „Bist Du der König der Juden?" fragt Pilatus. Jesus antwortet ihm: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt." „Also bist Du doch ein König?" „Ja, Ich bin ein König. Dazu bin Ich geboren und in die Welt gekommen, dass Ich für die Wahrheit Zeugnis gebe." Die Soldaten setzen Ihm eine Krone von Dornen auf das Haupt und höhnen Ihn: Sei gegrüßt, Du König der Juden." Pilatus setzt sich auf den Richterstuhl.
„Es war der Rüsttag (Freitag), ungefähr um die sechste Stunde. Er sprach zu den Juden: „Euern König soll ich kreuzigen?" Sie antworten.„Wir haben keinen König als den Kaiser." Als König hängt Jesus am Kreuze. So bezeugt es die Überschrift: „Jesus von Nazareth, König der Juden." Wie ein König verfügt der Herr über Seinen Leib. Als die Soldaten die Gebeine der beiden zerschlagen hatten, die mit Jesus gekreuzigt worden waren, kamen sie zu Jesus. „Sie zerschlugen Ihm die Gebeine nicht, sondern einer der Soldaten öffnete Seine Seite mit einer Lanze." So war es vorhergesagt: „Ihr sollt an Ihm kein Bein zerbrechen." (Ps 33,21) Wir erkennen in dem Gekreuzigten heute den König, unsern König, und huldigen Ihm. Wie ist Er verdemütigt, geschmäht, verworfen: Er, der König!
„Er hat sich zum Sohne Gottes gemacht." Das ist die Anklage, mit welcher die Hohenpriester zu Pilatus kommen. Das ist der Rechtsgrund, auf den hin sie Ihn des Todes schuldig erklären. Für Sein Zeugnis, dass Er der Sohn Gottes sei, erleidet Jesus den Tod. Er unterschreibt es mit Seinem Blut. Der Evangelist aber erkennt hinter dem, was die Menschen urteilen und sagen, das geheimnisvolle, unsichtbare Wirken Gottes, des Vaters. Kaiphas, der Hohepriester, hat den Mitgliedern des Hohen Rates erklärt: „ihr wißt und bedenkt nicht, dass es für uns besser ist, wenn ein Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zu Grunde geht."
„Das sagte er aber nicht aus sich selbst", bemerkt Johannes, „sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, weissagte er, dass Jesus für das Volk sterben werde. Doch nicht bloß für das Volk sollte Er sterben, sondern auch um die zerstreuten Kinder Gottes zu sammeln und zu vereinen." (Joh 11,50ff) Nach Gottes Ratschluss ist Er auch für uns gestorben, für alle, die zur Kindschaft Gottes berufen sind, um uns vor dem ewigen Verderben zu bewahren und zur Kindschaft Gottes zu erheben. In Seinem Kreuzestode hat Er das Reich Gottes, das Reich der Kindschaft Gottes auf Erden, begründet. Heute. am Gründungstage, am Tage der Erlösung drängt sich die Kirche um das Kreuz und fleht, Er möge das Reich, das Er in Seinem Blute am Kreuze gegründet, erhalten, ausbreiten und der Enderlösung entgegenführen. Wir schließen uns den ergreifenden Fürbitten der heiligen Kirche an. Sie sind heute besonders wirksam.
3. Gegenüber dem Unglauben des Volkes Israel bekennen wir: "Du bist der Sohn des lebendigen Gottes. Du allein der Heilige, Du allein der Herr. Du allein der Allerhöchste, Jesus Christus, zusammen mit dem Vater und dem Heiligen Geiste."
Wir erwählen den Gekreuzigten zu unserem König und Herrn. Deshalb vereinigen wir uns mit der heiligen Kirche und machen wir die Verehrung des heiligen Kreuzes (d. i. des im Kreuze symbolisierten Herrn) mit. „Seht das Holz des Kreuzes, an welchem das Heil der Welt gehangen hat. Kommt, lasst uns anbeten!" „Heiliger Gott! Heiliger Starker! Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser." „Dein Kreuz verehren wir, o Herr, wir preisen und verherrlichen Deine heilige Auferstehung. Denn sieh, durch das Holz entstand Freude in aller Welt."
Gebet.
Wir bitten Dich, o Herr, schaue hernieder auf diese Deine Familie, für die unser Herr Jesus Christus sich bereitwillig den Händen der Frevler ausliefern ließ und die Marter des Kreuzes erduldete, der mit Dir lebt und herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Bild: Santa Croce in Gerusalemme
RE: Die Fastenzeit, - 25. März – Karfreitag 24 März, 2016 - Jesus stirbt am Kreuze
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 25.03.2016 08:51von Blasius • 3.929 Beiträge
I. WORTGOTTESDIENST
ZUR 1. LESUNG
Was sich im Leiden und Sterben des „Gottesknechtes“ ereignet hat, ist eigentlich unfassbar. Und es geht alle an: Israel und die Völker der Erde. Das 4. Lied vom Gottesknecht gibt eine prophetische Deutung des Geschehenen. Das Lied beginnt mit einer Gottesrede und verläuft dann in Rede und Gegenrede zwischen dem Volk (den Völkern) und dem Propheten; durch eine zweite Gottesrede wird das Lied abgeschlossen. Den vollen Sinn dieses prophetischen Liedes können wir erst verstehen, seitdem sich in Christus alles erfüllt hat. Er ist der Mann der Schmerzen, er hat die Schuld von uns allen auf sich genommen und gesühnt.
ERSTE LESUNG
Jes 52, 13 - 53, 12
Er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen (Viertes Lied vom Gottesknecht)
Lesung aus dem Buch Jesaja
13Seht, mein Knecht hat Erfolg, er wird groß sein und hoch erhaben.
14Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen.
15Jetzt aber setzt er viele Völker in Staunen, Könige müssen vor ihm verstummen. Denn was man ihnen noch nie erzählt hat, das sehen sie nun; was sie niemals hörten, das erfahren sie jetzt.
1Wer hat unserer Kunde geglaubt? Der Arm des Herrn - wem wurde er offenbar?
2Vor seinen Augen wuchs er auf wie ein junger Spross, wie ein Wurzeltrieb aus trockenem Boden. Er hatte keine schöne und edle Gestalt, so dass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm.
3Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht.
4Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt.
5Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.
6Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen.
7Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf.
8Durch Haft und Gericht wurde er dahingerafft, doch wen kümmerte sein Geschick? Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Verbrechen seines Volkes zu Tode getroffen.
9Bei den Ruchlosen gab man ihm sein Grab, bei den Verbrechern seine Ruhestätte, obwohl er kein Unrecht getan hat und kein trügerisches Wort in seinem Mund war.
10Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen (Knecht), er rettete den, der sein Leben als Sühneopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen.
11Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich.
12Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute, weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat für die Schuldigen ein.
http://www.erzabtei-beuron.de/schott/reg...%2Fregister.htm
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RE: Die Fastenzeit, - 26. März – Karsamstag- „Abgestiegen zu der Hölle"
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 26.03.2016 08:27von Blasius • 3.929 Beiträge
26. März – Karsamstag
„Abgestiegen zu der Hölle"
1. Joseph von Arimathäa erhält von Pilatus die Erlaubnis,
den Leichnam Jesu vom Kreuze abzunehmen.
„Auch Nikodemus kam und brachte eine Mischung von Myrrhe und Alo, wohl an hundert Pfund. Sie nahmen den Leichnam Jesu und hüllten ihn samt den duftenden Kräutern in leinene Tücher. An dem Ort, wo Er gekreuzigt worden war, war ein Garten, und in dem Garten ein neues Grab. Dahin legten sie Jesus" (Joh. 19, 38 ff.). Die Kirche feiert heute die geheimnisvolle Ruhe Jesu im Grabe. Wir gedenken zugleich der sog. Höllenfahrt Jesu. „Abgestiegen zur Hölle." Mit Maria, der Mutter Jesu, harrt die Kirche und harren wir der Stunde der Auferstehung des Herrn entgegen.
2. Jesu Leib wird vom Kreuze abgenommen und begraben. Der Rüsttag (Tag vor dem jüdischen Osterfest, unser Karfreitag) geht zu Ende. Sie nehmen den Leib Jesu vom Kreuze ab und legen Ihn in den Schoß der betrübten Mutter. Jesus gehört Seiner Mutter. Sie hat Ihn mitaufgeopfert, da Er am Kreuze sich für uns zum Opfer brachte. Sie darf deshalb auch am Fuß des Kreuzes das Erlöserverdienst Jesu in Besitz nehmen. Wie ist sie reich! Joseph von Arimathäa und Nikodemus ordnen alles Notwendige zum Begräbnis an. Ehrfürchtig betten sie Jesu Leib ins Grab. Da ruht Er von den Mühen und Leiden des Erlösungswerkes aus, das Ihm so sauer geworden war. In fremdem Grabe. Ihm war ja der Tod nicht geschuldet, wie er es uns ist, denn Er ist ohne Sünde. Der Tod aber ist die Strafe der Sünde. Er hat den Tod nur von uns auf sich übertragen und übernommen.
Er brauchte also kein eigenes Grab. Stand denn Sein Thron nicht im Himmel? Brauchte der ein eigenes Grab, der das Leben ist? Der nach drei Tagen sich vom Tode zum Leben erheben wird? So legen sie Ihn in ein fremdes Grab. Und in ein neues Grab. „Wie im Schoß der allerseligsten Jungfrau niemand vor Ihm noch nach Ihm empfangen wurde, so wurde auch in diesem Grabe keiner vor Ihm oder nach Ihm beigesetzt" (Augustinus). Überall meldet sich bereits der Glanz des Triumphes an. Den Juden ist Jesu Leichnam entzogen. Sie sorgen nur noch für den guten Verschluß und für die Versiegelung des Grabes. Sie erbitten und erlangen von Pilatus dann noch Soldaten als Wache und dienen so ungewollt, ja gegen ihren Willen, der wirksamen und einwandfreien Bezeugung der Wirklichkeit der Auferstehung des Herrn am Ostermorgen.
Jesu Seele steigt in die Vorhölle hinab. Hier sind die Seelen der Heiligen und Gerechten der Vorzeit, des Lichtes der Gottanschauung und der himmlischen Seligkeit noch beraubt: denn der Himmel ist verschlossen. Mit Sehnsucht harren sie der Stunde ihrer Erlösung und Vollendung entgegen. Zu ihnen steigt der Herr, unmittelbar nach Seinem Tode, Seiner Seele nach, hinab und bringt den Wartenden die Frohbotschaft: Das Opfer der Versöhnung ist dargebracht, das Werk der Erlösung ist vollzogen, die Schuld der Menschheit ist gesühnt, bald wird der Himmel aufgeschlossen. Wie Er es eben am Kreuze dem reumütigen Schächer versprochen hat: „Heute noch wirst du mit Mir im Paradiese sein" (Luk. 23, 43), so tut Er es an den Seelen der Vorhölle: Er führt sie in das Licht der seligen Gottanschauung ein, die Er ihnen am Kreuz verdient hat. Wer kann sich das Glück jener Seelen denken, die heute vom Herrn in die Freuden der Gottanschauung eingeführt werden? Auch zu den Seelen des Fegfeuers kommt Jesu Seele, um ihnen den Trost der Hoffnung auf die baldige Befreiung und auf die Aufnahme in die Wonnen des Himmels zu bringen. So ist es Jesu Art: Wohin immer Er kommt, schafft Er Trost, Freude, himmlisches Glück, Erlösung.
3. Karsamstag! Mit dem Abstieg zur Hölle, mit der Grabesruhe beginnt für den Herrn die Erhöhung. Bisher ist Sein Leben eine beständige Selbstentäußerung und Erniedrigung. Sie hat ihren Höhepunkt in der Schmach des Kreuzestodes erreicht. Die Höllenfahrt ist der erste Schritt im Leben der Erhöhung, der Beginn der Verherrlichung Jesu als des Königs und Herrn des Alls, die Morgenröte des „Tages Seiner Kraft" (Ps. 109, 3). „Seines Reiches, Seiner Herrschaft, wird kein Ende sein" (Luk. 1, 33). „Consummatum est." Das große Werk ist getan. Vorbei sind die Verdemütigungen, vorbei die Qualen und Bitterkeiten des Todes. Ein neues Leben beginnt. Der so tief Verdemütigte, der von Seinem Volke Verstoßene und Verworfene wird vom Vater zum Herrn des Universums eingesetzt. Auch Seiner Menschheit nach ist Er der König, der Herr. Ihm haben sich Himmel und Erde und was unter der Erde ist, zu beugen, und alle Zungen heben an zu bekennen, daß Christus der Herr ist, der Kyrios (Phil. 2, 10). Ihm ist „alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden" (Matth. 28, 20). „Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, zu empfangen Macht und Reichtum, Kraft, Ehre, Preis und Lob. Die ganze Schöpfung im Himmel, auf Erden, unter der Erde und auf dem Meere hörte ich singen: Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme sei Lob, Ehre, Ruhm und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Geh. Offb. 5,12 ff.).
Freudigen Herzens sind wir heute Zeugen des Beginnes der Erhöhung unseres Herrn. In aller Stille und Verborgenheit tritt Er heute Seine Herrschaft als König an. Wir huldigen Ihm: „Tu solus Dominus. Tu solus Altissimus. — Du allein bist der Herr. Du allein der Allerhöchste, Jesus Christus mit dem Heiligen Geiste in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters" (Gloria der Messe). Nach vierzig Tagen wird Er feierlich, vor den Augen des Himmels und der Erde, Seinen Thron besteigen. „Er hat Sich selbst entäußert, und ist gehorsam geworden bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze. Darum hat Gott Ihn erhöht und Ihm einen Namen gegeben, der ist über alle Namen" (Phil. 2, 7 ff.). „Wer sich erniedrigt, der wird erhöht." So lautet das Gesetz der Gnade.
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde gesenkt wird und stirbt, bleibt es allein (ohne Frucht). Wenn es aber gestorben ist, dann bringt es viele Frucht. Wer sein Leben lieb hat, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt haßt (Abtötung, Entsagung. Aszese), der wird es für das ewige Leben retten. Wer Mir dienen will, der folge Mir. Denn wo Ich bin (in der Verdemütigung, in der Erniedrigung, dann in der Erhöhung), da soll auch Mein Diener sein. Wer Mir dient, den wird Mein Vater verherrlichen" (Joh. 12, 24 ff.).
Gebet.
Gott, der Du den Menschen wunderbar erschaffen und noch wunderbarer erlöst hast, wir bitten Dich, laß uns den Lockungen der Sünde mit der Kraft des Geistes widerstehen, damit wir zu den ewigen Freuden gelangen. Durch Christus unsern Herrn. Amen.
Bild: San Giovanni, Lateran. Innenansicht
http://fsspx.de/de/news-events
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RE: Die Fastenzeit, - 26. März – Karsamstag- 2. Betrachtung, O glückliche Schuld!
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 26.03.2016 15:24von Blasius • 3.929 Beiträge
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Karsamstag 2. Betrachtung
O glückliche Schuld!
1. Die große Tauffeier in der Nacht des Karsamstags auf den Ostersonntag ist gegenwärtig schon auf den frühen Morgen des Samstags verlegt. Ein besonderes Merkmal der Karsamstagsfeier ist die Segnung der Osterkerze. Die Liturgie erkennt mit Ergriffenheit und Bewunderung den Zusammenhang der Wunderwerke Gottes, der Vorbilder im Alten Testament und der Erfüllung in Christus. „Es nützte uns nichts, geboren zu werden, wäre uns nicht Hilfe geworden durch die Erlösung. O wunderbare Herablassung Deiner Güte zu uns! O unschätzbarer Erweis der Liebe! Um den Knecht zu erlösen, gabst Du den Sohn hin. O wahrlich notwendig gewordene Sünde Adams, die durch Christi Sterben getilgt ward! O glückliche Schuld, die einen so großen Erlöser zu erhalten verdiente!"
2. „O felix culpa — O glückliche Schuld!" Im Lichte der Osterkerze, der Auferstehung des Herrn wird uns jene Frage gelöst, die den grübelnden Verstand des Menschen unaufhörlich quält und beschäftigt:
Warum läßt Gott das Böse zu? Er könnte es ja so leicht verhindern und unmöglich machen. Das Böse, so sehr es die freie, persönliche Tat des Menschen ist, untersteht doch ganz der Macht der Vorsehung Gottes. Er könnte es also hindern. Warum hindert Er es nicht? Warum läßt Er es zu? Antwort: Damit in der Überwindung der Sünde und des Bösen Gottes Macht um so herrlicher erstrahlt. Damit wir uns von Seiner Liebe, mit der Er sich um uns bemüht, noch viel mehr überzeugen lassen. Damit sich Seine Weisheit noch viel vollkommener bewähre, als es im bloßen Werk der Schöpfung geschehen war. Damit uns vor allem eine Eigenschaft des göttlichen Wesens offenbar werde: Gottes Barmherzigkeit.
Ohne die Sünde hätten wir sie nie so tief erfaßt und kennen gelernt. Die Barmherzigkeit Gottes sendet das Opferlamm. Die menschgewordene Barmherzigkeit Gottes gibt sich zum Opfer hin. Gottes Barmherzigkeit nimmt das Opfer in Gnaden auf. So soll im Tode Christi das höchste Wunder offenbar werden: die Allmacht wird zur Ohnmacht, die Stärke zur Schwäche, das Leben stirbt im Tode. Gott ließ die Sünde zu, um ein noch Höheres zu schaffen, als es die erste Schöpfung war, nämlich einen Gottmenschen und in Ihm das Reich der Erlösten. „O glückliche Schuld, die einen so großen Erlöser zu erhalten verdiente." Es ist eine in Schrift und Überlieferung begründete, von der Mehrheit der Gottesgelehrten verfochtene Lehre, daß der Sohn Gottes überhaupt nicht Mensch geworden wäre, wenn wir in Adam nicht gesündigt hätten. Um unseres Heiles, um unserer Erlösung willen ist der Sohn Gottes vom Himmel herabgestiegen und Mensch geworden, bekennen wir im Credo der Messe. Tief ergriffen von solcher Liebe und Barmherzigkeit, Weisheit, Macht und Gerechtigkeit Gottes, stammeln wir die Worte des Exsultet: „Es nützte uns nichts, geboren zu werden, wäre uns nicht durch die Erlösung (durch Christus) Hilfe geworden. O wunderbare Herablassung Deiner Güte zu uns! O unschätzbarer Erweis der Liebe! Um den Knecht zu erlösen, gabst Du den Sohn hin. O wahrlich notwendig gewordene Sünde Adams! O glückliche Schuld, die einen so großen Erlöser zu erhalten verdiente." Das Böse, die Sünde der Menschen, wird für Gott Anlaß, das höchste Werk zu schaffen, das Werk der Menschwerdung und Erlösung. Das Böse muß sich in den Dienst Gottes stellen! Es dient dem Guten! Darum läßt Gott es zu!
Im Kreuz ist das Heil. Konnte der Herr nicht mit einem einzigen Tropfen Blutes, ja mit einem einzigen Gebete, mit einer einzigen Bitte um Verzeihung und Gnade uns alle erlösen? Ohne Zweifel. „Um soviel als ein Ozean einen Tropfen übertrifft, um ebensoviel übertrifft Christi Verdienst unsere Schuld" (St. Chrysostomus). Deshalb konnte die Gerechtigkeit Gottes, auch wenn sie eine völlig hinreichende Sühne für unsere Sünde forderte, das bittere Leiden und den Tod des Herrn streng genommen nicht verlangen: es war ihr mit weniger bereits ebenso genuggetan. Aber Er hat dies alles gelitten, damit wir Seine ganze, unendliche Liebesmacht erfahren, wie sie noch kein Auge gesehen, kein Ohr gehört und in keines Menschen Herz gekommen war (1 Kor. 2,9).
In Seine Schmerzen getaucht und mit Seinem Leiden geeint, sollte aller Schuld Schmerz und alles Leiden der Menschheit, der bittere Tod mit eingeschlossen, geweiht und geheiligt werden. Es sollte uns insbesondere das Geheimnis aufgehen, das dem natürlichen Menschen unbekannt bleibt, das Geheimnis des Kreuzes, des Leidens. Wir sollten einsehen, daß Niedrigkeit, Armut, Elend, Leiden von nun an der Adelsbrief des Menschen vor Gott sind. Das Siegel und Zeichen Seiner besonderen Liebe zu uns. Das Unterpfand dafür, daß Er uns Seinem geliebten Sohne vollkommener verähnlichen will. „Die Welt wird sich freuen; ihr aber werdet trauern. Indes euere Traurigkeit wird sich in Freude verwandeln" (Job. 16, 20).
Die Leiden sind die Pforte, durch die wir zum ewigen Leben eingehen. Die freiwillig getragenen Leiden sind der Erweis unserer Hingabe an Gott, unserer völligen Unterwerfung unter den heiligen Willen Gottes. Sie sind eine besondere Verherrlichung Gottes: denn keine Liebe kann inniger und keine Hingabe kann heroischer sein als jene, die sich im freiwilligen Leiden kundgibt. Er, unser Herr und Meister, hat statt der Freude den Schmerz umfangen und hat der Schmach nicht geachtet (Hebr. 12, 2). Der Geist der Welt gibt Güter, Ehren, Freuden, Genüsse, Ämter. Der Geist Christi aber macht diejenigen, die sich ihm ergeben, von allem, was nicht Gott ist, los: von der Welt, vorn Fleisch, von den Dingen, vom Ich, sogar von Gott. Wen der Herr zur Heiligkeit erheben will, den hebt Er am Kreuze empor. Darum sind auch die am meisten gekreuzigten Seelen die am meisten mit Gnaden erfüllten Seelen. Die schönste Wissenschaft ist wissen zu leiden. Das wahrste und größte Glück des Menschen hier auf Erden ist, mit Jesus zu leiden, verachtet, erniedrigt, gekreuzigt zu sein. Durch das Kreuz drückt uns der Herr Seine Heiligkeit ein. Es trennt und scheidet die Seele von den Geschöpfen. Es reinigt und bereitet die Seele für die reine Liebe Gottes. Wer das Leiden flieht, flieht den Fortschritt in der heiligen Liebe, flieht die Reinheit der Liebe. Im Kreuz ist das Heil!
3. Da, wo die Ungerechtigkeit triumphierend das Haupt erhebt, wird sie besiegt. Derjenige, den sie besiegt und aus der Welt geschafft zu haben glauben, lebt und erhebt sich aus dem Grabe. Christus, Seine Kirche muß verfolgt und unterdrückt sein. Aber eben dann, wenn die Feinde sie vernichtet zu haben glauben und über ihr den Grabhügel auftürmen, ersteht sie zu neuem Leben. Aus dem Tode das Leben! „Das Blut der Martyrer ist der Same der Christen."
„Denen, die Gott lieben, gereicht alles zum Guten" (Röm. 8, 28). Sie mögen von den Menschen noch so gehaßt und unterdrückt werden. Dahinter steht und wirkt Gott Sein heiliges Werk. Er verbirgt Seine Liebesabsichten hinter den übelwollenden Absichten der Menschen. Sie haben ihre Absichten, Gott die Seinigen. Der Christ erkennt hinter den Leiden und Ungerechtigkeiten, die er durch die Menschen erfährt, die Liebesabsichten Gottes des Vaters. So hat Jesus es getan. Mit Jesus bleibt der Christ nicht bei den Leiden, den Ungerechtigkeiten, den Menschen und der Menschen Tun stehen: er schaut auf die Absichten Gottes, dankt Ihm, lobpreist Ihn und vertraut auf Seine Gnade und Hilfe. „Denen, die Gott lieben, gereicht alles zum Guten." „Im Kreuz ist das Heil."
Gebet.
Allmächtiger ewiger Gott, wunderbar in der Anordnung aller Deiner Werke, mögen Deine Erlösten erkennen, daß die Weltschöpfung im Anfang ein nicht erhabeneres Werk war als am Ende der Zeiten das Werk der Hinopferung Christi, unseres Osterlammes, der mit Dir lebt und herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
RE: Die Fastenzeit, - 26. März – Karsamstag- 3. Betrachtung Taufe und Auferstehung
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 26.03.2016 17:46von Blasius • 3.929 Beiträge
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Karsamstag. 3. Betrachtung
Taufe und Auferstehung
1. Der Liturgie des Karsamstags ist es sichtlich darum zu tun, uns tief in das gnadenvolle Geheimnis unserer heiligen Taufe, unserer Auferstehung mit Christus, einzuführen und in uns den Taufgedanken lebendig werden zu lassen. Wir folgen der Liturgie. Wir lassen uns von ihr erleuchten und stimmen dankbaren Herzens in den Jubel ein, der heute das Herz der Kirche erfüllt.
2. Was die heilige Taufe ist, erklärt uns die Liturgie des Karsamstags in den zwölf Prophetien und in der Weihe des Taufwassers. Wunderbar hat Gott den Menschen geschaffen (erste Prophetie), wunderbarer hat Er uns neugeschaffen in der Wiedergeburt aus dem Wasser und dem Heiligen Geiste. Aus den Wogen der alles vernichtenden Sintflut sind wir durch die heilige Taufe in die rettende Arche aufgenommen, in die heilige Kirche (zweite Prophetie): wir sind gerettet, nachdem wir ohne die Taufe unfehlbar verloren waren. In der heiligen Taufe sind wir durch das Rote Meer hindurchgegangen: Pharao, der höllische, Satan, der Mensch der Sünde, ist ertränkt. Wir sind im Blute Christi gerettet. Wir folgen dem Moses des Neuen Testamentes ins Gelobte Land des Himmels (vierte Prophetie). Ohne die Taufe sind wir die verdorrten Gebeine der Vision des Ezechiel (siebte Prophetie). An sie ergeht das Wort des Herrn: Seht, Ich will Geist in euch kommen lassen, daß ihr wieder lebendig werdet. Ich will euch Sehnen geben und Fleisch über euch wachsen lassen und euch mit Haut überziehen;
Ich will euch Geist verleihen, daß ihr lebendig werdet und erkennet, daß Ich der Herr bin. Es entstand ein Rauschen und es regte sich: Gebein fügte sich an Gebein, ein jedes zu seinem Gelenk. Sehnen und Fleisch legen sich über sie, und Haut spannte sich darüber. Geist kam in sie: sie erhielten Leben und stellten sich auf ihre Füße. Es war eine große, gewaltige Zahl. Und Gott sprach: All diese Gebeine sind das Haus Israel (die Getauften, die Christen). Ich werde eure Gräber öffnen und euch, Mein Volk, in das Land Israel führen." Die Taufe ist Auferweckung vom Tode zum Leben. Sie ist Errettung aus dem Feuerpfuhle der Hölle, dem wir durch unsere Sünde von Rechts wegen verfallen sind (zwölfte Prophetie von den drei Jünglingen im Feuerofen). Jetzt wird das Taufwasser geweiht und sein Geheimnis verkündet. Im Wasser der Taufe werden die Völker neugeboren. Dem Wasser wird eine geheimnisvolle Gotteskraft beigemischt und aus dem makellosen Mutterschoß des göttlichen Bornes wird eine neue Schöpfung geboren, ein himmlisches Geschlecht. Im Wasser der Taufe werden die Flecken der Sünde getilgt. 1-her wird die durch die Sünde entstellte Menschennatur in der Würde ihres Ursprungs wiederhergestellt und von allem Schmutz gereinigt. Hier werden wir zu einer neuen Kindheit wahrer Unschuld wiedergeboren. Durch Christus unsern Herrn. Das ist der Reichtum der heiligen Taufe! Wieviel Grund haben wir zu danken! Wir sind gerettet, neugeboren, in das Leben der Auferstandenen hineingeboren, der neue Mensch!
Was die Taufe von uns fordert, sagt uns die Epistel des Karsamstags. Eben sind die Täuflinge von dem Taufraum in die Basilika eingetreten, mit den weißen Taufkleidern angetan. Sie sind die neugeborenen Glieder der Gottesfamilie, belebt vom Geiste der Kindschaft, an Leib und Seele erneuert, mit dem Verlangen im Herzen, dem Herrn einen makellosen Dienst zu weihen (Oration). Da tritt die Mutter Kirche vor sie hin. „ Wenn ihr mit Christus auferstanden (d. i. getauft, Christen geworden) seid, so sucht, was droben ist, wo Christus zur Rechten des Vaters sitzt. Was droben ist, sei euer Sinnen, nicht das, was auf Erden ist. Denn ihr seid (der Sünde) gestorben, und euer Leben ist mit Christus in Gott verborgen. Wenn aber Christus, euer Leben, erscheinen wird (in der Herrlichkeit des Jüngsten Tages, bei Seiner Wiederkunft), dann werdet auch ihr mit Ihm erscheinen in Herrlichkeit." Was droben ist.
'Wir sind ein himmlisches Geschlecht, geistige Menschen geworden. Unsere Eucharistiefeier ist Festgemeinschaft, Festmahl mit dem auferstandenen, himmlischen Herrn. Wir schauen in der Eucharistie das Wunder Seines verklärten Leibes. Wir greifen und sehen es täglich in der heiligen Kommunion. Dieser tägliche Verkehr mit dem Auferstandenen wirkt durchgeistigend auf unser Denken und Wollen, auf unser Sinnen und Trachten, sogar auf unsere Leiblichkeit. Durchdrungen und belebt vom verklärten Leibe des Herrn, der „im Geiste" ist, wird in uns das Leibliche dem Geiste untertan und nimmt in etwa bereits an der großen Verklärung teil. Wir wandeln „in der Neuheit des Lebens" (Röm. 6, 4). Wir sind der Sünde tot. Unser Leben ist Christus. Wir leben Sein Leben mit! Das ist der Sinn des Christseins, des Getauftseins!
3. „Preiset den Herrn, denn Er ist gut, denn ewig währet Sein Erbarmen. Ihr Völker alle, lobet den Herrn. Denn machtvoll waltet Sein Erbarmen über uns!"
Dankbar stimmen wir in das Magnifikat ein, mit dem der heutige Gottesdienst abschließt. Es ist das Dankgebet der Kirche für das Große, das Gott an ihr in der Wiedergeburt der Völker aus dem Wasser und dem Heiligen Geiste gewirkt hat. „Hoch preiset meine Seele den Herrn, und mein Geist frohlockt in Gott, meinem Heiland. Denn Er hat herabgeschaut auf die Niedrigkeit Seiner Magd: siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn Großes bat an mir getan der Mächtige, heilig ist Sein Name. Und Sein Erbarmen waltet von Geschlecht zu Geschlecht über allen, die Ihn fürchten. Er übet Macht mit Seinem Arme, zerstreut die Stolzgesinnten. Machthaber stürzt Er vom Throne, und Niedrige erhöht Er. Hungrige überhäuft Er mit Gütern, und Reiche läßt Er leer ausgehen. Um Israel, Seinen Knecht, nahm Er sich an, eingedenk Seiner Barmherzigkeit. So wie Er es verheißen dem Abraham und Seinen Kindern auf ewig. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen."
„Das sind die neuen Lämmlein; sie singen Alleluja. Eben sind sie zum Quell (der Taufe) gekommen. Sie erstrahlen in reinster Herrlichkeit, alleluja, alleluja. Vor dem Lamme sind sie geschmückt mit weißen Kleidern, und Palmen sind in ihren Händen" (Responsorium der Mette). Das sind wir. In Dank und Jubel eilen wir dem Auferstandenen entgegen, uns Ihm in Liebe hinzugeben.
Gebet.
Gott, Du erhellst diese hochheilige Nacht durch die glorreiche Auferstehung des Herrn; erhalte in den neugeborenen Gliedern Deiner Familie den Geist der Kindschaft, den Du ihnen gegeben, damit sie, an Leib und Seele erneuert, einen makellosen Dienst Dir weihen.
Gib uns, o Herr, den Geist Deiner Liebe ein, damit alle, die Du mit den Ostergeheimnissen gesättigt hast, durch Deine Vaterliebe eines Herzens seien. Durch Christus unsern Herrn. Amen.
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