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#1181

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 03.07.2021 12:34
von Blasius • 3.929 Beiträge



Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

Liebe Leserinnen und Leser,

Über die Heiligen der Kirche


Obgleich die verklärten Freunde Gottes, die wir als Heilige ehren, schon lange vorher diese Erde verlassen haben, ehe wir sie erblickten, obgleich sie zu Tausenden schon in den ersten Zeiten des Christentums den siegreichen Tod der Blutzeugen starben, einen Tod besser als alle Leben, weil er Wiedergeburt bedeutet zum wahren Leben, obgleich diese Seligen schon lange den Tag der Verherrlichung sehen, der ewig nicht aufhört und nicht wechselt: so sind wir dennoch mit ihnen in einer zwar unsichtbaren, aber engen und heiligen Verbindung. Sie sind Freunde Gottes, und wer ist ein Christusjünger, ohne ein Freund Gottes zu sein?

Sie sind Glieder des Leibes Christi – wir sind es auch!

Was die Heiligen besitzen, das erwarten wir.

Was sie nicht mehr verlieren können, können wir erlangen.

Sie schauen von Angesicht zu Angesicht, wir schauen wie in einen Spiegel.

Sie sehen und wir glauben.

Sie besitzen und wir hoffen.

Sie lieben und – was für ein schöner Gedanke! – auch wir lieben, lieben denselben Vater.

Sie lieben weil sie heilig sind, wir lieben, um heilig zu werden.

Und diese Liebe, die die Seele des gesamten Christentums ist, sie ist das starke Band, das die Kämpfer auf Erden mit den Siegern im Himmel verbindet. Darum schreibt der heilige Paulus an die Epheser: „Ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“.



Wir wollen an jedem Tag dem Herrn für die seinen Heiligen erwiesenen Gnaden danken. Wir wollen uns bemühen, ihre Tugenden nachzuahmen. Wir sehen von der Kirche uns vor Augen gestellt die zahllose Schar der Heiligen jeden Alters, jeden Geschlechts und jeden Standes. Vereinigen wir uns mit ihnen im Lobpreis Gottes, danken wir mit ihnen dem Herrn, dass er so mächtig seine Barmherzigkeit an ihnen und an uns erwiesen hat.



An allen Festen, die wir zu Ehren der Heiligen begehen, bezieht sich aber die höchste Verehrung immer auf Gott. Die den Heiligen erwiesene Ehre bezweckt nichts anderes, als Gott allein zu preisen, da von ihm die Heiligen all ihre Vorzüge und Tugenden erhalten haben. Und wenn wir zu ihnen beten, wollen wir nichts anderes, als dass sie beim Herrn unsere Fürsprecher sein mögen. Die Heiligen ehren, heißt also nichts anderes, als Gott in ihnen und durch sie ehren, es heißt nichts anderes, als Jesus Christus, den Gottmenschen, den Weltheiland, den König aller Heiligen, die Urquelle ihrer Heiligkeit und Herrlichkeit ehren, denn in seinem Blut haben sie ihre Gewänder gewaschen, ihm haben sie ihre Reinheit und den Glanz ihrer Herrlichkeit zu verdanken. Ihre Tugenden betrachten wir als Nachgebilde dieses göttlichen Urbildes, als Abdrücke seiner Tugenden in ihnen durch die Ausgießung seines Geistes und seiner Gnade.



Jede der an Jesus Christus hervorleuchtenden Tugenden finden wir an irgendeinem Heiligen nachgebildet: Wir bewundern

sein verborgenes Leben in der gänzlichen Weltabgeschiedenheit der Einsiedler,

seine makellose Reinheit an den Jungfrauen,

seine Geduld und Menschenliebe diesen Heiligen,

seinen Eifer an jenen Heiligen,

an allen Heiligen schließlich irgend einen Grad jener Fülle aller Tugend und Heiligkeit, die nur ihm, dem Allerheiligsten, eigen ist.



Doch nicht nur Nachgebilde des Lebens und Geistes Jesu sind die Tugenden der Heiligen, sie sind auch der Preis seines Blutes, sie sind seine Gaben, seine Gnaden. Wenn wir also die Heiligen verehren, ehren wir den Urheber alles Guten selbst, so dass man mit Recht sagen kann, alle Feste der Heiligen sind zur Ehre Gottes und besonders zur Verehrung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus eingesetzt.



Wenn wir also die Feste der Heiligen feiern, soll unsere Andacht hauptsächlich darin bestehen, dass wir Gott loben und ihm danken für die unendliche Güte, die er so glänzend an seinen Auserwählten bewiesen hat, und dass wir uns zum Lob Gottes mit diesen seligen Himmelsbürgern vereinigen.

Wie viele heilige Frauen und Männer haben der Welt und ihren Vergnügungen entsagt, um sich ganz Gott hinzugeben. Darin schöpfen alle Dienerinnen und Diener Gottes ihre Kraft, mit der sie auf dem Glaubensweg voranschritten, darin finden sie eine übergroße Freude und auch Genuss hier und in der Ewigkeit. Zwar können auch die Heiligen nicht, Gott unausgesetzt mit Mund und Herz hier auf Erden loben, aber sie streben doch nach diesem einzigartigen Ziel mit aller Sehnsucht ihres Herzens.



Neben den lieben Heiligen, preisen wir Gott und danken ihm schließlich für alle Geschöpfe, die er seit der Zeit, als er die Welt aus dem Nichts ins Dasein gerufen hat, und für alles Wundervolle und Schöne, das er in ihnen und für sie wirkte. Daher loben und preisen der Psalmist und die Propheten so oft die Wunderwerke des Herrn und laden alle Geschöpfe ein, seinen heiligen Namen zu verherrlichen. Vor allem aber ist der Herr wunderbar in seinen Heiligen. Mögen Reiche durch Umwälzungen zu Grunde gehen, mögen Städte zerstört und Völker vertilgt werden, der Herr hat nichts anderes im Auge, als das Heil seiner Auserwählten. Durch verborgene aber wunderbare Fügung seiner Weisheit wirkt er denen, die ihn lieben, alles zum Guten (Röm 8,28). Für sie wird er am Weltende die bösen Tage abkürzen (Mk 13,20). Zu unserer Heiligung hat er seinen Sohn auf die Erde gesandt, für uns wurde er geboren, für uns verkündete er seine Lehre, wirkte Wunder, für uns vollbrachte er die hohen Geheimnisse, setzte er die Sakramente ein, opferte am Kreuz sein Leben hin, für uns stiftete er auf Erden seine Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, und gab ihr seinen immerwährenden Beistand. Was für erstaunliche Werke tut der Herr, um einen Sünder zu suchen, um eine Seele zu heiligen! Aus nichts sonst leuchtet mehr die Güte und die Barmherzigkeit und die Macht Gottes hervor, als aus dem unbegreiflichen Erlösungswerk! Die Erschaffung des Weltalls kann mit dem Heil EINER Seele, das durch den Tod Jesu bewirkt worden ist, nicht verglichen werden. Gleichwie er sorgte für das Heil aller Menschen, auf dass alle, die da wollen, gerettet werden, so sorgt er täglich für das Heil eines jeden. Wer vermag es auszusprechen, wie liebevoll der Herr über jeden einzelnen seiner Auserwählten wacht, mit welchen Gaben er sie schmückt?:

Er erhebt sie zu einer erstaunlichen Würde,

er nimmt sie unter die Gesellschaft seiner Engel auf,

er macht sie sogar zu Miterben und Geschwistern seines Sohnes,

er hat sie teuer erkauft aus der Sklaverei des Teufels,

er hat sie dem Los der Verwerfung entzogen,

er hat sie von ihren Sünden gereinigt,

er hat sie mit dem Schmuck seiner Gnade und Schönheit überhäuft,

er hat sie mit Herrlichkeit gekrönt,

er hat Leiden und Tod für sie erduldet!

O unbegreifliche Güte des unendlich Gütigen und Liebevollen! „Kostbar sind vor dir, o Herr, deine Freunde, hoch erhaben ist ihr Haupt!“

Wir haben zwar keine Angst vor dem Wort des Herrn: „Seid heilig, weil ich heilig bin!“, aber:

„Des Menschen Leben auf der Erde ist ein Kampf!“ Das sprach schon der fromme, in den Prüfungen geläuterte Hiob. Dies ist es auch für uns, dies war es für die Heiligen. Täglich haben wir zu kämpfen gegen den Andrang der Versuchungen, täglich überzeugen wir uns mehr von unserer Schwachheit, von unserem Wanken im Guten, und jeden Augenblick werden unserem Heil Hindernisse in den Weg gelegt. Darum sagt auch der heilige Petrus: „Seid nüchtern und wachet; denn euer Feind, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher, und sucht, wen er verschlinge.“ (1 Petr 5,8) Schweren und harten Proben sind wir Menschen ausgesetzt. Es kommen über uns die Stunden des Leidens und der Mutlosigkeit, es fallen gewaltige Versuchungen über uns her, Neigungen, die unser Herz nicht will, und denen wir uns doch kaum entwinden können. Es wütet in unserer Seele ein Sturm, dass wir den Mut sinken lassen möchten. Aber verzweifeln wir nicht! Gott ist uns in solchen Augenblicken näher, als wir ahnen, und auf ihn gestützt ist unsere Kraft mächtiger, als wir glauben. Dies sind die Stunden, in denen der Herr uns prüft, in denen die Tugend sich bewährt, dies sind die Kämpfe, durch die wir unsere Heiligung erringen. „Wie im Feuer das Gold geläutert wird und das Silber, so der Mensch im Ofen der Trübsale, und selig der Mensch, der die Prüfung besteht; weil er sich bewährt hat, empfängt er die Krone des Lebens.“ Wer uns die Trübsale schickt, gibt uns auch den Mut sie zu tragen. Der die Versuchungen über uns kommen lässt, verleiht uns auch die Kraft, sie zu besiegen. Und der uns als seine Kämpfer unter die Fahne des Kreuzes stellt, macht uns auch teilhaftig des Sieges und der Verherrlichung des Kreuzes.



Und mussten denn die Heiligen keine solchen Kämpfe bestehen?

Waren sie frei von all den niederschlagenden Beschwerlichkeiten des menschlichen Lebens?

Blieben sie verschont von all der Lust zur Sünde?

Wenn das so wäre, dann könnten sie nicht heilig sein! Denn heilig wird nur, der selbst durch Gott seine Heiligung wirkt. Würdig der Verherrlichung kann nur der sein, der mit dem Sohn Gottes duldete und erniedrigt wurde. Den Lohn der Tugend kann nur der erlangen, der sie bewährte durch den Bruch des Gesetzes der Sünde und des Fleisches. Und dieses Vollbringen geben uns der Geist Gottes und das Wort Gottes.



Aber ist der Mensch nicht doch zu schwach für diesen Kampf und zu gebrechlich? Jesus selbst sagte ja: „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ Freilich ist der Mensch schwach, und sogar schwächer als er oft meint und weiß, „aber denen," so heißt es, „die Gott lieben, gereichen alle Dinge zum Guten“. Jesus Christus sei uns alles in allem, und wir werden in allem nichts suchen und nichts finden als ihn. Anhaltendes Streben führt nach und nach zur Vollkommenheit. Nach und nach ziehen wir den alten Menschen aus und ziehen an unseren Herrn Jesus Christus. So taten es die Heiligen. Auch sie waren Menschen, wie wir, in der Sünde geboren, wie wir, mit all den Schwachheiten und Gebrechen angetan, die auch wir fühlen. „Auch ich bin nicht hart wie Stein“, sagte Hiob, „auch mein Fleisch ist nicht von Erz“. Aber diese Heiligen wendeten sich mit ganzem Herzen zu Gott. Wo ihre Natur je schwach war, da half die Hand Gottes. Wo ihre Kraft versagte, da war die Gnade. Und so taten sie Dinge, die wir nicht begreifen, weil wir den Geist nicht kennen, der in ihnen wirkte. Und so übten die Heiligen Tugenden, die wir nur bewundern, weil wir diesen Geist nicht besitzen. Sie verachteten die scheinbare Glückseligkeit der Welt und der Sünde, weil sie die wahre Glückseligkeit suchten. Sie waren glücklich, weil sie dem weltlichen Glück aus dem Wege gingen. Sie schienen sich selbst gar nicht zu mögen, weil sie sich liebten, sie schienen der Welt tot, weil sie lebten, denn sie liebten und lebten in Gott und in der Tugend.



Einwände:

Wir haben so viele Dinge zu tun und Beschäftigungen, die es nicht zulassen, oft an Gott zu denken.

Wir können doch nicht alle in Einöden oder Wüsten gehen, unser Leben mit Tränen und Buße zubringen, wie die Einsiedler.

Wir können uns nicht alle in Klöster einschließen, um nur der Betrachtung und dem Gebet zu leben, wie die vielen Ordensleute früherer Zeiten.

Wir können auch nicht auf Säulen stehen und dort oben unter freiem Himmel unsere Jahre dahinbüßen, wie ein Stylit.

Nein! Nicht in den Einöden und Wüsten allein wohnt die Heiligkeit, nicht in die Klöster ist sie verschlossen, nicht auf Säulen büßt sie – in den Herzen wohnt sie, in der Liebe Gottes, im christlichen Leben und Sterben.

Unser Herz ist die heiligste Einsamkeit, wenn nur Gott in ihm wohnt.

Unser Herz ist die heiligste Entsagung, wenn es entsagt der mutwilligen Sünde.

Unser Herz ist die heiligste Buße, wenn es traurig über das Böse und demütig vor Gott ist.

Nicht all die Taten der Heiligen sollen wir nachahmen, sondern ihren Sinn.

Nicht all ihre Handlungen sollen wir uns zum Beispiel nehmen, sondern mit ihrem Geist uns durchdringen.

Dies können wir in jedem Augenblick und an jedem Ort und bei jedem Tun, denn überall und immer haben wir uns selbst, überall und immer haben wir Gott.



Aus den zwölf Stämmen Israels (Offb 7,4 ff) und aus allen Völkern, ohne Unterschied zwischen ihnen, hat der Herr seine Heiligen erwählt. Es sind unter ihnen Menschen aus jedem Alter, weil jegliches Alter zum Himmel gelangen kann, aus jeglichem Stand, weil kein Stand, kein Beruf, keine Abstammung der Heiligkeit im Weg steht. Die einen saßen auf Thronen, die anderen lebten in dunkler Verborgenheit. Einige waren Soldaten, andere lebten im Gewirr des Handels, waren Arbeiter oder Bauern. Wieder andere waren Regierende oder hatten hohe Ämter, andere waren im Dienst der Kirche. Und wieder andere lebten als Einsiedler oder im Kloster, als Jungfrauen und Verheiratete, als Witwen und Sklaven. Mit einem Wort, es gibt keinen Stand, der nicht seine Heiligen hat. Aber wie haben sie sich geheiligt? Jeder von ihnen erfüllte seine Pflichten im Beruf und in der Familie, jeder von ihnen benützte zu seinem Heil die gewöhnlichen Gegebenheiten seines Lebens, glückliche oder unglückliche Verhältnisse, Gesundheit wie Krankheit, Ehre wie Verachtung, Reichtum und Armut. Der Herr wirkt auf unendlich vielfältige Weise. Danken wir ihm dafür von ganzem Herzen.



Um aber den Eifer und das Streben nach dieser Seligkeit nicht aufzugeben, dürfen wir nie das Beispiel der Heiligen aus dem Auge verlieren. Die Betrachtung ihrer Heiligkeit und Unsterblichkeit wird uns schützen vor den Angriffen des Teufels und seinen Verführungen. Sie wird in uns einen heiligen Widerwillen gegen die trügerischen Vergnügungen dieses Lebens erwecken und uns mit Mut erfüllen. Die Heiligen haben uns durch ihr Beispiel den Weg vorgezeichnet, den wir gehen müssen. Sie waren, was wir sind, Pilger auf Erden. „Elias“, sagt der Apostel Jakobus, „war ein Mensch wie wir“ (Jak 5,17), ausgesetzt denselben Schwierigkeiten. Dennoch haben sie sich alle geheiligt. Umsonst suchen wir also nach Ausreden, nach Hindernissen in unserem Leben, die wir erst überklettern müssten. Die Heiligen befanden sich in denselben Umständen, und vielleicht in noch gefährlicheren. Wie viele hatten zu kämpfen gegen die Verlockungen der Unzucht, gegen die Versuchungen der Macht und Ehre und Größe und Kariere in der Welt, gegen die Verführungen der Schmeichelei, gegen die Ungerechtigkeit der Feinde, gegen die Schrecknisse der Gefängnisse und Folter, gegen die Wut der Verfolger, gegen die Grausamkeit der Schergen? Und sie siegten nicht nur über all diese Schwierigkeiten, sondern benützten sie sogar als wirksame Mittel zum Heil, indem sie dadurch wachsamer über sich selbst, eifriger im Gebet, enthaltsamer, bußfertiger und tätiger in der Ausübung der guten Werke wurden.



Wie wollen wir also unsere Schwachheit oder unsere Verhinderungen entschuldigen? Die Heiligen waren aus derselben Erde gebildet, wie wir. Aber sie kannten ihre Schwächen besser als wir. Sie vermieden alles, was das Feuer ihrer Leidenschaften entflammen konnte. Sie mieden die Gelegenheiten zu Sünde. Sie begründeten sich immer mehr in der Demut. Dadurch siegten sie über sich selbst, über ihre inneren Feinde und über ihre Feinde von außen. Es liegt nur an uns, auf dieselbe Weise dieselbe Vollkommenheit zu erreichen. Das Blut Jesu Christi ist für uns, wie für sie vergossen worden. Die Gnade des Erlösers mangelt uns nicht, wie sie ihnen nicht mangelte, aber wir wollen sie oft nicht benützen. Wenn Schwierigkeiten und Hindernisse uns entgegenstehen, wenn Versuchungen uns schrecken, wenn die Feinde unseres Heils uns anzufallen drohen, verlieren wir den Mut nicht, sondern verdoppeln wir vielmehr unser Vertrauen, mit Josua zum Herrn rufend: „Der Herr ist mit uns, was sollten wir fürchten?“



Wenn uns die Welt verfolgt, so erinnern wir uns, dass die Heiligen sie bekämpft haben und siegreich aus allen Kämpfen hervorgegangen sind.

Wenn unsere Leidenschaften sich heftig in uns empören, so hat uns Jesus Waffen gegeben sie zu unterwerfen, und sie unter der Gewalt des Heiligen Geistes zu unterwerfen.

Was haben viele Heilige nicht alles erlitten! Aber sie widerstanden, wie der heilige Johannes der Täufer, ihren Anfällen durch Wachen, Enthaltsamkeit und stille Zurückgezogenheit. Der Herr ließ sie den Sieg über diese Feinde ihres Heils davon tragen.

Folgen wir also den Heiligen mutig nach. Lernen wir von ihnen mit Geduld unser Kreuz tragen, der Welt und uns selbst entsagen, ein Leben der Arbeit, des Gebets und der Buße führen. Wir stürzen uns ins Verderben, wenn wir einen anderen Weg gehen, wenn wir den Weg durch die weite und bequeme Pforte wählen.



Es gibt nur einen Gott, einen Erlöser, ein Evangelium, ein Paradies. Es gibt nur ein Gesetz, und das ist unwandelbar. Es ist ein sehr gefährlicher Irrtum zu glauben, die in der Welt lebenden Christen seien nicht gehalten, nach Vollkommenheit zu streben, oder könnten auf einem anderen Weg als die Heiligen zur himmlischen Seligkeit gelangen. Man redet sich gern nach dem Beispiel der Menschenmassen ein, es gebe einen Mittelweg zum Himmel, sozusagen einen Weg der „normalen Christen“, und auf diesem Mittelweg glaubt man mit der einen Hand auf dem Altar Gottes den Weihrauch zu opfern und mit der anderen nach der Weltlust greifen zu können. Dieser irrigen Meinung zufolge, obgleich die Welt dem Evangelium nicht folgt, bemüht man sich die Grundsätze der Welt mit den Aussprüchen des Erlösers zu vereinbaren. Als wenn im Tempel Gottes dem Laster ein Altar gebaut werden könnte. Man vergisst scheinbar, dass die von Jesus uns gegebene Lehre alle ohne Unterschied angeht, die sich als Christen bekennen. Alle müssen nach dem Geist Jesu streben und sein Leben in sich nachbilden. Davon hängt unser Heil ab, davon hängt die Teilnahme an seiner Herrlichkeit ab. In dieser Beziehung gibt es keinen Unterschied ob unter den Geistlichen, den Ordensleuten und den Weltleuten. Das Gesetz ist allgemein. Der Unterschied liegt nur in den Mitteln. Alle müssen sich heiligen und für die Welt verloren sein. Wenn man allerdings das Leben der meisten Christen untersucht, findet man da den Kampf gegen die Leidenschaften? Herrscht der Geist Jesu Christi in ihren Herzen, beseelt er ihre Handlungen? Bemerkt man in ihrem Leben nicht mehr den Geist der Welt, die Ehrabschneidung, den Neid, den Zorn, die Rachsucht, die Eitelkeit, die Weltliebe, den Stolz, die Ehrsucht? Vergeblich möchten sie vorbringen, dies seien Fehler, die jedem passieren, Fehler, von denen man überrascht wird. Es sind Leidenschaften von denen ihr Herz beherrscht ist. Vergebens werden sie sich eines geordneten Lebens, des öfteren Kirchenbesuchs oder der Spendentätigkeit rühmen, all dies ist unvollkommen: so lange ihnen die Grundlage des Glaubens mangelt, so lange ihre Leidenschaften nicht überwunden sind, haben sie jenen wahren Geist des Christentums nicht, der das Kennzeichen aller Heiligen ist.



Wenn wir das Leben der Heiligen Gottes betrachten, welchen Eifer, welche Gottseligkeit erblicken wir da! Mit welcher ehrfürchtigen Aufmerksamkeit hörten und erforschten sie das göttliche Wort? Mit welcher glühenden Andacht betrachteten sie das Gesetz des Herrn! Wie suchten sie ihr Leben nach jedem Wort des Evangeliums einzurichten! Mehr wussten sie, als alle Wissenschaften lehren können, wenn sie den Weg zur Seligkeit wussten, den keine Wissenschaft zeigen kann, als allein die Wissenschaft des Heils. Weiser waren sie als alle Weisen der Welt, wenn sie die Weisheit der Demut besaßen, gegen die jede andere Weisheit nichts als Torheit ist. Glücklicher waren sie, als alle Glücklichen, wenn sie das Glück der göttlichen Liebe genossen, gegen das jede Erdenfreude eine Marter ist. Und mit dieser Wissenschaft ausgerüstet, und mit dieser Weisheit erleuchtet, und von dieser Liebe beseelt, verachteten sie den Spott und die Ehren der Welt, und priesen sich selig, um des Kreuzes willen verachtet, um ihres Heilandes willen verfolgt und getötet zu werden. Aber wo ist unter uns diese Beachtung des Gesetzes des Herrn? Wo das Streben nach der Vollkommenheit des Evangeliums? Wo der unermüdliche Eifer, sich nach dem Beispiel des Gottessohnes zu bilden? Viele sind sicher erkaltet, viele schlafen, viele schämen sich auch des Evangeliums, schämen sich ihres Heilands!



Unrecht wäre es sich über die Strenge und Schwere des Gebots der Nachfolge Jesu Christi beklagen zu wollen. Hängt es denn von uns ab, den Weg zu erweitern, den uns der Herr als schmal angegeben hat? Man stößt ohne Zweifel auf Schwierigkeiten. Aber wer von Mut erfüllt ist, wird sie besiegen. Und sollte der Himmel, der die Heiligen so viel kostete, uns umsonst gegeben werden? Erwirbt man sich denn so ganz ohne Mühe auch nur einige zeitliche Vorteile? Nein, denn die wahre Freiheit und die Seelenzufriedenheit werden erst die Früchte der ernsthaften Nachfolge Jesu sein. Diese und andere Schätze sind dann die Stützen der Gläubigen auch in den härtesten Prüfungen.



Vergleichen wir einmal die mächtigen Herrscher auf Erden, die Regierenden mit einem demütigen Diener, einer demütigen Dienerin Gottes.

Die Macht, der Reichtum, die Eitelkeit und die Leidenschaften machen das eingebildete Glück der Regierenden aus. Die Menschen drängen sich, ihnen zu schmeicheln und zu gehorchen und kommen ihren leisesten Wünschen zuvor. Die Regierenden genießen das ihnen guttuende „Bad in der Menge“. Wellness der Politiker! Die Menschen sinken vor manchen Staatslenkern in Ehrfurcht auf ihre Knie. Auf ihren Befehl rücken Kriegsheere aus, werden Länder verwüstet, oder müssen Menschen ihr Leben lassen. Ein Blick, von ihnen ausgegangen, kann schon harte Strafe sein, ein kleiner Wink, eine Belohnung. Und kaum einer wagt es, Rechenschaft von ihnen zu fordern, sondern naht sich glücklich und fühlt sich hochgeehrt, wenn Regierende sich würdigen ein sogenanntes „Selfie“ mit einem armen Schlucker vom Volk zu gestatten oder ein Autogramm zu geben. Wenn ein Regierender sich würdigt, die Huldigungen des Volkes anzunehmen, die sich dafür abmühen gleich Sklaven, dann ist in seinen Augen zu lesen, welche Art Opfer er von ihnen erwartet. Dies ist, was die Welt bewundert.

Doch nur die Dienerinnen und Diener Gottes genießen Unabhängigkeit und Freiheit. Sie sind nur mit ihrer Pflichterfüllung beschäftigt. Gefasst in widrigen Schicksalen, erheben sie sich über alle menschlichen Rücksichten, weil sie losgetrennt sind von der Welt, ohne jedoch der Liebe entfremdet zu sein, die sie hinzieht, am Glück und Unglück ihres Nächsten teilzunehmen. Angriffe und Beleidigungen bringen sie nicht aus der Fassung, sie benützen sie vielmehr als Mittel, auf dem Pfad der Nachfolge Jesu immer weiter voranzuschreiten.

Die Unruhen und Mühsale eines Regierenden steigen mit seiner Macht. Und diese Macht gibt gewöhnlich den Leidenschaften eine größere und drückendere Herrschaft. Und hängt denn übrigens seine Größe und Macht nicht selbst von den anderen Menschen ab, deren Gunst so wandelbar ist? Will er als Tyrann herrschen, so muss er versichert sein, beinahe ebenso viele geheime Feinde, als Untertanen zu haben; will er sich durch seine Milde und Freundlichkeit beliebt machen, wird er nicht ein blindes und undankbares Volk finden, dass vielleicht seine Wohltaten missbraucht. Schließen wir hieraus auf die Hinfälligkeit der weltlichen Regierenden. Haben vielleicht ihre Reichtümer besseren Bestand? Oder sind sie nicht vielmehr die Ärmsten unter den Menschen, da ihre Bedürfnisse größer und ihre Begierden unersättlicher sind? Der Reichste ist der, der am wenigsten Bedürfnisse hat, der nicht weiter begehrt, und mit der Lage, in der er sich befindet, zufrieden ist. Die Vergnügen eines Regierenden in Politik oder Wirtschaft sind eben nicht die größten, weil er sich diese leichter als andere Menschen verschaffen kann. Und in der Tat die Freuden der Welt bestehen hauptsächlich im Streben danach. Oder doch, je mühevoller das Streben war, desto höher wird ihr Wert angeschlagen. Ist ein Regierender nicht tugendhaft, so ist sein Herz der elendste Spielball der Leidenschaften, die ihn beherrschen. Tausend kummervolle Sorgen vergiften ihm jede Freude und jeden Genuss. Aman, der unter seines Königs Namen dem Perserreich gebot, verlebte seine Tage in bitterer Traurigkeit, weil der Jude Mardochäus am Thron des königlichen Palastes stets seine Knie nicht vor ihm beugte. So macht das geringste Hindernis, ihre Leidenschaften zu befriedigen, die Bösen unzufrieden und unglücklich. Ihre Vergnügen sind nur Eitelkeit. Die falsche Freude, die ihnen eine vorübergehende Befriedigung ihrer Leidenschaften gewährt, entschwindet bald, um quälenden Unruhen Raum zu geben. Und diese Unruhen sind, eben weil sie vor den anderen Menschen verheimlicht werden müssen, nur desto drückender. Wie viele, die den Gipfel menschlicher Ehren erstiegen haben, sind sich selbst eine unerträgliche Last?


Schließen wir hieraus mit dem heiligen Chrysostomus, dass man nicht in den menschlichen Leidenschaften das Glück suchen darf. Eine Wahrheit, die auch durch die Aussprüche der ewigen Weisheit bestätigt wird, die uns zugleich lehrt, dass nur der wahrhaft glücklich ist, der sich auf dem Weg der Nachfolge Christi befindet. Nur dieser Weg führt uns zum Glück, und gewährt uns schon auf der Erde die höchste Seelenzufriedenheit, zu der wir hier bereits fähig sind.

Wir rühmen uns, sagt der heilige Paulus, wir rühmen uns in der Hoffnung auf die Herrlichkeit der Kinder Gottes. Würde sich uns, wie einem Johannes, der Himmel sich öffnen, würden wir schauen können diese Herrlichkeit der Heiligen, die da um den Thron des Lammes stehen und heilig, heilig singen, die da rufen mit den Engeln in himmlischer Freude: Preis dem Lamm, das für uns getötet wurde, Preis und Ehre und Verherrlichung und Macht in alle Ewigkeit! Doch kein unverklärtes Auge kann die Herrlichkeit der Verklärten schauen. Kein Ohr hat es gehört, kein Auge gesehen, in keines Menschen Herz ist es gekommen, was der Herr denen aufbewahrt, die ihn lieben. Dort in dem Reich der Seligen drohen keine Gefahren mehr, lockt keine Verführung mehr zur Sünde; dort sind alle Anstrengungen, alle ängstigenden Sorgen verschwunden.


Selig sind dort die Armen im Geist, denn sie besitzen die Schätze des Himmels; selig dort die Sanftmütigen, wenn sie schauen denjenigen, der einst sagte: lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und demütigen Herzens; selig, die da weinten und trauerten auf der Erde, denn sie genießen den ewigen unwandelbaren Trost; selig dort, die da Durst hatten nach Tugend und Gerechtigkeit, denn sie empfangen ihren Lohn, den Lohn der Tugend aus den Händen des Richters; selig, die da Barmherzigkeit übten, denn sie preisen ewig die Barmherzigkeiten Gottes in der Gemeinschaft der Heiligen; selig, die im Leben ein reines Herz hatten, denn sie leben und lieben in dem, den kein Unreiner schauen wird; selig die Friedfertigen, denn sie sind die Kinder Gottes, denen das ewige Wort selbst Frieden auf die Erde brachte; selig dort, die da Verfolgung leiden mussten ihres Glaubens wegen, denn der Herr trocknet alle Tränen von ihrem Angesicht; selig dort alle, die da kämpften und duldeten, glaubten und hofften, die da starben um Christi willen, denn Friede und Verherrlichung ist ihr Anteil, und übergroß ihr Lohn im Himmel. Vorüber sind die Stürme der Versuchungen, und sie genießen den Lohn des Sieges. Vorüber ist der Schmerz der Prüfungen, und sie genießen die Freude der Bewährung. Vorüber sind alle die Stürme des Leidens, und sie genießen einen ewigen seligen Tag. An den sie glaubten, sie schauen ihn; auf den sie hofften, sie besitzen ihn; den sie liebten mit der Liebe der Aufopferung, sie lieben ihn mit der Liebe der Vergeltung und kosten in diesem Schauen, Besitzen und Lieben die namenlose Freude der ewigen Liebe. Möge jener herrliche ewige Tag der Vergeltung uns allen aufgehen, den keine Nacht verdunkelt, den die Herrlichkeit Gottes erleuchtet! Möge er uns aufgehen dieser wunderbare freudige Tag, der sich nicht wandelt und nicht wechselt und nicht untergeht! Er leuchte uns ewig in seiner unwandelbaren Schönheit. Ja, er leuchte uns einst, dieser große Tag, den die Heiligen schauen, er leuchte uns allen, dass wir dort in der Gemeinschaft der Heiligen bei Gott das ewige Fest feiern, die wir uns als ihre Verehrer bekennen.



Der heilige Bernhard sagt:


„Unser und nicht der Heiligen Vorteil ist es, dass wir ihr Andenken ehren . . . Ich denke nie an sie, ohne in mir ein glühendes Verlangen nach ihrer Gesellschaft, ihrer Glückseligkeit und ihrer Fürbitte zu empfinden. An die Heiligen denken, ist sie gewissermaßen sehen. Hierdurch finden wir uns unserem besseren Teil nach in das Land der Lebenden versetzt, wofern die Liebe dahin unsere Gedanken begleitet. Dort sind die Heiligen wirklich gegenwärtig, und wir sind durch unsere Wünsche bei ihnen. Ach, wann werden wir mit unseren Vätern vereinigt sein! Wann werden wir die Mitbürger der seligen Geister, der Patriarchen, der Propheten, der Apostel, der Märtyrer, der Jungfrauen sein? Wann werden wir den Chören der Heiligen beigesellt werden, das Andenken an einen jeden aus ihnen, ist, sozusagen, ein neuer Sporn, oder vielmehr eine Fackel, die das in unseren Seelen brennende Feuer vermehrt, so dass wir mit glühendem Verlangen nach dem Glück sie zu sehen, sie liebend zu umfassen, uns sehnen, und schon in ihrer Mitte zu sein glauben. Aus dem Ort unserer Verbannung vereinigen wir uns durch Seelenwünsche mit der ganzen Versammlung der Heiligen, bald diesen, bald jenen betrachtend. Wie groß wäre unsere Feigheit, wenn sich unsere Seelen nicht zu dieser heiligen Schar hinaufschwängen, wenn unsere Herzen nicht in beständigem Sehnen schmachteten? Die Kirche der Erstgeborenen ruft aus, und wir antworten nicht? Die Heiligen wünschen uns bei sich zu haben, und wir verachten sie . . . ? Kommen wir in glühendem Eifer den uns Erwartenden zuvor, beeilen wir uns in die uns erharrende Gesellschaft aufgenommen zu werden.“

Nach diesem spricht der Heilige von dem Verlangen nach der Seligkeit der Heiligen und von ihrer mächtigen Fürbitte:

„Erbarmt euch meiner, erbarmt euch meiner, ihr meine Freunde. Ihr kennt unsere Gedanken, unsere Gebrechlichkeit, unsere Unwissenheit und die Schlingen unserer Feinde. Ihr wisst, wie schwach wir und wie grimmig unsere Feinde sind. Ihr habt dieselben Versuchungen bestanden, ihr habt über dieselben Angriffe gesiegt, ihr seid denselben Schlingen entronnen. Was ihr selbst gelitten habt, hat euch mitleidig gemacht . . . Eure Herrlichkeit kann ohne uns nicht vollendet sein.“

Von der vielvermögenden Fürsprache der Heiligen, die wir besonders durch die Feier ihrer Feste uns verdienen sollen, sagt der heilige Bernhard Folgendes:

„Der mächtig auf der Erde war, ist es noch mehr im Himmel, vor dem Angesicht des Herrn. Wenn er während seines sterblichen Lebens die Sünder bemitleidete und für sie betete, warum sollte er jetzt nicht für uns beten, und zwar umso glühender, als er unsere Bedürfnisse und Armseligkeiten vollkommener kennt? Der Himmel hat dessen Gesinnungen nicht verändert, sondern dessen Liebe nur vermehrt. Obgleich des Leidens nicht mehr fähig, ist er doch noch allzeit des Mitleids empfänglich. Vor dem Thron der Barmherzigkeit stehend, muss er auch Barmherzigkeit fühlen.“


Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 03.07.2021 12:36 | nach oben springen

#1182

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 04.07.2021 12:06
von Blasius • 3.929 Beiträge



Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

Liebe Leserinnen und Leser,


Der Brief des Jakobus, Kapitel 4

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Warnung vor Zwietracht und Weltsinn


Jak 4,1 Woher kommen die Kriege bei euch, woher die Streitigkeiten?
Doch nur vom Kampf der Leidenschaften in eurem Innern.

Jak 4,2 Ihr begehrt und erhaltet doch nichts. Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts erreichen. Ihr streitet und führt Krieg. Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht bittet.

Jak 4,3 Ihr bittet und empfangt doch nichts, weil ihr in böser Absicht bittet,
um es in eurer Leidenschaft zu verschwenden.

Jak 4,4 Ihr Ehebrecher, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist?
Wer also ein Freund der Welt sein will, der wird zum Feind Gottes.

Jak 4,5 Oder meint ihr, die Schrift sage ohne Grund: Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist,
den er in uns wohnen ließ.

Jak 4,6 Doch er gibt noch größere Gnade; darum heißt es auch:
Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade.

Jak 4,7 Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand; dann wird er vor euch fliehen.

Jak 4,8 Sucht die Nähe Gottes; dann wird er sich euch nähern.
Reinigt die Hände, ihr Sünder, läutert euer Herz, ihr Menschen mit zwei Seelen!

Jak 4,9 Klagt und trauert und weint! Euer Lachen verwandle sich in Trauer, eure Freude in Betrübnis.

Jak 4,10 Demütigt euch vor dem Herrn; dann wird er euch erhöhen.

Jak 4,11 Verleumdet einander nicht, Brüder! Wer seinen Bruder verleumdet oder seinen Bruder verurteilt, verleumdet das Gesetz und verurteilt das Gesetz; wenn du aber das Gesetz verurteilst, handelst du nicht nach dem Gesetz, sondern bist sein Richter.

Jak 4,12 Nur einer ist der Gesetzgeber und Richter: er, der die Macht hat,
zu retten und zu verderben. Wer aber bist du, dass du über deinen Nächsten richtest?

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Warnung vor Selbstsicherheit


Jak 4,13 Ihr aber, die ihr sagt: Heute oder morgen werden wir in diese oder jene Stadt reisen,
dort werden wir ein Jahr bleiben, Handel treiben und Gewinne machen -,

Jak 4,14 ihr wisst doch nicht, was morgen mit eurem Leben sein wird.
Rauch seid ihr, den man eine Weile sieht; dann verschwindet er.

Jak 4,15 Ihr solltet lieber sagen: Wenn der Herr will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun.

Jak 4,16 Nun aber prahlt ihr voll Übermut; doch all dieses Prahlen ist schlecht.

Jak 4,17 Wer also das Gute tun kann und es nicht tut, der sündigt.


https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/jak4.html


Liebe Grüße, Blasiuss


zuletzt bearbeitet 04.07.2021 12:09 | nach oben springen

#1183

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 05.07.2021 08:50
von Blasius • 3.929 Beiträge



Blut Jesu Christi



Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

Liebe Leserinnen und Leser,

Während des Monats Juli betet die Kirche zur Verehrung des kostbaren Blutes unseres Erlösers Jesus Christus, der durch sein durchbohrtes Herz unsere Sünden gesühnt hat, die Litanei vom Kostbaren Blut Jesu Christi.

In allen Häusern der Priesterbruderschaft St. Pius X. wird diese Litanei im Juli täglich gebetet. „„Nichts ist so imstande, unser Herz mit glühender Liebe für die heilige Person unseres Herrn zu erfüllen, als die Betrachtung unserer Erlösung durch sein kostbarstes Blut" (Kardinal Vaughan).

Litanei vom Kostbarsten Blut Jesu Christi
V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus, erbarme Dich unser
V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus höre uns
V./ A. Christus erhöre uns
V. Gott Vater im Himmel, A. erbarme Dich unser.
Gott Sohn, Erlöser der Welt
Gott Heiliger Geist
Heiligste Dreifaltigkeit, ein Einiger Gott

V. Blut Christi, A. rette uns
Blut Christi, des Eingeborenen des ewigen Vaters
Blut Christi, des menschgewordenen Wortes
Blut Christi, des Neuen und ewigen Bundes
Blut Christi, n der Todesangst zur Erde geronnen
Blut Christi, bei der Geißelung vergossen
Blut Christi, bei der Dornenkrönung verströmt
Blut Christi, am Kreuze ausgegossen
Blut Christi, Kaufpreis unseres Heiles
Blut Christi, einzige Vergebung der Sünden
Blut Christi, im Altarsakrament Trank und Reinigung der Seelen
Blut Christi, Strom der Barmherzigkeit
Blut Christi, Besieger aller bösen Geister
Blut Christi, Starkmut der Märtyrer
Blut Christi, Kraft der Bekenner
Blut Christi, Lebensquell der Jungfrauen
Blut Christi, Stütze der Gefährdeten
Blut Christi, Linderung der Leidenden
Blut Christi, Trost der Weinenden
Blut Christi, Hoffnung der Büßenden
Blut Christi, Zuflucht der Sterbenden
Blut Christi, Friede und Wonne aller Heiligen
Blut Christi, Unterpfand des ewigen Lebens
Blut Christi, Erlösung aus den Tiefen des Reinigungsortes
Blut Christi, aller Herrlichkeit und Ehre überaus würdig

V. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. verschone uns, o Herr.
V. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. erhöre uns, o Herr.
V. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. erbarme Dich unser.

V. Lasset uns beten. – Allmächtiger ewiger Gott, Du hast Deinen eingeborenen Sohn zum Erlöser der Welt eingesetzt und wolltest durch sein Blut Dich versöhnen lassen, so lasse uns denn, wir bitten Dich, den Lösepreis unseres Heiles verehren und durch seine Kraft vor den Übeln dieses Lebens auf Erden beschirmt werden, so dass wir uns im Himmel ewig seiner Frucht erfreuen dürfen, durch Christus unseren Herrn.

A. Amen

https://www.fsspx.at/de/news-events/news...u-christi-16751

Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 05.07.2021 08:51 | nach oben springen

#1184

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 10.09.2021 20:44
von Blasius • 3.929 Beiträge



Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

Liebe Leserinnen und Leser,

Pre­digtreihe: Der Heils­plan Got­tes (Teil 9)
22. März 1987

Die Offen­ba­rung des gött­li­chen Heils­plans

Im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Gott hat den ers­ten Men­schen die Sünde ver­zie­hen. Sie besa­ßen beim Sün­di­gen nicht die­selbe helle Erkennt­nis wie die Engel. Außer­dem trat das Böse von außen als eine ver­füh­re­ri­sche Macht an sie heran. Schließ­lich zeig­ten sie ja bis zu einem gewis­sen Grade auch Ein­sicht in ihre Schuld. Darum hat Gott ihnen ver­zie­hen, und er hat sie und ihre Nach­kom­men nicht ohne Hoff­nung gelas­sen.

Bereits im 1. Buch der hei­li­gen Schrift steht das Proto-Evan­ge­lium – also die erste Kunde von der Froh­bot­schaft – und sie lau­tet: „Feind­schaft will ich set­zen zwi­schen dir und dem Weibe, zwi­schen dei­ner Nach­kom­men­schaft und ihrer Nach­kom­men­schaft. Sie wird dir den Kopf zer­tre­ten und du wirst ihrer Ferse nach­stel­len.“ Die­ses Proto-Evan­ge­lium ist an die Schlange, also an das böse, ver­füh­re­ri­sche Prin­zip, gerich­tet, und es beinhal­tet ein­mal, daß zwi­schen der Nach­kom­men­schaft der Schlange, also dem Teu­fel und sei­ner Gefolg­schaft, und der Nach­kom­men­schaft des Wei­bes Feind­schaft, Kampf, erbit­ter­ter Kampf herr­schen werde. Und einer aus die­ser Nach­kom­men­schaft wird der Schlange den Kopf zer­tre­ten, d.h. er wird den Sieg in die­sem Kampf errin­gen und so das ganze Men­schen­ge­schlecht von die­ser Schlan­gen­herr­schaft befreien. Die­ses Proto-Evan­ge­lium, diese erste Ver­kün­di­gung des kom­men­den Erlö­sers, ist nicht allein geblie­ben. Immer wie­der im Laufe der Geschichte hat Gott durch Offen­ba­run­gen den Offen­ba­rungs­trä­gern Ver­hei­ßun­gen bezüg­lich des kom­men­den Erlö­sers gege­ben. Dem Abra­ham hat Gott ver­spro­chen: „In dir wer­den geseg­net sein alle Geschlech­ter der Erde.“ Das will sagen: Aus dem von ihm her­vor­ge­hen­den Samen wer­den ein­mal Men­schen erschei­nen und Gescheh­nisse sich ereig­nen, die für die ganze Mensch­heit ein Segen sein wer­den, vor allem der eine, der als der Schlan­gen­zer­tre­ter in sei­ner Nach­kom­men­schaft auf­tre­ten wird. Die Ver­hei­ßun­gen sind dann wei­ter­ge­gan­gen an Isaak und Jakob. Die Patri­ar­chen waren die ers­ten Emp­fän­ger und Trä­ger die­ser Ver­hei­ßun­gen. Patri­ar­chen nen­nen wir die Urvä­ter vor der Sint­flut und nach der Sint­flut.

Nach ihnen kamen die Pro­phe­ten. Die Pro­phe­ten waren got­ter­leuch­tete Män­ner, die im Namen Got­tes und im Auf­trag Got­tes zum Volke spra­chen. Sie hat­ten zwei Auf­ga­ben, näm­lich ein­mal, das Volk von der Sünde abzu­hal­ten, und zum ande­ren, den Glau­ben an den Erlö­ser in ihm leben­dig zu erhal­ten. Die Pro­phe­ten wur­den aus den ver­schie­dens­ten Lebens­stän­den genom­men. Amos war ein Hirte; Isaias stammte aus könig­li­chem Hause; Eli­säus wurde vom Pfluge weg zum Pro­phe­ten­dienst geru­fen. Meh­rere Pro­phe­ten waren unver­ehe­licht, Elias, Eli­säus, Jere­mias. Fast alle Pro­phe­ten wur­den ver­folgt. Das ist Pro­phe­ten­schick­sal.

Wir zäh­len etwa 70 Pro­phe­ten. Der größte unter ihnen ist Isaias. Er hat vom Erlö­ser geweis­sagt in einer Weise, die unüber­trof­fen ist, und des­we­gen heißt er der Evan­ge­list unter den Pro­phe­ten. Eine ganze Reihe von Pro­phe­ten hat Schrif­ten hin­ter­las­sen. Wir nen­nen sie die Schrift­pro­phe­ten, und zwar gibt es unter ihnen 4 große und 12 kleine Pro­phe­ten. Der letzte Pro­phet ist Mala­chias, er lebte etwa um 450 v. Chr.

Diese Pro­phe­ten haben nun von dem Erlö­ser geweis­sagt, von sei­ner Per­son, von sei­ner Ankunft, von sei­nem Leben und Lei­den, von sei­ner Ver­herr­li­chung, und viele die­ser Texte sind uns aus dem Laufe des Kir­chen­jah­res bekannt. Wir erin­nern uns, daß der Pro­phet Mich­äas geweis­sagt hat: „Und du, Beth­le­hem im Lande Juda, bist kei­nes­wegs die kleinste unter den Fürs­ten­städ­ten, denn aus dir wird her­vor­ge­hen der Herr­scher, der mein Volk regie­ren soll.“ Also die Ankunfts­stätte des Erlö­sers, der Geburts­ort, wurde vor­her­ge­sagt.

Auch der Zeit­punkt sei­nes Erschei­nens wurde ange­kün­digt, es sollte näm­lich sein, wenn der Tem­pel noch steht. Der Tem­pel ist bekannt­lich 70 n.​Chr. zer­stört wor­den. Der Tem­pel, der zur Ankunfts­stätte des Mes­sias wer­den sollte, war frei­lich bei wei­tem nicht so schön wie der salo­mo­ni­sche Tem­pel, und die Greise, die den ers­ten Tem­pel noch gese­hen hat­ten, wein­ten, als der zweite auf­ge­rich­tet wurde, weil er eben an Herr­lich­keit mit dem ers­ten nicht kon­kur­rie­ren konnte. Aber der Pro­phet Aggäus trös­tete sie, denn „in die­sen Tem­pel,“ so sagte er, „wird ein­zie­hen der Erlö­ser, der Mes­sias.“ Der Mes­sias sollte kom­men, wenn der Stamm Juda nicht mehr die Königs­herr­schaft trägt. „Nicht wei­chen wird das Zep­ter von Juda, bis der Mes­sias kommt,“ so hatte die pro­phe­ti­sche Ver­hei­ßung vor­her­ge­sagt. Und tat­säch­lich, als Jesus gebo­ren wurde, da war das davi­di­sche Geschlecht nicht mehr in der Königs­herr­schaft. Der regie­rende König Hero­des war ein Fremd­ling, eigent­lich ein Heide und von den Römern auf den Thron gesetzt wor­den.

Auch die Umstände der Geburt wur­den vor­her­ge­sagt, und zwar vom Pro­phe­ten Isaias. „Siehe, die Jung­frau wird emp­fan­gen und einen Sohn gebä­ren.“ Die Jung­frau­en­geburt ist vom Pro­phe­ten Isaias vor­her­ge­sagt wor­den. Das war das Zei­chen, das sich der König Achaz hätte erbit­ten kön­nen, dem er sich aber ver­wei­gert hat. Und des­we­gen: „Gott selbst wird euch ein Zei­chen geben. Siehe, die Jung­frau wird emp­fan­gen und einen Sohn gebä­ren.“

Auch die Wesens­art die­ses Erlö­sers wurde vor­her­ge­sagt. „Gott selbst wird kom­men und euch erlö­sen.“ Also ein uner­hör­tes Ereig­nis; nicht ein irdi­scher Mes­sias, son­dern ein himm­li­scher Mes­sias, ein Gott­kö­nig, ein König nach der Ord­nung des Mel­chise­dech, das sollte der Mes­sias sein. „Gott selbst wird kom­men und euch erlö­sen!“ Und so heißt es denn auch bei Isaias: „Ein Kind ist uns gebo­ren, ein Sohn ist uns geschenkt, sein Name heißt Ema­nuel, er wird genannt Wun­der­rat, Gott­held, Vater der Zukunft, Frie­dens­fürst.“ Alle diese Titel deu­ten auf die über­mensch­li­che Wesens­art die­ses Kin­des hin. Ein Kind gewiß, ein Mensch bestimmt, aber eben von einer ande­ren Qua­li­tät als die sons­ti­gen Men­schen, der in der Gestalt des Men­schen erschei­nende Got­tes­sohn.

Auch von den Wun­dern und Macht­ta­ten des Mes­sias wurde von den Pro­phe­ten Kunde gege­ben. „Gott selbst wird kom­men und euch erlö­sen. Dann wer­den die Augen der Blin­den auf­ge­tan, dann wer­den sich die Ohren der Tau­ben lösen, dann springt der Lahme wie ein Hirsch, und die Zunge des Stum­men wird jauch­zen.“

Wahr­haf­tig, so wurde das Wir­ken des Mes­sias beschrie­ben. Auf eine pro­phe­ti­sche Art wurde er auch von Moses ange­kün­digt: „Einen Pro­phe­ten wie ihn – also wie Moses – will er erwe­cken.“ In beson­ders deut­li­cher Weise ist das Lei­den des Mes­sias im pro­phe­ti­schen Buche des Isaias ange­kün­digt. Da sind es vor allem die Kapi­tel 52 und 53, die soge­nann­ten Got­tes­knecht-Lie­der. Da wird der Mes­sias, der Erlö­ser, beschrie­ben als ein Mann der Schmer­zen.“ Er hat kein Aus­se­hen, daß wir ihn anse­hen möch­ten, er ist der letzte der Men­schen, voll von Beu­len und Strie­men, blu­tig geschla­gen. Wie ein Lamm wird er zur Schlacht­bank geführt; und wie ein Lamm vor sei­nem Sche­rer ver­stummt, so tut er sei­nen Mund nicht auf.“

In ergrei­fen­der Weise hat hier der Pro­phet die Lei­den, die erlö­sen­den, die stell­ver­tre­te­ri­schen Erlö­sungs­lei­den des Mes­sias vor­her­ver­kün­det. Im Laufe der Heils­ge­schichte ist immer wie­der von dem lei­den­den Mes­sias die Rede. „Sie war­fen über mein Gewand das Los,“ so heißt es in einem Psalm, und wir wis­sen, daß sich das erfüllt hat beim Ster­ben unse­res Hei­lan­des.

So haben also die Pro­phe­ten das Wesen des Mes­sias durch die Ver­hei­ßun­gen, die Gott ihnen zu ver­kün­den gab, immer bes­ser erkannt. Dar­über­hin­aus gab es noch eine ganze Reihe von Gestal­ten und Ereig­nis­sen, die Vor­ent­würfe, Schat­ten­risse des Mes­sias waren. Bevor man ein Haus baut, macht man einen Bau­plan, und nach dem Bau­plan erfolgt die Auf­rich­tung des Hau­ses. So ähn­lich ist es auch mit den Gestal­ten und Ereig­nis­sen des Alten Bun­des. Sie waren ein Vor­ent­wurf, ein Auf­riß des­sen, was im Neuen Bunde gesche­hen sollte. Augus­ti­nus hat diese Wahr­heit in die klas­si­schen Worte geklei­det: „Der Neue Bund ist im Alten ver­bor­gen, der Alte Bund ist im Neuen ent­hüllt.“ Und so kön­nen wir viele Gestal­ten und Ereig­nisse nam­haft machen, in denen der Alte Bund vor­her vor­bild­lich zeigt, was im Neuen gesche­hen sollte.

Sol­che Gestal­ten sind bei­spiels­weise Abel und Noe. Abel war der Gerechte, so wie der Mes­sias der ein­zig Gerechte, der ein­ma­lig Gerechte und Hei­lige sein sollte. Er brachte ein unbe­fleck­tes, Gott wohl­ge­fäl­li­ges Opfer dar, wie auch der Herr und Hei­land sich selbst als Gott wohl­ge­fäl­lige Gabe dem Vater im Him­mel dar­brachte. Noe war jener Mann, der die Gerech­ten über die Sint­flut in der Arche ret­tete, ähn­lich wie der Herr Jesus Chris­tus alle, die sich in sei­ner Kir­che ver­sam­meln, aus der Ver­derb­nis und vor der Ver­ur­tei­lung Got­tes ret­tet.

Ein Mann wie der ägyp­ti­sche Josef ist eben­falls ein Vor­ent­wurf des Hei­lan­des. Er wurde ver­kauft um 20 Sil­ber­linge, so wie Chris­tus ver­ra­ten wurde um 30 Sil­ber­linge. Er kam ins Gefäng­nis, aber der Pha­rao befreite ihn; das ist eine Vor­ah­nung, daß der Mes­sias zwar blu­tig ster­ben müsse, aber doch auch glor­reich auf­er­ste­hen werde.

Im Meß­text von ges­tern war ein eigen­ar­ti­ger Vor­ent­wurf des Mes­sias ent­hal­ten. Da war die Rede von Jakob. Jakob hat sich den Segen sei­nes Vaters erschli­chen, indem er sich als sei­nen Bru­der Esau aus­gab. Er hatte sich ein Zie­gen­fell ange­legt, und so erschien er dem Vater als der behaarte ältere Bru­der Esau und erschlich sich so den Segen des Vaters. Wenn die­ser Text jetzt in der Buß­zeit gele­sen wird, dann hat das eine ganz bestimmte Bedeu­tung. So ähn­lich wie näm­lich Jakob die Gestalt eines ande­ren annahm, so ähn­lich – natür­lich auch wie­der unähn­lich, jeder Ver­gleich hinkt – so ähn­lich hat auch der Herr die Gestalt ande­rer ange­nom­men, indem er sich mit den Sün­den der Men­schen belud. Nicht für eigene Sün­den hat er gebüßt, son­dern für die Sün­den sei­ner Brü­der. Des­we­gen, aber auch nur des­we­gen ist Jakob ein Vor­ent­wurf des Hei­lan­des, der für fremde Sün­den gelit­ten hat.

Auch eine ganze Reihe von Ereig­nis­sen des Alten Bun­des deu­ten auf den Mes­sias hin. An ers­ter Stelle das Oster­lamm. Das mußte ein feh­ler­lo­ses Lamm sein, das geschlach­tet wurde und ver­zehrt wurde. Sein Blut, das an die Pfos­ten der Türe gestri­chen wurde, hielt den Todes­en­gel ab, die Israe­li­ten zu ver­nich­ten, wie es mit den Ägyp­tern geschah. So ist also die­ses feh­ler­lose Opfer­lamm ein Vor­bild des makel­lo­sen Opfer­lam­mes Got­tes, Jesus Chris­tus. Ein wei­te­res Vor­bild ist das Opfer am Ver­söh­nungs­tag. Die Israe­li­ten hat­ten die Ange­wohn­heit, am Ver­söh­nungs­tag einen Zie­gen­bock vor­zu­füh­ren. Der Hohe­pries­ter brei­tete seine Hände auf das Haupt des Zie­gen­bocks und über­trug so bild­haft, sym­bo­lisch die Sün­den des Volkes auf die­sen Zie­gen­bock. Dann wurde die­ser Zie­gen­bock – der Sün­den­bock – in die Wüste getrie­ben, und dort ging er zugrunde. Das war eine pri­mi­tive Art und eine ein­fäl­tige Weise, von den Sün­den los­zu­kom­men. Das wahre Opfer, das wahre Opfer­lamm ist Jesus Chris­tus, der ohne Schuld gelit­ten hat und die Sün­den wahr­haft hin­weg­ge­tra­gen hat, weil er sie auf seine eige­nen Schul­tern nahm.

Auch die eherne Schlange in der Wüste ist ein Vor­bild des Hei­lan­des. So sagt der Herr im Johan­nes­evan­ge­lium: „So wie die Schlange in der Wüste erhöht wurde“ – die eherne Schlange –, „so muß der Men­schen­sohn erhöht wer­den.“ Der Blick auf die eherne Schlange in der Wüste ret­tete die Israe­li­ten vor den Schlan­gen, die sie töten woll­ten. Und so ret­tet der Blick auf den gekreu­zig­ten Hei­land die Men­schen, die sich in Glau­ben und Ver­trauen ihm zuwen­den. Jeder, der sich gläu­big dem Herrn am Kreuze zuwen­det, der wird geret­tet.

So sehen wir also, meine lie­ben Freunde, wie die Ver­hei­ßun­gen im Alten Bunde Ent­würfe des­sen waren, was im Neuen Bunde gesche­hen sollte. Auch die Hei­li­gen des Alten Bun­des wur­den durch Chris­tus, durch den Glau­ben an Chris­tus geret­tet, näm­lich durch den Glau­ben an den ver­hei­ße­nen Chris­tus. Wir wer­den geret­tet durch den Glau­ben an den gekom­me­nen Hei­land. Aber beide Male, vor Chris­tus und nach Chris­tus, ist es der Herr, der uns ret­tet, denn in kei­nem ande­ren Namen ist uns das Heil gege­ben als im Namen Jesu Christi.

Amen.

https://www.glaubenswahrheit.org/predigt...98702/19870322/

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#1185

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 19.09.2021 12:29
von Blasius • 3.929 Beiträge



Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

Liebe Leserinnen und Leser,


Jesus, der Gute Hirt (Joh 10)
Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. (Joh 10,14-15)
"Ich bin der gute Hirt." So sagt Jesus von sich selbst. Bereits wenige Verse zuvor hat er sich so bezeichnet und gezeigt, was das bedeutet. Der gute Hirt ist bereit, für seine Schafe sein Leben hinzugeben, und er läuft nicht davon, wenn es brenzlig wird. Hier macht Jesus noch etwas deutlich: der gute Hirt kennt seine Schafe, er kennt diejenigen, die zu ihm gehören.
Kennen, das bedeutet, er weiß um die Bedürfnisse jedes Einzelnen, kennt dessen Stärken und Schwächen und auch dessen Geheimnisse. Können wir selbst vor irgendjemand sagen, dass wir ihn wirklich kennen? Selbst enge Freunde und Ehepartner haben oft Geheimnisse voreinander, geben nicht alles von sich preis.
Jesus aber sagt, dass er die Seinen kennt, so wie er den Vater kennt und der Vater ihn kennt. Ein tieferes Kennen als das zwischen Gott-Vater und Gott-Sohn gibt es nicht, wenn wir der Theologie des Johannesevangeliums folgen. An einer anderen Stelle sagt Jesus: "Ich und der Vater sind eins." (Joh 10,30) Oder auch: "Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn." (Joh 5,19) Vater und Sohn sind untereinander vollkommen eins und sie kennen sich so tief, dass alles Wollen und Tun bei ihnen vollkommen zusammen geht.
Aber da ist noch mehr. Alle, die zu Jesus gehören, sind in diese tiefe Beziehung zwischen Vater und Sohn mit hinein genommen. "Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich." Das Kennen ist also nicht nur einseitig, so dass Gott zwar vollkommen in uns hineinsehen kann, er von sich selbst aber nichts preisgibt. Es ist vielmehr so, dass Gott selbst sich uns so zu erkennen gibt, wie er ist, uns sein innerstes Selbst offenbart, und alle, die zu Jesus gehören, ebenso viel von Gott wissen, wie Gott von den Menschen.
Es ist erstaunlich, wie nahe Gott uns gekommen ist. Das sind nicht nur fromme Sprüche, sondern das ist erfahrbare Wirklichkeit. Doch um das zu erfahren, müssen wir bereit sein, uns auf Gott einzulassen, müssen wir zu ihm gehören wollen. Das bedeutet konkret, Jesus nachzufolgen und so zu leben, wie er es vorgelebt und gelehrt hat. Wir sind dazu fähig, Jesus zeigt uns den Weg, er selbst ist dieser Weg, und wenn wir bereit sind, es zuzulassen, führt er uns in die Mitte Gottes hinein.

Wenn Jesus, der gute Hirte, von sich sagt, dass er die Seinen kennt, so scheint das als etwas Geringes und ist doch das Allergrößte. Das ermessen wir, wenn wir bedenken, was es hieße, wenn Jesus uns nicht kennte. ... Das wäre unser Ende, unsere Verdammnis, unsere ewige Trennung von ihm. Darum bedeutet von Jesus erkannt sein, unsere Seligkeit und Gemeinschaft mit ihm. ...
Es ist die Seligkeit des Vaters, wenn er den Sohn als Sohn erkennt, und es ist die Seligkeit des Sohnes, dass er den Vater als Vater erkennt. Dieses gegenseitige Erkennen ist Liebe und Gemeinschaft. So ist es die Seligkeit des Heilandes, wenn er den Sünder als sein erworbenes Eigentum erkennt, und es ist die Seligkeit des Sünders, wenn er Jesus als seinen Heiland erkennt. Weil Jesus mit dem Vater (und den Seinen) in solcher Gemeinschaft der Liebe und des gegenseitigen Erkennens verbunden ist, darum kann der gute Hirte sein Leben lassen für die Schafe ... und sich so die Herde zum ewigen Eigentum erwerben. (Dietrich Bonhoeffer)
Jesus, guter Hirt,
du kennst mich
und du weißt von mir.
In dieser Zuversicht
darf ich leben
an allen Orten
dieser Welt.

Jesus, guter Hirt,
ich will dich
immer tiefer erkennen
will ganz
zu dir gehören
und mein Leben
dir schenken.

Jesus, guter Hirt,
führe mich,
hin zu dir
leite mich
auf deinem Weg
und lass mich
ewig bei dir sein.
Amen.


https://www.praedica.de/index.htm

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