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DIE FASTENZEIT
Fastenzeit heißt nicht nur, weniger essen und trinken, überhaupt weniger für sich selbst fordern und verbrauchen. Der Sinn:
Der ganze Mensch soll frei und gesund werden; sich selbst wiederfinden; das einüben und verwirklichen, was wir durch die Taufe geworden sind: der neue Mensch, in dem Christus sichtbar wird.
Das Gesetz Christi: nicht fordern, sondern schenken; loslassen, sich selber lassen und wie durch den Tod hindurch das neue, größere Leben gewinnen.
http://www.erzabtei-beuron.de/schott/register/schott_anz/index.html?file=fastenzeit/Aschermittwoch.htm
Liebe Grüße, blasius
RE: DIE FASTENZEIT
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 17.02.2015 23:30von blasius (gelöscht)
Aschermittwoch
"Bedenke Mensch, daß du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst",
lassen sich die Kirchgänger am Aschermittwoch sagen und dabei Staub über den Kopf streuen bzw. in Kreuzform auf die Stirn zeichnen.
Dabei besiegelt der Aschermittwoch nur, was in der Karnevalszeit in der Figur des Narren dargestellt wurde - die Nichtigkeit der Welt.
Die Büttenredner hatten nichts anderes versucht, als die Eitelkeit der Großen bloßzustellen. Die Masken stellten die Laster und damit den Menschen auf seinen Abwegen dar.
Der Aschermittwoch berechnet sich von Ostern her. Zählt man unter Auslassung der Sonntage 40 Tage zurück, kommt man auf diesen Tag, der dann wie Karneval mit dem jeweiligen Ostertermin wechselt.
Der Aschenritus ist sehr alt, denn in der frühen Kirche wurden diejenigen, die eine schwere Sünde begangen hatten, am Beginn der Fastenzeit mit Asche bestreut und so in den Büßerstand aufgenommen. Sie konnten nicht mehr am Gottesdienst teilnehmen, bis sie am Gründonnerstag wieder in die Gemeinschaft aufgenommen wurden. Sie bekannten sich damit öffentlich als Sünder.
Diese alte Form der Buße kam um die Jahrtausendwende zum Erliegen und wurde durch die in Irland entstandene Ohrenbeichte ersetzt. Während man diese neue Form des Bußsakramentes öfters empfangen kann, wurde die altkirchliche Form nur einmal im Leben gespendet.
Da der Aschermittwoch Fast- und zugleich Abstinenztag ist, d.h. auch der Verzehr von Fleisch verboten ist, kam es zur Herausbildung des Fischessens, das aber als Gegenmittel gegen den Alkoholkonsum und weniger als Ausdruck der Buße gesehen wird.
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© www.kath.de
Liebe Grüße, blasius
Fastenbotschaft von Papst Franziskus: „Macht euer Herz stark“
Liebe Brüder und Schwestern!
die österliche Bußzeit ist eine Zeit der Erneuerung für die Kirche, für die Gemeinschaften wie für die einzelnen Gläubigen. Vor allem aber ist sie eine „Zeit der Gnade“ (2 Kor 6,2). Gott verlangt nichts von uns, das er uns nicht schon vorher geschenkt hätte: „Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1 Joh4,19). Er ist uns gegenüber nicht gleichgültig. Jeder von uns liegt ihm am Herzen, er kennt uns beim Namen, sorgt sich um uns und sucht uns, wenn wir uns von ihm entfernen. Jedem Einzelnen von uns gilt sein Interesse; seine Liebe hindert ihn, gleichgültig gegenüber dem zu sein, was uns geschieht. Es kommt allerdings vor, dass wir, wenn es uns gut geht und wir uns wohl fühlen, die anderen gewiss vergessen (was Gott Vater niemals tut); dass wir uns nicht für ihre Probleme, für ihre Leiden und für die Ungerechtigkeiten interessieren, die sie erdulden … Dann verfällt unser Herz der Gleichgültigkeit: Während es mir relativ gut geht und ich mich wohl fühle, vergesse ich jene, denen es nicht gut geht. Diese egoistische Haltung der Gleichgültigkeit hat heute ein weltweites Ausmaß angenommen, so dass wir von einer Globalisierung der Gleichgültigkeit sprechen können.
Es handelt sich um einen Missstand, dem wir als Christen begegnen müssen. Wenn das Volk Gottes sich zu seiner Liebe bekehrt, findet es die Antworten auf jene Fragen, die ihm die Geschichte beständig stellt. Eine der drängendsten Herausforderungen, auf die ich in dieser Botschaft eingehen möchte, ist die der „Globalisierung der Gleichgültigkeit“. Die Gleichgültigkeit gegenüber dem Nächsten und gegenüber Gott ist eine reale Versuchung auch für uns Christen. Wir haben es daher in jeder österlichen Bußzeit nötig, den Ruf der Propheten zu hören, die ihre Stimme erheben und uns wachrütteln. Gott ist die Welt nicht gleichgültig, er liebt sie so sehr, dass er seinen Sohn für die Rettung jedes Menschen hingibt. In der Menschwerdung, im irdischen Leben, im Tod und in der Auferstehung des Sohnes Gottes öffnet sich ein für alle Mal die Tür zwischen Gott und Mensch, zwischen Himmel und Erde. Und die Kirche ist gleichsam die Hand, die diese Tür offen hält, indem sie das Wort verkündet, die Sakramente feiert und den Glauben bezeugt, der in der Liebe wirksam ist (vgl. Gal 5,6). Dennoch neigt die Welt dazu, sich in sich selbst zu verschließen und diese Tür zufallen zu lassen, durch die Gott in die Welt und die Welt zu Gott kommt.
So darf sich die Hand, die die Kirche ist, niemals wundern, wenn sie zurückgewiesen, eingezwängt und verletzt wird. Das Volk Gottes bedarf daher einer Erneuerung, um nicht gleichgültig zu werden und um sich nicht in sich selbst zu verschließen. Ich möchte euch drei Schritte für diese Erneuerung nahelegen, über die ihr nachdenken sollt.
1. „Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit“ (1 Kor 12,26 ) – Die Kirche
Die Liebe Gottes, die diese tödliche Selbstverschließung der Gleichgültigkeit aufbricht, wird uns von der Kirche durch ihre Lehre und vor allem durch ihr Zeugnis entgegengebracht. Bezeugen kann man aber nur, was man vorher erfahren hat. Ein Christ ist, wer sich von Gott mit dessen Güte und Barmherzigkeit, mit Christus selbst bekleiden lässt, um wie dieser zum Diener Gottes und der Menschen zu werden. Daran erinnert uns deutlich die Liturgie des Gründonnerstags mit dem Ritus der Fußwaschung. Petrus wollte nicht, dass Jesus ihm die Füße wasche, aber dann verstand er, dass Jesus nicht bloß ein Beispiel dafür sein will, wie wir einander die Füße waschen sollen. Diesen Dienst kann nur tun, wer sich vorher von Christus die Füße hat waschen lassen. Nur dieser hat „Anteil“ an ihm (Joh13,8) und kann so dem Menschen dienen. Die österliche Bußzeit ist eine geeignete Zeit, um sich von Christus dienen zu lassen und so wie er zu werden. Das geschieht, wenn wir das Wort Gottes hören und die Sakramente, insbesondere die Eucharistie, empfangen. Durch diese werden wir das, was wir empfangen: Leib Christi. In diesem Leib findet jene Gleichgültigkeit, die sich so oft unserer Herzen zu bemächtigen scheint, keinen Raum. Denn wer Christus gehört, gehört einem einzigen Leib an, und in ihm begegnet man einander nicht mit Gleichgültigkeit. „Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit ihm“ (1 Kor 12,26).
Die Kirche ist communio sanctorum, weil die Heiligen an ihr teilhaben, aber auch weil sie Gemeinschaft an heiligen Dingen ist: an der Liebe Gottes, die in Christus offenbar geworden ist, und an allen seinen Gaben. Zu diesen gehört auch die Antwort derer, die sich von dieser Liebe erreichen lassen. In dieser Gemeinschaft der Heiligen und der Teilhabe am Heiligen besitzt keiner etwas nur für sich, sondern was er hat, ist für alle. Und weil wir in Gott verbunden sind, können wir auch etwas für die Fernen und diejenigen tun, die wir aus eigener Kraft niemals erreichen könnten, denn mit ihnen und für sie beten wir zu Gott, damit wir uns alle seinem Heilswirken öffnen.
2. „Wo ist dein Bruder?“ (Gen4,9)– Die Gemeinden und die Gemeinschaften
Das in Bezug auf die Weltkirche Gesagte muss notwendigerweise in das Leben der Pfarrgemeinden und Gemeinschaften übersetzt werden. Gelingt es in solchen kirchlichen Bereichen, sich als Teil eines einzigen Leibes zu erleben? Ein Leib, der zugleich empfängt und teilt, was Gott schenken möchte? Ein Leib, der seine schwächsten, ärmsten und kleinsten Glieder kennt und sich um sie sorgt? Oder flüchten wir uns in eine universale Liebe, die sich in der weiten Welt engagiert, aber Lazarus, der vor der eigenen verschlossenen Tür sitzt, vergisst? (vgl. Lk 16,19-31) Um das, was Gott uns schenkt, empfangen und vollkommen fruchtbar machen zu können, müssen wir die Grenzen der sichtbaren Kirche in zwei Richtungen überschreiten. Zum einen, indem wir uns betend mit der Kirche des Himmels verbinden. Wenn die irdische Kirche betet, entsteht eine Gemeinschaft des gegenseitigen Dienstes und des Guten, die bis zum Angesicht Gottes reicht. Mit den Heiligen, die ihre Fülle in Gott gefunden haben, bilden wir einen Teil jenes Miteinanders, in dem die Gleichgültigkeit durch die Liebe überwunden ist. Die Kirche des Himmels ist nicht triumphierend, weil sie sich von den Leiden der Welt abgewandt hat und sich ungestört der Freude hingibt. Vielmehr können die Heiligen schon sehen und sich darüber freuen, dass sie mit dem Tod und der Auferstehung Jesu die Gleichgültigkeit, die Hartherzigkeit und den Hass ein für alle Mal überwunden haben. Solange dieser Sieg der Liebe nicht die ganze Welt durchdrungen hat, sind die Heiligen noch mit uns als Pilger unterwegs. In der Überzeugung, dass die Freude im Himmel über den Sieg der gekreuzigten Liebe nicht vollkommen ist, solange auch nur ein Mensch auf der Erde leidet und stöhnt, schrieb die heilige Kirchenlehrerin Terese von Lisieux: „Ich rechne bestimmt damit, im Himmel nicht untätig zu bleiben. Mein Wunsch ist, weiter für die Kirche und die Seelen zu arbeiten“ (Brief Nr. 254 vom 14. Juli 1897).
Auch wir haben Anteil an den Verdiensten und der Freude der Heiligen, und diese nehmen teil an unserem Ringen und an unserer Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung. Ihre Freude über den Sieg des auferstandenen Christus gibt uns die Kraft, die vielen Formen der Gleichgültigkeit und der Hartherzigkeit zu überwinden.
Zum anderen ist jede christliche Gemeinschaft dazu aufgerufen, die Schwelle zu überschreiten, die sie in Beziehung setzt zu der Gesellschaft, die sie umgibt, sowie zu den Armen und Fernen. Die Kirche ist von ihrem Wesen her missionarisch, nicht in sich selbst zurückgezogen, sondern ausgesendet zu allen Menschen. Diese Sendung ist das geduldige Zeugnis für Ihn, der die ganze Wirklichkeit und jeden Menschen zum Vater führen will. Die Mission ist das, worüber die Liebe nicht schweigen darf. Die Kirche folgt Jesus Christus auf dem Weg, der sie zu jedem Menschen führt, bis an die Grenzen der Erde (vgl. Apg1,8). So können wir in unserem Nächsten den Bruder und die Schwester sehen, für die Christus gestorben und auferstanden ist. Was wir empfangen haben, das haben wir auch für sie empfangen. Und ebenso ist das, was diese Brüder besitzen, ein Geschenk für die Kirche und für die ganze Menschheit. Liebe Brüder und Schwestern, wie sehr möchte ich, dass die Orte, an denen sich die Kirche zeigt – unsere Gemeinden und besonders unsere Gemeinschaften –, zu Inseln der Barmherzigkeit im Meer der Gleichgültigkeit werden!
3. „Macht euer Herz stark“ ( Jak 5,8) – Der einzelne Gläubige
Auch wir als Einzelne sind der Versuchung der Gleichgültigkeit ausgesetzt. Wir sind von den erschütternden Berichten und Bildern, die uns das menschliche Leid erzählen, gesättigt und verspüren zugleich unser ganzes Unvermögen einzugreifen. Was können wir tun, um uns nicht in diese Spirale des Schreckens und der Machtlosigkeit hineinziehen zu lassen? Erstens können wir in der Gemeinschaft der irdischen und der himmlischen Kirche beten. Unterschätzen wir nicht die Kraft des Gebetes von so vielen! Die Initiative 24 Stunden für den Herrn, von der ich hoffe, dass sie am 13. und 14. März in der ganzen Kirche, auch auf Diözesanebene, gefeiert wird, möchte ein Ausdruck dieser Notwendigkeit des Betens sein.
Zweitens können wir mit Gesten der Nächstenliebe helfen und dank der zahlreichen Hilfswerke der Kirche sowohl die Nahen als auch die Fernen erreichen. Die österliche Bußzeit ist eine geeignete Zeit, um dieses Interesse dem anderen gegenüber mit einem vielleicht auch nur kleinen, aber konkreten Zeichen unserer Teilnahme am gemeinsamen Menschsein zu zeigen. Drittens schließlich ist das Leid des anderen ein Aufruf zur Bekehrung, weil das Bedürfnis des Bruders mich an die Zerbrechlichkeit meines eigenen Lebens, an meine Abhängigkeit von Gott und von den Mitmenschen erinnert. Wenn wir demütig die Gnade Gottes erbitten und die Grenzen unserer Möglichkeiten annehmen, dann werden wir auf die unendlichen Möglichkeiten vertrauen, die die Liebe Gottes in sich birgt. Und wir werden der teuflischen Versuchung widerstehen, die uns glauben macht, wir könnten uns selbst und die Welt ganz alleine retten.
Um die Gleichgültigkeit und unseren Allmachtswahn zu überwinden, möchte ich alle darum bitten, diese österliche Bußzeit als einen Weg der „Herzensbildung“ zu gehen, wie Benedikt XVI. sich ausdrückte (Enzyklika Deus caritas est, 31). Ein barmherziges Herz zu haben, bedeutet nicht ein kraftloses Herz zu haben. Wer barmherzig sein will, braucht ein starkes, ein festes Herz, das für den Versucher verschlossen, für Gott aber offen ist. Ein Herz, das sich vom Heiligen Geist durchdringen und auf die Wege der Liebe führen lässt, die zu den Brüdern und Schwestern führen. Im Grunde ein armes Herz, das um die eigene Armut weiß und sich für den anderen hingibt. Deswegen, liebe Brüder und Schwestern, möchte ich mit euch in dieser österlichen Bußzeit Christus bitten: „Fac cor nostrum secundum cor tuum – Bilde unser Herz nach deinem Herzen2 (Gebetsruf aus der Herz-Jesu-Litanei). Dann werden wir ein starkes und barmherziges, waches und großmütiges Herz haben, das sich nicht in sich selbst verschließt und nicht in den Schwindel der Globalisierung der Gleichgültigkeit verfällt.
Mit diesem Wunsch sage ich mein Gebet zu, damit jeder Gläubige und jede kirchliche Gemeinschaft den Weg der österlichen Bußzeit fruchtbringend beschreite. Und ich bitte euch, für mich zu beten. Möge der Herr euch segnen und die Muttergottes euch behüten!
Aus dem Vatikan, am 4. Oktober 2014, dem Fest des heiligen Franziskus von Assisi – Franziskus
http://blog.radiovatikan.de/die-mission-ist-das-worueber-die-liebe-nicht-schweigen-darf/
RE: DIE FASTENZEIT
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 28.02.2015 16:36von Aquila • 7.243 Beiträge
Der hl. Peter Julian Eymard über die Fastenzeit:
-
Nun stehen wir in der Fastenzeit.
Die Buße ist ein wahres Charakteristikum der christlichen Religion.
Wo Jesus Christus ist, befindet sich die Kirche;
und wo die Kirche ist, befindet sich der Geist der Buße.
Das ganze Leben Jesu Christi bestand in einer einzigen Buße:
es war eine beständige Kreuzigung.
Auch die katholische Kirche hat die Bußpraxis immer gelehrt und gefordert.
Die getrennten "Kirchen"
[ Anmerkung: Es sind keine "Kirchen" im eigentlichen Sinne (Dominus Jesus imJahre 2000); daher besser " protestantischen Gemeinschaften" )
haben nichts dergleichen;
sie fördern den Sensualismus, das weltliche Leben und den Stolz.
Die Protestanten sagen:
Christus hat uns gänzlich und vollends losgekauft,
folglich haben wir es nicht nötig, Buße zu tun.
Die Grundlage der katholischen Religion ist
die Buße,
weil ihr Fundament der Kalvarienberg ist,
und weil ohne Kalvarienberg die christliche Religion nicht existiert.
[....]
Man hat nur zu einem solchen Menschen ein wirkliches Vertrauen und öffnet ihm das Herz,
wenn dieser Mensch abgetötet ist.
Sind es nicht die Sünden der Sinnlichkeit, die ihr am meisten bedauert?
Dies ist ein augenscheinlicher Beweis,
dass die
Abtötung, welche unsere Sinne durch ihre Beherrschung
mittels unseres Willens zur Ruhe bringt,
eine der wichtigsten Tugenden ist.
Ich bin mir klar, dass die Buße etwas kostet.
Aber wäre sie ohne dies eine Tugend?
Wollt ihr den Wert der Buße abschätzen?
Überlegt, dass unser Herr, unser Vorbild,
sie in einer ununterbrochenen Weise und in allen Bereichen geübt hat.
Niemals hat er dem natürlichen Wohlbefinden und den Bequemlichkeiten seines Leibes Befriedigung gewährt; immer hat er in der Armut gelebt.
Es ist so schwer,
rein zu bleiben, wenn man alles wunschgemäß zur Verfügung hat!
Darum hat unser Herr ständig ein hartes und nüchternes Leben geführt.
Er hat nicht nur an seinem Leib gelitten, sondern auch in seiner Seele, was sehr viel härter ist.
Es gibt sehr wenige, welche die Kraft haben,
die inneren Leiden durchzustehen;
denn wenn die Seele einwilligt, innerlich zu leiden,
stimmt sie zu, auf alles zu verzichten, selbst auf das Erlaubte;
sie ist bereit, alles aus Gottes Hand anzunehmen und Genugtuung weder durch ihre Freunde noch durch Gott selbst zu erfahren.
Das ist Heiligkeit.
Und zudem hat Jesus Christus nicht nur auf dem Kreuz gelitten.
Dort hat er nur drei Stunden gehangen.
Sein
ganzes Leben lang war ihm dieser Gedanken des Kalvarienberges gegenwärtig und warf seine Schatten über die selbst berechtigten Freuden,
die er verkostet hat.
So sprach er oft davon, sein Geist war alle Tage ans Kreuz geheftet,
noch bevor sein Leib daran angenagelt wurde.
Es mußte wohl so sein, damit er in Wahrheit sagen konnte:
"Wenn jemand mir nachfolgen will, verleugne er sich selbst,
er nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach"
[....]
Welches sind aber die Gründe dieser Verhaltensweise unseres Herrn?
- Das Leiden ist an sich nicht erstrebenswert, und Gott befiehlt uns nicht,
es auf diese Weise zu lieben.
Liebt es denn eine Mutter, ihr Kind zu strafen?
Man kann nur lieben, was liebenswert ist,
weil nur dies in irgendeiner Weise an den Vollkommenheiten Gottes teilnimmt.
Nun ist das Leiden nur ein Fehlen des Guten, ein Verlust.
Es könnte nicht über unsere Liebe gebieten.
Trotzdem muß das Leiden begründet sein, da unser Herr uns aufträgt, das Leiden zu tragen. Diese Gründe sind folgende:
1.
- Wir sind Sünder und müssen daher in dieser oder in der anderen Welt bestraft werden.
Es liegt eine zu bezahlende Schuld vor; und
man heiligt sich nur, wenn man diese Schuld begleicht.
Nun gut! Habt ihr schon eure Schuld bezahlt?
Ihr, die ihr euch beklagt, zuviel Buße zu tun?
Wenn ihr auch nur eine einzige Todsünde begangen habt,
so ist es sicher, dass ihr dafür die Hölle verdient habt.
Könnte eure Buße die Strafen aufwiegen, die ihr erdulden müßtet?
Habt ihr mehrere Todsünden begangen?
Oh, dann tötet euch ab, tötet euch ab,
ihr werdet damit nie erreichen,
die göttliche Gerechtigkeit in entsprechender Weise zufriedenzustellen.
Ihr habt nur lässliche Sünden begangen?
Aber auch diese Sünden müssen bezahlt werden.
Büßt also euer Fegfeuer in dieser Welt ab, damit ihr es nicht in der anderen zu tun braucht!
Seht ihr, wie groß die Barmherzigkeit Gottes ist!
Wollt ihr nicht die Buße auf euch nehmen, welche seine Gerechtigkeit fordert?
Er schickt euch Prüfungen, Krankheiten, innere und äußere Leiden,
welche auf dieser Welt die schuldig gewordenen Fähigkeiten bestraft.
Wenn ihr leidet, so beklagt euch also nicht darüber.
Bittet nicht, geduldet und preisgünstig behandelt zu werden wie Leute in der Miete!
Es handelt sich um wirkliche Schulden, die ihr bezahlen müßt.
Es ist eure strikte Pflicht, die ihr erfüllt.
2.
- Der zweite Grund, warum wir durch Gott leiden müssen, besteht darin,
dass wir Verbannte und Reisende, ferne von unserer Heimat sind.
- Wenn wir am Wegrande sehr wohlduftende,
aber mit giftigen Früchten beladene Pflanzen finden,
die einen sehr verlockenden Eindruck erwecken,
aber einen bitteren Geschmack enthalten, müssen wir uns davor hüten,
stehen zu bleiben und sie zu betrachten.
Dieses Vorgehen ließ Eva das irdische Paradies verlieren
Der hl. Gregorius sagt:
"Wir befinden uns auf einem Weg,
wo sich die bösen Geister wie Räuber im Hingerhalt verbergen..."
"Im Kampf für den Glauben haben wir einen Kampf gegen die bösen Geister auszufechten.
Aber bei diesem Zweikampf wird derjenige als erster zu Boden geworfen,
der für den Gegner irgendeinen Angriffspunkt aufweist.
Wenn wir den Dämon,
der ein reiner Geist ist,
besiegen wollen,
sollen wir uns aus Buße aller irdischen Dinge entledigen,
die wie ein Kleid unsere Seele einhüllen" .
3.
- Die christliche Buße ist schließlich der Beweis, dass wir
Gott gehören und für ihn leben wollen.
An dieser Abtötung erkennt Gott seine Gläubigen.
Alle Handlungen, die nicht von diesem Geist beseelt werden,
entbehren des inneren Antriebs, der die Seele
zur Tugend führt und sie zur Heiligkeit voranschreiten läßt.
Weil die Kirche befürchtete, dass mehrere ihrer Kinder nicht daran denken,
Buße zu tun, hat sie ihnen jedes Jahr 40 Tage in besonderer Form vorgeschrieben.
Niemand ist davon ausgenommen.
Man dispensiert von dieser oder jener Übung, aber nicht von der Buße selbst.
Und je mehr die leiblichen Entbehrungen eingeschränkt werden,
umso mehr müssen sie durch geistliche Abtötungen ersetzt werden.
Ein Rat zum Schluß.
- Lebt nie in der Buße selbst!
Macht daraus kein Ziel, keinen Selbstzweck.
Ihr würdet sonst in bedauernswerte Übertreibungen fallen.
Das ist traurig, und ihr würdet nicht standhalten.
Ihr werdet mir aber erwidern:
ich tue Buße,
um Gott in mir zu verherrlichen, und um unserem Herrn meine Liebe zu zeigen. -
Oh! dann ist es sehr gut!
Eure Seele wird sich mit Leichtigkeit emporschwingen;
sie wird zufrieden sein, selbst unter den größten Schmerzen;
sie hat ja Gott zum Zentrum ihrer Handlungen und ihrer Liebe.
Macht also so,
dann werdet ihr mehr in der Liebe als in der Buße leben
und ihr werdet nicht mehr auf Abwege geraten.
[....]
-
RE: DIE FASTENZEIT
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 01.03.2015 23:12von blasius (gelöscht)
2. Sonntag der Fastenzeit - Tibi dixit
Hl. Leo der Große (?-um 461), Papst und Kirchenlehrer
Homilie 51/38, Über die Verklärung (vgl. BKV, 1927, Verl. Kösel & Pustet)
«Jesus verbot ihnen, irgend jemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei»
Damit sich nun die Apostel eine solch unerschütterliche und heilbringende Standhaftigkeit von ganzem Herzen zu eigen machten und nicht vor der Schwere des zu tragenden Kreuzes zurückschreckten, damit sie sich nicht des Todes Christi schämten und an seiner Geduld Anstoß nähmen, mit der er sich qualvollen Leiden unterziehen wollte, ohne dabei seine Macht und Glorie einzubüßen, nahm „Jesus den Petrus, den Jakobus und dessen Bruder Johannes mit sich, stieg mit ihnen allein auf einen hohen Berg“ und zeigte ihnen dort den Glanz seiner Herrlichkeit. Wenn sie nämlich auch schon in ihm seine erhabene göttliche Natur erkannt hatten, so wussten sie doch nichts von der Macht seines Leibes, in dem sich seine Gottheit verbarg...
So enthüllte also Christus vor auserlesenen Zeugen seine Herrlichkeit und umgab seinen Leib, den er mit den anderen Menschen gemein hatte, mit solch strahlendem Glanz, dass „sein Antlitz gleich der Sonne leuchtete und sein Gewand blendend weißem Schnee vergleichbar“ war. Ohne Zweifel handelte es sich bei dieser Verklärung in erster Linie darum, aus den Herzen der Jünger das Ärgernis des Kreuzes zu entfernen, damit ihr Glaube nicht ins Wanken käme durch die Geduld, mit der er sein Leiden freiwillig auf sich nehmen würde..., aber bei dieser Verklärung zeigte sich Jesus auch ebenso darum besorgt, die Hoffnung seiner heiligen Kirche auf sicheren Grund zu stellen, damit der ganze Leib Christi wüsste, welche Umgestaltung auf ihn wartet, und all seine Glieder fest darauf bauten, dass sie der Glorie teilhaftig würden, die bereits im Voraus an ihrem Haupt zutage getreten sei. Davon hatte der Herr auch gesprochen, als er auf seine „Ankunft in Macht und Herrlichkeit“ mit den Worten anspielte: „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters“ (Mt 13,43). Der Apostel Paulus bekräftigt seinerseits: „Denn ich halte dafür, dass die Leiden dieser Zeit nicht zu vergleichen sind mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll“ (Röm 8,18)... Er schreibt auch: „Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn aber Christus, euer Leben, offenbar wird, werdet ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit“ (Kol 3,3).
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