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#51

RE: DIE FASTENZEIT- Mittwoch der Karwoche

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 01.04.2015 10:06
von blasius (gelöscht)
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Mittwoch der Karwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium

Hl. Cyrill von Jerusalem (313-350), Bischof von Jerusalem und Kirchenlehrer
Taufkatechese 13, § 6


"Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern"

Sicher willst du dargelegt bekommen, warum Christus freiwillig die Passion auf sich genommen hat? Andere sterben voller Widerwillen, denn sie sterben ins Dunkle hinein, er jedoch sagte, seine Passion voraussehend: „Ihr wisst, dass in zwei Tagen das Paschafest beginnt; da wird der Menschensohn ausgeliefert und gekreuzigt werden“ (Mt 26,2). Weißt du, warum dieser Barmherzige nicht vor dem Tod geflohen ist? Um zu verhindern, dass die ganze Welt in ihren Sünden versinkt. „Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn (...) ausgeliefert (...) und gekreuzigt“ (vgl. Mt 20, 18-19), und ebenso: „Jesus entschloss sich, nach Jerusalem zu gehen“ (Lk 9,51).

Du möchtest auch gut verstehen, warum das Kreuz für Jesus Verherrlichung ist? Lass es dir von ihm sagen, nicht von mir. Judas, der vom Undank gegenüber seinem Gastgeber überwältigt wurde, ging weg, um ihn auszuliefern; er hatte gerade die Tischgemeinschaft verlassen und hatte vom Kelch des Segens getrunken, als er als Dank für diesen Heilstrank beschloss, unschuldiges Blut zu vergießen. Er, der das Brot seines Meisters gegessen hatte, dankte es ihm auf unrühmliche Weise, indem er ihn fallen ließ... Daraufhin sprach Jesus: „Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird.“ (Joh 12,23). Siehst du, wie genau er weiß, dass das Kreuz seine Verherrlichung ist? ... Nicht, dass er vorher ohne Herrlichkeit gewesen wäre, da er doch „mit der Herrlichkeit, die er (...) hatte, bevor die Welt war“ (Joh 17,5) verherrlicht worden war. Zwar war er, wie Gott, auf ewig verherrlicht, nun aber wurde er verherrlicht, da er als Lohn für den Gehorsam im Leiden den Siegeskranz verdient hatte.

Er wurde nicht gezwungen, sein Leben hinzugeben, er wurde nicht unter Zwang geopfert, er ging aus freien Stücken voran. Höre, was er sagt: „Ich habe Macht, mein Leben hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen (vgl. Joh 10,18); aus freien Stücken liefere ich mich meinen Feinden aus, denn wenn ich dies nicht wollte, würde mir nichts passieren“. Er hat also die Passion aus freien Stücken gewählt, froh über deren Ertrag, dem Siegeskranz zulächelnd, voller Glück, die Menschheit zu erlösen.



Evangelium nach Matthäus 26,14-25.

In jener Zeit ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern
und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke.

Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.
Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?

Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern.
Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.
Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern.

Da waren sie sehr betroffen, und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr?
Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten.
Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.

Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es.

http://evangeliumtagfuertag.org/M/DE/


zuletzt bearbeitet 01.04.2015 10:08 | nach oben springen

#52

RE: DIE FASTENZEIT- Gründonnerstag

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 01.04.2015 22:25
von blasius (gelöscht)
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Gründonnerstag



Kommentar zum heutigen Evangelium

Hl. Katharina von Siena (1347-1380), Dominikanertertiarin, Kirchenlehrerin,
Mitpatronin Europas Dialog, 134

«Dann nahm er den Kelch...reichte ihn den Jüngern mit den Worten: ...das ist mein Blut, ...das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden» (Mt 26,28)

Oh unschätzbare Liebe! Indem du mir deine Geheimnisse enthüllst, hast du mir das süße und bittere Heilmittel verabreicht, das mein Gebrechen heilt, das mich meiner Unwissenheit und meiner Nachlässigkeit entreißt. Es erneuert meinen Eifer und läßt mich brennend danach verlangen, mich zu dir zu flüchten. Du hast mir deine Güte gezeigt, aber auch die Schmähungen, mit denen du von allen Menschen überhäuft wirst, selbst von deinen Dienern. Du läßt mich Tränen vergießen über mich selbst, eine arme Sünderin, und über diese Toten, die so erbärmlich leben - du unendliche Güte... Ich bitte dich also inständig:

Erbarme dich der Welt und deiner heiligen Kirche!

Oh, arm wie ich bin, wie ist meine Seele so schmerzerfüllt, da ich so viel Böses getan habe. Zögere nicht, Herr, der Welt dein Erbarmen zu schenken, erfülle doch den Wunsch deiner Diener... Sie wollen dieses Blut, mit dem du die Schändlichkeit abgewaschen und das Schandmal der Sünde Adams getilgt hast. Dieses Blut gehört uns, denn du hast uns darin baden lassen; du willst und du kannst es niemandem abschlagen, der dich darum aufrichtig bittet. Die Frucht dieses Blutes, gib sie also deinen Geschöpfen... Durch dieses Blut flehen sie dich an, Erbarmen mit der Welt zu haben.



Evangelium nach Johannes 13,1-15.

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung.

Es fand ein Mahl statt, und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern.

Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte,

stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch.
Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.

Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen?
Jesus antwortete ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen.
Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.

Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt.

Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle.

Er wusste nämlich, wer ihn verraten würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.
Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe?

Ihr sagt zu mir Meister und Herr, und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.
Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.

Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.


http://evangeliumtagfuertag.org/main.php?language=DE&module=commentary&localdate=20150402


zuletzt bearbeitet 01.04.2015 22:32 | nach oben springen

#53

RE: DIE FASTENZEIT- Karfreitag

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 02.04.2015 21:50
von blasius (gelöscht)
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Karfreitag

Kommentar zum heutigen Evangelium

Dem hl. Ephräm (um 306-373), einem Diakon in Syrien und Kirchenlehrer, zugeschrieben

„Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir ziehen" (Joh 12,32)

Heute kommt das Kreuz zu uns, die Schöpfung jubelt – das Kreuz, der Weg der Verirrten, die Hoffnung der Christen, die Verkündigung der Apostel, die Sicherheit des Weltalls, das Fundament der Kirche, die sprudelnde Quelle all derer, die Durst haben…

Mit großer Sanftmut hat sich Jesus seinem Leiden genähert, wurde er zum Gericht des Pilatus geführt. Zur sechsten Stunde verspottet man ihn; bis zur neunten Stunde erträgt er die Schmerzen der Nägel, dann macht sein Tod dem Leiden ein Ende. Um die zwölfte Stunde wird er vom Kreuz abgenommen: man hätte sagen können, ein Löwe, der schläft…

Während des Gerichts schweigt die Weisheit und das WORT spricht nichts. Seine Feinde verachten und kreuzigen ihn… Die, denen er gestern seinen Leib als Nahrung reichte, schauen von ferne zu wie er stirbt. Petrus, der Erste der Apostel, ist der erste der flieht. Auch Andreas floh, und Johannes, der an seiner Seite ruhte, hat den Soldaten nicht daran gehindert, diese Seite mit der Lanze zu durchbohren. Die Zwölf sind geflohen, haben kein Wort für ihn übrig gehabt, der für sie sein Leben hingibt. Lazarus ist nicht da, den er zum Leben erweckt hat. Der Blinde hat für den keine Träne vergossen, der ihm die Augen für das Licht geöffnet hat. Und der Lahme, der durch ihn wieder gehen konnte, kam nicht gelaufen, um bei ihm zu sein.

Einzig ein Räuber, der an seiner Seite gekreuzigt wurde, bekennt ihn und nennt ihn seinen König. O Schächer, früh gereifte Frucht des Kreuzesbaumes, erste Frucht des Holzes von Golgotha…! Der Herr herrscht, die Schöpfung freut sich. Das Kreuz triumphiert und alle Nationen, Stämme, Sprachen und Völker (Offb 7,9) kommen herbei, um es anzubeten… Das Kreuz bringt dem gesamten Weltall das Licht zurück, es vertreibt die Finsternis und sammelt die Nationen… in einer einzigen Kirche, einem einzigen Glauben, einer einzigen Taufe in der Liebe. Es richtet sich auf am Mittelpunkt der Welt, eingepflanzt auf Kalvaria.



Evangelium nach Johannes 18,1-40.19,1-42.

Jesus ging mit seinen Jüngern hinaus, auf die andere Seite des Baches Kidron. Dort war ein Garten; in den ging er mit seinen Jüngern hinein.
Auch Judas, der Verräter, der ihn auslieferte, kannte den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammengekommen war.
Judas holte die Soldaten und die Gerichtsdiener der Hohenpriester und der Pharisäer, und sie kamen dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen.
Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie: Wen sucht ihr?
Sie antworteten ihm: Jesus von Nazaret. Er sagte zu ihnen: Ich bin es. Auch Judas, der Verräter, stand bei ihnen.
Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu Boden.
Er fragte sie noch einmal: Wen sucht ihr? Sie sagten: Jesus von Nazaret.
Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr mich sucht, dann lasst diese gehen!
So sollte sich das Wort erfüllen, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast.
Simon Petrus aber, der ein Schwert bei sich hatte, zog es, schlug nach dem Diener des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Diener hieß Malchus.
Da sagte Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat - soll ich ihn nicht trinken?
Die Soldaten, ihre Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest, fesselten ihn
und führten ihn zuerst zu Hannas; er war nämlich der Schwiegervater des Kajaphas, der in jenem Jahr Hohepriester war.
Kajaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte: Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt.
Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war mit dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus in den Hof des hohepriesterlichen Palastes.
Petrus aber blieb draußen am Tor stehen. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohenpriesters, heraus; er sprach mit der Pförtnerin und führte Petrus hinein.
Da sagte die Pförtnerin zu Petrus: Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? Er antwortete: Nein.
Die Diener und die Knechte hatten sich ein Kohlenfeuer angezündet und standen dabei, um sich zu wärmen; denn es war kalt. Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich.
Der Hohepriester befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.
Jesus antwortete ihm: Ich habe offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen. Nichts habe ich im Geheimen gesprochen.
Warum fragst du mich? Frag doch die, die mich gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe; sie wissen, was ich geredet habe.
Auf diese Antwort hin schlug einer von den Knechten, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: Redest du so mit dem Hohenpriester?
Jesus entgegnete ihm: Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, dann weise es nach; wenn es aber recht war, warum schlägst du mich?
Danach schickte ihn Hannas gefesselt zum Hohenpriester Kajaphas.
Simon Petrus aber stand am Feuer und wärmte sich. Sie sagten zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sagte: Nein.
Einer von den Dienern des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen?
Wieder leugnete Petrus, und gleich darauf krähte ein Hahn.
Von Kajaphas brachten sie Jesus zum Prätorium; es war früh am Morgen. Sie selbst gingen nicht in das Gebäude hinein, um nicht unrein zu werden, sondern das Paschalamm essen zu können.
Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen?
Sie antworteten ihm: Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert.
Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn doch, und richtet ihn nach eurem Gesetz! Die Juden antworteten ihm: Uns ist es nicht gestattet, jemand hinzurichten.
So sollte sich das Wort Jesu erfüllen, mit dem er angedeutet hatte, auf welche Weise er sterben werde.
Pilatus ging wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden?
Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt?
Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan?
Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.
Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.
Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen.
Ihr seid gewohnt, dass ich euch am Paschafest einen Gefangenen freilasse. Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freilasse?
Da schrien sie wieder: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Straßenräuber.
Darauf ließ Pilatus Jesus geißeln.
Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und legten ihm einen purpurroten Mantel um.
Sie stellten sich vor ihn hin und sagten: Heil dir, König der Juden! Und sie schlugen ihm ins Gesicht.
Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu ihnen: Seht, ich bringe ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass ich keinen Grund finde, ihn zu verurteilen.
Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel. Pilatus sagte zu ihnen: Seht, da ist der Mensch!
Als die Hohenpriester und ihre Diener ihn sahen, schrien sie: Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm! Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn, und kreuzigt ihn! Denn ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen.
Die Juden entgegneten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muss er sterben, weil er sich als Sohn Gottes ausgegeben hat.
Als Pilatus das hörte, wurde er noch ängstlicher.
Er ging wieder in das Prätorium hinein und fragte Jesus: Woher stammst du? Jesus aber gab ihm keine Antwort.
Da sagte Pilatus zu ihm: Du sprichst nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen?
Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre; darum liegt größere Schuld bei dem, der mich dir ausgeliefert hat.
Daraufhin wollte Pilatus ihn freilassen, aber die Juden schrien: Wenn du ihn freilässt, bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich als König ausgibt, lehnt sich gegen den Kaiser auf.
Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen, und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf hebräisch Gabbata, heißt.
Es war am Rüsttag des Paschafestes, ungefähr um die sechste Stunde. Pilatus sagte zu den Juden: Da ist euer König!
Sie aber schrien: Weg mit ihm, kreuzige ihn! Pilatus aber sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser.
Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde. Sie übernahmen Jesus.
Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf hebräisch Golgota heißt.
Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus.
Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden.
Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst.
Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden.
Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.
Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war.
Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus.
Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.
Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!
Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet.
Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund.
Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf.
Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag.
Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war.
Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht,
sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus.
Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt.
Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen.
Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.
Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab.
Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund.
Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist.
An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war.
Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei.

http://evangeliumtagfuertag.org/M/DE/


zuletzt bearbeitet 02.04.2015 21:51 | nach oben springen

#54

RE: DIE FASTENZEIT- Karfreitag

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 04.04.2015 08:59
von blasius (gelöscht)
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Karsamstag



(stiller Tag ohne liturgische Texte) - Osternacht

Kommentar zum heutigen Evangelium
Römisches Messbuch

Das Osterlob «Exultet»


«Du hast diese hochheilige Nacht hell gemacht durch den Glanz der Auferstehung unseres Herrn» (Tagesgebet)


Frohlocket, ihr Chöre der Engel, frohlocket, ihr himmlischen Scharen, lasset die Posaune erschallen, preiset den Sieger, den erhabenen König! Lobsinge, du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe! Licht des großen Königs umleuchtet dich. Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel. Auch du freue dich, Mutter Kirche, umkleidet von Licht und herrlichem Glanze! Töne wider, heilige Halle, töne von des Volkes mächtigem Jubel...

In Wahrheit ist es würdig und recht, den verborgenen Gott, den allmächtigen Vater, mit aller Glut des Herzens zu rühmen und seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, mit jubelnder Stimme zu preisen.

Er hat für uns beim ewigen Vater Adams Schuld bezahlt und den Schuldbrief ausgelöscht mit seinem Blut, das er aus Liebe vergossen hat. Gekommen ist das heilige Osterfest, an dem das wahre Lamm geschlachtet ward, dessen Blut die Türen der Gläubigen heiligt und das Volk bewahrt vor Tod und Verderbnis. Dies ist die Nacht, die unsere Väter, die Söhne Israels, aus Ägypten befreit und auf trockenem Pfad durch die Fluten des Roten Meeres geführt hat. Dies ist die Nacht, in der die leuchtende Säule das Dunkel der Sünde vertrieben hat.

Dies ist die Nacht, die auf der ganzen Erde alle, die an Christus glauben, scheidet von den Lastern der Welt, dem Elend der Sünde entreißt, ins Reich der Gnade heimführt und einfügt in die heilige Kirche. Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg. O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam, du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat.


O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden! O wahrhaft selige Nacht, dir allein war es vergönnt, die Stunde zu kennen, in der Christus erstand von den Toten. Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht: „Die Nacht wird hell wie der Tag, wie strahlendes Licht wird die Nacht mich umgeben“ (Ps 138,12). O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Mensch verbindet!

In dieser gesegneten Nacht, heiliger Vater, nimm das Abendopfer unseres Lobes, nimm die Kerze entgegen als unsere festliche Gabe! Geweiht zum Ruhm deines Namens, leuchte die Kerze fort, um in dieser Nacht das Dunkel zu vertreiben. Nimm sie an als lieblich duftendes Opfer, vermähle ihr Licht mit den Lichtern am Himmel. Sie leuchte, bis der Morgenstern erscheint, jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht:

dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, der von den Toten erstand, der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht, der lebt und herrscht in Ewigkeit! Amen.




Evangelium nach Markus 16,1-7.

Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben.

Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging.
Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen?

Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß.

Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr.

Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte.

Nun aber geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.

http://evangeliumtagfuertag.org/M/DE/


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#55

RE: DIE FASTENZEIT- Hochfest der Auferstehung des Herrn – Ostersonntag

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 04.04.2015 22:47
von blasius (gelöscht)
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Hochfest der Auferstehung des Herrn – Ostersonntag



Kommentar zum heutigen Evangelium


Hl. Maximus von Turin (?-um 420), Bischof
53. Predigt über Psalm 117


„Dies ist der Tag des Jubels und der Freude!“

„Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.“ (Ps 117,24). Meine Brüder, wir lesen nicht zufällig am heutigen Tag diesen Psalm, in dem uns der Prophet einlädt zur Freude und zum Jubel, in dem der heilige David die ganze Schöpfung einlädt, diesen Tag zu feiern: Denn heute hat die Auferstehung Christi die Bleibe der Toten aufgeschlossen, die Neugetauften der Kirche haben die Erde verjüngt, der Heilige Geist hat den Himmel aufgezeigt. Die Hölle gibt ihre Toten zurück, da sie geöffnet wurde; die Erde läßt als Verjüngte die Auferweckten aufstehen; der Himmel hingegen öffnet sich weit, um diejenigen aufzunehmen, die zu ihm aufsteigen.

Der Schächer ist ins Paradies eingegangen (Lk 23,43); die Leiber der Heiligen treten ein in die Heilige Stadt (Mt 27,53)... Bei der Auferstehung Christi erheben sich alle Elemente mit innerer Bewegung in die Höhen. Die Hölle gibt den Engeln die zurück, die sie gefangen hielt, die Erde schickt zum Himmel, die sie bedeckte, der Himmel bringt dem Herrn dar, die er in Empfang nehmen durfte... Die Auferstehung Christi ist für die Verstorbenen das Leben, für die Sünder die Vergebung, für die Heiligen Herrlichkeit. Deshalb lädt der heilige David die ganze Schöpfung ein, die Auferstehung Christi zu feiern und läßt sie erbeben vor Freude und Jubel an diesem Tag, den der Herr gemacht hat.

Ihr werdet aber sagen..., dass der Himmel und die Hölle nicht in den zeitlichen Tag dieser Welt gestellt wurden; kann man also von diesen Elementen verlangen, einen Tag zu feiern, dem sie überhaupt nicht zugehörig sind? Dieser Tag jedoch, den der Herr gemacht hat, durchdringt alles, enthält alles, umarmt zugleich Himmel, Erde und Hölle! Das Licht, das Christus ist, wird nicht durch Mauern aufgehalten, noch wird es gebrochen durch die Elemente, noch verdunkelt durch die Finsternis. Das Licht Christi ist wahrhaftig ein Tag ohne Nacht, ein Tag ohne Ende. Überall strahlt es auf, überallhin sendet es seine Strahlen, überall bleibt es, ohne abzunehmen.



Evangelium nach Johannes 20,1-18.

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.

Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.

Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab;
sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab.
Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.

Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen

und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.

Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.

Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.
Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.

Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.

Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.

Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.

Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.

Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.

Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.

Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.

Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen:

Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.




http://evangeliumtagfuertag.org/main.php?language=DE&module=commentary&localdate=20150405


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