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RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 10.03.2020 13:10von Blasius • 3.922 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Hl. Cyprian (um 200-258)
Bischof von Karthago und Märtyrer
Über die Sterblichkeit (De mortalitate),
§§ 20.22.26 (vgl. Bibliothek der Kirchenväter, München 1918)
„Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ (Joh 11,25)
Wir dürfen um unsere Brüder nicht trauern, wenn sie durch den Ruf des Herrn von der Welt befreit worden sind. Wissen wir doch, dass sie nicht verloren gehen, sondern nur vorausgehen, dass sie mit dem Hinscheiden uns nur voranschreiten; dass man sich zwar, wie gewöhnlich bei einer Land- oder Seereise, nach ihnen sehnen, aber nicht um sie klagen darf, und dass man hier nicht schwarze Kleider anlegen soll, wenn sie dort bereits weiße Gewänder angetan haben; dass man den Heiden keine Gelegenheit geben darf, uns mit Fug und Recht zu tadeln, weil wir dieselben, die doch nach unserer Behauptung bei Gott leben, als tot und verloren betrauern und den Glauben, den wir in Wort und Rede kundtun, nicht auch mit Herz und Seele bezeugen und beweisen. Heuchler in unserer Hoffnung und in unserem Glauben sind wir, wenn nur vorgetäuscht, wenn nur erdichtet, wenn nur erlogen erscheint, was wir sagen. Es nützt nichts, wenn man in Worten Mut zur Schau trägt und durch Taten seine Echtheit widerlegt. […]
Wenn wir sterben, so gehen wir durch den Tod zur Unsterblichkeit ein, und das ewige Leben kann nicht nachfolgen, wenn es uns nicht zuerst geschenkt ist, von hier wegzugehen. Das ist kein Hinscheiden für immer, sondern nur ein Übergang und ein Hinüberschreiten zur Ewigkeit, nachdem die zeitliche Laufbahn durchmessen ist. Wer sollte nicht dem Besseren zueilen? Wer sollte nicht wünschen, recht bald verwandelt und umgeformt zu werden nach Christi Gestalt […]
Als unsere Heimat betrachten wir das Paradies […] warum eilen und laufen wir dann nicht, um unsere Heimat sehen, um unsere Eltern begrüßen zu können? Eine große Anzahl von Lieben erwartet uns dort, eine stattliche, mächtige Schar von Eltern, Geschwistern und Kindern sehnt sich nach uns, um die eigene Rettung bereits unbesorgt und nur um unser Heil noch bekümmert. Unter ihre Augen, in ihre Arme zu eilen, welch große Freude für sie und uns zugleich!
Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 10.03.2020 13:18von Blasius • 3.922 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
10. März 2020
Die kirchliche Lehre wider irrige Auffassungen über den Papst
1 Die kirchliche Lehre wider irrige Auffassungen über den Papst
1.1 Die Gläubigen sind verpflichtet, auch dem nicht unfehlbaren Lehramt zu gehorchen
1.2 Es gab in der Kirchengeschichte keinen häretischen Papst
1.3 Möglichkeit eines häretischen Papstes
1.4 Der Amtsverlust eines Häretikers
1.5 Kanonisches Recht – Kanon 188
1.6 Kann das nicht unfehlbare Lehramt des Papstes Häresie enthalten?
1.7 Wenn der Papst Fehler macht, sind dann die Gläubigen die Rettung?
Die Gläubigen sind verpflichtet, auch dem nicht unfehlbaren Lehramt zu gehorchen
Papst Leo XIII.
Die lehrende Kirche hat aber zu bestimmen, was zur Lehre der göttlichen Offenbarung gehört, ihr hat Gott die Hut und die Auslegung seines Wortes übertragen. Der oberste Lehrer in der Kirche ist aber der römische Papst. Wie die Einheit in der Gesinnung eine vollkommene Übereinstimmung in dem einen Glauben verlangt, so fordert sie die vollkommene Unterwerfung und den Gehorsam des Willens gegen die Kirche und den römischen Papst ebenso wie gegen Gott selbst. –
Vollkommen muss dieser Gehorsam sein, da er vom Glauben selbst vorgeschrieben wird; und dies hat er mit dem Glauben gemeinsam, daß er unteilbar ist; ja, wenn er nicht absolut rückhaltlos ist, so verliert er, mag er auch alle anderen guten Eigenschaften haben, die Natur des Gehorsams und ist ein gehorsam nur dem Scheine nach. Es ist die Sitte unter den Christen, von diesem vollkommenen Gehorsam auszusagen, daß er jenes Kennzeichen ist, woran man den Katholiken stets erkannt hat und noch erkennt… „Es ist aber klar, wer den Lehren der Kirche als der unfehlbaren Regel des Glaubens zustimmt, nimmt alles an, was die Kirche lehrt; wenn er nämlich von dem, was die Kirche lehrt, annimmt, was ihm gefällt, so folgt er nicht der Lehre der Kirche als der unfehlbaren Glaubensregel, sondern seinem eigenen Willen.“ (Th. v. Aquin)
Was nun die Grenzen dieses Gehorsams angeht, so soll niemand meinen, den kirchlichen Oberhirten, insbesondere dem römischen Papst, habe man nur in den Glaubenslehren (Dogmen) zu gehorchen, deren hartnäckige Verwerfung das Verbrechen des Irrglaubens ausmacht.Auch genügt es nicht, aufrichtig und fest jenen Lehren zuzustimmen, welche von der Kirche zwar nicht durch einen feierlichen Ausspruch entschieden sind, aber doch von dem ordentlichen und allgemeinen kirchlichen Lehramt als göttlich geoffenbarte Wahrheiten uns zu glauben vorgestellt werden; das Vatikanische Konzil hat entschieden, daß diese Wahrheiten mit katholischem und göttlichem Glauben festzuhalten sind. Es ist vielmehr auch Christenpflicht, daß man sich durch die Regierungs-Gewalt der Bischöfe, besonders aber durch die des Apostolischen Stuhles leiten und führen lasse. Wie richtig dieses ist, ist leicht einzusehen. Die göttliche Offenbarung enthält die Wahrheiten, die sich teils auf Gott beziehen, teils auf den Menschen und auf die zum Heil der Menschen notwendigen Mittel. Über beides, nämlich über das, was wir glauben und das, was wir zu tun haben, gibt uns, wie gesagt, die Kirche kraft göttlichen Rechtes Vorschriften, und in der Kirche steht dies wiederum dem Papst zu. Darum muss der Papst gemäß seiner Autorität auch entschieden können, was die göttliche Offenbarung enthält, was mit der Offenbarung im Einklang steht und was nicht; ebenso muss er erklären können, was sittlich ist und was unsittlich, was wir zu tun und was wir zu lassen haben, um das Heil zu erlangen; sonst könnte er weder das Wort Gottes mit Sicherheit auslegen, noch dem Menschen ein sicherer Führer auf dem Lebensweg sein. (aus: Leo XIII., Enzyklika Sapientia Christianae, in: Carl Ulitzka, Lumen de Caelo, 1934, S. 194 – S. 195)
Papst Pius XII.
Ebenso wenig darf man annehmen, was in den Enzykliken vorgelegt werde, fordere an sich keine Zustimmung, da die Päpste in diesen Schreiben nicht die höchste Gewalt ihres Lehramtes ausüben. Sie sind nämlich Verlautbarungen des ordentlichen Lehramtes, von dem das bekannte Wort ebenfalls gilt: Wer euch hört, der hört mich (Luk. 10,16); sehr häufig gehört das, was die Enzykliken lehren und einschärfen, schon anderweitig zum katholischen Lehrgut. Wenn die Päpste in ihren Akten über eine bislang umstrittene Frage ein ausdrückliches Urteil fällen, dann ist es für alle klar, daß diese nach der Absicht und dem Willen derselben Päpste nicht mehr der freien Erörterung der Theologen unterliegen kann. (aus: Pius XII., Enzyklika Humani Generis, in: Anton Rohrbasser, Heilslehre der Kirche, 1953, S. 263)
Es gab in der Kirchengeschichte keinen häretischen Papst
Hl. Robert Bellarmin – Kirchenlehrer
Ich antworte, daß fünf Lösungen des Problems zu finden sind. Die erste ist die, welche Albert Pighius (*) in seinen Werken gab (“Über die kirchliche Hierarchie”, Kap. 8, Buch II): ‘Ein Papst kann nicht häretisch sein; infolgedessen kann kein Fall eintreten, der seine Absetzung zur Folge hat’. Dieses Urteil ist wahrscheinlich richtig und kann leicht gerechtfertigt werden, wie wir es später an passender Stelle sehen werden. Indessen ist diese Wahrheit nicht sicher und Einwänden ausgesetzt. Daher lohnt es sich, beim Studium zu überlegen, welche Antwort auf das Dilemma eines häretischen Papstes zu geben ist. (Kap. 30) (siehe den Beitrag: Sollte ein Papst in Häresie fallen)
Es ist wahrscheinlich und kann fromm geglaubt werden, dass der Höchste Pontifex nicht nur als “Papst” nicht irren kann, sondern er kann auch als Privatperson kein Ketzer sein, indem er hartnäckig etwas Falsches gegen den Glauben glaubt.
Es ist bewiesen:
1) weil es die süße Güte der Vorsehung Gottes zu erfordern scheint.
Denn der Papst sollte nicht nur nicht, sondern kann nicht Ketzerei predigen, sondern er sollte immer die Wahrheit predigen. Er tut das sicherlich, denn der Herr hat ihm befohlen, seine Brüder zu stärken, und deshalb hat er hinzugefügt: “Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht irre geht”, das heißt, dass mindestens die Verkündigung des wahren Glaubens nicht auf deinem Thron versagen wird. Wie, frage ich, wird ein häretischer Papst die Brüder im Glauben stärken und immer den wahren Glauben predigen? Sicherlich Gott kann das Herz eines Häretikers veranlassen, den wahren Glauben zu bekennen, so wie er die Worte in das Maul von Balaams’ Eselin legte. Dennoch wird dies eine große Gewalt sein, und nicht im Einklang mit der Vorsehung Gottes, die alle Dinge süß anordnet.
2) Es ist erwiesen ab eventu (vom Ergebnis).
Denn bis zu diesem Punkt war kein Pontifex ein Häretiker, oder es kann sicherlich nicht bewiesen werden, dass einer von ihnen Ketzer war; deshalb ist es ein Zeichen dafür, dass so etwas nicht sein kann. (Für weitere Informationen siehe Albert Pighius) (Buch IV, Kap. 6)
Möglichkeit eines häretischen Papstes
Die dritte Meinung ist auf einem anderen Extrem, dass der Papst weder durch geheime noch durch offensichtliche Häresie abgesetzt werden kann … Füge hinzu, dass es der miserabelste Zustand der Kirche wäre, wenn sie gezwungen wäre, einen Wolf, der offensichtlich umherstreift, als Hirten zu erkennen.
Nun ist die fünfte die richtige Meinung, dass ein Papst, der ein offensichtlicher Häretiker ist, in sich selbst aufhört, Papst und Haupt zu sein, so wie er in sich selbst aufhört, Christ und Glied des Leibes der Kirche zu sein; wodurch er von der Kirche gerichtet und bestraft werden kann. Dies ist die Meinung aller Väter der Antike, die lehren, dass offenkundige Häretiker sofort jegliche Gerichtsbarkeit verlieren, und zwar der heilige Cyprian, der über Novatian spricht, der ein Papst in Schisma mit Cornelius war: “Er kann das Episkopat nicht halten, obwohl er zuerst Bischof war, fiel er aus dem Leib seiner Mitbischöfe und aus der Einheit der Kirche” [332]. Dort meint er, daß Novatian, auch wenn er ein wahrer und legitimer Papst wäre; er wäre immer noch von sich aus aus dem Pontifikat gefallen, wenn er sich von der Kirche getrennt hätte.
Hl. Alphons Maria von Liguori – Kirchenlehrer
„Einige haben auch noch zu beweisen gesucht, daß einige Päpste in Ketzerei gefallen seien, es ist ihnen dies aber niemals gelungen, wogegen wir das Gegenteil am Schluss des zehnten Kapitels beweisen werden. Würde Gott es übrigens zulassen, daß ein Papst ein hartnäckiger und notorischer Ketzer wäre, so würde ein Solcher aufhören Papst zu sein und der päpstliche Stuhl wäre alsdann erledigt. Wäre er dagegen im Verborgenen ein Ketzer und würde er der Kirche kein falsches Dogma aufbürden, so würde diese auch keinen Schaden von ihm zu erleiden haben; mit Recht dürfen wir aber, wie Bellarmin bemerkt, voraussetzen, daß Gott es nie zulassen werde, daß ein Papst auch als Privatmann jemals notorisch oder im Geheim in Ketzerei verfalle.“ (aus: Alphons Maria von Liguori, Die Wahrheit des Christentums und die Unfehlbarkeit der Kirche und ihres Oberhauptes des Papstes, 1845, S. 410)
Der Amtsverlust eines Häretikers
Da es nicht nur unangebracht ist, dass jemand, der öffentlich vom Glauben abgefallen ist, in einem kirchlichen Amt verbleibt, sondern da ein solcher Zustand auch die Quelle ernsthafter geistlicher Schäden sein kann, wenn die Sorge um die betroffenen Seelen in Anspruch genommen wird, schreibt der Codex [des Kanonischen Rechts] vor [in Kanon 188 4º], daß ein Kleriker durch öffentliches Abtrünnigwerden vom Glauben stillschweigend auf sein Amt verzichtet.
(Rev. Gerald V. McDevitt, Der Verzicht auf ein kirchliches Amt [Washington, DC: The Catholic University of America Press, 1946], S. 136)
… es kann nicht bewiesen werden, daß der römische Papst als Privatlehrer nicht zum Ketzer werden kann, wenn er z. B. ein zuvor definiertes Dogma widerspenstig verleugnet; diese Unfehlbarkeit wurde ihm nirgendwo von Gott verheißen. Im Gegenteil, [Papst] Innozenz III. gibt ausdrücklich zu, dass der Fall eingeräumt werden kann. Aber wenn der Fall eintreten sollte, fällt er nach göttlichem Recht aus seinem Amt, ohne irgendein Urteil, nicht einmal ein deklaratorisches. Denn wer sich offen zur Ketzerei bekennt, stellt sich selbst außerhalb der Kirche, und es ist unwahrscheinlich, daß Christus mit einem so unwürdigen Menschen den Primat seiner Kirche bewahrt. Wenn sich der Papst zur Häresie bekennt, wird ihm folglich seine Autorität vor jeder wie auch immer gearteten Verurteilung, welche unmöglich ist, entzogen.
(Rev. Matthaeus Conte a Coronata, Institutiones Iuris Canonici , Bd. I, 4. Aufl. [Rom: Marietti, 1950], Nr. 316c)
Kanonisches Recht – Kanon 188
Das Kirchenrecht kennt auch einen stillschweigenden Verzicht.
Dieser ist in Bezug auf alle Ämter möglich und tritt von selbst ohne jede weitere Erklärung ein unter den gleich zu nennenden Voraussetzungen.
Nr. 4
Ein stillschweigender Verzicht liegt vor, wenn jemand öffentlich vom katholischen Glauben abfällt.
Der Abfall ist gegeben bei Apostasie oder Häresie; … Der Abfall muss öffentlich sein im Sinne von Kan. 2197 n. 1 (Jone, Gesetzbuch Bd. 1, S. 215 – S. 216)
Kann das nicht unfehlbare Lehramt des Papstes Häresie enthalten?
Pastor aeternus – Vatikanisches Konzil
Die römischen Päpste aber haben, wie es die Zeitumstände und Verhältnisse erheischten, bald durch Berufung allgemeiner Konzilien oder Erforschung des Urteils der über den Erdkreis zerstreuten Kirche, bald durch Partikular-Synoden, bald mit Anwendung anderer von der göttlichen Vorsehung dargebotenen Hilfsmittel, das festzuhalten entschieden, was sie unter Gottes Beistand als übereinstimmend mit der Heiligen Schrift und den apostolischen Überlieferungen erkannt hatten. Denn den Nachfolgern Petri ist der Heilige Geist nicht dazu verheißen worden, dass sie durch seine Eingebung eine neue Lehre verkünden sollten, sondern damit sie unter seinem Beistand die durch die Apostel überlieferte Offenbarung oder Glaubenshinterlage heilig bewahrten und treu auslegten. Deren apostolische Lehre haben denn auch alle ehrwürdigen Väter angenommen und die heiligen rechtgläubigen Lehrer verehrt und befolgt, im vollkommenen Bewusstsein, daß dieser Stuhl des hl. Petrus stets von allem Irrtum unversehrt bleibt, gemäß der göttlichen, von unserem Herrn und Heiland dem Apostelfürsten gegebenen Verheißung: „Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht gebreche, und du hinwiederum bestärke dereinst deine Brüder.“
Kardinal Johannes Baptist Franzelin SJ
Der Heilige Apostolische Stuhl, dem die Sicherung des Glaubensdepositums und die damit verbundene Pflicht und Aufgabe der Speisung der Universalkirche zum Heil der Seelen göttlich anvertraut worden ist, kann theologische Verlautbarungen – oder sogar Verlautbarungen, soweit sie mit theologischen verbunden sind – als zu befolgende Lehren vorschreiben, oder er kann sie als nicht zu befolgende Lehren tadeln, nicht nur in der Absicht, die Wahrheit durch eine endgültige Verkündigung unfehlbar zu bestimmen, sondern auch notwendigerweise und absichtlich abseits dieses Zieles, entweder ohne Einschränkung oder durch begrenzte Ergänzungen, um für die Sicherheit der katholischen Lehre zu sorgen (vgl. Zaccaria, Antifebronius vindicatus, Bd. II, diss. V, Kap. 2, Nr. 1). Auch wenn die unfehlbare Wahrheit der Lehre in solchen Erklärungen nicht vorhanden sein mag (weil vermutlich die Absicht, die unfehlbare Wahrheit zu bestimmen, nicht vorhanden ist), so ist doch die unfehlbare Sicherheit vorhanden. Ich spreche sowohl von der objektiven Sicherheit der erklärten Lehre (entweder ohne Vorbehalt oder durch begrenzte Ergänzungen, wie erwähnt) als auch von der subjektiven Sicherheit der erklärten Lehre, insofern es für jeden sicher ist, sie anzunehmen, und es unsicher und unmöglich ist, daß jemand die Annahme verweigert, ohne eine Verletzung der gebührenden Unterwerfung gegenüber dem göttlich geschaffenen Magisterium. (Tractatus de Divina Traditione et Scriptura, 2nd ed. [Rome: Ex Typ. S.C. de Propaganda Fide, 1875], Thesis XII, Principle VII; Quelle: The open Letter)
Wenn der Papst Fehler macht, sind dann die Gläubigen die Rettung?
Der Papst ist der Lehrer und Hirte der ganzen Kirche, daher ist die ganze Kirche verpflichtet, zu hören und ihm zu folgen, da, wenn er sich irren würde, die ganze Kirche irren würde“ (Robert Bellarmin, De Romano Pontifice, Buch IV, Kapitel 3)
Leo XIII. Epistola tua
Bei gewissen Andeutungen ist es nicht schwer, daraus zu folgern, dass es unter den Katholiken – zweifellos als Folge der jetzigen Übel – einige gibt, die mit der Bedingung des »Subjekts«, die die ihre in der Kirche ist, sich denken, in ihr Teil nehmen zu können, oder zumindest denken, sie sind berechtigt, nach ihrer eigenen Art und Weise die Handlungen der Autorität zu prüfen und zu beurteilen. Eine falsche Meinung, sicherlich. Wenn sie sich durchsetzen würde, würde sie der Kirche Gottes, in der durch den manifesten Willen ihres göttlichen Gründers in der absoluten Weise zwei Parteien zu unterscheiden sind, sehr schaden: der Lehrende und der Belehrte, die Schäfer und die Herde, unter denen es einen gibt, der das Haupt und der höchste Hirte aller ist.
Den Hirten allein wurde alle Macht gegeben, zu lehren, zu richten, zu leiten; den Gläubigen wurde die Pflicht auferlegt, ihre Lehre zu befolgen, ihre Gerechtigkeit ihrem Urteil zu unterwerfen und sich von ihnen auf dem Weg der Erlösung regieren, korrigieren und leiten zu lassen. Es ist also eine absolute Notwendigkeit für die einfachen Gläubigen, sich ihren eigenen Hirten zu unterwerfen und diese dem Haupt und Obersten Hirten unterzuordnen. In dieser Unterordnung und Abhängigkeit liegt die Ordnung und das Leben der Kirche; darin ist die unentbehrliche Bedingung des Wohlergehens und der guten Regierung zu finden. Im Gegenteil, wenn es geschehen sollte, dass diejenigen, die kein Recht dazu haben, Autorität für sich selbst beizumessen, wenn sie sich erdreisten, Richter und Lehrer zu werden, wenn Untergebene in der Regierung der Universalkirche anstreben oder versuchen, Einfluss auszuüben verschieden von dem der höchsten Autorität, dann folgt eine Umkehrung der wahren Ordnung, viele Gedanken werden in Verwirrung geworfen, und Seelen verlassen den rechten Weg…
Desgleichen legt eine wenig aufrichtige Unterwerfung an den Tag, wer einen Gegensatz zwischen einem Papst und einem anderen zu konstruieren sucht. Jene, die von zwei unterschiedlichen Befehlen den gegenwärtigen verweigern, um sich an den vergangenen zu halten, liefern keinen Beweis ihres Gehorsams gegenüber der Autorität, die das Recht und die Pflicht hat, sie zu leiten; in gewisser Weise gleichen sie jenen, die angesichts ihrer Verurteilung an ein künftiges Konzil oder einen besser unterrichteten Papst appellieren möchten… (Papst Leo XIII., Apostolischer Brief Epistola Tua)
https://katholischglauben.info/kirchlich...r-das-papsttum/
Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 11.03.2020 08:57von Blasius • 3.922 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
Nichts geschieht ohne Gottes Zulassung
Der Weg zum inneren Frieden
Die Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes
1 Die Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes
1.1 Die Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes macht uns glücklich
1.2 Glücklicher Zustand und Leiden
1.3 Trübsale sind Beweise von Gottes Liebe
1.4 Klage nicht das Schicksal an
1.5 Mir geschehe nach Deinem Wohlgefallen, o Herr
Die Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes macht uns glücklich
Die Unterwerfung unseres Willens ist auch in der Tat das Opfer, welches Gott am wohlgefälligsten ist und welches ihn am meisten ehrt: sie ist der vollkommenste Akt der Liebe, die erhabenste und verdienstlichste Tugend, und es unterliegt keinem Zweifel, daß wir durch diese Unterwerfung uns jeden Augenblick unvergleichliche Gnadenschätze erwerben und in kurzer Zeit unaussprechlich reiche Verdienste für die Ewigkeit…
Wir sehen, daß die Gleichförmigkeit mit Gottes Willen uns nicht nur heilig, sondern auch schon auf Erden ganz glücklich macht; sie verleiht uns den vollkommensten Frieden, den wir in diesem Leben genießen können, und macht die Erde zum Paradiese. König Alfons der Große hatte diese Wahrheit sehr richtig aufgefaßt. Als man ihn einst fragte, welchen Menschen er für den glücklichsten der Welt halte, antwortete er: „Denjenigen, welcher sich ganz der Leitung Gottes übergibt, und welcher alles, Freude und Leid, aus Gottes Hand annimmt.“ – Gott selbst sagt durch den Mund des Propheten Isaias: „ O daß du in acht genommen meine Gebote, dann wäre dein Friede ein Strom geworden!“ (Is. 48, 18) Und in demselben Sinne spricht Eliphaz zu Job: „Also ergib dich ihm, und du hast Frieden. Dann wirst du ob des Allmächtigen überfließen von Lust und zu Gott dein Antlitz erheben.“ (Job 22, 21, 26) So sangen auch die heiligen Engel bei der Geburt des Heilandes: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen, die eines guten Willens sind!“ (Luk. 2, 14) Wer anders aber ist eines guten Willens als der, dessen Wille dem unendlich guten Willen, das heißt dem Willen Gottes, gleichförmig ist?
Der gute Wille oder die Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes ist also die Bedingung jenes beseligenden innern Friedens, der, nach dem Ausspruch des hl. Paulus, „allen Begriff übersteigt“ (Phil. 4, 7) Sollen wir den Frieden genießen, so darf sich nichts unserem Willen widersetzen; alles muss uns nach Wunsch gehen. Ein solches Glück ist aber hienieden nur dem vorbehalten, dessen Wille ganz mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Alles, was ein solcher will, geht auf das genaueste in Erfüllung; denn er will ja nur, daß Gottes Wille geschehe.
„Ich glaube fest“, sagt der beredte Salvianus, „daß niemand auf der Welt glücklicher ist als die Gerechten; denn ihnen stößt nie etwas zu, das sie nicht wünschen.“ – „Aber sie werden doch verdemütigt und verachtet?“ – „Freilich, allein sie wollen es sein.“ – „Sie sind arm?“ – „Ja, aber sie sind es gerne. Folglich sind sie stets glückselig; denn sie können doch weder glücklicher noch zufriedener sein, als wenn sie so sind, wie sie sein wollen. Darum sagt auch schon Salomon: ‚Den Gerechten betrübt nichts, was ihm auch widerfährt!‘ (Spr. 12, 21); nichts stört den Frieden seiner Seele, weil nichts ihm wider seinen Willen geschieht.“
Glücklicher Zustand und Leiden
Damit ist jedoch keineswegs gesagt, daß der Mensch in einem solchen glücklichen Zustande keinen Schmerz mehr empfinde. Wir fühlen allerdings noch unsere Leiden, auch wenn wir mit dem Willen Gottes gleichförmig geworden sind; aber wir fühlen sie nur noch in dem niederen Teil unserer Seele, und sie stören nicht den höheren, edlerenTeil, in welchem der Friede Gottes wohnt. Es geht einer wahrhaft Gott ergebenen Seele gerade wie dem göttlichen Heiland, der, obwohl von Geißelhieben zerfleischt und ans schmachvolle Kreuzesholz geheftet, doch nicht aufhörte, selig zu sein. Gleichsam versenkt in das Meer aller Schmerzen, die man nur erdulden kann, strömte sein göttliches Herz dennoch von unendlicher Freude über.
Es kann freilich nicht in Abrede gestellt werden, daß für unsere Natur die Begriffe Leiden, Verdemütigung, Schmach und Armut mit dem Begriff Glück in einem, ich möchte fast sagen unvereinbaren, Gegensatz stehen, und daß es deshalb ein Wunde der Gnade ist, wenn wir uns inmitten solcher Übel dennoch glücklich fühlen; aber dieses Wunder tritt unfehlbar bei all den Seelen ein, die sich ganz und in allen Dingen der Erfüllung des göttlichen Willens hingeben. Die Ehre Gottes verlangt, daß alle, welche sich großmütig seinem Dienst weihen, sich auch darin zufrieden und glücklich fühlen.
Vielleicht fragt sich aber jetzt manche Seele: Wenn dem so ist, wie läßt sich dann das Wort Jesu Christi erklären, da er spricht: „Wenn mit jemand nachfolgen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!“ (Matt. 16, 24) Die Antwort ist nicht schwer.
Wenn unser göttlicher Meister verlangt, daß wir uns selbst verleugnen und ihm das Kreuz nachtragen, so macht er sich anderswo verbindlich, uns nicht nur das ewige Leben, sondern auch schon hienieden das Hundertfache von allem zu geben, dem wir aus Liebe zu ihm entsagen (Matth. 19, 29). Ja, noch mehr. Er verspricht uns, selbst das Kreuz mit uns zu tragen; denn sonst könnte er nicht sagen: „Mein Joch ist süß, und meine Bürde ist leicht.“ (Matth. 11, 30) Wenn wir also nicht empfinden, wie süß das Joch Jesu und wie leicht die Bürde seines Kreuzes ist, so kann dies nur daher kommen, daß wir sein Joch und seine Bürde noch nie recht und ganz auf uns genommen, unserer natürlichen Anschauungsweise noch nicht gänzlich entsagt und noch nicht gelernt haben, alle Dinge nur im Lichte des Glaubens zu betrachten; denn der Glaube würde uns lehren, „bei allem Dank zu sagen“, wie es nach dem Wort des großen Völkerapostels „Gottes Wille in Bezug auf uns alle ist“ (1. Thess. 5, 18). Dieser Glaube wäre für uns eine unversiegbare Quelle jener unaussprechlichen Freude, die wir nach dem Ausspruch desselben Apostels stets haben sollten: „Freuet euch allzeit im Herrn, abermals sage ich, freuet euch!“ (Phil. 4, 4)…
Trübsale sind Beweise von Gottes Liebe
„Mein liebes Kind“, spricht der Herr, „du weißt, daß ich dein Schöpfer, dein Erlöser und dein Gott bin; du weißt, daß dein Leib und deine Seele in meiner Hand ruhen; daß ich dir alles gebe, die Luft, die du einatmest, das Brot, von dem du dich nährest, und daß auf meinen Befehl die Elemente, die Gestirne und selbst die Engel dir dienen, daß ich Himmel und Erde für dich erschaffen habe. (Deut. 4) Und noch nicht genug: du weißt sogar, daß ich dich liebe und aus Liebe zu dir zum Erdenwurm wurde (Ps. 21, 7), daß ich in einem Stalle geboren werden und an einem Kreuze sterben wollte, und dieses alles deiner Sünden wegen. Wie kannst du nun denken, daß ich dir Böses will? Wie kannst du noch mehr von mir verlangen, nachdem ich dich in meinem Blute gewaschen, mit meinem Fleische gespeist und dir so meinen Leib und meine Seele, mein Leben und meine Gottheit gegeben habe? Wie hätte ich dir je einen sichereren Beweis geben können, daß ich die liebevollsten Absichten mit dir habe?
Glaube also nie, daß ich dich hasse, wenn ich dir Leiden schicke, oder daß ich dich unter der Last erdrücken will. Die Trübsale sind Beweise meiner Liebe, jener Liebe, die dir das Dasein gab; sie fließen dir aus jener Hand zu, die für dich ans Kreuz genagelt worden. Glaubst du, du könntest einen sichereren Weg finden als den der Leiden, da ich, dein Herr und Gott, auf diesem Wege in meine Herrlichkeit eingehen musste? Weißt du nicht, daß die Menschen im Schweiße ihres Angesichtes arbeiten und sich tausend Gefahren aussetzen müssen, um sich zeitliche Güter zu erwerben? Siehst du nicht, wie irdische Kronen nur demjenigen zuteil werden, der mutig gekämpft und den Sieg errungen hat? Wenn du mit mir leidest, wirst du dich auch einst mit mir erfreuen, und wenn du meine Schmerzen teilest, so wirst du auch meine Herrlichkeit teilen, sonst aber nicht.
Klage nicht das Schicksal an
Wenn ich ein höheres, kostbareres Gut auf Erden wüßte als Leiden, so würde ich es dir verleihen; ich hätte es selbst für mich erwählt, als ich unter den Menschen auf dieser Welt wandelte; da ich aber weiß, daß nichts sicherer und rascher zum höchsten Gipfel des Glücks führt als das Kreuz, so reiche ich es dir mit derselben Liebe, mit der ich es für mich selbst ergriffen. Ich bin es, der dir diese Schwierigkeiten in den Weg legt; darum gib niemandem sonst die Schuld, denn ich allein habe alles so gefügt. Klage nicht das Schicksal an: du würdest gegen dein Gewissen handeln, weil du wohl weißt, daß nichts bei mir von ungefähr geschieht. Klage weder feindliche Elemente noch die Gestirne des Himmels an: sie sind ohnmächtige Geschöpfe, willenlose Werkzeuge in meiner Hand, welche sie nach meinem Wohlgefallen lenkt. Klage auch nicht über die Welt und die höllischen Geister: ihr böser Wille kann dir nicht schaden; denn ihre Macht ist meiner Herrschaft unterworfen, und sie können dieselbe nur in soweit gebrauchen, als ich es ihnen erlaube. Mir allein sollst du also alles zuschreiben, was die Geschöpfe dir Übles zufügen. Deine Krankheiten, deine Bedrängnisse, deine Trübsale und Widerwärtigkeiten sind dir von dem gesandt, der dich erschuf und der dich in seinem Herzen und in seinen Händen gezeichnet trägt (Is. 94, 16). Es sind Liebkosungen meines himmlischen Vaters, wie er sie gewöhnlich seinen geliebten Kindern zuteil werden läßt; es sind Dornen aus meiner Krone, Splitter meines heiligen Kreuzes, die er unter sie als unter seine Lieblinge verteilt; es ist der Kelch, aus dem er mich mit vollen Zügen und mehr als alle andern trinken ließ, weil ich das erstgeborene und das teuerste seiner Kinder bin!“
Mir geschehe nach Deinem Wohlgefallen, o Herr
Wer wollte auf diesen göttlichen Liebesruf nicht gern bereitwilligst antworten: „O mein Vater, mein Herr und mein Gott, mir geschehe nach Deinem göttlichen Wohlgefallen! Deinen Anregungen, Deiner Leitung zu folgen, sei fortan mein einziges Bestreben! Ich will leiden, weil Du es willst; ich will so leiden, wie Du es willst, obwohl es mir anders leichter wäre; ja, o Herr, ich unterwerfe mich mit vollkommener Ergebung Deinem heiligen Willen; ja, Vater, ich lobe und preise Dich von ganzem Herzen; denn also ist es vor Dir wohlgefällig gewesen. (Matth. 9, 26) So groß ist mein Vertrauen auf Deine Güte und Deine unendliche Liebe, daß ich nichts für besser halten kann,als was Du willst. Du hast mich erschaffen, damit ich zur höchsten Glückseligkeit gelange, und ich bin fest überzeugt, daß alles, was Du mir sendest, mich diesem Ziel entgegenführt. Selbst wenn Du mich nicht zur ewigen Seligkeit berufen hättest, so würde ich doch keinem andern Willen als dem Deinen folgen; denn dieser göttliche Wille macht mein ganzes Glück aus, ohne ihn kenne ich keine Freude im Himmel und auf Erden.“
So sprechen alle Seelen, welche sich ganz der Leitung der göttlichen Vorsehung hingegeben haben. Sie sind zu der Überzeugung gelangt, daß diese Vorsehung die Grund- und Hauptursache aller Weltereignisse ist, daß sie Jahre und Jahreszeiten, Fruchtbarkeit und Dürre, Regen und Sonnenschein anordnet, daß sie mit unumschränkter Macht alle Schicksale der Menschen von Anfang bis zu Ende bis in ihre kleinsten Einzelheiten lenkt, so daß sie jede, auch die geringste Begebenheit unseres Lebens wendet und gestaltet, wie es ihr gefällt. Könnten Seelen, welche von diesen Gesinnungen durchdrungen sind, je glauben, daß etwas, was ihnen aus Gottes Hand zufließt, ihnen schädlich wäre? „Gott ist so gut“, sagt der hl Dionysius, „daß er, der allein nichts für sich selbst bedarf, doch nach außen hin ohne Unterlaß unendlich viel Gutes hervorbringt. Er ist so herrlich und wunderbar, daß er durch die unaussprechliche und unerreichbare Fülle seiner Güte alle Dinge zu ihrer Vollkommenheit führt.“ – Und Philo, der Jude, fügt noch bei: „Gott wird nie müde, Gutes zu tun; er läßt keine Gelegenheit dazu unbenützt vorübergehen.“ Was könnten wir also Schlimmes befürchten? Dürfen und sollen wir nicht vielmehr alles Gutes hoffen? –
aus: P. von Lehen S.J., Der Weg zum innern Frieden 1896, Kap. 1, S. 11 – S. 23
Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 13.03.2020 08:13von Blasius • 3.922 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
13. März 2020
Der hl. Johannes, Apostel und Evangelist, hat die Geheime Offenbarung geschrieben
Der Verfasser der Apokalypse nennt sich viermal Johannes (1, 1 u. 4 u. 9; 22, 8)
Eines Zusatzes dazu bedurfte es für die Leser nicht. Nur ein einziger Träger dieses Namens kam in Betracht: der greise Apostel des Herrn. Von keinem andern hätten sich die „Engel“ der sieben Gemeinden so bittere Wahrheiten sagen und so eindringliche Mahnungen erteilen lassen. Es geht also nicht an (wie es Dionysius von Alexandrien tat, weil er den Apostel von den vermeintlichen Irrtümern des Buches reich waschen wollte), irgend einen Presbyter Johannes als Verfasser anzunehmen. Die Vertrautheit mit dem Alten Testament, die unleugbaren Anklänge an die Ausdrucksweise und die Gedankenwelt des vierten Evangeliums (Logos, Lamm, lebendiges Wasser, Licht, Zeugnis, Weinstock, Braut, Gesicht, Bewahren des Wortes, weiden, Wohnen im Zelt), ferner das schriftstellerische Geschick, womit im vierten Evangelium und in der Apokalypse die Szenen oft sich ganz dramatisch aufbauen, sind ebenso viele Zeugnisse dafür, daß die alte Überlieferung recht hat, wenn sie den Verfasser des letzten Evangeliums, den Apostel Johannes, auch für den Verfasser der Offenbarung hält. Zeugnis dafür geben schon Justin der Märtyrer († 215), das Muratorische Fragment (um 170), Irenäus († 202), Klemens von Alexandrien († 215) und Tertullian († 220). Bereits Melito von Sardes (um 170) hat, wie uns Eusebius meldet, einen Kommentar zur Apokalypse oder eine darüber handelnde Schrift verfaßt. Wenn dann vor allem in der Ostkirche zeitweise die Abfassung durch Johannes den Apostel bezweifelt wurde, sogar von Eusebius von Cäsarea und Dionysius von Alexandrien, so stützten sich die Bedenken nicht auf eine andere Überlieferung, sondern auf die vermeintliche Lehre des Chiliasmus in der Apokalypse und den Missbrauch des Buches durch chiliastische Schwärmer und Montanisten. In der Westkirche dagegen wurde nur vereinzelt, so von dem römischen Presbyter Cajus, ein Widerspruch gegen das kanonische Ansehen der Apokalypse laut. Und nachdem Athanasius, der große Führer der Ostkirche, während der Verbannung bei seinem Freund Maximin von Trier die Gründe für die Echtheit genauer kennen gelernt und darum das Buch als eine von den 27 neu-testamentlichen Schriften in seinem Osterfest-Brief vom Jahre 367 anerkannt hatte, verstummte mehr und mehr auch im Osten der Widerspruch. Am zähesten hielt er sich in der syrischen Kirche. Die neuerdings geltend gemachten sprachlichen und stilistischen Unterschiede zwischen der Apokalypse und dem Johannes-Evangelium erklären sich hinreichend aus der Zuziehung eines Schreibers durch den greisen Apostel. Adolf v. Harnack gesteht: „Ich bekenne mich zu der kritischen Ketzerei, die die Apokalypse und das Evangelium auf einen Verfasser zurück führt“ (Chronologie der alt-christlichen Literatur I 675) –
Herders Bibelkommentar Die Heilige Schrift für das Leben erklärt, Bd. XVI/2 Die Apokalypse, 1942, S. 9 – S. 10
weitere Herders Bibelkommentare zur Geheimen Offenbarung siehe: Herders Bibelkommentare zur Apokalypse
Die Geheime Offenbarung bezeichnet sich selbst als Schrift des Johannes, des Knechtes Jesu Christi (1, 1. 4. 9.: 22, 8). Dieser Johannes ist nach der Überlieferung der ersten christlichen Jahrhunderte kein anderer als der Apostel Johannes der Lieblingsjünger Jesu. Der Apostelschüler Papias kannte das Buch und erklärte es für ein Werk des Apostels Johannes. Ebenso schreiben es der hl. Justinian, der hl. Irenäus, Melito von Sardes u. a. dem Apostel Johannes zu. Erst in späterer Zeit wollten einige diese Schrift dem hl. Johannes absprechen, weil die Chiliasten sich für ihre Meinung von einem tausendjährigen sinnlichen Freudengenuss der auferstandenen Märtyrer und Gerechten hienieden auf die Geheime Offenbarung (Kap. 20) beriefen. Sobald aber der Chiliasmus sein Ansehen verlor, verschwanden auch die Zweifel an der Echtheit dieser Schrift. –
aus: Das Neue Testament, übersetzt und kurz erläutert von P. Konstantin Rösch O.M.Cap., ausgeteilt durch Kriegshilfe Nationale Katholische Wohlfahrts Konferenz New York, 1928, S. 542
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Liebe Grüße, Blasius
RE: Der Heilsplan Gottes für den Menschen - Die rettende Botschaft für alle
in Wenn etwas der Klärung bedarf 13.03.2020 11:32von Blasius • 3.922 Beiträge
Der Heilsplan Gottes für den Menschen
Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“
Liebe Leserinnen und Leser,
l. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208)
Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
Gegen die Häresien (Contra Haereses) IV, 36, 2–3
(vgl. Bibliothek der Kirchenväter, München 1912)
Der Weinberg des Herrn
Gott pflanzte den Weinberg des Menschengeschlechts zuerst durch die Erschaffung Adams und die Erwählung der Patriarchen und übergab ihn den Bauern durch die Gesetzgebung des Moses. Dann umgab er ihn mit einem Zaun, d. h. er umgrenzte ihr Gebiet, und baute einen Turm, indem er Jerusalem erwählte. Dann grub er eine Kelter, indem er das Gefäß für den prophetischen Geist vorbereitete. Und so schickte er die Propheten bereits vor der babylonischen Gefangenschaft und wieder andere nach derselben, und zwar mehr als vorher, die Früchte fordern sollten, indem sie zu ihnen sprachen: „‚Bessert euer Verhalten und euer Tun‘ (Jer 7,3); ‚Haltet gerechtes Gericht, jeder zeige seinem Bruder gegenüber Güte und Erbarmen; unterdrückt nicht die Witwen und Waisen, die Fremden und Armen, und plant in eurem Herzen nichts Böses gegeneinander!‘ (Sach 7,9–10) […] ‚Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben! […] Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten!‘“ (Jes 1,16–17). […]
Indem die Propheten dies verkündeten, suchten sie die Frucht der Gerechtigkeit. Da sie aber jenen nicht glaubten, sandte der Herr zuletzt seinen Sohn, unsern Herrn Jesus Christus. Diesen schlugen die bösen Bauern und warfen ihn aus dem Weinberge hinaus. Nun aber umgab ihn der Herr Gott nicht mit einem Wall, sondern dehnte ihn aus über die ganze Welt und übergab ihn anderen Bauern, die Frucht geben zu ihrer Zeit, nachdem der Turm seiner Erwählung prächtig an allen Orten erhöht worden ist. Denn überall ist die herrliche Kirche und überall gegraben ringsherum die Kelter, denn überall nimmt man den Geist auf. […]
Deshalb sprach der Herr zu seinen Jüngern, um uns zu guten Arbeitern vorzubereiten: „‚Nehmt euch in acht und wacht allezeit, dass nicht Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch verwirren‘ (vgl. Lk 21,34.36) […]; ‚Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen! Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten‘“ (Lk 12,35–36).
Liebe Grüße, Blasius
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