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RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 01.04.2020 11:12von Blasius • 3.922 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Das Leiden Christi und das Grabtuch Jesu. Teil 1
In diesen gnadenreichen Tagen der Vorfasten- und besonders in den Tagen der Fastenzeit betrachten wir besonders das Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Diese Leiden Christi, der zweiten Person des dreieinen Gottes, der für uns Mensch geworden ist um leiden zu können zur Sühne für unsere Sünden, findet seinen Ausdruck im Turiner Grabtuch. Das Grabtuch trägt an Abbild des gekreuzigten Christus und zeigt bis heute die Qualen, die der Heiland für uns ertragen hat.
In den folgenden Tagen veröffentlichen wir eine Artikelreihe über das Turiner Grabtuch, das uns anregen kann, die Leiden unseres Erlösers zu betrachten um uns so auf das Fest der Auferstehung vorzubereiten.
Das Grabtuch ist und bleibt einer der besten Beweise für die Existenz Jesu,
ja noch mehr, für sein Leiden und seine Auferstehung.
Das Grabtuch, in welches Jesus nach seinem Leiden gelegt wurde,
trägt das Abbild des gekreuzigten Jesus.
Hundertfach von der modernen Wissenschaft untersucht lautet der Befund wie folgt:
1) Das Bild ist ein Negativ: Im Jahre 1898 wurde das Turiner Grabtuch zum ersten Mal in der Geschichte vom Rechtsanwalt Secondo Pia fotografiert. Wie ein Lauffeuer ging es um die Welt: Das Abbild auf dem Grabtuch ist ein Fotonegativ! Erst in der Umkehr der Grauwerte konnten erstmals alle Details des Grabtuches bewundert werden.
2) Das Bild ist ein Abdruck ohne Farbpigmente: Auf dem Tuch sind keine Pinselstriche erkennbar (wie sie für ein Gemälde typisch wären). Es konnten keine Farbpigmente entdeckt werden.
3) Das eigentliche Bild ist nur auf der Faseroberfläche abgebildet (wie eingebrannt), das Faserinnere ist unverändert. An keiner Stelle ist die Verfärbung in die Vertiefungen des Gewebes eingedrungen. Die größere Dunkelfärbung entsteht nicht dadurch, dass die einzelnen Fasern dunkler sind, sondern die Dichte der gefärbten Fasern nimmt an dunklen Stellen zu.
4) Die Fasern sind einzeln verfärbt. An keiner Stelle trat die Verfärbung von einer gefärbten auf eine nicht gefärbte Nachbarfaser über. So dünne Fasern einzeln (!) zu „bemalen", ohne eine Faser daneben zu berühren, war und ist technisch nicht möglich.
5) Exakte Übereinstimmung mit der Leidensgeschichte der Evangelien:
a) Nägel in den Handwurzeln: In der Kunstgeschichte wurde Jesus immer mit Nägeln durch die Handfläche dargestellt. Wenn man das Turiner Grabtuch betrachtet, fällt auf, dass die Wunden an den Handwurzeln zu finden sind und nicht in den Handflächen. Medizinische Untersuchungen haben gezeigt, dass nur das Schlagen der Nägel durch die Handwurzel das Körpergewicht ausreichend halten kann. Nägel in den Handflächen würden die Handfläche aufreißen und der Gekreuzigte würde vom Kreuz fallen. Bemerkenswert ist auch, dass das Grabtuch die Hände mit vier Fingern zeigt! Der Grund: Durch das Schlagen der Nägel durch die Handwurzel wurde der Nervus medianus verletzt und der Daumen zieht sich reflexartig in die Handfläche. Auch die Blutungen an den Unterarmen deuten auf die Kreuzigung hin.
b) Die Geißelung: Sie wurde von zwei Seiten ausgeführt. 120 längliche Spuren (jede ca. 4cm lang), wie sie die römische Bleigeißel hinterlässt, sind auf dem Grabtuch gefunden worden. Das lässt (bei drei Enden an der Geißel) auf eine römische Geißelung schließen. Es handelt sich um systematische, regelmäßige Schläge von oben nach unten bis zu den Waden - von zwei Henkern, die links und rechts standen. Der Verurteilte wurde dabei an den Händen gefesselt.
6) Das Blut auf dem Grabtuch: Ein Betrüger hätte auf seinem Leintuch zuerst die bräunlichen Ganzkörperspuren angebracht und diese nachträglich mit den sichtbaren Blutflecken ergänzt. Das ist einfacher, als die Körperformen später passgenau mit den Blutspuren in Übereinstimmung zu bringen. Der Befund am Turiner Tuch liegt jedoch genau umgekehrt. Dort drang zuerst das Blut in die Fasern des Gewebes ein. Offenbar geschah dies bei der Grablegung. Die eigentliche Körperabbildung fehlt unter den Blutspuren gänzlich und entstand in einem anders gearteten, später auftretenden Prozess. Diesen Befund hielt Piero Savarino, ordentlicher Professor für industrielle Chemie an der Universität von Turin, auf dem Grabtuch-Kongress in Wien im Jahre 2002 unmissverständlich fest:
„Es ist wichtig zu bemerken, dass an den Stellen der Blutflecken keinerlei Spur des Bildes auf dem Grabtuch festzustellen war. Man muss also davon ausgehen, dass das Blut sich zuerst auf dem Tuch absetzte und das Bild erst zu einem späteren Zeitpunkt entstand." Die Blutspuren sind zudem als Menschenblut der Blutgruppe AB ausgewiesen.
7) Die Pollenanalyse: Pollen sind kleiner als ein Hundertstel Millimeter und haben oft ein bizarres Aussehen. Sie sind auch nicht leicht zu unterscheiden, können aber von einem Experten einzelnen Pflanzenarten zugeordnet werden. Die große Mehrheit der Pollen auf dem Grabtuch war aber Dr. Max Frei (Zürich, Kriminologe und Mikrobiologe) und allen konsultierten europäischen Palynologen unbekannt. Auf fünf Forschungsreisen in den Nahen Osten und in neunjähriger Laborarbeit gelang es Dr. Frei, die Pollen von 58 Pflanzenarten zu identifizieren. Nur 17 von diesen 58 Arten kommen in Frankreich und Italien vor, wo das Tuch seit dem 14. Jahrhundert ständig aufbewahrt wurde. Alle andern Pollen bzw. Pflanzenarten bieten ein einheitliches Bild: Sie kommen alle im Nahen Osten vor. Dabei gibt es einen eindeutigen Schwerpunkt: Nicht weniger als 44 Pflanzenarten sind für die Flora in und um Jerusalem charakteristisch.
https://fsspx.de/de/news-events/news/das...su-teil-1-56769
Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 02.04.2020 21:56von Blasius • 3.922 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Das Verhalten des himmlischen Vaters in Bezug auf das Leiden Christi
Warum Gott die Bosheit und die Bösen zum Guten benutzt
Wir haben gesehen, daß das Leiden und Sterben Jesu Christi im Ratschluss Gottes bestimmt und festgesetzt, von dem himmlischen Vater dem göttlichen Erlöser aufgetragen und befohlen, und von dem Gottmenschen in Gehorsam gegen diesen Auftrag und Befehl seines göttlichen Vaters übernommen und erduldet worden ist. Kann oder muss man nun daraus nicht folgern, daß Gott der Vater Christum, den Herrn, diesem Leiden und diesem Tod übergeben habe?
Wer endlich noch darin ein Bedenken finden wollte, daß Pilatus, die Hohenpriester und Schriftgelehrten, das Judenvolk und Judas des Gottesmordes schuldig sind, weil sie den göttlichen Erlöser dem leiden und dem Tod überliefert haben, und daß somit der himmlische Vater Christum, den Herrn, nicht hätte ihren Händen und den Henkersknechten übergeben sollen; da der heilige Paulus sagt: „Welche Gemeinschaft hat die Gerechtigkeit mit der Ungerechtigkeit?“ (2. Kor. 6, 14) dem antwortet der englische Lehrer: „Dieselbe Handlung muss im Guten oder im Bösen verschieden beurteilt werden, nach der Verschiedenheit der Wurzel, aus welcher sie hervor geht. Denn der Vater hat Christum, und Christus hat sich selbst aus Liebe hingegeben; und darum sind sie preiswürdig. Judas aber hat ihn aus Habsucht, die Juden haben ihn aus Neid, Pilatus hat ihn aus weltlicher Furcht, mit der er den Kaiser fürchtete, hingegeben; und darum sind sie tadelnswert.“ (Loc. cit. Ad 8.) Der himmlische Vater hat Christum nicht unmittelbar selbst geopfert, und ihm auch nicht befohlen, sich selbst das Leiden und den Tod anzutun; auch hat dies Christus nicht getan: sondern es wurde von Seite des himmlischen Vaters und von Seite Christi nur der Bosheit der Hölle und der Menschen nicht gewehrt, und deren Werk nicht verhindert; und zu dessen Verhinderung lag weder für den himmlischen Vater oder für Christus eine verpflichtende Ursache, noch für die feindlichen Gewalten ein Recht vor. Überdies ist aus dieser Zulassung für die Ehre Gottes, für die Erhöhung und Verherrlichung Christi, des Herrn, und für das Heil der gesamten Menschheit ein unendlich größerer Gewinn hervor gegangen, als wenn diese Bosheit an ihrem Werk verhindert worden wäre. Daher macht auch der heilige Augustinus über solche Zulassungen Gottes im Allgemeinen die Bemerkung: „Da Gott höchst gut ist, würde er nicht gestatten, daß in seinem Werk etwas Böses sei; wenn er nicht eben so allmächtig und gut wäre, daß er aus dem Bösen Gutes macht“ (Enchirid. c. 11.), und: „Was gibt es Besseres und Allmächtigeres,a ls den, der, da er nichts Böses tut, selbst aus dem Bösen Gutes macht?“ (De continent. c. 6.) Gott macht nicht das Böse selbst zum Guten, sondern er benützt das Böse, das er nicht will, und haßt, aber zuläßt, indem er die Natur der Dinge nicht ändert, noch ihren Gang hindert, noch auch den Menschen ihre Freiheit nimmt, dazu, um Gutes zu bewirken, das weder in der Natur des Bösen liegt, noch von den Menschen, die Böses tun, beabsichtigt, sondern von ihm bewerkstelligt wird. Daher sagt der heilige Augustinus von den Bösen: „Jeder Böse bleibt entweder deshalb am Leben, damit er gebessert werde; oder er bleibt deshalb am Leben, damit durch ihn der Gute geprüft werde.“ (Super Psalm. LIV. v. 2. Conc. 2.) Von den Übeln aber, welche die Guten erleiden, sagt er: „Die Übel, welche die Gläubigen fromm erdulden, nützen entweder zur Bekehrung von den Sünden, oder zur Übung und Prüfung der Gerechtigkeit, oder zur Klarstellung des Elendes in diesem Leben; damit man mit desto heißerem Verlangen und festerem Streben zu jenem Leben gelange, in welchem die wahre und ewige Glückseligkeit gefunden wird.“ (De Trinit. Libr. XIII. c.c 16.) Das ist das Gute, welches Gott durch die Bösen und durch das Böse beabsichtigt und erzweckt; und darum läßt er die Bösen walten und das Böse geschehen. So hat Gott die Bosheit der Feinde Christi und das Werk ihrer Bosheit, woraus das Leiden und der Tod Christi hervor gegangen ist, zugelassen, aus diesem Leiden und aus diesem Tode des Herrn aber die Erlösung der Menschheit, die Verherrlichung des Erlösers und seine Ehre hervor gebracht.
Dadurch hat sich aber der himmlische Vater an der Bosheit der Feinde und an der bösen Tat derselben eben so wenig beteiligt und zu ihrem Mitschuldigen gemacht, als dies bei allen andern Sünden und Verbrechen der Fall ist, welche in der ganzen Welt begangen werden, und ebenfalls nicht ohne Zulassung Gottes geschehen können. –
aus: Georg Patiss SJ, Das Leiden unsers Herrn Jesu Christi nach der Lehre des heiligen Thomas von Aquin, 1883, S. 204; S. 210 – S. 212
https://katholischglauben.info/warum-got...-guten-benutzt/
Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 05.04.2020 08:51von Blasius • 3.922 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Unterricht für den Palmsonntag
1 Unterricht für den Palmsonntag
1.1 Was lehren uns die Worte des heiligen Apostels Paulus?
1.2 Warum kniet der Priester mit seinen Dienern gegen Ende der Passion eine Zeitlang nieder?
1.3 Warum ist Jesus so feierlich in Jerusalem eingezogen?
1.4 Warum ist Ihm das Volk mit Palmzweigen entgegen gegangen?
1.5 Was versinnbildet der feierliche Einzug Jesu in Jerusalem noch mehr?
1.6 Wie sollen wir uns nach dem Bild des Einzuges Jesu in Jerusalem auf die heilige Kommunion vorbereiten?
Die heilige Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag, und dieser wird so genannt, weil die Kirche, um das Andenken an den Eingang Christi in Jerusalem, bie welchem Er von dem andächtigen Volk mit Palmen empfangen wurde (Matth. 21), zu begehen, heute in den Kirchen Palmen weihen und mit denselben eine feierliche Prozession halten läßt.
Die heilige Messe
Wie durch die Palmenweihe und Prozession an den Eingang in Jerusalem und die letzten Tage Jesu, so erinnert die Kirche durch die heutige Messe an sein Leiden, um uns zum Mitleiden und zur Reue über unsere Sünden aufzufordern, und fleht deshalb im Eingang derselben: „Herr! Entferne deine Hilfe nicht von mir, habe acht auf meinen Schutz. (Ps. 21, 20) Errette mich aus des Löwen Rachen und meine Niedrigkeit von Einhornshörnern.“ (Ps. 21, 22) „Gott, mein Gott, schaue auf mich; warum hast Du mich verlassen? Das Geschrei meine Sünden entfernt mein Heil.“ (Ps. 21, 1)
Gebet der Kirche.
Allmächtiger, ewiger Gott! Der Du unsern Heiland, um dem Menschengeschlecht ein Beispiel der Demut zur Nachahmung aufzustellen, Fleisch annehmen und den Tod des Kreuzes erdulden ließest, verleihe gnädiglich, daß wir, gleichwie wir die Denkmale seines geduldigen Leidens besitzen, also auch der Teilnahme an seiner Auferstehung gewürdigt werden; durch denselben Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.
Lesung aus dem Brief des hl. Apostels Paulus an die Philipper. Kap. 2 Vers 5-11.
siehe Phil. 2, 5-11
Was lehren uns die Worte des heiligen Apostels Paulus?
Sie lehren uns 1) die große Erbarmung Jesu Christi, in welcher Er Knechtsgestalt annahm, ein Mensch und gehorsam wurde bis zum Tod am Kreuz, wie wir es diese Woche alle Tage betrachten; 2) daß aber dieser so erniedrigte Jesus der wahre Gott sei; und wir deshalb anbetend unsere Knie vor Ihm beugen sollen; 3) daß wir bei Betrachtung der unendlichen Erniedrigung Jesu in seinem Leiden nicht an seiner Gottheit irre, sondern mit um so größerer Liebe und Dankbarkeit erfüllt werden sollen; 4) daß wir, da Gott selbst sich so weit verdemütigte, auch demütig wandeln sollen.
Übung.
Erwecke diese Woche alle tage mehrmals Akte der Anbetung des gekreuzigten Sohnes Gottes; demütige dich täglich aus Liebe zu dem gedemütigten Heiland und bete:
Wäre ich doch so gesinnt, so demütig und gehorsam, wie Du, o mein Jesus! Wie strafbar und boshaft ist es nicht, daß ich, ein Sünder, immer nur meinen Willen erfüllen will, während Du die unendliche Majestät, Dich im Gehorsam bis zum Tode am Kreuz erniedrigt hast! Um dieses deines Todes willen bitte ich Dich, Du wollest mir die Gnade geben, fortan in Demut und Gehorsam treu Dir nachzufolgen. Amen.
An der Stelle, wo in der heiligen Messe sonst das heilige Evangelium gelesen wird, liest heute der Priester die Leidensgeschichte des Heilandes, die sog. Passion, nach dem hl. Evangelisten Matthäus, am Dienstag nach dem hl. Markus, am Mittwoch nach dem hl. Lukas und am Karfreitag nach dem hl. Johannes.
Warum geschieht dies?
Diese Sitte findet sich schon in den frühesten Zeiten des Christentums und mahnt uns, daß wir in dieser Woche so viel als möglich den für uns leidenden Heiland vor Augen haben sollen.
Warum kniet der Priester mit seinen Dienern gegen Ende der Passion eine Zeitlang nieder?
Er tut dies, wenn er zu der Stelle kommt, die den Tod Jesu meldet, um dadurch die Trauer der Kirche auszudrücken, zugleich aber, um im Namen des Volkes Gott die schuldige Anbetung und Danksagung darzubringen für die durch den Tod des Herrn uns erworbene Erlösung.
Bei der Palmweihe und am Schluss der heiligen Messe liest der Priester folgendes
Evangelium nach dem hl. Matthäus. Kap. 21, Vers 1-9
Warum ist Jesus so feierlich in Jerusalem eingezogen?
1) Um sich als den verheißenen Messias und König der Juden darzustellen, dessen Einzug in Jerusalem der Prophet Zacharias (Zach. 9, 9) in solcher Weise voraus gesagt hatte;
2) um die Schriftgelehrten und Pharisäer, wie das ganze jüdische Volk, durch Erfüllung dieser Weissagung aufs bestimmteste zum Glauben an Ihn aufzufordern;
3) um ihnen zu zeigen, daß Er, wenige Tage nachher dem Tode überliefert, sich freiwillig hingebe;
4) um ihnen das Wesen seines Reiches – Sanftmut und Liebe – deutlich vor Augen zu halten und zu zeigen, daß sein Reich nicht ein irdisches, sondern ein geistiges sei.
Warum ist Ihm das Volk mit Palmzweigen entgegen gegangen?
1) Aus Ehrfurcht und Liebe wegen der Wunder, die Jesus gewirkt, besonders wegen der Auferweckung des Lazarus.
2) Insbesondere aber, geschah es aus göttlicher Eingebung, teils um die Weissagungen zu erfüllen, teils um anzudeuten, daß Jesus als Sieger über Tod, Teufel und Hölle den menschen die Palme des Friedens mit Gott, mit sich und den Mitmenschen erringen und die Pforte des himmlischen Jerusalem öffnen würde.
Was versinnbildet der feierliche Einzug Jesu in Jerusalem noch mehr?
Er versinnbildet die österliche heilige Kommunion. Diese Kommunion bereitet dem göttlichen Heiland 1) einen Triumph, wenn unsere Seele würdig vorbereitet ist; 2) bitteres Leiden, wenn wir lau oder gar unwürdig hinzutreten.
Wie sollen wir uns nach dem Bild des Einzuges Jesu in Jerusalem auf die heilige Kommunion vorbereiten?
Wir sollen Jesus im heiligsten Altars-Sakrament entgegen gehen
1) mit den Kindern, d h. mit unschuldigem, reinem Herzen;
2) mit Ölzweigen, d. h. mit demütigem und sanftmütigem Herzen, geziert mit Werken der Barmherzigkeit und des Friedens;
3) mit Palmzweigen d. h. mit recht vielen Siegen über unsere bösen Neigungen.
Übung.
Stelle dir recht oft das Bild des auf einer Eselin sanftmütig reitenden Heilandes vor und erfreue dich an der Liebe und Sanftmut Jesu. So kommt Er in der heiligen Kommunion auch zu dir; sorge, daß du einst mit ihm jubelnd in den Himmel einziehen kannst.
Gebet.
O Jesus! Du immer grünender und Frucht tragender Baum des Lebens! gib, daß wir, den Palmen gleich, durch die Liebe immer grünen, durch Ausübung guter Werke blühen und Frucht bringen und, dadurch vorbereitet, die Ostern würdig begehen mögen. Amen.
Betrachtung.
Jesus ruft: „Mich dürstet!“, und man reicht Ihm Galle und Essig. – Und du, o Christ! Willst nur deiner Gaumenlust dienen? O bereue sie und verleugne sich aus Liebe zu Jesus! –
in: Leonhard Goffine, Ord. Praem.; Unterrichts- und Erbauungsbuch oder Katholische Handpostille, 1885, S. 224 – S. 228
https://katholischglauben.info/karwoche-...en-palmsonntag/
Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 09.04.2020 09:26von Blasius • 3.922 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Goffine: Unterricht für den Gründonnerstag
1 Goffine: Unterricht für den Gründonnerstag
1.1 An welche Geheimnisse erinnert uns der heutige Tag?
1.2 Welches sind die vorzüglichsten Zeremonien und Gebräuche beim heutigen Gottesdienst?
1.3 Wie zeigte Jesus, daß Er „die Seinigen liebte bis ans Ende“?
1.4 Wer ist unter den „Seinigen“ verstanden?
1.5 Warum hat Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen?
1.6 Warum hat Jesus auch dem Judas die Füße gewaschen?
„In der Nacht bei letztenMahle,
Wo Er mit der Jünger Schar
Nach der Vorschrift des Gesetzes
Bei dem Osterlamme war,
Gab mit eig`ner Hand den Seinen
Er sich selbst zur Speise dar.“
Dieser Tag erinnert an große, gnadenreiche Geheimnisse des Christentums, welche uns durch verschiedene eigentümliche Zeremonien vor Augen gestellt werden; daher der Name „hoher“ Donnerstag. Der Ursprung des Namens „grüner Donnerstag“ läßt sich nicht sicher bestimmen. Viele glauben, er stamme von dem Gebrauch der Juden, das Osterlamm mit grünen Kräutern zu essen.
An welche Geheimnisse erinnert uns der heutige Tag?
Vorzüglich an das große Geheimnis der Liebe, das heilige Abendmahl, und an den Anfang des Leidens Jesu. Christus aß an diesem Abend mit seinen Jüngern das jüdische Osterlamm, jenes Vorbild, daß Er nun bald erfüllen sollte durch den Tod am Kreuz; Er wusch ihnen die Füße, setzte das heilige Altars-Sakrament ein, und eben dadurch die heilige Messe, weihte seine Apostel zu Priestern des neuen Bundes, spendete ihnen die heilige Kommunion, sein Fleisch und Blut, verrichtete das hohepriesterliche Gebet, betete am Ölberg unter blutigem Schweiß, ward von Judas verraten gefangen genommen und die ganze Nacht entsetzlich mißhandelt.
Welches sind die vorzüglichsten Zeremonien und Gebräuche beim heutigen Gottesdienst?
1. In der weißen Farbe, der Farbe der Freude, erscheint der Priester am Altar, unterläßt aber, wie bei den Totenmessen, den Psalm „Judica“ beim Staffelgebet.
2. Beim „Gloria“ ertönen alle Glocken, um von da an bis zum Karsamstag zu schweigen; hölzerne Klappern versehen während dieser Zeit ihren Dienst. Durch diesen mitten in der Trauerwoche angestimmten Lobgesang und das feierliche Glockengeläute will die Kirche ihre Freude über die Einsetzung des heiligsten Altars-Sakramentes ausdrücken. – Das gänzliche Schweigen aller Glocken aber ist ein Zeichen ihres tiefen Schmerzes über das Leiden und den Tod Jesu; auch erinnert es an das Schweigen und das Verborgensein der Apostel, denn die Glocken sind auch Sinnbilder der Apostel.
3. Wenn an einer Kirche mehrere Priester angestellt sind, so feiert an diesem Tage nur einer von ihnen das heilige Messopfer, die übrigen kommunizieren aus seiner Hand. Es soll nämlich an diesem Tage das heilige Opfer so begangen werden, wie es Christus zum ersten Mal in Mitte seiner Apostel gefeiert hat. Ehemals waren alle Gläubigen verpflichtet, an diesem Tage zu kommunizieren.
4. In bischöflichen Kirchen werden während des Gottesdienstes die heiligen Öle, nämlich das Krankenöl, das Chrisam- und das Tauf- oder Katechumenenöl, geweiht. Diese Weihe stammt nach dem Zeugnis des heiligen Papstes Fabianus von den Aposteln und geschah von jeher unter feierlichen Gebeten während der heiligen Messe. Im fünften Jahrhundert war es bereits kirchliche Verordnung, die heiligen Öle am Gründonnerstag zu weihen; deswegen, weil Christus an diesem Tage das heilige Altars-Sakrament, die Quelle und den Mittelpunkt aller heiligen Sakramente, eingesetzt, das Priestertum angeordnet und dadurch die Apostel und ihre Nachfolger zu Spendern der heiligen Sakramente und aller Segnungen aufgestellt hat.
Mit großer Feierlichkeit werden die heiligen Öle geweiht. Der Bischof ist umgeben von zwölf Priestern, sieben Diakonen, sieben Subdiakonen (wenn möglich) und andern dienenden Klerikern. Die Gebete und Segnungen, sowie das Anhauchen und das Begrüßen der heiligen Öle durch die Bischöfe und die zwölf Priester. Kurz die ganze Form dieser Weihe, hat schon Gregor der Große im sechsten Jahrhundert angewendet; sie stammt größtenteils aus der apostolischen Zeit.
Die heiligen Öle werden angewendet bei Spendung mehrerer heiligen Sakramente (Taufe, Firmung, Priesterweihe, letzte Ölung) und bei wichtigeren Weihungen (z. B. Von Kirchen, Altären, Kelchen, Glocken, etc.). Das Öl ist in seinen Eigenschaften ein passendes Sinnbild für die verschiedenen Wirkungen der heiligen Sakramente und kirchlichen Weihungen, bei denen es angewendet wird.
Wie sollen wir diesen Tag begehen?
Wir sollen das, was an diesem Tag geschehen ist, mit Andacht und Eifer betrachten, zu diesem Zweck dem öffentlichen Gottesdienst beiwohnen, uns in den Geist der heiligen Kirche vertiefen und die verschiedenen Zeremonien verstehen lernen; wenn immer möglich, vor dem allerheiligsten Altars-Sakrament Betstunden halten, um die große Liebe, die Jesus durch Einsetzung dieses heiligen Sakramentes uns bewiesen, zu betrachten, dafür zu danken und das Leiden Jesu zu erwägen; den Tag in heiliger Stille, ernster Bußgesinnung und in Übungen der Reue zubringen.
Die heilige Messe
Eingang: „Wir aber sollen uns rühmen in dem Kreuz unseres Herrn Jesu Christi, in dem unser Heil, unser Leben und unsere Auferstehung ist, durch welchen wir erlöst und befreit sind.“ (Gal. 6, 14) „Gott erbarme sich unser und segne uns, lasse leuchten sein Angesicht über uns und erbarme sich unser!“ (Ps. 66, 2)
Gebet der Kirche.
O Gott! Von dem Judas die Strafe für sein Verbrechen, und der gekreuzigte Mörder für sein Bekenntnis die Belohnung erhalten, verleihe uns die Wirkungen deiner Barmherzigkeit, damit Jesus Christus, unser Herr, gleichwie Er während seines Leidens beiden nach Verschiedenheit ihres Verdienstes verschiedene Vergeltung hat zukommen lassen, so uns von dem Irrtum des alten Verderbens heile und uns die Gnade der Auferstehung erteile; durch Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.
Lesung aus dem ersten Brief des hl. Apostels Paulus an die Korinther. Kap. 11, Vers 20-32.
Siehe 1. Kor. 11, 20-32
Erklärung und Anwendung.
Die ersten Christen hielten nach der Feier des heiligen Abendmahles ein sog. „Liebesmahl“, zu welchem die Reicheren die Speisen lieferten. In Korinth riss nun der Missbrauch ein, daß manche schon vor der heiligen Kommunion oft im Übermaß Speisen genossen. Dies tadelt der hl. Paulus. Er lehrt aber in diesem Abschnitt seines Briefes besonders: 1) Die Einsetzung des heiligen Altars-Sakramentes durch Jesus Christus, worüber er eine besondere Offenbarung erhielt; 2) wie schrecklich die unwürdige Kommunion ist, und 3) daß und wie man sich auf die heilige Kommunion vorbereiten soll. Belebe, o christliche Seele! an diesen apostolischen Worten deinen Glauben an das heiligste Altars-Sakrament und prüfe dich, wie du bisher kommuniziert habest. Leiste Abbitte für alle Fehler, und so oft du wieder hinzu trittst zum Tisch des herrn, erinnere dich an diese Worte des hl. Paulus.
Evangelium nach dem hl. Johannes. Kap. 13, Vers 1-15.
Siehe Joh. 13, 1-15
Wie zeigte Jesus, daß Er „die Seinigen liebte bis ans Ende“?
Dadurch, daß Er, der Sohn Gottes, sich zum Diener seiner Geschöpfe machte bei der Fußwaschung; sich aufs innigste mit ihnen vereinigte im heiligsten Sakrament seines Fleisches und Blutes; in seinen letzten Reden sie seiner unwandelbaren Liebe versicherte; sein Leben für sie dahin gab, als Lösegeld für ihre Sünden und zur Erlösung der ganzen Welt.
Wer ist unter den „Seinigen“ verstanden?
Vor allem die Apostel und nach ihnen alle Gläubigen, also auch du, gläubige Seele. Hast du die Liebe deines Meisters noch nie erfahren? Wie hast du sie bisher vergolten?
Warum hat Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen?
Um ihnen seine Demut und Liebe zu beweisen; ferner um sie und ihre Nachfolger zur Nachahmung zu ermuntern, und endlich um zu zeigen, wie rein man sein müsse, um dem heiligsten Altars-Sakrament sich zu nähern.
Warum hat Jesus auch dem Judas die Füße gewaschen?
Weil Jesus auch ihn, obwohl Er ihn als Verräter erkannte, lieben wollte bis ans Ende. O wie geduldig ist Gott mit dem Sünder!
Gebet am Gründonnerstag.
Gütigster Erlöser! Himmel und Erde können Dir nicht gebührenden Dank erstatten für das wundervolle Geheimnis des Altars; ich sage mit der heiligen Kirche: O wie mild und süß ist, o Herr! Dein Geist; Du willst, um deine Huld gegen deine Kinder zu offenbaren, mit dem süßesten Brot, das der Himmel geben kann, die Hungernden sättigen und lässest die Reichen leer ausgehen! Erteile mir einen lebendigen Glauben und die innigste Andacht zu diesem heiligen Sakrament, damit es mir zum Heil der Seele und zum ewigen Leben gereiche. O Jesus! Der Du am Ölberg, traurig bis in den Tod, Blut geschwitzt und gebetet hast, durch dein heiliges Blut reinige meine Seele; stärke mich mit diesem Balsam zum letzten Streit; tröste mich vor meinem Hinscheiden, und durch deine heilige letzte angst und Verlassenheit verlaß mich nicht in meiner Todesangst, sondern gib mir einen guten, frommen und ruhigen Tod. Amen.
Betrachtung.
Jesus ringt mit dem Tode. – O erhebe deine Augen und sieh an den Mann der Schmerzen, der für dich sich opfert! Willst nicht auch du dich zum beständigen Opfer hingeben? –
in: Leonhard Goffine, Ord. Praem.; Unterrichts- und Erbauungsbuch
oder Katholische Handpostille, 1885, S. 232 – S. 237
https://katholischglauben.info/unterrich...ruendonnerstag/
BILD: http://hl-herz-jesu.blogspot.com/2012/04...donnerstag.html
Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 10.04.2020 22:44von Blasius • 3.922 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Goffine: Unterricht für den heiligen Karfreitag
1 Goffine: Unterricht für den heiligen Karfreitag
1.1 Was begeht demnach die Kirche am heutigen Tag?
1.2 Warum hat Christus durch so große Leiden uns erlösen wollen?
1.3 Mit welchen Zeremonien wird der heutige Gottesdienst gefeiert, und was bedeuten sie?
1.4 Wird heute auch die heilige Messe gefeiert?
1.5 Wie soll man den heiligen Karfreitag zubringen?
Der Karfreitag, auch der „stille“ Freitag genannt, heißt in der Kirchensprache „Parasceve“, d. h. Vorbereitungs- oder Rüsttag; so nannten nämlich die Juden diesen Tag, weil sie an demselben Vorbereitungen trafen zu ihrem am Abend beginnenden Osterfest. Gerade zu dieser Zeit wurde das wahre Osterlamm, Jesus Christus, auf dem Kalvarienberg geschlachtet.
Was begeht demnach die Kirche am heutigen Tag?
Sie begeht den Todestag Jesu, des Eingeborenen des himmlischen Vaters und des Heilandes der Welt, welcher am Tage vor dem hohen Osterfest von den Juden dem Pontius Pilatus übergeben, von den heidnischen Soldaten aufs grausamste gegeißelt, mit Dornen gekrönt, unter Schimpf- und Spottreden mit einem schweren Kreuz beladen, auf den Kalvarienberg geführt und daselbst zwischen zwei Mördern, als wäre Er ihr Anführer, auf die schmerzlichste Weise gekreuzigt worden ist und durch dieses bittere und schmachvolle Leiden und Sterben die Erlösung des Menschengeschlechtes vollbracht hat.
Warum hat Christus durch so große Leiden uns erlösen wollen?
1) Um zu zeigen, welch ein großes Übel die Sünde sei, da Er, um für sie der göttlichen Gerechtigkeit genug zu tun, so viele und schwere Leiden erdulden musste;
2) um die Größe seiner Liebe zu den Menschen darzutun; denn je mehr man für jemand tut und leidet, desto größere Leibe beweist man gegen ihn;
3) um den Wert der Seele zu zeigen und seinen ernstlichen Willen, alle selig zu machen. Christus trägt also keine Schuld an der Verdammung des Sünders, da Er so vieles gelitten, um alle ohne Ausnahme zu erlösen und ihnen hinreichende Gnade zu erwerben.
Mit welchen Zeremonien wird der heutige Gottesdienst gefeiert, und was bedeuten sie?
1) In schwarzer Farbe, der Farbe der tiefsten Trauer, erscheint der Priester am Altar; alle Lichter sind ausgelöscht, der Altar ist entblößt, darauf steht ein verhülltes Kruzifix! Vor diesem wirft sich der Priester an den Stufen des Altares auf sein Angesicht nieder, die Altardiener tun dasselbe, ringsum herrscht lautlose Stille. Das ist das Stufengebet des Karfreitags, die tiefste Verdemütigung beim Anblick der Schmach und Vernichtung Jesu am Kreuz, der tiefste Schmerz über die Sünden, die den schmählichen Tod Jesu verursacht haben.
2) Der Priester erhebt sich, besteigt die Stufen des Altares, liest Abschnitte aus dem Propheten Oseas (6, 1-6) und dem 2. Buch Moses (12, 1-11), die zur Buße mahnen und auf die Kraft des Kreuzesopfers hindeuten, und betet, daß Gott Christi Leiden uns nicht wie dem Judas zum Fluch, sondern wie dem rechten Schächer zum Segen gereichen lasse. Hierauf wird die Leidensgeschichte unseres Herrn nach dem heiligen Evangelisten Johannes gelesen.
3) Nach Beendigung derselben werden die feierlichen Fürbitten für die Kirche und für alle Stände und Anliegen der Menschheit gesungen, denen immer ein Gebet mit Kniebeugung beigefügt ist…
Durch diese Gebete offenbart die Kirche ihre heilige Liebe zu allen Menschen und den sehnlichsten Wunsch, sie alle durch ihre Wahrheit und Gnade zu beseligen. Willst du ein treues Kind der heiligen Kirche sein, so musst auch du durchdrungen sein von dieser allumfassenden Nächstenliebe; du musst allen deinen Feinden herzlich verzeihen, und niemand darf von deiner Liebe ausgeschlossen sein…
4) Der zelebrierende Priester legt nun das Messgewand ab, nimmt das verhüllte Kreuz, entblößt es von oben herab ein wenig und singt unten neben dem Altar auf der Epistelseite stehend: „Ecce lignum crucis, in quo pependit salus mundi“ (Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen.“) Der Chor antwortet: „Venite, adoremus“ (Kommt, lasset uns anbeten“), wobei alle nieder knien. An der vorderen Ecke des Altars entblößt der Priester das Haupt und den rechten Arm des Kruzifixes und singt, wie das erste Mal, aber in erhöhtem Ton. Der Chor antwortet ebenso. Endlich vor der Mitte des Altares entblößt er das Kreuz ganz und singt das Gleiche in noch höherem Tone.
Diese Entblößung und Vorstellung des Kreuzes ist ein Sinnbild, wie Christus seiner Kleider beraubt, ans Kreuz genagelt, am Kreuz erhöht und den Anwesenden sichtbar wurde. Durch das dreimalige Entblößen und Singen mit immer höherer Stimme wird die allmähliche Offenbarung des Kreuzesopfers vorgestellt. Im alten Bund war diese Offenbarung noch nicht deutlich (erste Enthüllung). Das Kreuz wird aufgepflanzt mitten in der Kirche, damit alle Völker es schauen (dritte, vollständige Enthüllung).
Betrachte, o Christ, diesen dreifachen Ruf der Kirche als eine Mahnung zur Buße. Siehe an das Kreuz, an dem das Heil der Welt gehangen hat auch für deine Sünden; darum falle nieder, um alle deine Sünden zu bereuen und deinen bösen Neigungen abzusterben.
5) Nun folgt die so ergreifende „Adoratio crucis“, die Verehrung des heiligen Kreuzes. Der Zelebrant zieht, nachdem er das enthüllte Kreuz an einen dazu bereiteten Ort gelegt hat, seine Schuhe aus (ebenso die Altardiener oder die andern Priester), kniet dreimal in verschiedenen Entfernungen vor dem Kreuz nieder und küßt dann die Wunden des Kreuzbildes. Dasselbe tun die Altardiener. Während dieser Verehrung werden vom Chor die ergreifenden Improperien (Vorwürfe) gesungen, in welchen Gott seinem Volk (den Juden) die Wohltaten vorhält, die Er ihm erwiesen, die es aber mit Undank vergolten, indem es seinem Heiland den schmerzvollsten und schmählichsten Tod bereitete. Diese ganze Zeremonie findet sich schon im fünften Jahrhundert. Der Priester zieht die Schuhe aus, zum Zeichen der Demut und Ehrfurcht, womit man dem Kreuz die Huldigung darbringen soll. Das dreimalige Niederknien erinnert an den dreimaligen Fall Jesu unter dem kreuz und an seine dreimalige Verspottung, vor den Juden, den Heiden und am Kalvarienberg.Die Improperien werden teils in lateinischer, teils in griechischer Sprache gesungen, weil unter dem Kreuz die Völker aller Zungen vereinigt sein sollen. Daß diese Verehrung nicht dem Holz, sondern Christo dargebracht wird, der am Kreuz gestorben ist, braucht wohl einem katholischen Christen nicht erst gesagt zu werden.
Befleiße dich deshalb, christliche Seele, diese Verehrung des heiligen Kreuzes, an dem dein Heiland gestorben, mit reumütigem und dankbarem Herzen vorzunehmen, und bedenke, daß die Vorwürfe des Undankes auch dir gelten, da du zwar täglich die Wohltaten Gottes genießest, aber auch täglich deine Gott und Erlöser beleidigt hast.
6) Auf die Verehrung des heiligen Kreuzes folgt die sog. „verstörte Messe“. Diesen Namen führt sie, weil sie keine wirkliche Messe, sondern nur eine Trauerzeremonie ist, verbunden mit der Kommunion des Priesters; derselbe genießt die heilige Hostie, die am Tage zuvor konsekriert und an einen eigens dazu bestimmten Ort aufbewahrt wurde. Darum heißt diese Zeremonie in der Kirchensprache „missa praesanctificatorum“, d. i. die Messe der vorher konsekrierten Hostie. Diese scheinbare Messe geschieht in folgender Weise. Der Priester holt in Prozession die heilige Hostie vom Ort der Aufbewahrung, nimmt sie aus dem Kelch, in welchem sie verschlossen war, legt sie auf den Altar, schenkt Wein ein, beräuchert den Altar, wäscht die Hände, betet einige Gebete, wie sie sonst üblich sind, singt das Pater noster, hebt dann mit einer Hand die heilige Hostie auf, um sie dem Volk zur Anbetung zu zeigen, bricht dieselbe wie gewöhnlich, betet das Kommuniongebet, kommuniziert und verläßt sodann ohne weitere Gebete den Altar. Die Kirche beschäftigt sic an diesem Tage ausschließlich mit dem blutigen Opfertod Jesu auf dem Kalvarienberg. Darum unterläßt sie die unblutige Erneuerung desselben.
7) Am Schluss dieser „verstörten Messe“ wird in einigen Gegenden das Allerheiligste in einem sog. Heiligen Grab zur Anbetung ausgestellt und bleibt dann ausgesetzt (an manchen Orten auch während der Nacht vom Karfreitag auf den Karsamstag. –
in: Leonhard Goffine, Ord. Praem.; Unterrichts- und Erbauungsbuch oder Katholische Handpostille, 1885, S. 237 – S. 238
Wird heute auch die heilige Messe gefeiert?
Eine eigentliche Messe wird heute nicht gefeiert, da an diesem Tage Christus, der Herr, sich blutiger Weise aufgeopfert hat. Der Karfreitags-Gottesdienst vergegenwärtigt das Opfer Christi in dreifacher Weise: für das Ohr durch die Lesung der Gebete und Leidensgeschichte des Herrn, für das Auge durch die Zeremonien der Enthüllung des Kreuzes und Verehrung der fünf Wunden durch andächtigen Kuss, für die gläubige Andacht durch die sogenannte Karfreitags-Messe. In dieser Feier wird der Leib des Herrn, unter der Brotgestalt in der Hostie gegenwärtig, zur Verehrung empor gehoben und in der Kommunion genossen. In dieser dreifach gesteigerten Gedächtnisfeier trauert die Kirche, die Braut Christi, um ihren Bräutigam.
Warum sind beim Anfang des Gottesdienstes keine Kerzen angezündet?
Um anzudeuten, daß heute Christus, das Licht der Welt, gestorben ist.
Warum legt sich der Priester vor dem Altar auf sein Angesicht nieder?
Damit wir mit ihm uns daran erinnern sollen, daß der Sohn Gottes am Ölberg auf sein Angesicht nieder fiel und betete.
Warum werden heute zwei Lektionen auf den Büchern Moses und der Propheten gelesen?
Weil schon Moses (Buch Moses 12, 1-11) und die Propheten (Osee 6, 1-6) Zeugnis geben vom Tode Christi.
Passion oder Leidensgeschichte unseres Herrn Jesu Christi nach Johannes 18, 1-40; 19, 1-42.
Nachdem die Passion gesungen ist, betet der Priester nach dem Beispiel Christi, der am Kreuz für alle Menschen gebetet hat und gestorben ist, für alle Stände der Kirche, auch für die Ketzer, Juden und Heiden. Bei jedem Gebet beugt der Priester das Knie; wenn jedoch für die Juden gebetet wird, so beugt er das Knie nicht, weil die Juden durch ihre Kniebeugung Christus verspottet haben.
Wenn Ecce lignum crucis gesungen wird, so kniet der Chor, Christo zu danken und ihn für die erlittene Schande zu ehren. Hernach singt der Chor: Kommet und lasset uns anbeten.
Während des Singens gehe hinzu, falle auf deine Knie, bete Jesus, deinen Heiland an, küsse seine heiligen Wunden und sprich: Tausend und tausendfältig sei gelobt und geehrt, für mich gekreuzigter Jesu!
Darauf sprich folgenden Seufzer: „O Herr, alles Lob, welches Dir jetzt die Kirche gibt,
spreche ich mit ihr vom Grunde meines Herzens.“
Den Tag bringe zu in andächtiger Betrachtung des gekreuzigten Heilandes.
aus: Goffine, Katholische Handpostille, 1938, S.149 – S. 150; S. 155
Wie soll man den heiligen Karfreitag zubringen?
1, Mit stiller Trauer, strengem Fasten, fleißigem Besuch des Gottesdienstes, mit Unterlassung aller lärmenden Arbeiten.
2, Man suche den Sinn der so rührenden Zeremonien recht zu verstehen und in den Geist der heiligen Kirche einzudringen.
3, Man betrachte heute besonders das bittere Leiden und Sterben Jesu, verrichte den heiligen Kreuzweg, besuche mit Andacht das heilige Grab.
4, Besonders betrachte man den Tod Jesu, dessen Ursache unsere Sünden sind, dessen Frucht unsere Erlösung ist. Man bereue und beweine seine Sünden und opfere dem himmlischen Vater seinen Sohn zur Sühne für die eigenen und der ganzen Welt Sünden auf.-
in: Leonhard Goffine, Ord. Praem.; Unterrichts- und Erbauungsbuch oder Katholische Handpostille, 1885, S. 250
Liebe Grüße, Blasius
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