Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

Liebe Leserinnen und Leser,
"Gebt dem Kaiser was des Kaisers,
und Gott was Gottes ist."
Du sprichst, Herr, und ein Lichtstrahl ist dein Wort.
Beschämt gehn seine argen Feinde fort;
Doch horchen alle Völker, - denn der Frieden
Wird nur durch dein Gesetz der Welt beschieden.
1. Selten löste der Herr die arglistigen Fragen seiner Widersacher, ohne dabei zugleich ein Geheimnis oder eine Sittenlehre auszusprechen. Also ist auch obiger Ausspruch des Herrn ein Grundsatz der Religion und ein Gebot des christlichen Gesetzes. Darum spricht der Apostel Petrus: "Unterwerft euch um des Herrn willen jeder menschlichen Ordnung: dem Kaiser, weil er über allen steht, den Statthaltern, weil sie von ihm entsandt sind." (1. Petrus 2,13a) "Jeder", fügt der Weltapostel bei, "leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt. Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm entgegenstellt, wird dem Gericht verfallen." (Römer 13,1-2) Sehen wir nicht, sogar in unseren Tagen, welche Verheerungen, welche Staatsumwälzungen, welche Gräuel, welches Blutvergießen, welches unaussprechliche Elend der Ungehorsam gegen dieses heilige Sittengebot nach sich zieht.
2. Folgerte aber der Herr, es sei dem Cäsar der Tribut zu geben, weil die Zinsmünze mit Cäsars Bild geprägt war, so zeigte er dadurch uns deutlich, dass wir uns Gott geben sollen, weil das Bild Gottes uns eingeprägt ist. Ihm verdanken wir Dasein und Leben. Opfern müssen wir ihm daher unser ganzes Wesen, unseren Leib und unsere Seele. Wir opfern ihm aber den Leib, "wenn unsere Glieder, die einst der Missetat dienten, nun der Gerechtigkeit zur Heiligung dienen;" wenn wir unsere Kräfte und Fähigkeiten zu seinem Dienst verwenden, und unsere Glückseligkeit nicht in fleischlichen Lüsten, noch in verweslichen Gütern dieser Welt, sondern in ihm suchen. Denn dies ist ein reines, Gott wohlgefälliges Opfer: "sich vor jeder Befleckung durch die Welt zu bewahren." (Jakobus 1,27b)
3. Ganz vorzüglich aber sind wir verpflichtet, den edelsten Teil unser selbst, unsere Seele, ihm zu opfern. Dies aber geschieht durch innerlichen und äußerlichen Gottesdienst, durch Unterwerfung unseres Geistes zum Glauben an seine göttlichen Offenbarungen, durch eine Liebe, die ihn über alles liebt, durch Reinheit des Gewissens und ein Leben nach seinem heiligen Gesetz. Wie haben wir diese Pflicht bis jetzt erfüllt? Haben wir Gott das Leben geweiht, das wir von ihm empfingen? Haben wir seine Gaben zu seiner Ehre verwendet? Säumen wir nicht, diesen Ehrenzins ihm zu bezahlen, der ihm gebührt. Psalm 29,2a: "Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens."
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