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#1171

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 10.02.2021 12:30
von Blasius • 3.929 Beiträge



Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

Liebe Leserinnen und Leser,


Die heilige Scholastika, Äbtissin und Ordensstifterin,

+ 10.2.542?, Schwester des heiligen Benedikt - Fest: 10. Februar



Die heilige Scholastika ist die Zwillingsschwester des heiligen Ordensgründers Benedikt. Zusammen mit ihm erblickte sie im Jahr 380 in dem Städtchen Nursia, halbwegs zwischen Rom und Neapel, das Licht der Welt. Scholastika war ein fröhliches Kind, von Natur aus heiter veranlagt und immer lustig. Deswegen war sie auch bei den Leuten beliebt. Wenn man sie schnellen Schrittes dahineilen sah, freute man sich, wie man sich eben freut, wenn man zufällig eine schöne weiße Taube erblickt. Schon lange galt die weiße Taube als Sinnbild der Unschuld, und von Unschuld strahlte auch das Mädchen Scholastika.



Schon früh half Scholastika hilfsbedürftigen Menschen und war Fürsorgerin den Armen und Kranken in ihrem Heimatstädtchen Nursia. Da war sie auch am richtigen Platz, denn durch ihre Munterkeit machte sie alle Leute froh, und Freude ist bekanntlich die beste Medizin. Da war beispielsweise ein griesgrämiger alter Mann, der jeden Tag vierundzwanzig Stunden lang stöhnte. Oft besuchte Scholastika den Stöhnerich und erzählte ihm ein paar drollige Geschichten. Erst wollte der Alte überhaupt nicht lachen, dann musste er lachen, und schließlich lachte er sich gesund. Auf diese und ähnliche Weise tat Scholastika viel Gutes, und die Leute waren froh mit ihr.



Als später Sankt Benedikt das große Kloster auf dem Cassinoberg gründete, verließ Scholastika zum Leidwesen aller die Heimat, bezog am Fuß des Berges eine Wohnung und nahm sich der Arbeiter an, die das Kloster errichteten, kochte, wusch und flickte für sie und war wie eine Mutter gut zu allen. Und während der ernste Bruder in seiner Zelle betete und sich selten sehen ließ, flog Scholastika wie eine Taube auf der Baustelle umher und rief den Arbeitern manch lustigen Scherz zu, dass sie lachen mussten und dadurch leichter über die Mühen hinwegkamen, die mit der Arbeit unter der heißen südländischen Sonne verknüpft waren.



Ein einziges Mal nur im Jahr erlaubte der strenge Sankt Benedikt der Schwester, dass sie zu ihm kam und sich mit ihm unterhielt. Die beiden trafen sich auf einem Pachthof außerhalb des Klosters und redeten von diesem und jenem einen ganzen Tag lang. Scholastika kam es vor allem darauf an, von dem gelehrten Bruder zu erfahren, wie es im Himmel aussehe, denn dahin sehnte sie sich mit ganzer Seele. Und wenn dann der gelehrte Bruder von den Schönheiten des Himmels erzählt hatte, so war die Schwester wieder getröstet und gestärkt, um für das nächste Jahr das Leben in Freude auszuhalten und alle mit Freude anzustecken.



Jahr für Jahr geschah es so, und als sich die Geschwister wieder einmal trafen, fühlte Scholastika, die ziemlich krank und schwach geworden war, dass sie bei dieser Gelegenheit zum letzten Mal den Bruder auf der Erde sah. Deshalb bat sie ihn gegen Abend, als er sich erhob, um ins Kloster zurückzukehren, er möge doch bei ihr bleiben und ihr noch mehr vom Himmel erzählen. Der ernste Benedikt wollte ihr diese Bitte aber nicht erfüllen und verwies auf die strenge Ordensregel, die es nicht gestatte, dass ein Mönch auch nur eine einzige Nacht außerhalb der Zelle verbringe.



Scholastika war enttäuscht, aber nicht entmutigt und sagte still zu sich selbst: „Warte nur, Bruder, wenn du nicht willst, so wird Gott mir helfen.“ Schalkhaft beugte sie dann den Kopf in die Hände und tat so, als schäme sie sich, eine unpassende Bitte ausgesprochen zu haben. In Wirklichkeit betete sie jedoch herzinnig, Gott solle irgendetwas unternehmen, um den strengen Bruder zum Bleiben zu zwingen. Gott half auch sofort, denn mit Minutenschnelle ging ein Platzregen nieder, der die ganze Nacht anhielt, so dass Benedikt notgedrungen bis zum Morgen bleiben musste und Scholastika mit ihm reden konnte.



Drei Tage später starb sie, und Sankt Benedikt sah von seiner Zelle aus, wie ihre Seele in Gestalt einer weißen Taube zum Himmel emporstieg.



Sehr merkwürdig ist die letzte Zusammenkunft zwischen dem heiligen Benedikt und seiner Schwester Scholastika, die der heilige Papst Gregorius selbst beschrieben hat. Diese Zusammenkunft wird von einem freundlichen Sänger schön auf folgende Weise erzählt:



Scholastika, die gottergebene Nonne,

Des heil`gen Benediktus Schwester, pflegte

Einmal des Jahrs den Bruder zu besuchen.

Einst auch erschien sie zur gewohnten Zeit,

Und nach Gewohnheit stieg der Abt sofort

Von seinem Berg herab, um mit der Schwester

Im nächsten Dörfchen des Gesprächs zu pflegen.



Der Tag verging, die Sonne stand schon tief;

Noch immer wechselten Scholastika

Und Benediktus inhaltreiche Reden.

Die Sonne sank, die Abendröte glänzte;

Das fromme Paar, zum trauten Mahl sich setzend

Fuhr fort des heiligen Gesprächs zu pflegen.

Das Abendrot verblich, der Mond ging auf,

Vom heitern Himmel blitzten hell die Sterne;

Da sprach der fromme Abt: Spät ist die Stunde;

Der Herr sei mit dir, Schwester! fahre wohl!



Doch ahnend sprach Scholastika zu ihm:

Bleib bei mir, Bruder, diese einz`ge Nacht!

Wer weiß, wann wir uns wiedersehn? Wie bald

Ist eine Nacht dahin! Lass bis zum Morgen

Uns reden von des ew`gen Lebens Freuden.



Doch Benediktus sprach: Wie magst du solches

Begehren, Schwester! nicht geziemt dem Mönch,

Zu bleiben außer seines Klosters Ring

Die Nacht hindurch. Ich scheide. Fahre wohl!



Allein Scholastika, die Fromme, lehnte

Gefaltet auf den Tisch die Hände, barg

Ihr Antlitz in die Hände, und betete

Mit solcher Inbrunst, dass die Tränen reichlich

Durch die gekreuzten Finger niedertrofen.



Und ehe sie das Antlitz noch vom Tisch

Erhoben, trübte sich der heitre Himmel.

Der Donner krachte. Blitze flammten rings

Ein schwerer Sturm kam auf. Ein Wolkenbruch

Ersäufte nah und fern das bange Land.

Unmöglich war dem Abt und seinen Freunden

(Steil der Berg, der nasse Fußpfad schlüpfrig)

Für diese Nacht zum Kloster heimzukehren.



Unmutig sprach der Abt: Warum, Schwester,

Hast du mir das getan? wie wird der Mönch

Die Regel ehren, die der Abt nicht hält?



Scholastika sprach kosend: Trauter Bruder,

Dich bat ich, und blieb unerhört. Ich bat

Den Herrn, und er erhörte mich. Er weiß

Um meine Liebe. Lass uns fröhlich sein!



Und fröhlich war der Abt den Rest der Nacht

Mit der geliebten Schwester. Während draußen

Die Stürme brausten, und der Regen klatschte,

Ergötzte sich das gottergebne Paar

In himmlischen Gesprächen. Vieles sprachen

Sie von der Ewigkeit und ihren Freuden,

Und von der süßen Hoffnung, dermaleinst

Den Herrn von Angesicht zu seh`n, und ewig

Bei ihm zu bleiben samt den teuren Freunden.



Zu schnell entfloh die ganze Sommernacht.

Vorüber war der Sturm, die Sonne ging

Erquickend auf, und Benediktus schied

In Frieden jetzt von der geliebten Schwester.



Nach dreien Tagen starb Scholasika;

Und in dem Augenblick, worin sie starb,

Sah Benediktus, einer Taube gleich,

Zum Himmel ihre reine Seele schweben.

Da schlug das Herz ihm. Eine Stimme sprach:

Die Regel, Abt, ist aller Ehre wert,

Doch größter Ehre würdig ist die Liebe.


https://www.marianisches.de


Liebe Grüße Blasius

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#1172

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 28.02.2021 09:19
von Blasius • 3.929 Beiträge



Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

Liebe Leserinnen und Leser,

Herz-Jesu-Predigt: Die Liebe macht sein Herz arm (I) A.
Das göttliche Herz Jesu als Feuerofen der heiligen Liebe
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Erste Predigt.

Die Liebe macht sein Herz arm.

Ihr kennet die Gnade unseres Herrn Jesu Christi,
dass er um euretwillen arm geworden ist.
II. Cor. 8,9.

Herz Jesu

Wenn wir vom Herzen Jesu reden, so meinen wir das wahre und wirkliche Herz des Gottmenschen Jesus Christus. Es ist ein wahrhaft menschliches Herz, bestehend aus Fleisch und Blut; aber auch ein wahrhaft göttliches Herz, weil die menschliche Natur in Jesus vereinigt ist mit der göttlichen Natur in Einer göttlichen Person.

Wir wollen in dieser Novene das göttliche Herz Jesu betrachten in dreifacher Hinsicht, nämlich als Feuerofen der heiligen Liebe, als Schatzkasten aller Gnaden und als Lehrkanzel aller Vollkommenheit.
Zunächst wollen wir es betrachten als Feuerofen der heiligen Liebe. Wunderbar sind die Wirkungen der Liebe im göttlichen Herzen Jesu.
Wir wollen heute eine dieser Wirkungen hervorheben, und ich sage: Die Liebe macht sein Herz arm, denn
in seiner Liebe hat Jesus alles für uns getan, was er tun konnte,
in seiner Liebe hat er uns alles gegeben, was er geben konnte.

Die Liebe zu uns hat ihn in die äußerste Armut versetzt. O göttliches Herz Jesu, lass uns erkennen, wie weit Deine Liebe zu uns Dich gebracht, damit wir uns beeifern, durch dankbare Gegenliebe Dir einigermaßen Deine Liebe zu vergelten. O Maria, du Mutter unseres Jesu, bitte für uns!

I.
In seiner Liebe hat Jesus alles für uns getan, was er tun konnte.

Ihr werdet euch wundern, wenn ich sage: Die Liebe hat das göttliche Herz Jesu in die äußerste Armut versetzt. Kann denn das göttliche Herz Jesu auch arm werden? Dass es wirklich arm geworden, sagt uns ausdrücklich der Apostel Paulus, indem er schreibt: „Er ist um euretwillen arm geworden, da er reich war." (II. Cor. 8,9)
Von der gewöhnlichen leiblichen Armut lässt sich das ganz leicht beweisen. Ihr wisst es ja, wie der heilige Glaube lehrt, dass der Sohn Gottes, der unendlich Reiche, auf die Welt gekommen, ein Menschenkind geworden und wirklich in äußerster Armut seine Geburt im Stalle zu Bethlehem feierte und durchs ganze Leben arm war. Doch von dieser Gattung Armut will ich heute nicht reden. Eine andere Armut will ich euch heute vor Augen stellen, in welche die Liebe zu uns das göttliche Herz Jesus versetzt hat.
Der Sohn Gottes kommt auf die Welt, um alles zu tun und zu leiden, was zu unsrer Rettung und Heiligung erforderlich ist.
Er entfaltet da seinen Reichtum an Liebesdiensten nach allen Seiten. Dreiunddreißig Jahre stehen ihm zur Verfügung; und in diesem Zeitraume gibt es keinen Augenblick, den er nicht für uns verwendete. Der Psalmist sagt von ihm: „Er frohlockt, wie ein Riese, um zu laufen seinen Weg.“ (Ps. 18,6)
Für uns macht er jeden Atemzug, für uns jeden Schritt; für uns redet er jedes Wort, für uns verrichtet er jedes Gebet. Überall predigt er die göttliche Wahrheit, überall zeigt er durch sein Beispiel, wie wir Gott gefallen können. Weder Müdigkeit, noch Hunger und Durst halten ihn ab. Siegreich geht er über alle Anfeindungen und Verfolgungen, die man ihm bereitet.
Die Liebe lässt ihn nicht rasten noch ruhen; sie treibt ihn fort in das bittere Leiden, ja in den schmerzlichsten und schmählichsten Tod am Kreuze.
Drei Stunden lang hängt er am Kreuze, bis er endlich das Schlusswort sagen kann: „Es ist vollbracht.“ (Joh. 19,30)

Er sagt: Menschenkind! „Was hätte ich in meinem Weinberge noch tun sollen, was ich nicht getan habe?“ (Isai 5,4)

Hörst du diese Worte und verstehst du sie?

Jesus, der unendlich Weise, kann nichts mehr finden, das er noch zu unserem Heile tun könnte, was er nicht schon getan hat. Jesus, die unendliche Liebe, weiß kein Opfer, keinen Liebesdienst mehr zu entdecken, den er nicht schon für uns vollbracht hätte.

Merkst du nicht, wie sein heiligstes Herz arm geworden ist? Seine Liebe wäre bereit, noch mehr für uns zu tun; aber sie hat schon alles getan. Christliche Seele! Hast du auch für deinen Jesus alles getan, was du konntest?

Er verlangt von dir nur wenig, sehr wenig. Er verlangt von dir die Beobachtung der Gebote. Nur zehn Gebote hat er dir gegeben, und die fünf Gebote der Kirche als nähere Erklärung in einigen Punkten.
Er hätte dir hundert und noch mehr Gebote geben können; aber nur zehn gab er dir, und diese kannst du leicht mit Hilfe seiner Gnade beobachten; ja leicht beobachten. Hast du es bisher getan?

aus:
Das göttliche Herz Jesu, die Schatzkammer gläubiger Seelen.
Neun Predigten zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu, von P. Marcus Prattes, Priester der Kongregation des allerheiligsten Erlösers, mit Imprimatur, 1900
Eingestellt von Konstantin

Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 28.02.2021 09:20 | nach oben springen

#1173

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 01.05.2021 14:20
von Blasius • 3.929 Beiträge



Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

Liebe Leserinnen und Leser,

Der heilige Joseph und Papst Pius IX.


Unter den hervorragenden Verehrern des hl. Joseph, so viele derselben die Kirchengeschichte rühmt, verdient die ehrenvollste Erwähnung der 259. Inhaber des apostolischen Stuhles, Pius IX. Dieser große Papst, der Ruhm, die Ehre und Freude unseres Jahrhunderts, der mit heroischem Mut und kundiger Hand das Steuerruder des Schiffleins Petri in furchtbaren Stürmen zweiunddreißig Jahre lang lenkte hat am 10. September 1847 für die ganze Christenheit das Patrozinium (Schutzfest) des hl. Joseph eingesetzt und angeordnet, daß dasselbe jährlich am dritten Sonntag nach Ostern gefeiert werde. Seine dankbare Liebe tat noch mehr: am 8. Dezember 1870 erklärte er in feierlicher Weise den hl. Joseph zum Schutzpatron der ganzen katholischen Kirche und verordnete, daß sein Fest am 19. März dem Range nach den höchsten Feiertagen gleich gehalten werde – nur ohne Oktav – wegen der österlichen Fasten.
Das von Kardinal Patrici veröffentlichte Dekret spricht sich hierüber also aus: „Gleich wie Gott Joseph, den Sohn des Patriarchen Jakob, zum Statthalter über ganz Ägypten setzte, um dem Volk die nötige Nahrung zu sichern, so wählte Er in der Fülle der Zeiten, als Er seinen Eingeborenen senden wollte zur Erlösung der Welt, einen anderen Joseph, dessen Vorbild der Erstere gewesen, setzte ihn ein zum obersten Herrn seines Hauses und seiner Güter und übertrug ihm die Hut seiner wertvollsten Schätze. Dieser Joseph vermählte sich mit der makellosen Jungfrau Maria, welche durch die Kraft des heiligen Geistes uns gebar den Erlöser, Jesus Christus, der es nicht verschmähte, „Sohn Joseph`s“ zu heißen und ihm untertan zu sein. Und Joseph schaute nicht bloß den Verheißenen, den so viele Könige und Propheten zu sehen verlangt hatten, sondern lebte in zutraulichstem Umgang mit Ihm, trug Ihn mit Vaterliebe auf den Armen, liebkoste Ihn voll Zärtlichkeit und bewachte Ihn mit treuester Sorge; seine Hände nährten Den, welcher für das gläubige Volk eine geistige Nahrung, eine Speise zum ewigen Leben werden sollte.
Wegen dieser erhabenen Würde, welche Gott seinem treuen Diener verliehen, hielt die Kirche stets nächst der allerseligsten Jungfrau den hl. Joseph hoch in Ehren, verherrlichte ihn mit auszeichnenden Lobsprüchen und nahm in schweren Bedrängnissen ganz besonders zu ihm ihre Zuflucht. Weil in der trauervollen Gegenwart die Kirche nach allen Seiten hin von ihren Feinden mit solcher Gewalt umstürmt wird, daß die Gottlosen triumphieren, der Tag sei bereits gekommen, an dem die Pforten der Hölle dieselbe überwältigen werden, so haben die ehrwürdigen Bischöfe der katholischen Welt für sich und im Namen der ihnen anvertrauten Gläubigen demütig den heiligen Vater gebeten, er wolle den hl. Joseph zum Schutzpatron der katholischen Kirche erklären; und diese Bitten haben sie bei Gelegenheit des vatikanischen Konzils dringendst erneuert. Diesen angenehmen Wunsch hat der heilige Vater Pius IX., um sich und alle Gläubigen in besonderer Weise unter den mächtigen Schutz des Patriarchen Joseph zu stellen, erhört usw.“
Schließ auch du dich von Herzen dieser höchsten Weihe der Liebe und des Vertrauens zum hl. Joseph an für dein ganzes Leben! –

aus: Otto Bischnau OSB, Das Leben der Heiligen Gottes, 1881, S. 210


Bild:https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_von_Nazaret


Liebe Grüße Blasius


zuletzt bearbeitet 01.05.2021 14:23 | nach oben springen

#1174

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 14.05.2021 20:58
von Blasius • 3.929 Beiträge



_Gemälde von Fra Damascen Hahnel O.S.Fr_


Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

Liebe Leserinnen und Leser,

1. Erinnerung an den Marien-Mai

(Geschildert von Franz Alfred Muth, 1866)

Welch eine Gnade und Beseligung für uns, die wir alle in Maria, der glorreichen Himmelskönigin, gefunden haben! Wenn die ganze Erde ein Rosengarten wäre, so müsste man alle Rosen brechen und der gebenedeiten Jungfräulichkeit zu Füßen legen, die mit dem göttlichen Jesuskind im Schoß uns so mild-mütterlich ansieht, dass man weinen möchte, besonders aber wenn man daran denkt, wie die Mutter für uns unter dem Kreuz auf Golgatha gestanden hat und in den unnennbaren Schmerzen der Mutterliebe den Frieden in unserem daraus hervorblühenden Heil fand.



Als ich noch, ein kleines Kind, in der Heimat am Rhein lebte, nahm mich die Mutter oft an stillen Sonntagnachmittagen mit in die alte Marienkapelle, die über das Städtlein herunterschaut und mit schöner Kindesstimme ihre Glocken rührt. Fand ich dann am Weg einige Veilchen noch oder ein wildes Röslein, so musste ich es trotz der Dornen haben, und ich konnte so glückselig die Blutstropfen abwischen, wenn nur die Rose vor das Muttergottesbild zu liegen kam. Das waren glückliche Tage, denn man sagte mir: das Bild stelle Maria vor, die liebe Mutter des Christkindchens, das in der Weihnachtsnacht so hübsche Geschenke bringe, und da musste ich sie wohl liebhaben. Ich wurde zwar älter, aber es freute mich doch immer noch, an einer alten Linde einem Marienschrein zu begegnen oder mit einem Kerzchen heimlich zu Abend vor den Muttergottesaltar zu treten.



Aber erst nun, wenn der Mai wiedergekommen, wenn die Wolken lichtblau wanderten und die Bäume ausschlugen: Wer etwa am letzten Apriltag durch den grünen Hag geschritten kam, der über den Bergen meiner Heimat sich dunkellaubig lagert, konnte neben dem süßen Schlag der Nachtigallen auch noch andere Herzen sich ausjubeln hören – überall rosige Kindergesichter, bunte Kleider, Lachen und munteres Singen. Kinder vergessen gar leicht das, was ihnen trüb scheint, am liebsten aber die Schule mit Buchstaben und Zahlen. Es war April in den Köpfen und Mai in den Herzen. Laubwerk, Blumen, Moos, alles schien schon recht, denn alles, die ganze schöne Welt sollte in einem Kranz in die Muttergottes-Kapelle, dort zu lächeln, zu duften und zu sterben. In einem lichtgrünen Waldgrund saßen Mädchen und flochten die Blumen in das Laub – bis im allzu früh herniedersinkenden Abendrot der ganze Zug aufbrach.



Mit welcher Freude und mit welchem Selbstbewusstsein streckte sich schon am frühen Morgen des ersten Maitags manch Köpflein empor, um durch die Gitter der Kapellentür die Blumen und Lichter zu sehen. Und wer nicht mit in den Wald hatte gehen können, suchte zwischen Hecke und Gras noch einen Veilchenstrauß, ihn in das Kirchlein heimlich zu werfen. Das waren noch selige Kinderfreuden ohne allen Schmerz! – Am Vorabend, wenn die Glocken unten im Tal hell und freudig zu läuten anfingen, begann erst so recht der Jubel. Auch vom Bergkirchlein läutete es, ein leiser Duft wie an dem ersten anmutigen Herbstmorgen lag über aller Welt, man sah durch ihn die Fahnen wehen, und wie sehnsüchtige Lieder nach dem Himmel klang es empor. Nie hat mehr irgend eine Prozession einen solchen Eindruck auf mich gemacht, selbst mit aller Pracht in großen Städten, als diese einfache Wallfahrt aus dem Tal der Zähren zu dem Berg der heiligen Muttergottes! Der Himmel war so tiefblau, der Strom ging still im Grunde, der Mond begann sacht zu scheinen – als ob der ganze Zweck des Lebens, das Einswerden mit dem Himmel, schon jetzt erreicht sei. Aber so leicht wird es uns nicht gemacht, nur das sterbende Kind geht träumen auf Lilien und Rosen und doch auch wieder weinend in den Himmel, als ob der Schmerz des Todes auch ihm zum Lösegeld dienen müsse! Wenn dann alle die Kinder, die Jungfrauen und Männer neben hochbetagten Greisen, die noch mit zitternder Stimme sangen zum Lob der Himmelskönigin, in der Kapelle knieten und immerfort noch die Glocken läuteten und in die feierliche Stille der Mondnacht die hehren Lieder klangen und von der Linde die Nachtigall, gleichsam als Marien-Vöglein, darein schlug, so regte sich heißer als in der größten Freude die Sehnsucht, auch recht bald vor der allersüßesten und huldvollsten Mutter des Herrn selbst zu knien, so selig wie einst die Hirtenknaben von Betlehem. Und war die Andachtsübung vorbei, das Herz bebte und zitterte noch wie die Lotusblume, wenn der Mond sie anschaut. – Ich erinnere mich, wie wir bis in die Mitternacht auf dem Strom fuhren, langsam, grüne Maien von allen Seiten im Schifflein, und dann kam es mir vor, als steuere Maria uns, kaum gesehen, an den Felsen vorbei, durch die ruhige Nacht des lang verlorenen Paradieses.



O ja, ich zweifle nicht, ich hab es ja oft erfahren, Maria ist freigiebiger im Spenden der Gnade, als wir bereit, sie zu empfangen! Sie wird auch die Schifflein unseres Lebens in den sicheren Port geleiten! O, wenn wir ihrer nur stets gedenken, so können wir nicht untergehen!



Am ersten Mai-Sonntag kamen dann die Prozessionen von nah und fern gezogen, auf allen Pfaden zwischen dem Grün der Berge nieder, im stillen Tal, vom fernen Wald her. Auf dem Fluss flatterten die Fahnen und in dem Städtlein sang es in allen Gassen durch die sonnigblaue Frühlingsluft. Und wenn dann im Abendrot die Fahnen sich zur Heimkehr entfalteten, die Glocken läuteten, in den Gärten die Rosen dufteten – und ferner, immer ferner die Lieder klangen, so musste der Wanderer auf einsamem Weg, wenn nur ein Laut sein Ohr traf, niederknien, und die gebenedeite Magd des Herrn grüßen, zu deren Lob die ganze Welt jetzt jubelte und sang, und gleichsam starb im Abendrot der Liebe. – Ach, als Kind, wie war es uns da zumute, an keiner Blume konnte das Auge sich satt sehen, an keinem Geläut sich satt lauschen! – Vorbei ihr huldigen Stunden und Tage, durchhaucht von Himmelslüften, durchzittert von Engelsharfenklängen! Es ist schon manches Herz seitdem gebrochen und sieht hienieden keine Mairose so mehr, und steigt nicht mehr am frühen Morgen über Berg und Tal den frühen Lerchenliedern nach. Aber der geistige Mai im Herzen und Maria in der einsamen Bergkapelle – und es ist gut, wenn auch alles bricht, wir zagen nicht, so lange dein süßes Angesicht, o Mutter der Barmherzigkeit, uns zulächelt. Im Marien-Mai soll das ganze Leben sein! Der Rosen-Mai welkt, er ist bald entblättert. Von den glänzenden Träumen der Welt-Minne bleibt nur das Weh des Lebens und die Dornen, die den Weg zum Himmel erschweren. Aber diese Rose, Maria, sie lässt uns nicht! O du anmutigste Seelenbraut, du unser Ruhm, unsere Freude, unsere Seligkeit! Mit dir erstürmen wir den Himmel – die Hölle mag rasen in Sturm und Blitz und Wetterschlag!



Es war schon etwas weh, wenn der letzte Maitag gekommen war, als ob die letzten Rosen blühten, die letzten Vögel sängen! – Das Pfingstgeläut war mit seinen hehren Schauern, seiner tiefen Wonne auch schon vorüber – wer soll denn nun mit uns sein während des glühenden Sommers, während des rauen Winters! Noch einmal naht man der Linde, die nur welke, duftlose Blätter streut. Das Auge muss weinen, als ob es einen ewigen Abschied gelte in die kalte Fremde! Ach ja, und ist es nicht auch so? Die Kindesfreude und die Kindesunschuld ist leider so oft und bald dahin. Der armselige, vom Weltdünkel aufgeblasene Verstand will nicht mehr glauben, das Herz kann darum nicht mehr hoffen, der Wille nicht mehr heilig lieben. Es geht der Sommer – er geht unbenützt vorüber, der Herbst kommt ohne Früchte, das Ende des kurzen Lebens naht, die vergeltende Ewigkeit tut sich auf – und dann? Ach ja – und dann? – und dann ist es noch die gnadenvolle Erinnerung an die allerseligste Jungfrau und Muttergottes Maria, die wir als Kinder so innig geliebt, und sie führt uns dann mütterlich sorgsam zu ihrem Sohn, dem guten Hirten zurück, damit wir noch in der elften Stunde des ewigen Himmelsmais nicht verlustig gehen.



Ach ja, diese paar Herzschläge, „Leben“ genannt, sind so kurz. Man sollte nur zu Marias Ehre atmen, denken und wollen, das brächte das echte Mai-Seligsein! Wüssten wir, wie lieb sie das hat, nie mehr würde das böse Herz sie beleidigen. Wenn du eine Seele kennst, die Maria bis jetzt noch nicht geliebt hat, führe sie doch mit mildester Hand zu ihr, damit der Marien-Mai in der Zeit und dereinst auch der Marien-Mai in der Ewigkeit ihr holdseligst erblühen und erduften möge! Ave Maria!

https://www.marianisches.de/marien-mai/


zuletzt bearbeitet 14.05.2021 21:01 | nach oben springen

#1175

RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle

in Wenn etwas der Klärung bedarf 15.05.2021 12:43
von Blasius • 3.929 Beiträge



Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

Liebe Leserinnen und Leser,

2. Die erste Marien-Mai-Andacht zu Nazareth


(Aus: Andacht zur allerseligsten Jungfrau in Beispielen von P. Huguet)


Der Kanzler des Patriarchen von Jerusalem, Th. Dequevauillers, gibt in einem seiner nach Paris gerichteten Briefe folgende Schilderung von der ersten Marien-Mai-Andacht, wie sie zu Nazareth gefeiert wurde. Er berichtet:

Nazareth in Galiläa, am 31. Mai 1856

Ich schätze mich wahrhaft glücklich, indem ich Ihnen von dem hochbegnadeten heiligen Städtlein Nazareth schreibe, das ich in diesem Augenblick zum fünften Mal zu besuchen die Freude habe, und auf welches Ihre Frömmigkeit gewiss recht oft die Gedanken Ihres Geistes und die Sehnsucht Ihres Herzens hinlenkt. Nie setzte ich ohne sanfte Rührung den Fuß auf diesen heiligen Boden, der unter den Wanderungen unseres göttlichen Heilandes und seiner gebenedeiten Mutter, der unbefleckten Jungfrau Maria, erbebte. Alles in Nazareth ist noch voll frommer und lieblicher Erinnerungen an die heilige Familie. Wie wohl tut es, an der Stätte der Menschwerdung Gottes zu knien und die von Liebe zitternden Lippen auf den Marmor zu drücken, der die Stelle bezeichnet, wo das Wort hat Fleisch angenommen! Wie erträgt man mit Geduld die Last und die Mühseligkeiten des Lebens, wenn man in der demütigen Werkstätte gebetet und sich gesammelt hat, wo der Gottmensch Jesus Christus und St. Joseph, sein Nähr- und Pflege-Vater gearbeitet und ihr Brot im Schweiß ihres Angesichts verdient haben! Wie tröstet man sich über die Undankbarkeit der Menschen, an diesem Plätzchen, dem bleibenden Zeugen der Undankbarkeit der Landsleute dem Eingeborenen Sohn Gottes gegenüber, der unter ihnen die Knechtsgestalt angenommen hatte, um die ganze Welt von ihren Sünden zu erlösen! Wie sehr fühlt sich das Herz erleichtert und erfrischt, wenn der Blick, nach Osten hinschweifend, auf der Kuppe des Hehren Tabor ruht, der durch den Ruhm der Verklärung für immer denkwürdig sein wird!



Allein heute will ich Ihnen nicht diese heiligen Stätten beschreiben. Die guten, bescheidenen Ordensschwestern, die aus Frankreich hierher kamen, sind es, denen man die Einführung der Marien-Mai-Andacht zu Nazareth verdankt. Wo konnte diese volkstümliche Andacht besser am Platz sein, und wo konnte sie sich gedeihlicher entfalten, als im Geburtsort der allerseligsten Jungfrau Maria? Welchen tiefsten Trost empfand ich, als ich die Kinder, Jungen und Mädchen, mit den Greisen im Silberhaar herbei kommen und vor der Statue der Jungfrau von Nazareth niederknien sah, die in einer Nische ihrer bescheidenen Kapelle aufgestellt war. Diese erwies sich leider als zu klein, um all die frommen Araber zu fassen, die jeden Abend herbeiströmten, um an den an die gnadenreichen Mutter des Heilandes gerichteten Gebeten und an den kraftvollen Gesängen Anteil zu nehmen, die die Jugend von Nazareth an dieser ehrwürdigen Stätte erschallen ließ. Der maronitische Pfarrer wohnte alle Tage dieser Andacht mit vielen seiner Schäfchen bei, ebenso ein griechisch-katholischer Priester, der jeden Abend eine Lesung, oder eine Unterweisung in arabischer Sprache vortrug. Wir waren aber entzückt, als wir Schlussverse geistlicher Lieder in französischer Sprache von dieser interessanten Jugend mit Ausdruck und Begeisterung singen hörten. – Der Orient ist aber auch das Land der Wohlgerüche. Man verbrennt die köstlichen Duftstoffe überall. In jeder Kirche und Kapelle wirbelt der Weihrauch in dichten Wolken empor. Warum sollte man keinen verbrennen vor dem in der Kapelle der Ordensschwestern von Nazareth errichteten Marien-Altar? Ein Hemmnis stand indessen noch im Weg. In ihrer Armut hatten die guten Frauen sich noch kein Rauchfass anschaffen können. Eine Schwester jedoch hat diesem Missstand teilweise abgeholfen. Es war ihrer Sorgfalt gelungen, aus einem Blechstück eine Art von Räucherpfännchen zu machen. Bei jeder Andacht bemächtigte ein arabischer Chorknabe dieses seltsamen Räucherpfännchens, kniete davor nieder, füllte es mit glühenden Kohlen und bedeckte sie mit Weihrauch, den er durch beständiges Anblasen vor der Bildsäule Marias brennend erhielt. – Ich gestehe, dass ich durch diese Handlung des arabischen Chorknaben mehr erbaut als zerstreut wurde, und ich bin überzeugt, dass sein Weihrauch-Opfer derjenigen, die auf dem Boden von Nazareth das Drückende der Armut gekannt hat, nicht weniger angenehm war, als jener, der ihr in reichen goldenen und silbernen Rauchfässern dargebracht wird!

https://www.marianisches.de/marien-mai/


zuletzt bearbeitet 15.05.2021 12:44 | nach oben springen


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