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RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 24.12.2021 10:18von Blasius • 3.929 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
24. Dezember
Die heiligen Stammeltern Adam und Eva
Am Vortag des Weihnachtsfestes feiert die Kirche das Gedächtnis unserer heiligen Stammeltern. Es ist billig und recht, dass Adam und Eva trotz der Sünde im Paradies nicht verlorengingen, denn sie waren als die ersten Menschen von Gott in einzigartiger Weise erschaffen worden; ihnen wurde als den ersten der kommende Erlöser verheißen, und beide haben lebenslang danach getrachtet, in harter Buße ihre Schuld zu sühnen. Überaus sinnvoll ist es dazu, dass das Fest der Stammeltern, die von der Schlange besiegt wurden, am Tage vor der Geburt dessen begangen wird, der seinerseits die alte Schlange, welche der Satan ist, überwunden hat, und dass gerade heute des ersten Adams gedacht wird, der durch die Sünde den Tod in die Welt einführte, während morgen Christus geboren wird, der als der zweite Adam den Menschen Auferstehung und neues Leben brachte.
Legenden ranken um beide Stammeltern.
Von Adam weiß die Sage zu berichten, dass seine Reliquien stets in Ehren standen. Noach nahm sie mit sich in die Arche, und nach der Sintflut wurde der Schädel des Stammvaters auf dem Hügel Golgatha, der deswegen Schädelstätte heißt, gerade an der Stelle beigesetzt, wo die Schergen später das Kreuz errichteten, und als sich durch das Erdbeben beim Tod des lieben Heilandes der Felsen auf Kalvaria spaltete, wurde Adams Schädel bloßgelegt und von Christi Blut benetzt und gereinigt. Aus diesem Grund sieht man auf den Gemälden, welche die Kreuzigung darstellen, zuweilen einen Totenkopf abgebildet. Es ist der Schädel Adams.
Auch meinen die Gottesgelehrten, dass Adam bei der Ankunft Jesu in der Vorhölle der erste war, der von ihm die Frohe Botschaft über die Vollendung der Erlösung auf Golgatha vernahm, und wieder sei er der erste gewesen, der gleich hinter dem lieben Heiland am Himmelfahrtstag in den Himmel einzog. Das alles mag auch wohl auf diese Weise vonstatten gegangen sein, denn trotz der Sünde bleibt Adam der erste Mensch, dem deswegen größere Ehre gebührt.
Nicht minder schön als die Legende, die um Adam rankt, ist auch die, welche um Eva spielt.
Es war in der Heiligen Nacht zu Betlehem. Der Heiland ist geboren. Verklungen ist das Gloria der Engel, und die Hirten befinden sich auf dem Rückweg zu ihren Zelten. Sankt Joseph ist in einer Ecke des Stalles eingenickt. Auch das göttliche Kind schläft. Nur Maria, die hochgebenedeite Gottesmutter, kniet, in Andacht und Liebe versunken, wachend vor der Krippe.
Da öffnet sich lautlos die Stalltür. Eine Frau tritt ein, in Lumpen gehüllt, nur Haut und Knochen, uralt, mit einem zerfurchten Gesicht, das braun ist wie die Ackerscholle. Sehnsuchtsvoll ruht der Blick der Alten auf dem schlafenden Kind. Leise und behutsam nähert sie sich. Nur vier Schritte sind es von der Tür bis zur Krippe, aber nach der Art, wie die Frau die Schritte macht, sollte man meinen, sie schreite durch vier Jahrtausende.
Maria erschrickt, doch mag sie es auch nicht wehren, dass sich die Greisin über das aufwachende Kind beugt und ihm – es sieht wie eine Beichte aus – geheimnisvolle, unverständliche Worte zuflüstert, und dann langt die Frau aus ihrem Kleid einen scharlachroten Apfel hervor, der seit den Tagen des Paradieses das Sinnbild der Sünde ist, und reicht ihn dem Kind, das ihn ergreift und an die Brust drückt.
Maria zittert aus Angst um ihr Kind. Doch schon reckt die alte Frau sich hoch. Viel größer ist sie geworden. Alle Falten und Runzeln sind aus dem Antlitz verschwunden. So jung und frisch ist sie, dass man meinen sollte, Jahrtausende seien von ihr abgefallen, und in den Augen steht ein Glanz, hell wie tausend Weihnachtslichter. Tief neigt sich die Gestalt vor der Gottesmutter und spricht in demütiger Verehrung:
„Ave, Maria! Ich bin Eva.“
Sagt`s, verbeugt sich noch einmal, und mit einem letzten liebenden Blick auf das gütig lächelnde Kind schreitet die Stammmutter rücklings auf den Ausgang zu und verschwindet im anbrechenden Morgen.
Schön ist die Legende von unserer Stammmutter Eva, sinn- und lehrreich dazu, denn sie gibt uns die Anregung, heute, am Tag vor Weihnachten, falls es noch nicht geschehen ist, eine gute heilige Beichte abzulegen und dann immerfort, alle Stunden, die Ursache unseres Heils, die liebe Gottesmutter, still im Herzen zu grüßen:
Ave, Maria zart, du edler Rosengart,
Lilienweiß, ganz ohne Dornen.
Ich grüße dich zur Stund mit Gabrielis Mund:
Ave, die du bist voll der Gnaden.
Durch Evas Apfelbiss Gott uns verstoßen ließ,
Und sollten ewig sein verloren.
Da ist göttliches Wort, Jesus, dein Söhnlein zart,
Zu unserm Heil ein Mensch geboren.
Liebe Grüße und Frohe Weihnachten - Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 25.12.2021 08:38von Blasius • 3.929 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
25. Dezember
Die gnadenreiche Geburt unseres Herrn Jesus Christus
Christi Geburt
So kam nunmehr die Zeit so klar,
Da der Baum des Lebens gebar
Die wunderbare Frucht
Aus Gottes schöner Zucht.
Viel Wunder in der Zeit geschah:
Drei Sonnen sah
Man am Himmel in lichtem Schein;
Die Welt erschrak drob allgemein.
Sibylla hatte vorhergesagt
Von dieser kaiserlichen Magd
Und von ihrem Kinde;
Doch nicht verstand es die Welt, die blinde.
Es herrschte damals im römischen Land
Augustus, der Kaiser hochgenannt,
Den die Römer wollten machen zu Gott;
Er aber hielt es nur für Spott.
Er sandte in der Stille
Nach der Weissagin Sibylle,
Dass sie ihm täte kund
Durch ihren weisen Mund,
Was dieses Zeichen dem Geschlechte
Der Sterblichen bedeuten möchte.
Da ließ sie ihn erschauen
Die schönste der Jungfrauen
In jener Sonne klar und rein,
Die hielt ein göttlich Kindelein.
Der Ort, wo dies der Kaiser schaute,
Ist heute eine heilige Baute,
Die "Ara coeli" wird genannt:
"Des Himmels Altar" wohlbekannt,
Weil der Kaiser an dieser Statt
Zuerst nach der Sibylle Rat
Weihrauch dem Herrn der Welten schwang
Und selbst in Staub vor ihm hinsank,
Worauf er allem Volk gebot,
Dass man ihn nimmer nenne Gott.
Ein neues höheres Königtum
Ward da begründet, Gott zum Ruhm,
Ein ewigliches Himmelreich,
Darin der Kaiser gelte gleich
Dem Bettler, und als erster prangt,
Der nach dem letzten Dienst verlangt.
(Aus: "Goldene Legende der Heiligen"
von Joachim und Anna bis auf Constantin den Großen
neu erzählt, geordnet und gedichtet von
Richard von Kralik, 1902)
Matthias Hergert
Liebe Grüße und Frohe Weihnachten - Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 01.01.2022 13:23von Blasius • 3.929 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Gedächtnis der allerseligsten Jungfrau Maria
1. Januar
Der Beginn eines neuen Jahres erinnert den Menschen deutlicher als andere Zeitpunkte an seinen Schöpfer, aus dessen Schaffensmacht er einzig und allein auch den neuen Zeitabschnitt erhalten wird. Ohne ihn könnten wir nicht in ihm leben, arbeiten und ernten. Darum sind auch beide: das neue Jahr wie ich in ihm, für Gott bestimmt, zu seiner größeren Ehre. Diese mehren zu helfen, Gottes Majestät zu verherrlichen, ist unsere wesentlichste Aufgabe im neuen Jahr. Deshalb ist es sehr verständlich, dass ein Christ es nur beginnen möchte: Im Namen Gottes!
Unfähig wären wir aber zur gottgewollten Bewältigung dieser Aufgabe, wenn nicht Gottes Sohn in unsere Menschenwelt eingetreten wäre. Wegräumen musste er die Hindernisse eines gottwohlgefälligen Lebenswandels: die Sünden. Schenken musste er uns Kräfte aus Himmelshöhen: seine Gnaden, damit unser Tun und Lassen wirklich unter dem Namen Gottes stehen könnte. Nur im Namen seines menschgewordenen Sohnes, im Namen Jesu, können wir den Vater im Himmel ehren. Ohne den Erstgeborenen der Brüder erlangen wir keinen Zutritt zum Vater. Sinnvoll ist es daher, wenn die Kirche am heutigen Festtag uns kündet, wie dem Kind der jungfräulichen Mutter der Name „Jesus“ gegeben wurde, wie ihn der Engel schon genannt hatte, ehe er im Mutterschoß empfangen ward. Denn er sollte sein Volk erlösen von seinen Sünden. Jesus heißt ja Erlöser, Heiland. Vor einer Woche haben wir die Geburt dieses Heilandes feierlich begangen.
Damit wissen wir aber auch, wer uns den Träger dieses Namens und seiner wunderbaren Kraft, in der wir das neue Jahr bestehen sollen, geschenkt hat. Seine Mutter, die seligste Jungfrau Maria. In jenem denkwürdigen Augenblick tat sie es, da sie ihr Fiat sprach. Es war jener Augenblick ihres Lebens, in dem Maria in einzigartiger Weise nur Magd des Herrn sein wollte; denn von ihm und für ihn war sie ins Dasein gerufen worden. Nie ist Gott von einem bloßen Menschen mehr geehrt worden als von Maria im Augenblick ihrer wunderbaren Empfängnis. Nie ein Werk mehr in der Kraft Gottes und des menschgewordenen Gottessohnes begonnen worden.
Von Maria kann demnach der Christ erlernen, was es heißt: im Namen Gottes etwas beginnen. Wer in und mit Maria ein neues Jahr beginnt, der beginnt es notwendigerweise im Namen ihres Sohnes, im Namen Jesu. Wer es im Namen des Sohnes des Allerhöchsten beginnt, der beginnt es wahrhaft im Namen Gottes. Dann aber wird das neue Jahr dem Gotteskind nur bringen können, was dem heiligen und guten Willen Gottes entspricht. Das aber führt zu des Menschen wirklichem Glück. Wie reich wurde es Maria, der getreuen Gottesmagd, zuteil: Selig werden mich preisen alle Geschlechter!
Kirchengebet
O Gott, Du hast durch die fruchtbare Jungfrauschaft Mariens dem Menschengeschlecht die Güter des ewigen Heils geschenkt; nun bitten wir Dich; lass uns die Fürsprache jener erfahren, durch die wir den Urheber des Lebens empfangen durften, unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn. Amen.
Zur Geschichte des Festes: Das neue Jahr beginnt im Namen Jesu und auch in Mariens Namen. Denn der erste Januar ist auch ein Marienfest, ja sogar das älteste Marienfest. Das Kirchengebet wie auch das Kommuniongebet und vor allem die Tagzeiten tragen ganz marianischen Charakter, der für spätere Marienfeste vorbildlich geworden ist. Dieser marianische Charakter mag zunächst in der Wahl der Stationskirche begründet sein. In frühester Zeit war das Pantheon (St. Maria zu den Märtyrern) dafür erwählt, später St. Maria jenseits des Tiber. Beide Kirchen liegen in volkreichen Stadtteilen, so dass für die Wahl dieser beiden Kirchen wohl auch die Absicht mitbestimmend war, die Ausgelassenheit der Neujahrsfeiern zu zügeln. Der tiefere Grund für das marianische Gepräge dieses Tages ist unverkennbar die innere Beziehung der Gottesmutter Maria zum Festgeheimnis dieses Tages, der Beschneidung des Herrn, bzw. zur Geburt und Menschwerdung des Sohnes Gottes.
(Prof. Dr. Carl Feckes, "So feiert dich die Kirche", Maria im Kranz ihrer Feste, 1957, Steyler Verlagsbuchhandlung)
Liebe Grüße und ein Gutes neus Jahr, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 07.09.2022 20:38von Blasius • 3.929 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
8. September - Am Fest Mariä Geburt
Von Ewigkeit in Gottes Rat erkoren,
Wird heut Maria uns zum Heil geboren.
Frohlocke, Adam, denn nun naht die Zeit,
Die aus den Fesseln dich und uns befreit.
1. Maria ging der Sonne der Gerechtigkeit als Morgenstern voran, denn sie war die Jungfrau, die den Gott Emmanuel empfangen und gebären sollte. In ihren Adern floss das Blut der Patriarchen, der Propheten und der Könige Israels, deren Linie bis auf diese Tochter Davids hinab reichte. Wir verehren in Andacht Maria als die Gesegnete unter den Frauen, als die Mutter unseres Heils, als die Zierde des ganzen menschlichen Geschlechtes, als die wahre jungfräuliche Gottesmutter.
2. Mit Wohlgefallen sah der Allerhöchste auf die Wiege des göttlichen Kindleins, und seine Allmacht, Weisheit und Güte hatte sie, die Mutter, mit den höchsten Vorzügen und Gnaden geschmückt. Kein erschaffenes Wesen war in so hoher Vollkommenheit aus seinen Händen hervorgegangen. Feierlich hatten die Propheten sie verkündigt, in lebendigen Bildern hatten die hervorragendsten Frauen Israels ihre künftige Herrlichkeit vorgebildet. Psalm 45,14: "Die Königstochter ist herrlich geschmückt, ihr Gewand ist durchwirkt mit Gold und Perlen." Ihre wunderbare Demut überglänzt alle ihre himmlischen Tugenden, und wie der Apostel ruft sie dadurch allen ihren Verehrern zu: "Darum ermahne ich euch: Haltet euch an mein Vorbild" (1 Korinther 4,16), und ihr Schutz ruht auch nur auf den Demütigen.
3. Gleichwie die Morgenröte bei Aufgang des Tages ihr mildes Licht verbreitet, und dadurch Freude in die Herzen gießt, da sie die nahe Sonne verkündet: also erfreute die Geburt Marias nicht nur die heiligen Engel, die ihre erhabene Würde kannten, sondern auch die Seelen der Väter und Mütter des Alten Bundes in der Vorhölle, denen durch sie selige Hoffnung aufging, bald das Licht der Welt zu schauen, Christus, den Herrn, und aus den Finsternissen des Todes in das himmlische Licht der Seligkeit zu gelangen. Ja es wird auch bis ans Ende der Zeiten das Andenken an die heilige Geburt der gebenedeiten Jungfrau alle Herzen erfreuen, die ihren göttlichen Sohn als ihren Erlöser anbeten. Wie der wunderbare Name Jesus, so ist auch ihr Name wunderbar im Mund und Jubel im Herzen. "Der Name der Jungfrau war Maria" (Lukas 1,27b).
https://www.marianisches.de/marienfeste/mariä-geburt/
Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 18.10.2022 08:19von Blasius • 3.929 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Hebräerbrief 12,1-5
Glaubenszeugen
.Heilige Schrift
Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt, wollen auch wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen. Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten, und sich zur Rechten von Gottes Thron gesetzt. Denkt an den, der von den Sündern solchen Widerstand gegen sich erduldet hat; dann werdet ihr nicht ermatten und den Mut nicht verlieren. (Hebr 12,1-3)
Der Hebräerbrief hat im vorangegangenen Kapitel eine lange Liste von Glaubenszeugen aufgeführt. Dass der Glaube trägt, das zeigt uns am eindrücklichsten das Zeugnis von Menschen, die selbst diesen Glauben gelebt haben. All diese sind nach ihrem irdischen Leben nicht im Nichts versunken, sondern sie stehen uns zur Seite, um mit uns den Weg des Glaubens zu gehen.
Die Heiligen, die auf den hohen Podesten in den Kirchen stehen, sind nicht nur zum Anschauen da, sie sind auch mehr als moralische Vorbilder, die mahnend auf uns niederblicken, um uns zu einem guten Leben anzuspornen. Sie stehen da, weil sie uns zeigen wollen, dass sie mitten unter uns sind, nicht als Statuen, sondern lebendig, nicht als eine Art Geister, aber doch unsichtbar. Sie sind uns Vorbild und zugleich auch Führer. In der ewigen Gegenwart Gottes lebend, vermögen sie auch unser Leben zu begleiten.
Im Glauben geht es um mehr als um das "gute Leben", es geht um ein Leben in Gottes Gegenwart. Es ist unsere Bestimmung, vor Gottes Angesicht zu leben gemäß der Würde, die Gott uns geschenkt hat. Und es gilt zu meiden, was dieser Würde widerspricht und uns den Blick auf Gott verstellt, weil es eine Last ist, die uns niederzieht und uns erniedrigt.
Daher lasst uns alle Last und die uns umstrickende Sünde abwerfen und mit Ausdauer den uns bestimmten Wettkampf laufen.
Der Hebräerbrief stellt uns ein Bild aus dem Bereich des Sports vor Augen. Wir sind die Läufer im Stadion, auf den Rängen sitzen die uns vorangegangenen Zeugen des Glaubens als Zuschauer und feuern uns an, dass auch wir das Ziel erreichen. Wer schnell laufen will, wirft allen unnötigen Ballast von sich. Ein solcher ist auch die Sünde, sie drückt uns nieder und schwächt uns und lenkt vor allem unserem Blick weg vom Ziel, sie führt uns auf Irrwege und so verlieren wir wertvolle Zeit.
Wir finden den Weg zum Ziel, wenn wir auf Christus blicken. Er ist uns vorangegangen auf dem Weg, er steht am Ziel und erwartet uns mit dem Siegeskranz des ewigen Lebens. Hier ist Freude und Erfüllung. Auch wenn der Weg dahin anstrengend sein mag, wer sich der Bequemlichkeit hingegeben hat, hat noch nie das wahre Glück gefunden, sondern versinkt immer mehr im Sumpf vergänglicher Genüsse.
Lassen wir uns jeden Tag neu von dieser Stelle aufrütteln. Es ist nie zu spät, mit dem Training zu beginnen. Wir brauchen nicht aufzugeben, wenn wir andere sehen, die schneller laufen als wir. Der Hebräerbrief spricht nicht davon, dass wir unter den ersten sein müssen. Was zählt ist das Durchhalten, dass wir das Ziel erreichen, und jeder, der es erreicht, gehört zu den Siegern.
Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet und ihr habt die Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet: Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, verzage nicht, wenn er dich zurechtweist.
Darum macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest und ebnet die Wege für eure Füße, damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern geheilt werden. (Hebr 12,4-5.12-13)
Diejenigen, welche bittere Arzneien einnehmen, haben anfangs eine gewisse Abneigung dagegen, dann aber merken sie deren Zuträglichkeit. Ähnlich verhält es sich mit der Tugend, und ebenso mit dem Laster. Hier ist zuerst Wonne, dann Trauer, dort zuerst Unbehagen, dann Freude. Aber es besteht keine volle Gleichheit, denn es ist ein Unterschied, zuerst Leid und dann Freude, oder zuerst Freude und dann Leid zu haben. Wieso? Hier verringert die Furcht vor der zukünftigen Trauer das gegenwärtige Vergnügen, dort aber mildert die Hoffnung auf die künftige Freude die Heftigkeit des gegenwärtigen Schmerzes, so dass in dem einen Fall niemals Vergnügen, in dem andern niemals Schmerz stattfindet. Allein nicht nur in dieser, sondern auch in einer andern Beziehung zeigt sich ein Unterschied. Wie denn? Auch in Betreff der Zeit besteht keine Gleichheit, denn die geistigen Freuden sind nicht nur größer, sondern auch andauernder. ...
Er spricht zu ihnen wie zu Wettrennern und Faustkämpfern und Streitern. Siehst du, wie er sie bewaffnet, wie er sie emporhebt? Er spricht diese Worte in Bezug auf ihre Gesinnungen, denn wenn die Züchtigung aus der Liebe stammt, wenn sie aus der Fürsorge ihr Entstehen hat, warum erschlafft ihr dann? Denn so machen es diejenigen, welche verzweifeln und durch keine Hoffnung auf die zukünftigen Güter gestärkt werden. Macht, sagt er, gerade Tritte, damit die Lahmheit nicht fortbesteht, sondern der frühere Zustand wieder eintritt; denn wer mit einer Lähmung läuft, macht das Übel noch ärger. Siehst du, dass die volle Heilung in unserer Macht liegt? (Johannes Chrysostomus)
https://www.bibleworld.de/NT/Briefe/Hebraeer_12.htm
Liebe Grüße, Blasius
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