Lieber Aquila,
wenn die Bettler auf der Straße oder vor einer Kirche sitzen, fühle ich mich nicht genötigt, immer etwas zu geben.
Sondern wenn, dann tue ich es freiwillig und entscheide immer von neuem. Dann kommt es von Herzen.
Tja, wie geht man mit dem Haustürbettler und den Zetteln um, die „Bitte, bitte.. und der eine oder andere obendrein auch noch den Namen „Jesus Christus...“ murmelt.
Im ersten Augenblick empfinde ich es als Nötigung und komme in Zugzwang.
Und das ärgert mich, weil es – wie ich glaube – eine betrügerische Art ist und niemand muss sich betrügen lassen.
Auf der anderen Seite nehme ich die Not trotzdem wahr.
Die Armut wächst und das ist unbestreitbar.
Vielleicht ist der Weg der, dass man sich in dieser Situation zuerst weder genötigt fühlen muss, noch ärgern darf und sich davon frei machen muss.
Die Entscheidung etwas zu geben, sollte immer neu gefällt werden.
Mit Herz u n d Verstand etwas geben, wäre der ideale Ausgangspunkt.
LG
Kristina
Das hier fand ich im Internet:
Diakoniker und andere sozialpolitische Experten weisen (mit Recht) darauf hin, dass die Gesellschaft für gerechte soziale Strukturen sorgen soll. Armut mit dem Almosenprinzip zu bekämpfen ist falsch. Denn jede »milde Gabe« zementiert das Oben-Unten-Verhältnis von »edlem Spender« und »armem Bettler«. Und: Almosen führen nicht aus der Not hinaus und in ein unabhängiges, selbstbestimmtes und würdevolles Leben hinein. Sie nehmen eher den Druck, der dazu führt, etwas an der eigenen Lage ändern zu wollen. Echte Hilfe ist schließlich immer auch Hilfe zur Selbsthilfe.