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  • Die Passion ChristiDatum07.04.2023 16:10
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Die Passion Christi




    Österliche Bußzeit
    Johannespassion

    Leiden Jesu
    nach Johannes

    Nach diesen Worten ging Jesus mit seinen Jüngern hinaus, auf die andere Seite des Baches Kidron. Dort war ein Garten; in den ging er mit seinen Jüngern hinein. Auch Judas, der Verräter, der ihn auslieferte, kannte den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammengekommen war. Judas holte die Soldaten und die Gerichtsdiener der Hohenpriester und der Pharisäer und sie kamen dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen. Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie: Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: Jesus von Nazaret. Er sagte zu ihnen: Ich bin es. Auch Judas, der Verräter, stand bei ihnen. Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu Boden. Er fragte sie noch einmal: Wen sucht ihr? Sie sagten: Jesus von Nazaret. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr mich sucht, dann lasst diese gehen! So sollte sich das Wort erfüllen, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast. Simon Petrus aber, der ein Schwert bei sich hatte, zog es, schlug nach dem Diener des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Diener hieß Malchus. Da sagte Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat - soll ich ihn nicht trinken? (Joh 18,1-11)

    Verhör
    Joh 18,12-27
    Die Soldaten, ihre Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest, fesselten ihn und führten ihn zuerst zu Hannas; er war nämlich der Schwiegervater des Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war. Kajaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte: Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt.
    Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war mit dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus in den Hof des hohepriesterlichen Palastes. Petrus aber blieb draußen am Tor stehen. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohenpriesters, heraus; er sprach mit der Pförtnerin und führte Petrus hinein. Da sagte die Pförtnerin zu Petrus: Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? Er antwortete: Nein. Die Diener und die Knechte hatten sich ein Kohlenfeuer angezündet und standen dabei, um sich zu wärmen; denn es war kalt. Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich.
    Der Hohepriester befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen. Nichts habe ich im Geheimen gesprochen. Warum fragst du mich? Frag doch die, die mich gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe; sie wissen, was ich geredet habe. Auf diese Antwort hin schlug einer von den Knechten, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: Redest du so mit dem Hohenpriester? Jesus entgegnete ihm: Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, dann weise es nach; wenn es aber recht war, warum schlägst du mich? Danach schickte ihn Hannas gefesselt zum Hohenpriester Kajaphas.
    Simon Petrus aber stand (am Feuer) und wärmte sich. Sie sagten zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sagte: Nein. Einer von den Dienern des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen? Wieder leugnete Petrus und gleich darauf krähte ein Hahn. (Joh 18,12-27)

    Vor Pilatus
    18,28-19,16
    Von Kajaphas brachten sie Jesus zum Prätorium; es war früh am Morgen. Sie selbst gingen nicht in das Gebäude hinein, um nicht unrein zu werden, sondern das Paschalamm essen zu können. Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen? Sie antworteten ihm: Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert. Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn doch und richtet ihn nach eurem Gesetz! Die Juden antworteten ihm: Uns ist es nicht gestattet, jemand hinzurichten. So sollte sich das Wort Jesu erfüllen, mit dem er angedeutet hatte, auf welche Weise er sterben werde. Pilatus ging wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt? Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier. Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen. Ihr seid gewohnt, dass ich euch am Paschafest einen Gefangenen freilasse. Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freilasse? Da schrien sie wieder: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Straßenräuber. Darauf ließ Pilatus Jesus geißeln.
    Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Sie stellten sich vor ihn hin und sagten: Heil dir, König der Juden! Und sie schlugen ihm ins Gesicht. Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu ihnen: Seht, ich bringe ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass ich keinen Grund finde, ihn zu verurteilen. Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel. Pilatus sagte zu ihnen: Seht, da ist der Mensch! Als die Hohenpriester und ihre Diener ihn sahen, schrien sie: Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm! Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn und kreuzigt ihn! Denn ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen.
    Die Juden entgegneten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muss er sterben, weil er sich als Sohn Gottes ausgegeben hat. Als Pilatus das hörte, wurde er noch ängstlicher. Er ging wieder in das Prätorium hinein und fragte Jesus: Woher stammst du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Da sagte Pilatus zu ihm: Du sprichst nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen? Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre; darum liegt größere Schuld bei dem, der mich dir ausgeliefert hat. Daraufhin wollte Pilatus ihn freilassen, aber die Juden schrien: Wenn du ihn freilässt, bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich als König ausgibt, lehnt sich gegen den Kaiser auf.
    Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf Hebräisch Gabbata, heißt. Es war am Rüsttag des Paschafestes, ungefähr um die sechste Stunde. Pilatus sagte zu den Juden: Da ist euer König! Sie aber schrien: Weg mit ihm, kreuzige ihn! Pilatus aber sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde. Sie übernahmen Jesus. (Joh 18,28-19,16)

    Jesu Tod

    Joh 19,17-30
    Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus. Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst. Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.
    Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus.
    Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
    Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. (Joh 19,17-30)

    Jesu Grab
    Joh 19,31-42
    Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag. Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floß Blut und Wasser heraus. Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt. Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen. Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.
    Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei. (Joh 19,31-42)

    https://www.praedica.de/Fastenzeit/Karfreitag.htmü;

  • Vom Reich GottesDatum07.04.2023 12:11
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Über das Gift des Stolzes



    O gib mich, Herr, der Hoffart nicht zum Raube.

    Und lass mein Flehn Erhörung bei dir finden:

    Dass nicht von ihrem finstern Höllenstaube

    Des Geistes Augen, der dich sucht, erblinden.



    1. Höre den Ausspruch des Heiligen Geistes über das fluchwürdige Laster des Stolzes, und lerne es aus ganzem Herzen verabscheuen. "Der Stolz ist der Anfang aller Sünde, und wer damit behaftet ist, der wird mit Fluch erfüllt werden, und sie wird ihn zuletzt stürzen." (Jesus Sirach 10) Durch ihn begann die Sünde im Himmel, sie erfüllte den stolzen Cherub mit Fluch, und stürzte ihn in die ewige Verdammnis. Und was ist auch jede Sünde anderes als Stolz, der gegen Gottes heiliges Gebot sich empört? Nimm den Stolz aus der Welt, und es schwinden die meisten Laster mit ihm. Denn aus ihm gehen Herrschsucht, Vermessenheit, Heuchelei, Starrsinn, Rachsucht, Ungerechtigkeit, Unbarmherzigkeit und noch viele andere Laster gleich ebenso vielen Missgeburten hervor.



    2. So abscheulich ist dieses Laster, dass der Stolze, der Hochmütige es vor sich selbst verbirgt. Zeigt aber dies nicht allein schon, dass etwas sehr Niedriges und Schändliches darin verborgen liegt, das den Menschen herabwürdigt? Indessen nagt dieser giftige Wurm sogar an dem Herzen nicht weniger, sonst gottesfürchtiger Menschen. Und so subtil ist dieses Gift, dass es ihre innerlichen Augen verblendet, so dass sie es nicht einmal in sich erkennen. Und hier greife in dein eigenes Gewissen, und findest du dieses Laster in dir, so ertöte es vor dem Kreuz deines demütigen Herrn.



    3. Kein Laster ist auch so sehr gegen die Natur des Menschen. Denn was ist dieser Leib der Sünde, wenn nicht ein Raub und eine baldige Speise der Würmer? Blicken wir aber in unser Inneres: was anders sehen wir dann als Blindheit, Elend und Sünden, bei deren Anblick wir fürwahr in den Abgrund unseres Nichts versinken sollten. Und dennoch strebt dieses Laster mit aller Macht sich zu erheben. Darum auch widersteht Gott dem Stolzen, ja ihn zu demütigen und zu beschämen, überlässt seine Gerechtigkeit ihn den abscheulichsten Begierden seines Herzens und den schändlichsten Ausschweifungen. Demütigen wir uns vor Gott und den Menschen, wenn wir seine Gnade erlangen und bewahren wollen. Jakobus 4,10: "Demütigt euch vor dem Herrn; dann wird er euch erhöhen."

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Der heilige Wilhelm, zu Paris um das Jahr 1105 geboren, stammte von einer vornehmen Familie ab und wurde seinem Onkel, dem Abt von St. Germain des Prés, zur Erziehung übergeben. Nachdem er sich in allen Wissenschaften wohl ausgebildet, entschloss er sich zum Weltpriesterstand, in der reinen Absicht, Gott und dem Nächsten zu dienen. Zum Subdiakon geweiht, verschaffte ihm sein Onkel eine Chorherrenstelle an der Kirche der heiligen Genovefa zu Paris.



    Jetzt begann für Wilhelm eine Zeit der Prüfung in der Geduld, und ist diese eine der schönsten Tugenden des Christen, so verdient unser Heiliger, der sich mehr als viele andere darin geübt hat, hohe Verehrung. Seine Kollegen am Stift führten nichts weniger, als einen frommen und erbaulichen Lebenswandel, und Wilhelm, hätte er sich während seines Aufenthaltes im Kloster mindere Festigkeit der Grundsätze erworben, wäre nicht fähig gewesen, dem bösen Beispiel und den Lockungen, die ihn von allen Seiten umgaben, zu widerstehen. Er blieb jedoch, was er unter der Leitung seines Onkels gewesen, keusch, demütig, zurückgezogen, emsig im Chor, unermüdet fleißig im Studieren, anhaltend im Gebet und in der Betrachtung. Die übrigen Chorherren, anstatt sich an seinen Tugenden ein Beispiel zu nehmen, sahen im Gegenteil an ihm den lebendig vor ihren Augen herumwandelnden Tadel ihres müßigen und unordentlichen Lebens. Und weil sie ihn nicht auf ihre Seite bringen konnten, fingen sie an, ihn zu ärgern, zu verspotten, zu verfolgen. Selbst seine Priesterweihe versuchten sie durch Lügen und Verleumdungen zu hintertreiben. Als sie aber sahen, dass sie auf diese Weise seiner nicht los werden konnten, indem Wilhelm jede Kränkung mit englischer Geduld ertrug und in der Güte seines Herzens alle Beleidigungen vergab, setzten sie ihn auf die Probstei Espinay hinaus, die dem Kapitel gehörte.



    Die Unwürdigen genossen nicht lange die Früchte ihrer Ränke. Als Papst Eugenius III. 1147 nach Paris kam, entstand eine blutige Schlägerei zwischen einem Teil seines Gefolges und der Dienerschaft der Chorherren. Schon früher auf das ungeistliche Leben derselben aufmerksam gemacht, ergriff der Heilige Vater diesen Anlass, bei König Ludwig VI. auf die Umwandlung des Stiftes zu dringen und zwar in der Art, dass an die Stelle weltlicher Chorherren regulierte vom Orden des heiligen Augustin gesetzt würden. Der König genehmigte es und beauftragte den berühmten Süger mit dieser Angelegenheit. So mussten die Feinde Wilhelms ihre fetten Pfründen verlassen, und zwölf unbescholtene, gottesfürchtige Religiosen nahmen ihren Platz ein. Eudo von St. Viktor wurde zum Vorsteher der neuen Gemeinde ernannt. Von dieser Veränderung erhielt Wilhelm durch den Abt Nachricht und zugleich die Einladung, sich den Brüdern anzuschließen. Aber jetzt zeigte sich, wie gefährlich die Anhänglichkeit an irdische Güter selbst für sonst fromme Herzen ist. Wilhelm schwankte, denn seine einträgliche Probstei gewährte ihm eine sichere und unabhängige Stellung. Der erfahrene Abt merkte den Kampf, der in seinem Inneren vorging, zog ihn an der Hand zu dem Bild des Gekreuzigten und sprach zu ihm: „Ist der Gott, der unsertwegen sich so verdemütigt und den Himmel verlassen und die Armut erwählt hat, nicht wert, dass du ihm zuliebe die ganze Welt, wenn es sein müsste, Verlassen und dich ihm gleich machen solltest?“ Mehr bedurfte es nicht, Wilhelms Herz zu erweichen. Er sank voll Beschämung zu Boden, brachte sich und alles, was er besaß, Gott zum Opfer und bat um die Aufnahme in das Kloster. In diesem neuen Stand versuchte er mit vermehrtem Eifer die Bahn der Vollkommenheit zu wandeln und wurde durch genaue Erfüllung der Ordenspflichten die Zierde der Gemeinde. Bald erwählten ihn die Brüder zum Subprior, und sein schönes Beispiel, wie seine Klugheit, trugen nicht wenig zur Erhaltung der Zucht und Ordnung im Kloster bei. Sein Eifer wurde durch seine Sanftmut dergestalt gemäßigt, dass die seiner Leitung Untergebenen alles, was die Regel auch Hartes vorschreiben mochte, aus Liebe vollzogen.



    So hatte Wilhelm unter stetem Streben und Sorgen für das Heil der Seinigen das sechzigste Jahr erreicht und meinte nun ausruhen zu dürfen. Da hatte er in einer Nacht ein Gesicht. Unter der Gestalt eines schönen Jungen stand der Herr vor ihm und sprach: „Wilhelm, du musst im Dienst Gottes in ein fremdes, weit entlegenes Land ziehen. Daselbst wirst du große Verfolgung und Böses erdulden. Aber verzage nicht; ich werde bis ans Ende dir beistehen und dich im späten Alter zu mir in die ewige Freude nehmen.“ Bald wurde dem Mann Gottes klar, was dies Gesicht bedeutet. Absolon, Bischof von Roschild in Dänemark, der mit unserem Heiligen auf der Schule von Paris studiert hatte, erinnerte sich des frommen Jugendfreundes und erbat sich Wilhelm vom Abt nebst drei anderen Brüdern, um sie in das Kloster regulierter Chorherren in Eschild zu senden. Dort war nämlich ebenfalls zu viel Weltsinn eingerissen, und es bedurfte solcher würdigen Religiosen, die augustinische Regel aufrecht zu erhalten. Wilhelm trat mit seinen Begleitern ohne Verzug die Reise nach Dänemark an und wurde vom König Waldemar und dem Bischof freudig aufgenommen und alsogleich zum Abt bestellt. Aber er fand das Kloster, infolge der schlechten Wirtschaft, die bisher dort geführt wurde, so arm, dass nur sechs Käse und ein halber Schinken und gar kein Geld vorhanden war. Die Ankömmlinge hätten verhungern müssen, wenn ihnen der Bischof nicht einige Pfund Heller gegeben hätte, um damit Kühe und Federvieh einzukaufen. In diesem Kloster hatte Wilhelm noch weit mehr zu erdulden, als ehedem unter den Chorherren von St. Genovefa. Seine Untergebenen waren nicht besser, ja in mancher Hinsicht noch schlechter als jene. Sie setzten seinen Bemühungen, der beschworenen Regel Geltung zu verschaffen, Trotz und Ungehorsam entgegen, ja als der Heilige in seinem Eifer nicht nachließ, sannen sie darauf, ihn als Sklaven zu verkaufen oder wohl gar zu töten. All das aber entmutigte den fest auf Gott vertrauenden Mann nicht. Er harrte aus, obwohl ihn sogar die Gefährten verließen, die er aus Frankreich mit sich gebracht hatte, und überdrüssig des kalten, unwirtlichen Landes und des feindseligen Betragens ihrer neuen Mitbrüder, heimkehrten. Der Heilige überwältigte durch Gebet und unerschütterliche Geduld alle Hindernisse und es gelang ihm mit der Zeit, die hartnäckigen Brüder der Zucht zu unterwerfen, so dass sie den bisherigen Widerwillen gegen ihren Vorsteher ablegten und der Hass sich in Verehrung und Liebe verwandelte. Auch dem Mangel, der anfangs im Kloster geherrscht hatte, musste er nach und nach durch kluge Sparsamkeit und gut ausgedachte wirtschaftliche Einrichtungen zu steuern. Tugend und Frömmigkeit blühten neu auf und das früher so verwahrloste und verrufene Stift Eschild galt bald als Muster einer wohlgeordneten, frommen Klostergemeinde. Wilhelm hatte überdies die Freude, ein neues Kloster, St. Thomas im Städtchen Ebbelholdt, zu gründen und mit eifrigen Religiosen besetzen zu können. Er für seine Person setzte das gewohnte abgetötete Leben fort bis in das höchste Alter. Sein Bett war ein wenig Stroh, seine Kleidung ärmlich, das härene Bußgewand kam Tag und Nacht nicht von seinem Leib. Durchdrungen von Ehrerbietung gegen die heiligen Geheimnisse der Religion, vergoss er jedes Mal Tränen, so oft er sich dem Altar näherte.



    Der Heilige war bereits ein Greis von neunzig Jahren, da erschien ihm im Schlaf eine ehrwürdige Gestalt und sprach zu ihm: „Noch sieben wirst du leben!“ Der fromme Abt glaubte, sieben Tage seien gemeint, und bereitete sich daher voll Ergebung und Eifer auf die letzte Stunde vor. Aber der siebente Tag verging, es verging auch die siebente Woche und der siebente Monat, und Wilhelm lebte noch immer. Nun wurde es ihm zur Gewissheit, dass die Sieben sich auf Jahre beziehe. Trotzdem aber setzte er die einmal begonnene Vorbereitung auf den Tod mit solcher Strenge fort, dass sein vergangenes Bußleben keinen Vergleich damit aushielt. Vor seinem Ende schickte ihm der Herr noch eine höchst schmerzliche Krankheit. Sein Leib wurde vom Kopf bis zu den Fußsohlen mit Geschwüren bedeckt und schien nur eine Wunde zu sein, so dass man ihn ohne Schauder nicht ansehen konnte.



    Da zeigte sich die Geduld des Heiligen im herrlichsten Glanz. Kein Zeichen des Unmutes war an ihm zu bemerken. Er ertrug mit der größten Standhaftigkeit die furchtbare, langandauernde Pein, mit Hiob sprechend: „Haben wir das Gute empfangen von der Hand Gottes, warum sollen wir nicht auch das Schlimme annehmen? Der Name des Herrn sei gebenedeit! Wie es dem Herrn gefallen hat, also ist es geschehen.“ Da kam die vierzigtägige Fastenzeit und der Kranke fühlte sich etwas erleichtert und konnte sogar von seinem Lager aufstehen. Am Gründonnerstag las er die heilige Messe, reichte den Brüdern die Kommunion und gab ihnen die letzten Ermahnungen. Aber als er ihnen nach seiner Gewohnheit auch noch die Füße waschen wollte, überfiel ihn ein so heftiges Seitenstechen, dass er gezwungen war, darauf zu verzichten und sich in seine Zelle zurücktragen zu lassen. Am Tag vor dem Auferstehungsfest des Herrn empfing er noch einmal die heiligen Sakramente und begehrte alsdann nach dem Beispiel des heiligen Martin auf eine härene mit Asche bestreute Decke gelegt zu werden. Hier übergab er seine Seele getröstet dem Schöpfer, am 6. April 1203, in dem seltenen Alter von achtundneunzig Jahren. Viele Wunder geschahen an seinem Grab, dass er schon zwanzig Jahre nach seinem Hinscheiden von Papst Honorius III. feierlich den Heiligen beigezählt wurde.

    https://www.heiligen-legende.de/wilhelm-von-eschild/

    Tages-Gebete (20)

  • Guten Morgen liebe Hemma,

    das Umfeld Deines Enkel ist die Familie, Vater und Mutter, Geschwister, Großeltern- Oma und Opa.

    Nach 20Jahren hat das Leben Deinen Enkel geprägt beginnend bei der Geburt, als Kind im Elternhaus,

    in den Schuljahren, in der Zeit der Pubertät und in den Jahren des Erwachsen werdens,

    dem Beginn der Zeit der Eigenverantwortung.

    Beim Zurückblicken im Leben Deines Enkels, findet sich der Anfang der SUCHE - Sucht

    nach Drogen und Spielen. Dazu folgendes Gebet:

    Großes Gebet für die Familie


    Allmächtiger Vater,
    Du hast den Menschen nach Deinem Abbild geschaffen, Du hast uns als Mann und Frau erschaffen.
    Wir loben Dich, wir preisen Dich!
    Herr Jesus Christus,
    Du hast durch Deine Menschwerdung aus der Jungfrau Maria die menschliche Familie geheiligt.
    Wir loben Dich, wir preisen Dich!
    Heiliger Geist,
    Du bist mit dem Ursprung der Schöpfung, dem Ursprung der Erlösung und dem Ursprung unserer Ehe verbunden.
    Wir loben Dich, wir preisen Dich!
    Heilige Dreifaltigkeit:
    Schenke den Familien Kraft und Liebe, damit die Welt durch diesen Feuerherd der Liebe erwärmt wird.
    Halte Deine liebende Hand über jedes Leben, vom ersten Augenblick der Empfängnis bis zum natürlichen Tod.
    Beschütze die Familie gegenüber allen Angriffen irregeleiteter Ideologien.
    Gib den Familien Kraft, die Werte des Wahren, des Guten und des Schönen zu bewahren und in allem Gott zu ehren.
    Gib den Familien Mut und Zeit zum Gebet.
    Schenke den Familien Kraft und Demut einander die Lieblosigkeiten und Verletzungen zu vergeben, damit sie heil und heilig werde.
    Lass die Familien zu Quellen der Freude werden, damit Licht und Heilung in unsere dunkle Welt dringen kann.
    Stärke die Familien, damit sie unter der Last der Kreuze nicht zerbrechen und auch im Leiden christliche Zuversicht ausstrahlen.
    Schenke den Familien Zuversicht und Hoffnung, damit sie freudig die Aufgabe dieser Zeit erfüllen und einst die Herrlichkeit Gottes schauen mögen.
    Heilige Familie, Ikone und Vorbild jeder menschlichen Familie, hilf jedem im Geist von Nazareth zu wandeln; hilf jeder Familie ihre Sendung in Kirche und Gesellschaft durch das Hören des Gotteswortes, das Gebet und das brüderliche Leben miteinander zu vertiefen.
    Maria, Mutter der schönen Liebe, und Josef, Hüter des Erlösers, begleitet uns unablässig mit eurem Schutz.
    Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.
    Weihegebet der Familien an Maria
    Maria hat den Willen Jesu vollkommen erfüllt, deshalb kann sie auch sagen:
    "Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter" (Lk 1,48).
    Sie ist es, die uns anweist den Willen Jesu vollkommen zu erfüllen, in dem sie sagt:
    "Was ER euch sagt, das tut!" (Joh 2,5).
    Wenn wir uns als Familie der Muttergottes in einer Weihe anempfehlen, dann deshalb, weil Maria bei Gott für uns Fürbitte hält und uns hilft, den Willen Gottes besser zu erfüllen.

    Maria, Königin der Familie,
    wir bitten dich!

    Königin der Familie, lebe und wirke auch in unserer Familie.
    Suche uns heim, bringe uns Christus, und hilf uns,
    aus der Gnade des Ehesakramentes zu leben.
    Sei uns Mutter und Erzieherin.
    Gestalte unsere Familie nach dem Vorbild der Heiligen Familie von Nazareth
    zu einer Kirche im kleinen,
    zu einem Ort des Glaubens, der Geborgenheit und Sicherheit.
    Lass uns eins sein in der Liebe, und Geduld und Verständnis füreinander haben.
    Gib uns die Kraft, eine Atmosphäre der Freiheit und Reinheit,
    der Freude und des Friedens zu pflegen.
    Forme uns Eltern zu priesterlichen Vätern und Müttern,
    damit wir durch Wort und Beispiel unseren Kindern den Weg weisen.
    Hilf uns, jedes Kind in seiner Art anzunehmen und zu beheimaten.
    Lass uns selbstlos der Berufung dienen, die Gott in sein Herz gelegt hat,
    vor allem dann, wenn er es zum Priestertum
    oder in eine religiöse Gemeinschaft führen will.
    Stehe uns bei in der Not und hilf uns,
    wie Du ein bereitwilliges "Ja" zum Willen Gottes zu sagen.
    Schenke uns Licht in dunklen Stunden,
    Kraft zum Verzicht und Trost im Leid.
    Hilf, dass unser Haus ein Heiligtum wird,
    damit wir als Familie unsere Sendung in der Welt erfüllen können
    und lebendige Bausteine werden für die Kirche der Zukunft.
    Königin der Familien, wir weihen uns dir!

    Segne und schütze unsere Familien!
    Amen

    In der Hoffnung dass Dein Enkel von dem Übel der Drogen und Spielsucht zurückfindet mit Hilfe unseres Heilands Jesus Christus, im Gebet der Familie und Mitmenschen in ein von diesen Übeln befreites Leben.

    Liebe Grüße und Gottes Hilfe und Segen, Blasius

    Großes Gebet für die Familie

  • Tages-Gebete Datum05.04.2023 19:41
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete





    Gebet am 6. April



    Heilige Mutter Gottes, meine liebe Mutter Maria. Du hast so großen Anteil an meiner Seligkeit genommen, dass du sogar den geliebtesten Gegenstand deines Herzens, deinen geliebten Jesus zum Opfer am Kreuz hast darbringen wollen. Wenn du also so sehr mein Heil wünschst, so geziemt es sich auch, dass ich nach Gott alle meine Hoffnung auf dich setze. Siehe, hochgebenedeite Jungfrau Maria, auf dich setze ich all mein Vertrauen. Um der Verdienste willen, die du heute durch das große Opfer deines Sohnes, das du Gott darbrachtest, erworben hast, bitte ich dich, erbarme dich meiner armen Seele, für die dies unschuldige Lamm, dein Jesus, am Kreuz hat sterben wollen. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte des heiligen Wilhelm




    Wir bitten Dich, o Gott, verleihe uns auf die Fürbitte des heiligen Wilhelm, dass wir uns weder durch die bösen Beispiele, noch durch das Gespött und die Verfolgungen von der Treue in Deinem Dienst abwendig machen lassen, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Zu Jesus Christus



    Schenke uns, o Herr, dass wir uns allezeit vor dem Eigensinn, besonders in Religionssachen, in Acht nehmen, und uns stets Deiner Worte erinnern: Wenn ihr nicht werdet wie die Kleinen, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen, der Du lebst und regierst, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.



    Zu Gott



    Allmächtiger Gott, bewahre uns vor jener Eitelkeit, die, um das Lob eines toleranten Sinnes zu haben, die geheiligten Rechte der Wahrheit und Tugend ihren Feinden und Lästerern preis gibt, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau




    Dem Eifer des heiligen Papstes Cölestin ist größtenteils zuzuschreiben, dass die Lästerungen des Nestorius gegen die seligste Jungfrau als Mutter Gottes sowohl in dem Konzil zu Rom als in dem allgemeinen zu Ephesus feierlich verdammt, und die seligste Jungfrau als eine wahre Mutter Gottes von der ganzen katholischen Kirche mit neuer Andacht erkannt und gepriesen worden ist.

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatum05.04.2023 19:03
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes





    Von der herrschenden Leidenschaft



    Gib mir, Herr, der Liebe Licht,

    Meines Heiles Feind zu finden;

    Und ihn, der mit Arglist ficht,

    Stark im Kampf zu überwinden.



    1. Selten ist ein Mensch gänzlich frei von Leidenschaften. Ja meistens haben wir alle gegen mehrere Leidenschaften zu kämpfen, unter denen eine hervorragt, die über alle anderen herrscht und sie in Bewegung setzt. Diese Hauptleidenschaft ist, je nach den verschiedenen Gemütern, verschieden. Bei dem einen ist es der Stolz, und der drängt ihn Tag und Nacht, sich hervorzutun, und alle anderen zu verachten. Bei anderen ist es der Zorn, der immer Feuer und Flammen spuckt, und wegen eines unbedeutenden Wortes in Wut gerät. Bei anderen der Neid, der sie verzehrt, wenn es anderen gut ergeht. Bei noch anderen die Verleumdungssucht, die alles mit ihrem Gift begeifert. Nur diese sollen erwähnt sein, um nicht von den vielen anderen schändlichen Leidenschaften zu sprechen.



    2. Diese herrschende Leidenschaft ist der Hauptquell unserer Sünden, denn sie fließt in unsere Gedanken, Begierden, in all unsere Werke, in unser ganzes Leben ein. Und arbeiten wir ihr nicht mit Gewalt entgegen, so verfinstert sie unseren Verstand, und schlägt uns mit so furchtbarer Blindheit, dass wir im Laster uns beruhigen. Wird aber das Gewissen dennoch aufgeschreckt, und fühlt eine Seele die Notwendigkeit, Widerstand zu leisten, so ist doch ihr Kampf nur schwach. Und da es ihr nie recht ernst ist, wird sie beinahe immer überwunden. So geschieht es, dass diese Lieblings-Leidenschaft immer tiefere Wurzeln greift, und selbst im Tod nicht mehr weicht.



    3. Erforsche dich selbst, und lerne diese Hauptfeindin deines Heils kennen. Es ist hier fürwahr kein Scherz, denn viele stürzte sie in die ewige Verdammnis. Fasse daher den festen Entschluss, sie männlich zu bekämpfen, und verschiebe diesen Kampf nicht auf die Zukunft. Denn je länger du wartest, um so heftiger wird sie, um so schwächer dein Mut, um so gleichgültiger dein Wille, und um so mehr entfernt sich die Gnade. Täusche dich also nicht selbst, sondern rufe den Beistand Gottes an, und du wirst mit seiner Hilfe siegen und zu großer Freiheit des Geistes gelangen. "Durch dich, mein Gott, werde ich von der Anfechtung errettet werden; und in dir werde ich alle Mauern und Hindernisse übersteigen." (Psalm 18,30)

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • 10 Jahre Katholisch Pur Forum Datum05.04.2023 09:27
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema 10 Jahre Katholisch Pur Forum

    Lieber Aquila,

    ein herzliches Vergelts Gott für 10 Jahre Katholisch Pur Forum.

    Liebe Grüße, Blasius

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    „Gott stürzt die Mächtigen vom Thron und erhebt die Demütigen. Siehe, er hat herabgesehen auf die Niedrigkeit seiner Magd!“ So pries die demütigste und begnadete aller Jungfrauen ihr Glück, zur Würde der Gottesmutter erhoben zu sein. Wie wir es bei der allerseligsten Jungfrau sehen, erwählt der weise Ratschluss Gottes gar oft aus dem niedrigsten Stand Personen, um sie mit außerordentlichen Gnaden zu erfüllen und sie in seinem Reich hoch zu stellen. Eine dieser hochbegnadeten und hochangesehenen war die heilige Kreszentia.



    Sie war die Tochter eines armen Leiwebers, Matthias Höß, in Kaufbeuren, und doch verkehrten mit ihr die gekrönten Häupter. Die Kaiserin Amalia, die Brüder des Kaisers, die Herzogin von Savoyen, der Kurfürst von Köln, die fürstliche Familie von Sigmaringen, die Kirchenfürsten von Salzburg und Augsburg, der Kurfürst von Sachsen und die königliche Familie von Polen unterhielten einen fortwährenden Schriftwechsel mit der Weberstochter und reisten zu ihr hin. Noch heute hat ihr Name in Schwaben und allen deutschen Ländern guten Klang und zahlreiche Scharen pilgern zu ihrem Grab.



    Maria Kreszentia wurde am 20. Oktober 1682 von sehr armen, aber auch sehr frommen Eltern geboren und zeigte schon als Kind eine außerordentliche Vorliebe für das Gebet und fromme Übungen. Oft fand man die Kleine in einem Winkel des Hauses auf den Knien betend, manchmal litt sie Hunger und Durst oder nahm etwas Bitteres in den Mund aus Liebe zum Heiland, der mit Essig und Galle getränkt wurde.



    Zur jungen Frau herangewachsen, hegte sie keinen sehnlicheren Wunsch, als in das Frauenkloster zu Kaufbeuren einzutreten, indes konnte sie wegen ihrer Armut nicht aufgenommen werden, weil die Vermögensverhältnisse des Klosters sehr zerrüttet waren. Dennoch besuchte sie gern das Kloster und betete vor dem Kruzifix im Gang mit tiefer Inbrunst. Einst war es ihr, als ob sie vom Kreuz deutlich die Worte hörte: „Hier wird deine Wohnung sein.“ Aber alle ihre Bitten um Aufnahme fanden keine Erhörung.



    Schon war Kreszentia 22 Jahre alt und noch immer zeigte sich keine Aussicht, dass sich ihr sehnlichstes Verlangen jemals erfüllen werde, aber Gottes Vorsehung schaffte Rat. Neben dem Kloster stand ein Wirtshaus, wo von Gästen Tag und Nacht viel gelärmt wurde, so dass die Klosterfrauen in ihrer Andacht und nächtlichen Ruhe fortwährend gestört wurden. Gern hätte das Kloster das Wirtshaus gekauft, aber es konnte die Kaufsumme nicht erschwingen. Da brachte es der Bürgermeister Matthias Wörle durch seinen Einfluss dahin, dass der Wirt für eine geringe Summe seine Wohnung dem Kloster überließ. Zugleich bat er die dankbaren Klosterfrauen, sie möchten Kreszentia aufnehmen, indem er die Worte hinzufügte: „Es wäre schade, wenn solch ein Engel in der Welt verdorben würde.“



    Kreszentia trat nun im Jahr 1704 in das Frauenkloster vom Dritten Orden des heiligen Franziskus, aber man ließ sie im Kloster fühlen, dass sie kein Vermögen mitgebracht habe, selbst die Dienstboten nannten sie manchmal ein Bettelmädchen. Die demütige Jungfrau ertrug alle Schmähungen mit himmlischer Geduld, unterdrückte jeden hochmütigen Gedanken und betete für ihre Beleidiger. Anfangs erhielt Kreszentia eine eigene Zelle, als aber eine Novizin kam, die Vermögen mitbrachte, musste sie ihre Zelle abtreten und täglich die eine oder andere Klosterfrau bitten, dass sie in ihrer Zelle auf dem Boden übernachten dürfe. Später wurde ihr ein dunkler, feuchter Winkel zur Schlafstelle angewiesen.



    In ihrem Noviziat musste Kreszentia die niedrigsten Dienste verrichten und wurde wegen ihrer Frömmigkeit oft noch als Heuchlerin gescholten. Nach ihrem Probejahr wurde sie als Pförtnerin angestellt, später musste sie die Küche besorgen. Bald sahen jedoch die Mitschwestern ein, dass sie der tiefreligiösen Kreszentia Unrecht getan hatten, sie bereuten ihr liebloses Benehmen und wählten sie einstimmig zur Vorsteherin des Klosters, sie nahm in ihrer Demut diese Würde jedoch erst an, als sie vermöge des Gehorsams vom Kirchenoberen dazu verpflichtet wurde.



    In ihrer Würde verdoppelte Kreszentia ihr eifriges Streben nach Vollkommenheit. Sie pflegte zu sagen: „Wenn ich nur einen Tropfen Blut oder eine Faser an mir wüsste, die Gott nicht liebte, so müsste ich sie herausreißen.“ Wenn sie andere sagen hörte, es sei genug, wenn man sich von Sünden enthalte, dieses oder jenes gute Werk brauche man nicht zu tun, dann vergoss sie bittere Tränen. Sie flehte zu Gott, er möge ihr lieber alle Krankheiten des Leibes, Geistesdürre und Kreuz und Leiden schicken, als dass er sie in eine Sünde fallen lasse. Wo sie Gelegenheit fand, anderen Gutes zu tun, freute sie sich königlich. Besonders liebte sie jene, die sie verachtet und Verspottet hatten. Hörte sie jemand über die Fehler der Mitmenschen sprechen, so verteidigte sie die Abwesenden mit aller Entschiedenheit. Eine besondere Fürsorge hegte sie zu den Kranken und sie scheute sich nicht, die ekelhaftesten Geschwüre auszusaugen. Bei Tisch begnügte sie sich mit Suppe und gab ihren übrigen Anteil den Armen. Um Mitternacht pflegte sie aufzustehen und ihre Andacht zu verrichten, und die Glut ihrer Andacht ließ sie die bitterste Winterkälte nicht fühlen. Ihre Seele versenkte sich so tief in das Leiden Christi, dass allmählich die Wirkung davon auf ihren Leib überging. An jedem Freitag von 9 Uhr bis nachmittags 3 Uhr litt sie unsägliche Schmerzen und zur Zeit der Sterbestunde Christi fiel sie oft in Ohnmacht.



    Ihren Leib kasteite Kreszentia in vielfacher Weise. In ihren letzten Lebensjahren genoss sie mittags nur etwas Suppe und Gemüse, abends nichts. Sie schlief nur drei Stunden und zwar auf einem Brett, die übrige Zeit widmete sie frommen Übungen. Ihre Demut ließ den jüngeren Klosterfrauen den Vorrang und verrichtete selbst die niedrigsten Hausgeschäfte. Musste sie eine Rüge erteilen, so bat sie vorher die Schuldige um Vergebung. Noch über ihr Kloster hinaus ging ihre segensreiche Wirksamkeit, indem sie Feinde miteinander versöhnte, Frieden in entzweiten Familien stiftete, verhärtete Gewohnheitssünder bekehrte.



    Reich an Verdiensten und Tugenden, hochverehrt und geliebt von allen, die sie kannten, starb Kreszentia gottselig und im Ruf der Heiligkeit in der Nacht vom 4. Auf den 5. April 1744. Papst Pius VII. erklärte sie in einem Breve vom 2. August 1801 selig. Papst Johannes Paul II. sprach Kreszentia von Kaufbeuren am 25. November 2001 heilig.

    https://www.heiligen-legende.de/kreszentia-von-kaufbeuren/

    Siehe auch: 5. April Die heilige Crescentia von Kaufbeuren Klosterfrau

  • Vom Reich GottesDatum04.04.2023 12:39
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Von der Mildtätigkeit gegenüber den Armen



    Schließe nicht dein Ohr dem Armen,

    Christus ist`s, der durch ihn fleht;

    Zeigest du ihm kein Erbarmen,

    Hast den Herrn du selbst verschmäht.

    Aber wenn er für dich spricht,

    Wirst du siegen im Gericht.



    1. Sieh, Jesus selbst lehrt uns heute durch sein Beispiel, die Armen nähren und ihrer Not abhelfen. Lernen wir von ihm, und tun wir was wir ihn tun sehen, denn er ist nicht nur unser Lehrer und unser Vorbild, sondern er betrachtet auch alles, was wir seinen Armen tun, also, als hätten wir es ihm getan. Nähren und kleiden wir also den Armen, so nähren und kleinen wir IHN selbst. Er selbst ist in dem Armen wie unter einem geheimnisvollen Schleier verborgen. Und überreichlich wird er für unsere Wohltaten uns belohnen, und auch nicht einen Becher kalten Wassers unbelohnt lassen.



    2. Nachdem alle Armen gesättigt waren, blieben noch zwölf Körbe voll der Stücke von den wenigen Gerstenbroten übrig. Fürchte dich nicht zu verarmen. Solange du den Armen gütig mitteilst, werden deine Brote unter deinen wohltätigen Händen sich vermehren. Niemals wird es dir am Notwendigen fehlen, wenn du den Armen es nicht am Notwendigsten fehlen lässt. Und so wenig wirst du dein Geld verlieren, als der Ackermann seine Frucht verliert, die er aussät. Denn die Hand des Armen ist ein fruchtbares Ackerland, das hundertfältige Früchte bringt. "Wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten;" spricht der Apostel, "wer reichlich sät, wird reichlich ernten." (2. Korinther 9,6)



    3. Lukas 6,38: "Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden." Glauben wir dies nicht, so sind wir keine Christen. Glauben wir es aber, und tun es nicht, so schließen wir uns selbst von den zeitlichen und ewigen Belohnungen Gottes aus. Wann wirst du einmal den Verheißungen Gottes trauen? Ist etwa dein Geld nicht gut bei ihm angelegt? Oder ist er nicht reich genug, dir hundertfältig zu vergelten? Ja ist nicht alles, was du besitzt, sein Geschenk? Wie also weigerst du dich, einen geringen Teil davon ihm zu borgen, zumal da er Güter der Zeit und der Ewigkeit dir dafür verheißt? "Wohl dem, der sich des Schwachen und Armen annimmt; zur Zeit des Unheils wird der Herr ihn retten." (Psalm 41,2)

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Von der österlichen Beicht, 3.AprilDatum03.04.2023 06:02
    Thema von Blasius im Forum Schon gewusst ?



    Die Sünder willst du, Gott, mit dir versöhnen

    Und mit Erbarmungen die Frevler krönen.

    O Güte, Liebe, o Barmherzigkeit.

    O Sünder, welche reiche Gnadenzeit.



    1. Auf, gehorche der Stimme der heiligen Kirche, die in dieser Fastenzeit als eine liebevolle Mutter dich ermahnt, durch eine wahre und aufrichtige Beicht mit Gott dich zu versöhnen. Fällt es dir schwer, dich zu demütigen, so bedenke die göttlichen Belohnungen, die mit dieser Demütigung verknüpft sind. Durch das Bekenntnis deiner Sünden verehrst du Gottes Heiligkeit, und bringst deine Ehre ihr zum Opfer. Dein Schmerz versöhnt seine Gerechtigkeit, die die verdiente Strafe dir erlässt. Durch die Beicht reinigst du dein Gewissen, heilst deine Wunden und sicherst dein Heil. Ja nicht nur dies, denn die heilige Beicht schmückt dich auch mit einer Gnade und Gerechtigkeit, die dich heiligt und alle deine Kräfte durchdringt.



    2. Hättest du Augen, zu sehen, wie bei der priesterlichen Lossprechung der Mensch in ein neues Geschöpf umgewandelt wird. Gleichwie bei den Worten des Engels die Fesseln von den Händen des Apostels Petrus fielen, also werden hier auf die Stimme des Priesters die Ketten Satans gelöst. Gott nimmt dich zu seinem Kind auf, gesalbt wirst du vom Heiligen Geist und zu einem Erben des himmlischen Reiches erhoben. Dies bedeutet jenes Feierkleid und jener Schmuck, die dem verlorenen Sohn nach dem demütigen Bekenntnis seiner Schuld gegeben wurden. Denn nicht nur fiel der milde Vater ihm um den Hals und nahm ihn in seine Gnade auf, sondern er befahl auch, das erste Gewand, einen Ring und Schuhe herbeizubringen, um ihn zu Schmücken wie es der Würde eines Sohnes geziemte.



    3. Mein Erlöser, ich folge deiner Stimme. Preis und ewiges Lob sei deiner unendlichen Liebe für das Bad der Reinigung, das du in deinem Blut mir bereitet hast. Nähern will ich mich diesem Quell des Heils mit demütiger Zerknirschung, und meine Missetaten im Schmerz meiner Seele bekennen. Welche Danksagungen, Herr, genügen je für diese unendliche Wohltat: dass du für dies Bekenntnis die ewigen Strafen uns erlässt, und für kurze Beschämung uns zu ewiger Ehre erhebst. Psalm 116,8: "Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen, meine Tränen getrocknet, meinen Fuß bewahrt vor dem Gleiten."


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  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“


    Jesus und die Samaritin


    Sieh, durstend harrt am Born der Lebensquell,

    Die Durstigen mit Wunderflut zu tränken.

    So eilet denn, geliebte Seelen, schnell:

    Ihn dürstet, mit dem Heil euch zu beschenken.



    1. Betrachte deinen lieben liebevollen Heiland, wie er von der Hitze des Tages und der langen Reise ermüdet, dürstend beim Brunnen Jakobs sitzt. O guter Hirt, unter wie großen Mühsalen suchst du deine Schäflein. Unter Hunger und Durst, Hitze und Kälte durchziehst du weite Landschaften, deine verirrten und verlorenen Schafe auf Bergen, in Tälern und Wüsten zu suchen. Ja selbst deine Ruhe ist Arbeit, denn dürstend nach dem Heil einer Seele, wartest du sitzend an diesem Brunnen, und erbittest einen Trunk Wasser, um dafür mit dem Quell des ewigen Lebens zu vergelten.



    2. O komm, du glückselige Frau. Bist du auch eine Sünderin, so zögere deshalb nicht. Folge der Gnade, die dich anzieht und dich sucht, ohne dass du sie suchtest. Und sie hört die Worte des Lebens, staunt und fühlt ihr Herz wundersam durchglüht. O sieh wie das Wasser des Lebens in ihr zu wirken beginnt. Sie fragt nicht mehr nach irdischen Dingen, sie erkundigt sich nach der Weise, Gott vollkommen zu dienen, und kaum hat sie erkannt, dass der Messias zu ihr spricht, so fühlt sie sich umgewandelt in eine Apostelin, und eilt, ihrer Stadt das Evangelium, die frohe Botschaft von der Ankunft des Welterlösers, zu verkündigen.



    3. Wunderbare Macht der göttlichen Erleuchtung. Eine verachtete Samaritin glaubt, ohne ein Wunder zu sehen, und die Pharisäer erblinden im Licht der größten Wunder selbst. Doch sieh, was nun geschieht. Noch verweilt Jesus bei dem Brunnen, da erscheinen seine Jünger, mit Speise ihn zu stärken. Aber so wunderbar hat die Bekehrung ihrer Seele ihn bereits genährt, dass er zu den geliebten Jüngern sagt: "Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt." Denn das Heil der Seelen ist seine Speise, seine Ernährung, sein Gastmahl. So erfreuen denn auch wir unseren Erlöser durch unsere wahre Bekehrung, nach der ihn noch am Kreuz dürstete, und die er als den einzigen Lohn seiner vielen Arbeiten und Leiden verlangt. Jeremia 3,14: "Kehrt um, ihr abtrünnigen Söhne, denn ich bin euer Gebieter. Ich hole euch und bringe euch nach Zion."


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  • Vom Reich GottesDatum30.03.2023 06:25
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Über die Begierden des Herzens



    Herz, Herz, du hegest der Begierden viele.

    Und wirst zerrissen in so bösem Spiele.

    Dein Wunsch ersättigt nicht, trifft er auch ein;

    Wenn aber nicht, ist herber deine Pein.



    1. Das Herz des Menschen, der außerhalb des Reiches Gottes lebt, ist ein unerschöpflicher Quell folternder Begierden, die einander gleich den Wellen eines Stromes drängen. Wohin aber zielen diese heftigen, launenhaften, törichten, niedrigen Begierden? Das Herz zu beunruhigen, zu peinigen, worauf sie verschwinden, um abermals anderen Raum zu geben. Werden sie aber zuweilen erfüllt, so entflammen sie den Durst des Herzens noch heftiger. Denn wann genügten je dem Ehrsüchtigen die Ehren, die er erlangte? Wann den Geizigen die Schätze, die er sammelte? Wann hört je ein begierliches Herz auf zu wünschen, solange noch etwas zu erstreben ist? Durch Überfluss wird ein solches Herz noch ärmer. Es ist ein unersättlicher Abgrund, der alles verschlingt.



    2. Betrachte aber die Unruhe eines Herzens, das seinen Begierden den Zügel schießen lässt. Alles bietet es auf, sein Verlangen zu erreichen. Es scheut keine Arbeit, keine Mühe. Es sucht, fleht, kriecht bis zur Niederträchtigkeit. Durch nichts lässt es sich abschrecken. Hindernisse reizen es noch mehr. Es wütet gleich einem Bergstrom, der seinen Damm niederreißt. Und erreicht es trotz aller seiner Mühen sein Verlangen nicht, dann wütet es gleich einem Rasenden, und wird der Verzweiflung zum Raub. O Blindheit und Torheit des menschlichen Herzens, das nach vergänglichen Dingen giert. Mehr peinigt er sich selbst und tut sich schweres Leid an, als seine erbittertsten Feinde ihm antun könnten.



    3. Darum vergleicht der Heilige Geist das Herz des Gottlosen "einem brausenden Meer, das nicht ruhen kann, und dessen Wellen Kot und Unflat auswerfen". (Jesaja 57,20) Und fürwahr ist das begierliche Herz ein stürmisches Meer, wo Blitze und Donner erschrecken, Wogen wie Berge sich türmen, wüten und einander unter furchtbarem Getöse drängen. Also wird das Herz gefoltert, dem Gott nicht genügt, oder das seine Glückseligkeit anderswo sucht. Herr, gebiete den Winden und dem Meer, befiehl diesen irdischen Begierden, zu schweigen, und dann wird Friede in das Herz einkehren, und große Ruhe herrschen. "Das Ende der Feinde des Kreuzes Christi ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn." (Philipper 3,19)

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  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

    Vom falschen Gottvertrauen


    Was die Wesen sind und haben,

    Sind, Herr, deine milden Gaben.

    Und was deine Weisheit tut,

    Ist allein gerecht und gut.



    1. Hüte dich vor dem falschen Vertrauen der blinden Kinder dieser Welt. Sie preisen Gottes Barmherzigkeit und erheben sie über alle Himmel, da sie sie als eine Stütze betrachten, um so frecher zu sündigen, weil diese Barmherzigkeit unendlich sei, und dem schwachen Menschen alle Laster verzeiht, wären sie auch noch so abscheulich und in noch so großer Anzahl. Und dennoch vertrauen sie andererseits so wenig auf diese von ihnen genannte Barmherzigkeit, dass sie es für vergeblich halten, sich an sie zu wenden, die notwendigen Bedürfnisse des Lebens, oder Hilfe in der Not von ihr zu erlangen, und lieber durch Trug, List und Ungerechtigkeit sich zu helfen suchen, als Gott um diese Dinge bitten.



    2. Eine schwere Beleidigung Gottes ist dies, und zugleich ein Widerspruch, dessen nur die größte Blindheit fähig ist. Wie bildest du, blinder Frevler, Gott so barmherzig, dass er alle deine Laster dir verzeihen wird, und zugleich so taub und so unbarmherzig, dass er deiner Not dich weder entreißen kann noch will, wofern du nicht sein heiliges Gesetz mit Füßen trittst? Offenbar ist es doch weit größere Barmherzigkeit, die Sünden zu verzeihen, als dem sterblichen Leben das Notwendige zu spenden. Denn durch jenes schenkt er dir das ewige, durch dieses aber erhält er dir nur das zeitliche Leben. In jenem spendet er dir den Wert seines Blutes, in diesem aber gibt er dir nur Speise, die er auch den Ameisen und Würmern nicht versagt.



    3. Was für eine menschliche Verkehrtheit! Wie kann je einem Menschen zur Wohlfahrt gereichen, was er nur durch Missetaten erlangt, und - um was zu erlangen - er denjenigen sich zum Feind macht, ohne dessen Hilfe keinem etwas zur Wohlfahrt gereichen kann. Denn wer wurde jemals glücklich dadurch, dass er Gott beleidigte? Gott, der für seine Ehre eifert, pflegt, damit kein Laster auf Erden glücklich ist, die Ratschläge der Gottlosen umzukehren, so dass gerade die von ihnen genannten Mittel, durch die sie dem Anschein nach ihr Glück sich bereiten, ihren zeitlichen und ewigen Untergang nach sich ziehen. Psalm 127,1: "Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut."


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  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“



    Vom bösen Geist



    Preis sei, o starker Sieger, dir,

    Der du die Hölle überwunden

    Und fest den Satan hast gebunden.

    O sei uns hilfreich, dass auch wir

    Mit deiner Gnade ihn bezwingen,

    Und freudig Siegeshymnen singen.



    1. Bewaffnen wir uns mit dem Zeichen des Heils gegen die Mächte der Finsternisse, denn "der Teufel geht gleich einem brüllenden Löwen umher, suchend, wen er verschlinge". Viele Unwissende und Ungläubige spotten nun über diesen bösen Geist wie über eine Fabel, und wollte Gott, sie würden nicht einst ein Raub seiner furchtbaren Gewalt. Denn niemals erfreut der Vogelsteller sich mehr, als wenn die Vögel ihn nicht sehen, weil sie dann um so sicherer ihm ins Netz gehen. Jahrtausende seufzte das menschliche Geschlecht unter der Tyrannei dieses Geistes der Hoffart, der gleich einem Blitz aus dem Himmel geschleudert wurde, und nun auf Erden die Völker verführte, und von ihnen sich anbeten ließ.



    2. Nicht die Schriften der Juden allein, noch auch die Schriften der Apostel und Evangelisten, sondern das ganze Altertum, Plato, Porphyr, Plutarch und eine große Anzahl anderer heidnischer Schriftsteller bezeugen, wie die unglückseligen Völker der Heiden die so schreckliche Macht der Dämonen nur allzu sehr kannten, und vor ihnen erbebten. Ganze Jahrhunderte hindurch hatten die Apostel und die ersten Väter gegen das Götzentum zu kämpfen, und die gelehrtesten Stifter der neueren philosophischen Schulen, Leibnitz, Neuton und andere, so wie alle gelehrten Forscher der Geschichte, beschämen durch ihre unwiderleglichen Beweise alle unwissenden und irreligiösen Schwätzer und Leugner des Teufels, dessen Dasein die heiligen Schriften als einen wesentlichen Punkt des Glaubens aufstellen.



    3. Noch dauerte diese lange, finstere Nacht der Dämonie, die den ganzen Erdkreis bedeckte, wäre nicht das Licht der Welt erschienen, diese "dauernde Angst der Erde", wie der berühmte römische Dichter sie nennt, zu verscheuchen, und hätte diesen starken Bewaffneten gefesselt und sein Reich zerstört. Indessen lässt seine göttliche Weisheit, die das Böse nur duldet, Gutes daraus zu erzielen, in allen Jahrhunderten der Kirche Ereignisse zu, welche das Dasein dieses bösen Geistes anschaulich zeigen, und gestattet ihm auch seine Auserwählten in gewissem Maße zu versuchen, damit sie zu seiner Ehre ihn beschämen und besiegen. Fürchte dich also nicht! Offenbarung 5,5: "Weine nicht! Gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids."

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  • Vom Reich GottesDatum27.03.2023 07:54
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Rückblick auf die Hölle und Danksagung


    Es flamme, Herr, dir meines Herzens Dank.

    Denn deine Gnade war`s, die meiner schonte,

    Dass ich nicht in die tiefste Hölle sank,

    Wo nun in ew`ger Feuersglut ich wohnte.

    Der ganze Himmel lobe dich für mich

    Und preise deine Güte ewiglich.



    1. Lass von dem Gerede ruchloser Gleisner und ausschweifender Lüstlinge dich nicht betören, die durch das süße Schlummerlied von einer unendlichen Barmherzigkeit, die keine Sünde ewig bestraft, sich selbst und andere in den furchtbarsten Todesschlaf lullen, denn schrecklich wird einst ihr Erwachen sein. Begib dich vielmehr oftmals im Geist an diesen Ort der Strafe. Betrachte die Stelle, die du daselbst verdienen und wo du nun wirklich in ewiger Verzweiflung wüten würdest, wenn Gott deiner sich nicht erbarmt hätte. Dieser Anblick lehre dich dankbar sein, vor der Sünde erschaudern und alle Trübsale des Lebens mit Geduld ertragen, die gegen das ewige Feuer gleich Schatten verschwinden.



    2. Erwäge, zu wie unendlichen Danksagungen du gegenüber deinem Gott verpflichtet bist, dass er vor diesen ewigen Schrecknissen dich bewahrte. Befreite er einen jener Verworfenen aus diesen feurigen Kerkern seiner Gerechtigkeit: in welche Danksagungen würde sein Herz sich ergießen, in wie lebendige Lobgesänge würde er ausbrechen, wie innig würde er seinen Gott preisen, ja wie sehr auch würde er die Sünde verabscheuen, und wie strenge Buße würde er wirken. Weit inniger aber müssen deine Danksagungen sein, denn es ist fürwahr eine ohne Vergleich größere Wohltat, vor dieser schrecklichen Verdammnis zu bewahren, als von ihr zu befreien.



    3. Unterlass an keinem Tag, der unendlichen Barmherzigkeit Gottes für diese so unaussprechliche Wohltat zu danken, und sei eifrig in seiner Liebe und in seinem Dienst. Hältst du seine heiligen Gebote getreu, dann darfst du allerdings auf seine unendliche Güte vertrauen, denn nimmer wird sie dann dich verlassen. Das wahre Vertrauen aber fasst beständige Wachsamkeit und heilige Furcht in sich, weil wir, so lange wir in diesem Leib der Sünde leben, keine vollkommene Sicherheit haben. Und dies auch war es, warum selbst die größten Heiligen zitterten. Flehe täglich aus inbrünstigem Herzen zum Herrn, vor der Sünde dich zu bewahren, die ein größeres Übel als selbst die Hölle ist, und die dahin führt, wo keine Erlösung ist in Ewigkeit. Offenbarung 2,10b: "Sei treu bis in den Tod; dann werde ich dir den Kranz des Lebens geben."

  • Vom Reich GottesDatum26.03.2023 08:35
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Von der Hölle



    Gott, heilig ist dein Licht und deine Macht.

    Als Gott belohnest und bestrafest du.

    Der Frevler zieht sich ew`ge Strafen zu;

    Er hasst das Licht, und sinkt in ew`ge Nacht;

    Den Treuen aber reichst du Himmelskronen,

    Und lässt ewig sie im Lichte wohnen.



    1. Es ist eine der Grundwahrheiten des Christentums, dass es eine Hölle, nämlich einen Kerker der ewigen Gerechtigkeit, für Sünder gibt, die dies Leben verlassen, ohne sich von ihren Sünden abzukehren. Auf dieser Wahrheit ruht das ganze Werk der Erlösung wie auf seiner Grundveste. Jesus starb am Kreuz, von diesem ewigen Tod alle zu erlösen, die an seiner göttlichen Erlösung Anteil nehmen wollen. Denn dass die Sünde, als eine Beleidigung der unendlichen Majestät, eine unendliche Strafe verdiente, die nur durch unendlichen Ersatz konnte aufgehoben werden, dies zeigt uns Kalvaria, wo wir die Gerechtigkeit Gottes und seine Barmherzigkeit im vollkommensten Einklang sehen.



    2. Wie schrecklich dieser Ort der ewigen Strafe ist, lässt sich aus den Ausdrücken der Schrift ermessen, die ihn einen Feuerofen ohne Luft und Öffnung nennt, wo das Feuer ewig brennt; und die Unglückseligen, die der ewige Fluch traf, gleich feurigen Bränden glühen; den Flammen- und Schwefelteich des Zornes Gottes; die Kelter des göttlichen Grimmes; den Brunnen des Todes; den Ort der Qual und Finsternis, wohin in Ewigkeit kein Strahl des Lichtes dringt; ein Gefängnis, worin die Verdammten, in ewigen Ketten gefesselt, Tag und Nacht in rasender Verzweiflung heulen; ein Haus des bösen Geistes, worin er herrscht, und die Verworfenen als Schergen der göttlichen Gerechtigkeit peinigt! Ach, welch ein Haus, welch ein schrecklicher Aufenthalt.



    3. Über alle Vorstellung sind diese Strafen der unendlichen Gerechtigkeit. Dennoch würden sie den größten Teil ihrer Bitterkeit verlieren, wenn den Verworfenen auch nur ein Funke Hoffnung leuchtete, dass sie einst ein Ende nähmen. Aber darin eben besteht die Verzweiflung, die sie ewig foltert, dass sie kein Ende nehmen. Ewig rasen sie gegen sich selbst: Ich, ich bin schuld an meiner Verdammnis. Ich könnte nun im Himmel sein, und bin in der Hölle. Nun erkennen sie Gott als den unendlichen Quell aller Glückseligkeit, hungern ewig vergeblich nach ihm, und hassen und verfluchen sich selbst und seine ewige Gerechtigkeit. "Besser ist es für dich, dass du . . .zum Leben eingehst, als dass du . . . in die Hölle geworfen wirst, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt." (Markus 9,42-48)



    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatum25.03.2023 08:11
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes





    25. März - Das Fest Mariä Verkündigung


    Erlauchte Jungfrau, hehr und groß,

    Ein Lilienbettlein ist dein Schoß,

    Worin als Kind, aus deinem Blut,

    Der Sohn des Allerhöchsten ruht.



    1. Begib dich im Geist der Andacht in die stille Kammer der Jungfrau zu Nazareth, die im Gebet heiliger Beschauung den Herrn dringend um das Heil der Welt anfleht, das er in allen Jahrhunderten durch Mose, David, Jesaja und alle Propheten hatte weissagen lassen. Noch ist sie in diesem feurigen Gebet begriffen, als der Engel des Allerhöchsten vor ihr steht, ihr zu verkündigen, sie selbst sei die, von Ewigkeit in Gottes Ratschluss erkorene Jungfrau, die den Sohn Gottes in ihrem keuschesten Leib empfangen und gebären soll. Die demütige Gottesmagd erschrickt, denn gleich der schneeigen Lilie, die ihre eigene Schönheit nicht kennt, erstaunt sie über diese unerhörte Botschaft.



    2. Vieles spricht der Bote des Allerhöchsten zu der fleckenlosen Taube von den hocherhabenen Vorzügen des himmlischen Königs, ihres künftigen Sohnes. Doch nur überaus wenig die weise, sittsame, an Geist und Körper heilige Jungfrau, die, die Erste und Einzige im Alten Bund, ohne Vorbild und ohne Rat, auf innerliche Eingebung dem Herrn als beständige Jungfrau sich geweiht hatte. Erst als der heilige Engel sie versichert, sie werde die Mutterkrone mit dem Jungfraukranz vereinigen, und, nach Art und Weise der Propheten, ihr ein Beispiel der göttlichen Allmacht anführt, spricht sie, ganz in Gehorsam, Demut und Liebe aufgelöst: Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort."



    3. O glorreiche Jungfrau, welche Seligkeit liegt in deinem Ausspruch. Jubelnd vernehmen deine Worte die heiligen Altväter und Mütter in der Tiefe, jubelnd die in Finsternisse versunkene Welt, ja freudig auch eilt der Himmelsbote zum Allerhöchsten mit deiner Antwort. Nimmermehr jedoch dringt ein Sterblicher, ja nimmermehr auch ein Engel in den besiegelten Abgrund der großen Dinge, die der Herr an dir, o Jungfrau der Jungfrauen, getan hat. Nur schweigen und anbeten können wir die Gnadenfülle, die Überschattung der Kraft des Allerhöchsten, die jungfräuliche Fruchtbarkeit, die Menschwerdung des ewigen Wortes in deinem Schoß. Von dieser Stunde an verehren die Engel dich als ihre Königin, und preisen dich selig alle Geschlechter. "Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes." (Lukas 1,42)


    Zur Geschichte des Festes

    Mariä Verkündigung ist eines der ältesten Marienfeste. Wurzelt es doch in dem bedeutsamsten Geschehen unserer Heilsgeschichte: der Menschwerdung des Sohnes Gottes, des göttlichen Wortes. Dreimal am Tag dankt die katholische Welt dem himmlischen Vater beim Aveläuten für dieses kostbare Geschenk, für die Menschwerdung seines vielgeliebten Sohnes. Durch die Festfeier am 25. März will die Liturgie sagen: noch neun Monate, und wir dürfen niederknien vor Gott in Menschengestalt.
    Es ist darum begreiflich, dass dieses Fest bis in die ältesten Jahrhunderte zurückreicht. Die stadtrömische Liturgie feiert es am Mittwoch der Adventsquatember. Als eigener Festtag ist es historisch nachweisbar zunächst im Orient, und zwar schon im 5. Jahrhundert, im Abendland im 7. Jahrhundert. Leo XIII. erhob es zu einem Doppelfest erster Klasse.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/




  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“


    Hässlichkeit der Seele durch die Sünde



    O Heimatlicht, erleuchte meine Pfade,

    Erhalte aufrecht mich durch deine Macht;

    Dass meine Seele nicht vom Weg der Gnade

    Versinke in der Sünde finstre Nacht.



    1. Kein Wesen in der ganzen Schöpfung ist schöner und edler als eine, nach Gottes Bild erschaffene Seele, die mit dem Licht des Glaubens, mit der Gnade des Heiligen Geistes, mit Tugenden und heiliger Liebe geschmückt ist. Ihr Anblick entzückt die himmlischen Geister, ja Gott selbst liebt sie und hält sie der ewigen Glorie würdig. Fällt aber eine solche Seele in eine schwere Sünde, dann erlischt dieser himmlische Glanz. Sie ist gleich einer Königstochter, die, mit den kostbarsten Gewändern und den edelsten Steinen geschmückt, in eine kotige Pfütze fällt, und deren Anblick dann Grausen erregt. "Sie waren reiner als Schnee, weißer als Milch, ihr Leib rosiger als Korallen, saphirblau ihre Adern. Schwärzer als Ruß sehen sie aus, man erkennt sie nicht auf den Straßen." (Klagelieder 4,7-8a)



    2. Wem muss diese treffende Schilderung nicht Entsetzen vor der Sünde einflößen. Welches schwere Übel könnte je unserer Seele widerfahren, als dass sie Abscheu vor den Augen Gottes und des ganzen himmlischen Hofes errege? Darum auch wird in der Schrift die Sünde ein Gräuel genannt (Deuteronomium 13,15), und dem Aussatz verglichen, der den ganzen Menschen zerstört, und so hässlich entstellt, dass alle vor einem Aussätzigen die Flucht ergreifen. Notwendig auch hasst Gott diesen Gräuel, weil er die Seele entwürdigt, das Licht seiner Liebe und das übernatürliche Leben dieses edlen Geschöpfes auslöscht.



    3. Eine Verfinsterung der Vernunft und ein Umsturz des ewigen Gesetzes ist die Sünde, weil sie der göttlichen Majestät niedrige Lüste und vergängliche Dinge vorzieht, und ihre Gnade dafür mit Füßen tritt. Dadurch aber wird sie ein finsteres Chaos, dessen Anblick die bösen Geister erfreut, die darüber jubeln, dass Gott verhöhnt, und sein Eingeborener gleichsam um eine kostbare Perle ärmer wird, die er mit seinem Blut erkaufte. Ein wahrer Abscheu ist eine solche Seele vor Gott. Und verließe sie in diesem Zustand ihren Körper, so fiele sie der ewigen Verdammnis ohne Rettung anheim. Hüten wir uns vor diesem Ungeheuer. Wären wir aber unglückseliger Weise gefallen, so eilen wir zu dem Bad, das unseres Gottes unendliche Barmherzigkeit zur Reinigung von diesem Aussatz uns bereitet hat. "Gott, sei mir Sünder gnädig!" (Lukas 18,13b)

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatum22.03.2023 07:56
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    - Die Verklärung des Herrn


    Erhöre, Jesus, mein inbrünstig Flehen,

    Auf jenem Tabor dich verklärt zu sehen,

    Wo nie das Licht der Glorie vergeht,

    Und ewig deine Herrlichkeit besteht.



    1. Betrachte dies glorreiche Geheimnis, worin der Sohn Gottes, seine geliebten Jünger vor dem Ärgernis seines Kreuzes zu bewahren, ihnen eine Probe der himmlischen Glorie zeigt. Auf einen hohen Berg führt er sie, denn erheben muss sich über die niedrigen Dinge dieser Welt, wer die göttlichen Geheimnisse schauen will. Dort also glänzt er vor ihren Augen im sonnigen Licht seiner Gottheit. Dort erscheinen in großer Herrlichkeit Mose und Elia, das Gesetz und die Propheten. Dort auch zeigt der ewige Vater ihn als den vielgeliebten Sohn seines göttlichen Wohlgefallens, und spricht zu ihnen und zu uns allen: "Auf ihn sollt ihr hören!"



    2. O selige Entzückung heiliger Seelen, wenn das Licht Gottes ihnen leuchtet, und den Vorgeschmack der himmlischen Seligkeit ihnen erteilt. "Gut ist es hier zu sein!" ruft Petrus aus, von dieser so großen Glorie wonnetrunken. Wie auch wäre es nicht gut, nicht selig, ewig in dieser Glorie zu sein, aus der ihnen hier nur ein Labetrunk gereicht wird. Doch, ach, hier ist kein Ort, Hütten zu bauen, denn keine bleibende Stätte haben wir hier, und nicht dauernd sind diese lieblichen Heimsuchungen der Gnade. Denn sieh plötzlich überschattet sie eine Wolke, und von heiligem Schrecken durchdrungen, fallen sie wie ohnmächtig nieder. O menschliche Schwäche! Kaum weicht der göttliche Trost, kaum naht die dunkle Wolke der Prüfung, dann beginnen wir zu zagen, und allen Mut zu verlieren.



    3. Niemals jedoch verlässt Jesus seine Getreuen. Liebevoll tritt er hinzu und spricht: "Steht auf! Fürchtet euch nicht!" Seine Gnade erhebt und kräftigt sie aufs neue, damit sie in ihren Trübsalen nicht verzagen. So erholten auch die Apostel sich von ihrem Schrecken, und "da sie die Augen erhoben, sahen sie niemand, außer Jesus allein". Dies ist die wunderbare Wirkung außerordentlicher Gnaden in heiligen Seelen. Nichts anderes sehen sie mehr als Gott allein. Alles übrige verleidet ihnen, die Welt und ihre vergänglichen Güter und Lüste ekeln sie an. Sie rufen mit dem Propheten: "Was habe ich im Himmel außer dir? Neben dir erfreut mich nichts auf der Erde." (Psalm 73,25)

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Lehre von der TraditionDatum21.03.2023 20:45
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Lehre von der Tradition




    Das Buch Hiob: 22. Kapitel


    Kreuzweg St. Andrä im Lavanttal
    22. Kapitel: Dritte Rede des Elifas - Eine haltlose Beschuldigung
    Da antwortete Elifas von Teman:

    DES MENSCHEN TUGEND IST SEIN EIGENER NUTZEN

    „Hat denn Gott einen Nutzen vom Menschen? - Nein, der Fromme nützt nur sich selbst! Ist es für den Allmächtigen ein Vorteil, wenn du gerecht bist? Hat er Gewinn, wenn unsträflich dein Wandel? Straft er dich denn deiner Gottesfurcht wegen, geht er wohl deshalb mit dir ins Gericht?

    IJOBS ANGEBLICHE FREVELTATEN

    Ist nicht vielmehr sehr groß deine Bosheit, maßlos deine Schuld? Weil deine Brüder du grundlos gepfändet, den Nackten die Kleider du nahmst, dem Erschöpften kein Wasser du reichtest, dem Hungrigen versagtest das Brot? Dem Mann der Gewalttat gehört das Land - es wohnt darin, wer Ansehen hat, Witwen ließest du hilflos ziehen, zerbrochen wurden die Arme der Waisen. Deshalb sind Schlingen rings um dich her, packt dich plötzlich die Angst mit Grausen. Dunkel umgibt dich, daß du nicht sehen kannst, es bedeckt dich das wogende Wasser!

    IJOBS GLEICHSTELLUNG MIT DEN FREVLERN DER VORZEIT

    Gott ist hoch oben im Himmel. - Sieh doch, wie hoch der Scheitel der Sterne! Da hast du gedacht: Was sollte Gott merken? Kann durch die Wolken hindurch er wohl richten? Ihn hüllen doch Wolken: Er kann nichts sehen! Er wandelt einher am Gewölbe des Himmels! Willst du den Pfad der Vorzeit ziehen, den einst gingen die Männer des Frevels, die hinweggerafft wurden schon vor der Zeit, denen zum Gießbach der Boden zerfloß? Die zu Gott sprachen: Geh weg von uns! - Was könnte der Allmächtige uns antun! Zwar hat er mit Gütern ihre Häuser gefüllt, doch fern bleibt ihm der Gottlosen Denkart! Die Gerechten werden es voll Freude sehen, und der Schuldlose wird sie verspotten: Fürwahr, vernichtet sind unsere Gegner, das Feuer hat ihren Nachlaß verzehrt!

    GOTTES ERBARMEN IM FALL DER BEKEHRUNG

    Schließ mit ihm Freundschaft und halte Frieden! So nur wird Glück dir zuteil. Aus seinem Mund nimm an Belehrung und laß seinen Rat dir zu Herzen gehen! Du wirst auferbaut, wenn du dich wieder zum Allmächtigen wendest! Entferne aus deinem Zelt den Frevel! Erachte das Golderz für eitel Staub, für Bachesgeröll das Ofirgold. Dann wird der Allmächtige dein Golderz sein, dein Silberschatz seine Weisung! Dann wirst du am Allmächtigen Freude finden, zu Gott dein Antlitz erheben! Du betest zu ihm, und er wird dich erhören! Du löst ein, was du gelobt hast! Was du dir vornimmst, wird dir gelingen! Auf deinen Wegen leuchtet das Licht! Führen sie abwärts, rufst du: ,Hinauf!‘ - Dem Demutsvollen leistet er Hilfe. Er rettet auch den, der nicht frei ist von Schuld. Du wirst gerettet, wenn rein deine Hände.“

    17. MÄRZ 2023
    QUELLE: DISTRIKT ÖSTERREICH

    https://fsspx.at/de/news-events/news/das...2-kapitel-80911

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