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RE: Ende der Fastenzeit, - Christi Himmelfahrt: Der Weg der Leiden ist der Weg zum Himmel
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 05.05.2016 10:05von Blasius • 3.922 Beiträge
Der Weg der Leiden ist der Weg zum Himmel
Christi Himmelfahrt: Der Weg der Leiden ist der Weg zum Himmel
Von Franz Spirago
Christus führ um die Mittagszeit in den Himmel auf; bevor er auffuhr, hob er seine Hände auf, segnete die Apostel, gab ihnen den Befehl, allen Völkern das Evangelium zu verkündigen, und verhieß ihnen seinen Beistand bis ans Ende der Welt (Mt 28,18; Lk 25,50).
Zwei Engel erschienen nach der Himmelfahrt und trösteten die Apostel (Apg 1,9ff). Die Spur seiner Füße, [unser Bild] die Christus auf dem Ölberg zurückgelassen haben soll, wird seither den Pilgern gezeigt (hl. Hieronymus).
Doch ist heute nur noch die Spur des linken Fußes zu sehen, die des rechten Fußes wurde vor ungefähr 200 Jahren von den Türken weggeschlagen und in die große Moschee Omars auf dem Tempelberge übertragen.
Die Spur des Fußes ist etwa drei Finger tief im schwärzlichen Felsen. Aus dieser Fußspur sieht man, dass das Angesicht Christi bei der Himmelfahrt ebenso wie bei der Kreuzigung gegen Europa gewandet war.
Christus fuhr dort in den Himmel auf, wo er sein Leiden begonnen hatte, um uns anzudeuten, dass der Weg der Leiden auch der Weg zum Himmel ist.
Christus fuhr nicht als Gott, sondern als Mensch in den Himmel auf: denn als Gott hat er ihn nie verlassen. Christus ist durch eigene Kraft in den Himmel aufgefahren und bedurfte keiner fremder Hilfe; er fuhr nicht auf einem Wagen, wie Elias (4 Kg 2,11), noch durch Unterstützung der Engel, wie der Prophet Habakuk (Dan 14,36), sondern durch eigene Kraft seiner göttlichen Natur überbrachte er seinen verherrlichten Leib in den Himmel (hl. Cyprian).
Bei seiner Himmelfahrt nahm Christus die aus der Vorhölle befreiten Seelen mit sich in den Himmel auf (Eph 4,8). Von dieser Zeit an ist Christus, obgleich er später noch vielen Heiligen erschienen ist, nicht mehr körperlich herabgestiegen, außer bei der heiligen Messe; das ist die einstimmige Meinung aller hl. Väter. Am 40. Tage nach Ostern ist das Fest Christi Himmelfahrt. Vor diesem Feste sind die drei Bitttage mit ihren Prozessionen.
Christus fuhr deshalb in den Himmel auf, um als Mensch in seine Herrlichkeit einzugehen (Eph 4,10), um den Heiligen Geist zu senden (Joh 16,7), um den Vater für uns zu bitten (Joh 14,16) und um uns den Himmel zugänglich zu machen (Joh 14,2).
Christus ist der Mittler zwischen Gott und den Menschen (1 Tim 2,5) und unser Fürsprecher beim Vater (1 Joh 2,1). Getraust du dich nicht, dich an Gott Vater zu wenden, so wende dich an Jesus Christus, der uns als Mittler gegeben ist. Was wird ein solcher Sohn von einem solchen Vater nicht erlangen (hl. Bernhard).
Christus vergleicht sich oft mit dem Lichte. Er ist eben die wahre Sonne der Geister. Gleichwie die Sonne, wenn sie sich höher und höher erhebt, nichts von ihrer wärmenden Kraft verliert, ja im Gegenteil, gerade wenn sie am höchsten ist, zu Mittag, am wirksamsten ist, ebenso wurde die Wirksamkeit Christi auf Erden durch seine Himmelfahrt nicht vermindert, sondern im Gegenteil nur noch größer.
Christus sitzt zur rechten Hand Gottes, d. h., er besitzt im Himmel als Mensch die höchste Herrlichkeit und hat als Mensch die höchste Gewalt über alle Geschöpfe.
Quelle: Distrikt Deutschland
http://fsspx.de/de/news-events/news/der-...um-himmel-15553
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BEGINN DER FASTENZEIT
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 28.02.2017 20:15von Blasius • 3.922 Beiträge
DIE FASTENZEIT
Fastenzeit heißt nicht nur, weniger essen und trinken, überhaupt weniger für sich selbst fordern und verbrauchen. Der Sinn:
Der ganze Mensch soll frei und gesund werden; sich selbst wiederfinden; das einüben und verwirklichen, was wir durch die Taufe geworden sind: der neue Mensch, in dem Christus sichtbar wird.
Das Gesetz Christi: nicht fordern, sondern schenken; loslassen, sich selber lassen und wie durch den Tod hindurch das neue, größere Leben gewinnen.
http://www.erzabtei-beuron.de/schott/reg...hermittwoch.htm
Liebe Grüße, Blasius
Aschermittwoch
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 28.02.2017 20:18von Blasius • 3.922 Beiträge
Aschermittwoch
"Bedenke Mensch, daß du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst",
lassen sich die Kirchgänger am Aschermittwoch sagen und dabei Staub über den Kopf streuen bzw. in Kreuzform auf die Stirn zeichnen.
Dabei besiegelt der Aschermittwoch nur, was in der Karnevalszeit in der Figur des Narren dargestellt wurde - die Nichtigkeit der Welt.
Die Büttenredner hatten nichts anderes versucht, als die Eitelkeit der Großen bloßzustellen. Die Masken stellten die Laster und damit den Menschen auf seinen Abwegen dar.
Der Aschermittwoch berechnet sich von Ostern her. Zählt man unter Auslassung der Sonntage 40 Tage zurück, kommt man auf diesen Tag, der dann wie Karneval mit dem jeweiligen Ostertermin wechselt.
Der Aschenritus ist sehr alt, denn in der frühen Kirche wurden diejenigen, die eine schwere Sünde begangen hatten, am Beginn der Fastenzeit mit Asche bestreut und so in den Büßerstand aufgenommen. Sie konnten nicht mehr am Gottesdienst teilnehmen, bis sie am Gründonnerstag wieder in die Gemeinschaft aufgenommen wurden. Sie bekannten sich damit öffentlich als Sünder.
Diese alte Form der Buße kam um die Jahrtausendwende zum Erliegen und wurde durch die in Irland entstandene Ohrenbeichte ersetzt. Während man diese neue Form des Bußsakramentes öfters empfangen kann, wurde die altkirchliche Form nur einmal im Leben gespendet.
Da der Aschermittwoch Fast- und zugleich Abstinenztag ist, d.h. auch der Verzehr von Fleisch verboten ist, kam es zur Herausbildung des Fischessens, das aber als Gegenmittel gegen den Alkoholkonsum und weniger als Ausdruck der Buße gesehen wird.
Bücher zum Kirchenjahr
© www.kath.de
Liebe Grüße, Blasius
FASTENZEIT Die Buße: Notwendigkeit und Beweggründe
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 01.03.2017 10:07von Blasius • 3.922 Beiträge
http://www.eucharistie.cz/deutsch/eymard/text/fastkarw.html
Auszug:
FASTENZEIT
Die Buße: Notwendigkeit und Beweggründe1
Nun stehen wir in der Fastenzeit. Die Buße ist ein wahres Charakteristikum der christlichen Religion. Wo Jesus Christus ist, befindet sich die Kirche; und wo die Kirche ist, befindet sich der Geist der Buße.
Das ganze Leben Jesu Christi bestand in einer einzigen Buße: es war eine beständige Kreuzigung. Auch die katholische Kirche hat die Bußpraxis immer gelehrt und gefordert.
Die getrennten Kirchen haben nichts dergleichen; sie fördern den Sensualismus, das weltliche Leben und den Stolz. Die Protestanten sagen: Christus hat uns gänzlich und vollends losgekauft, folglich haben wir es nicht nötig, Buße zu tun.
Die Grundlage der katholischen Religion ist die Buße, weil ihr Fundament der Kalvarienberg ist, und weil ohne Kalvarienberg die christliche Religion nicht existiert.
* * *
Es gibt in der Kirche vielfältige Arten von Berufungen, die alle zu unseren Herrn führen, freilich auf verschiedenen Wegen; aber alle sind begleitet vom Geist der Buße. Wo es keine Buße gibt, wäre nichts Religiöses in der Seele, sondern nur Oberflächlichkeit; und dies aus dem ganz einfachen Grund, weil es ohne diese Tugend kein Verlangen nach Vollkommenheit geben kann. Je besser dieser Geist in einer religiösen Gemeinschaft geübt wird, umso vollkommener ist diese Gemeinschaft.
Auch sind die beschaulichen Orden an sich in ihrem Zweck vollkommener als die aktiven Orden2. Das Opfer seines ganzen Selbst kostet viel mehr als die Ausgabe seiner Kräfte im Dienst des Nächsten, wie großzügig sie auch sein mag. Dieses Wirken nach außen entspricht einem Bedürfnis des menschlichen Herzens. Findet man nicht auf einem Karthäuserberuf hundert Missionsberufe?
Der untrügerische Beweis der Heiligkeit bei den Heiligen liegt nicht in ihrer Milde, nicht in ihrem bescheidenen und gesammelten Äußern. Die Pharisäer trugen diese Eigenschaften nach außenhin; aber wie leicht entdeckte man von Zeit zu Zeit das, was sie innerlich besaßen!
Es gibt nämlich keine Scheinheiligkeit des Standes, denn man stirbt sich nicht wirklich ab, um gut zu erscheinen, sondern nur, um vor Gott gut zu sein.
Da ist ein Mann mit großem Eifer, mit einer grenzenlosen Nächstenliebe, der immer betet. Wenn er zu einem Festmahl eingeladen wird, gibt er nicht das Beispiel der Mäßigkeit. Sofort wird ein gewöhnlicher Mensch in der Welt sagen: das ist kein Heiliger; er hat recht, sein Urteil stimmt.
Da ist ein Mann so sanft wie ein Lamm zu jedermann... man sieht ihn nur im Vorübergehen. Aber wenn man ihm privat widerspricht, bricht er in heftigem Zorn aus. Auch ein solcher Mensch ist kein Heiliger.
Man hat nur zu einem solchen Menschen ein wirkliches Vertrauen und öffnet ihm das Herz, wenn dieser Mensch abgetötet ist.
Sind es nicht die Sünden der Sinnlichkeit, die ihr am meisten bedauert? Dies ist ein augenscheinlicher Beweis, dass die Abtötung, welche unsere Sinne durch ihre Beherrschung mittels unseres Willens zur Ruhe bringt, eine der wichtigsten Tugenden ist.
Ich bin mir klar, dass die Buße etwas kostet. Aber wäre sie ohne dies eine Tugend?
Wollt ihr den Wert der Buße abschätzen? Überlegt, dass unser Herr, unser Vorbild, sie in einer ununterbrochenen Weise und in allen Bereichen geübt hat. Niemals hat er dem natürlichen Wohlbefinden und den Bequemlichkeiten seines Leibes Befriedigung gewährt; immer hat er in der Armut gelebt.
Es ist so schwer, rein zu bleiben, wenn man alles wunschgemäß zur Verfügung hat! Darum hat unser Herr ständig ein hartes und nüchternes Leben geführt. Er hat nicht nur an seinem Leib gelitten, sondern auch in seiner Seele, was sehr viel härter ist.
Es gibt sehr wenige, welche die Kraft haben, die inneren Leiden durchzustehen; denn wenn die Seele einwilligt, innerlich zu leiden, stimmt sie zu, auf alles zu verzichten, selbst auf das Erlaubte; sie ist bereit, alles aus Gottes Hand anzunehmen und Genugtuung weder durch ihre Freunde noch durch Gott selbst zu erfahren. Das ist Heiligkeit.
Wer könnte errechnen, was Jesus Christus gelitten hat? Niemand. Man müßte, um ein solches Wissen zu haben, das Wissen Jesu Christi besitzen.
Freilich drang Maria tief in die Seele ihres Sohnes ein. Aber wie viele geheime, u. zwar die heftigsten Schmerzen blieben ihr verborgen! Übrigens verursachte der Schmerz Mariens anstatt Jesus zu stärken, wie das bei gewöhnlichen Unglücksfällen zutrifft, für Jesus neue Qualen.
Und zudem hat Jesus Christus nicht nur auf dem Kreuz gelitten. Dort hat er nur drei Stunden gehangen. Sein ganzes Leben lang war ihm dieser Gedanken des Kalvarienberges gegenwärtig und warf seine Schatten über die selbst berechtigten Freuden, die er verkostet hat. So sprach er oft davon, sein Geist war alle Tage ans Kreuz geheftet, noch bevor sein Leib daran angenagelt wurde. Es mußte wohl so sein, damit er in Wahrheit sagen konnte: "Wenn jemand mir nachfolgen will, verleugne er sich selbst, er nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach" 3.
* * *
Welches sind aber die Gründe dieser Verhaltensweise unseres Herrn? - Das Leiden ist an sich nicht erstrebenswert, und Gott befiehlt uns nicht, es auf diese Weise zu lieben. Liebt es denn eine Mutter, ihr Kind zu strafen? Man kann nur lieben, was liebenswert ist, weil nur dies in irgendeiner Weise an den Vollkommenheiten Gottes teilnimmt. Nun ist das Leiden nur ein Fehlen des Guten, ein Verlust. Es könnte nicht über unsere Liebe gebieten.
Trotzdem muß das Leiden begründet sein, da unser Herr uns aufträgt, das Leiden zu tragen. Diese Gründe sind folgende:
1.- Wir sind Sünder und müssen daher in dieser oder in der anderen Welt bestraft werden. Es liegt eine zu bezahlende Schuld vor; und man heiligt sich nur, wenn man diese Schuld begleicht.
Nun gut! Habt ihr schon eure Schuld bezahlt? Ihr, die ihr euch beklagt, zuviel Buße zu tun? Wenn ihr auch nur eine einzige Todsünde begangen habt, so ist es sicher, dass ihr dafür die Hölle verdient habt. Könnte eure Buße die Strafen aufwiegen, die ihr erdulden müßtet? Habt ihr mehrere Todsünden begangen? Oh, dann tötet euch ab, tötet euch ab, ihr werdet damit nie erreichen, die göttliche Gerechtigkeit in entsprechender Weise zufriedenzustellen.
Ihr habt nur lässliche Sünden begangen? Aber auch diese Sünden müssen bezahlt werden. Büßt also euer Fegfeuer in dieser Welt ab, damit ihr es nicht in der anderen zu tun braucht!
Seht ihr, wie groß die Barmherzigkeit Gottes ist! Wollt ihr nicht die Buße auf euch nehmen, welche seine Gerechtigkeit fordert? Er schickt euch Prüfungen, Krankheiten, innere und äußere Leiden, welche auf dieser Welt die schuldig gewordenen Fähigkeiten bestraft.
Wenn ihr leidet, so beklagt euch also nicht darüber. Bittet nicht, geduldet und preisgünstig behandelt zu werden wie Leute in der Miete! Es handelt sich um wirkliche Schulden, die ihr bezahlen müßt. Es ist eure strikte Pflicht, die ihr erfüllt.
2.- Der zweite Grund, warum wir durch Gott leiden müssen, besteht darin, dass wir Verbannte und Reisende, ferne von unserer Heimat sind. - Wenn wir am Wegrande sehr wohlduftende, aber mit giftigen Früchten beladene Pflanzen finden, die einen sehr verlockenden Eindruck erwecken, aber einen bitteren Geschmack enthalten, müssen wir uns davor hüten, stehen zu bleiben und sie zu betrachten. Dieses Vorgehen ließ Eva das irdische Paradies verlieren4.
Der hl. Gregorius sagt: "Wir befinden uns auf einem Weg, wo sich die bösen Geister wie Räuber im Hingerhalt verbergen..." 5. "Im Kampf für den Glauben haben wir einen Kampf gegen die bösen Geister auszufechten. Aber bei diesem Zweikampf wird derjenige als erster zu Boden geworfen, der für den Gegner irgendeinen Angriffspunkt aufweist. Wenn wir den Dämon, der ein reiner Geist ist, besiegen wollen, sollen wir uns aus Buße aller irdischen Dinge entledigen, die wie ein Kleid unsere Seele einhüllen" 6.
3.- Die christliche Buße ist schließlich der Beweis, dass wir Gott gehören und für ihn leben wollen. An dieser Abtötung erkennt Gott seine Gläubigen. Alle Handlungen, die nicht von diesem Geist beseelt werden, entbehren des inneren Antriebs, der die Seele zur Tugend führt und sie zur Heiligkeit voranschreiten läßt.
Weil die Kirche befürchtete, dass mehrere ihrer Kinder nicht daran denken, Buße zu tun, hat sie ihnen jedes Jahr 40 Tage in besonderer Form vorgeschrieben. Niemand ist davon ausgenommen. Man dispensiert von dieser oder jener Übung, aber nicht von der Buße selbst. Und je mehr die leiblichen Entbehrungen eingeschränkt werden, umso mehr müssen sie durch geistliche Abtötungen ersetzt werden.
Ein Rat zum Schluß. - Lebt nie in der Buße selbst! Macht daraus kein Ziel, keinen Selbstzweck. Ihr würdet sonst in bedauernswerte Übertreibungen fallen. Das ist traurig, und ihr würdet nicht standhalten.
Ihr werdet mir aber erwidern: ich tue Buße, um Gott in mir zu verherrlichen, und um unserem Herrn meine Liebe zu zeigen. - Oh! dann ist es sehr gut! Eure Seele wird sich mit Leichtigkeit emporschwingen; sie wird zufrieden sein, selbst unter den größten Schmerzen; sie hat ja Gott zum Zentrum ihrer Handlungen und ihrer Liebe.
Macht also so, dann werdet ihr mehr in der Liebe als in der Buße leben und ihr werdet nicht mehr auf Abwege geraten.
Liebe Grüße, Blasius
RE: FASTENZEIT Die Buße: ihre Verpflichtung und ihre Eigenschaften
in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 02.03.2017 16:21von Blasius • 3.922 Beiträge
http://www.eucharistie.cz/deutsch/eymard/text/fastkarw.html
Die Buße: ihre Verpflichtung und ihre Eigenschaften
Zu Beginn und im Lauf der heiligen 40 Tage muß man sich an die feierliche Mahnung unseres Herrn erinnern und darüber nachdenken: "Ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und Buße tut, werdet ihr alle umkommen" 1. Warum dieser Nachdruck? Weil die Buße die notwendige Vorbereitung für seine Gnaden und für seinen Einzug in die Seele durch die Vergebung der Sünden ist; sie ist auch das Mittel zur Besänftigung der göttlichen Gerechtigkeit durch die auferlegten oder freigewählten Sühneleistungen.
Dieser Aufruf und diese Empfehlung Jesu Christi richtet sich an alle, Gerechte und Sünder.
An die Sünder: er ladet sie zum Bußetun ein, nicht nur, weil die Sühne in diesem Leben verdienstvoll und weniger schrecklich ist als im anderen Leben, sondern zuerst, weil er ihnen vergeben will; und weil die mit Buße verbundene Reue dafür die notwendige Bedingung darstellt. Im übrigen ist die Sühne, die er fordert, keine unmögliche Buße. Was er will, ist die Buße des Herzens durch Abweisung der bösen Zuneigungen; es ist der Bußgeist, dessen Stolz gedemütigt werden soll; es ist die Buße des Leibes durch Verzicht auf Eitelkeit, Sinnlichkeit, auf den Überfluß durch Fasten oder wenigstens durch gewisse leibliche Entbehrungen; mit einem Wort: durch die christliche Mäßigung.
An die Gerechten: er fordert die Buße zur Wiedergutmachung ihrer Fehler, die Gott mehr mißfallen wegen der zahlreichen Gnaden, die sie empfangen haben, um sie größerer Gnaden zu würdigen; schließlich um Mittler zu sein zwischen seiner göttlichen Gerechtigkeit und den Sündern.
Sehen wir uns nun mit einem Überblick, der allen dient, die Gründe für die Buße an, sowie die Eigenschaften, welche diese aufweisen muß.
Liebe Grüße, Blasius
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